Diese Box führt eine Diskussion weiter, die im Themenbereich Athen, Olympia, Berichte über die Wettbewerbe begann uns so ca ab S. 20 dort nachzulesen ist.
die letzten Beiträge kopiere ich hier noch rein.
Autor: Waddington
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Ich rate mal dazu, den Kopf drei! Minuten ganz tief runter auf die Brust zu nehmen......
Man verspannt sich ganz fürchterlich dabei, der ganze Schultergürtel wird fest, die Kiefer verspannen und die Atmung wird flacher. Geht einem Pferd vermutlich auch nicht anders. Wenn die Bewegung des Pferdes kürzer statt freier wird, schleppender und fester statt lockerer dann ist das doch ein Rückschritt. Für was soll das gut sein?
Für alle diejenigen, welche sagen dass es für etwas gut sein kann möchte ich mal bitten, die Argumente aufzuzählen, in welchem Fall eine positive Entwicklung eingeleitet wird. Und zwar nicht als Bestrafung, sondern als Ausbildungs/ Trainingsmethode.
Gruß
Annette
Datum/Zeit: Heute um 08:55:15Autor: klassikfjord
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Hallo!
Ich muss mich Esge anschließen. Warum sollen solche Praktiken bei Profis auf einmal ok sein? Aber wenn das der Einsteller gegenüber mit seinem L-Pferd macht, wird gleich über Tierquälerei geschimpft.
Wer war das gleich, der gesagt hat:
Schlaufzügel gehören nur in die Hände sehr guter Reiter und die sehr guten Reiter benötigen keine Schlaufzügel.
Diesen Satz kann ich nur unterstreichen.
Denn wenn man sich die Wirkungsweise eines Schlaufzügels ansieht, wird man auch merken, dass es nur optische Reiterei ist, wie so vieles.
@BP
ich kann Deine Aussage nicht nachvollziehen. Nur weil jemand Turniere gewinnt, muss er nicht zwangsläufig sein Pferd korrekt ausbilden.
Und dass man einen Taktfehler kurzzeitig in Kauf nimmt, da stellen sich mir die Haare auf. Ich bezeichne mich nicht als Englischreiter oder Sportreiter oder was auch immer, aber Pferd bleibt Pferd und Anatomie bleibt Anatomie und die Ausbildungsskala hat ihre Gültigkeit.
Nicht umsonst steht der Takt an erster Stelle und der hat immer Vorrang gegenüber der Lektion. Zu hoch oder zu tief, das ist normal, aber der Takt sollte immer erhalten bleiben.
aber wie immer nur meine Anschauung. Auch wenn ich mich unbeliebt mache, ich kann so etwas nicht einfach kommentarlos stehen lassen.
lg
Bernie
Datum/Zeit: Heute um 08:48:13Autor: Sylvi
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Entschuldigt bitte, wenn ich mich hier einmische, aber eigentlich ist die Box für Berichte über die Olympia-Wettbewerbe gedacht... mich nervt dieses "Geschwafel" ( ) über Rollkur hin Rollkur her zunehmend, wenn ich seitenlang blättern muss, um mal was Interessantes über beispielsweise Basketball oder Fünfkampf lesen zu können...
Könnt ihr nicht vielleicht eine Extra-Box dafür machen?
Datum/Zeit: Heute um 07:24:35Autor: muneco
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Ja, ja und der Glaubenssatz, erst muss anstrengend sein, unangenehm sein, schwierig sein, hart sein etc. etc. etc., dann verdient man sich oder kommt die Leichtigkeit. Ich weigere mich einfach, das zu glauben. Es wird viel zu sehr gegen das Pferd gearbeitet, als mit dem Pferd, gegen den natürlichen Körper gearbeitet, als ihn zu fördern in seiner Natürlichkeit. Macht ihr Photos von euren Pferden, freilaufend? Habt ihr dabei schon ein Photo, wo es eingerollt läuft?
Grüße
Doris
Datum/Zeit: Heute um 07:08:53Autor: esge
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diese Box ist zwar ziemlich entartet aber trotzdem spannend...
ghost: Von Feind habe ich nichts geschrieben. Ein Kontrahent ist für mich was anderes. Im sport gibts Kontrahenten aber, zumindest im Sinne des Erfinders, keine Feinde. Im Internet hoffentlich auch nicht. Und die völlig verschiedenen "Lager" aus denen wir kommen sind mir klar und ebendrum können wir so schön diskutieren.
"Sinnvolle Anwendung" gewisser, nennen wir sie "nicht lehrbuch-gemäßer" Praktiken: Ich höre einfach nicht auf mich gegen diesen abgedroschenen Satz vom Profi, der das anwenden darf, weil er Ahnung davon hat, zu wehren. Mir leuchtet einfach nicht ein warum ausgerechnet der Profi, also der, der viel mehr können sollte als der Amateur, so gewohnheitsgemäß Abkürzungen nehmen muss.
Schlaufzügel gehören nur in Profi-Hände, Rollkuren sollten nur von Profis gemacht werden, gebarrt werden sollte nur durch Profis, gedopt vermutlich auch und wenn ein Profi ein pferd zur Strafe 1 Stunde eng ausgebunden in eine Box stellt, damit es über seine Untaten nachdenkt (aaaaaaaaaaaaaaargh!), dann ist das in ordnung.
Sorry, nein, ist es nicht!
Schlaufzügel, ja, ok, es gibt sinnvolle Anwendungsgebiete dafür, vor allem wenn die Zeit fehlt. Es gibt auch mal Fälle, wo eine tiefere Einstellung von hals und Kopf sinnvoll ist - ebenso wie eine höhere. Aber all dies sind Korrekturmaßnahmen die nach einiger Zeit hinfällig werden sollten. wenn gewisse Profis ihre Pferde im training grundsätzlich weit (!) hinter die Senkrechte ziehen können sie meinetwegen abonnementmäßig Olympiagold holen - ihre Pferdeausbildung ist dann trotzdem scheiße.
Und hört mir auf mit "man kann ein pferd zu nichts zwingen". Pferde sind erstaunlich duldsame und anpassungsfähige Wesen und "Zwang" geht weit über leicht ersichtliches Drüberprügeln hinaus.
Temperamentvolle Hochleistungspferde können und wollen sicher nicht immer mit Glacéhandschuhen angefasst werden - diese Leistungen sind nur mit einer gehörigen Portion Kampfwille möglich und die muss erstmal gehandlet werden. Und trotzdem: Freizis wie mir wird zwar gern Traumtänzerei vorgeworfen - aber ich bleibe dabei, dass auch im höchsten Sportniveau, wenn nicht sogar gerade dort, die Achtung vor der Kreatur Pferd nicht verloren gehen darf. Wer gewohnheitsgemäß, weil doch so bequem, kniepelt, einschnürt und gegen die Natur des PFerdes arbeitet, hat die Achtung verloren. Und in den Sphären von denen wir hier reden - schließlich soll das die reiterliche Elite dieses Landes und nebenbei der Welt sein - kann man die Entschuldigung des Unvermögens wohl nicht mehr anführen. Oder etwa doch?
Wie war das: wo das Wissen endet, beginnt die Gewalt.
Oder moderner: Wo es um viel Geld geht, bleibt die Ethik auf de Strecke
Datum/Zeit: Heute um 07:02:00Autor: muneco
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Habt ihr das auch gelesen, "behind vertical" auf der angegebenen hp? Ist zwar englisch, das wesentliche aber doch gut erklärt.
Z.B. was soll denn tatsächlich gedeht werden? Das Nackenband? Und wozu? Dann noch Halsmuskeln, die eigentlich dort gar nicht so viel arbeiten sollen (keine Ahnung, wie die heißen)
Wozu das ganze? Zur Entspannung? Lauft ihr mal ein paar Minuten mit dem Kinn auf der Brust durch die Gegend. Da wird einem schwindelig.
Was ist die Kunst daran, ein Pferd so zu reiten? Mit Schlaufis usw? Das erreicht man doch viel schneller, als eine korrekte Anlehnung. Ein Pferd, das sich nicht vertrauensvoll an den Zügel herandehnt, läuft auch nicht losgelassen. Kann gar nicht sein.
Und ich denke, man sieht es ziemlich allen Pferden an (nur H.S. mit W.S. (der/die sich wirklich bemühen) dass sie sich verkriechen. Auch in der Prüfung. Da hält doch kaum einer frei seinen Kopf/Hals.
Mein Pferd hat sich früher auch verkrochen. War wirklich "einfach" ihn so zu reiten. Kein Ärger, aber eben auch Lethargie. Seit dem meiner mit Kopf vor der Senkrechten laufen darf, im V/A und in der "Aufrichtung", hat er viel mehr Ausdruck bekommen, weil es eben auch seinen natürlichen Bedürfnissen entspricht.
Wie wär´s mit der Box zum Thema, schweift ja ziemlich von Olympia ab?
Grüße,
Doris
Datum/Zeit: Heute um 06:43:41Autor: ghost
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Esge, Feind noe.
Wir kommen nur aus ganz verschiedenen Lagern. Du betreibst Reiten als Freizietsport, ich betreibe es als Hochleistungssport.
Ganz andere Perspektiven.
Es gibt viele Methoden Pferde zu trainieren, auszubilden, die nicht in Buechern stehen. Das ist die Trickkiste
die man lernt, das ist Erfahrung, die einem zich Pferde beigebracht haben. Bei einmen Pferd reicht null acht fuebfzehn, das was in den Buechern steht und bei einem anderem muss man eben die Kiste aufmachen und das steht in keinem Buch.
Begibt man sich in den Bereich der Hochleistungs Athleten, den Pferden, lebt man mit der Trickkiste, denn diese Pferde lassen sich nicht kategorasieren. Bei diesen Pferden muss man absolut flexsiebel sein. Man kann sich nicht darauf beschraenken was X in buch Y geschrieben hat.
Pferde die im Hochleistungssport sind lieben was sie machen. Man kann ein Pferd ueber E und A zwingen, L vieleicht, aber von da an absolut nicht
Datum/Zeit: Gestern um 23:59:55Autor: Beagle-Petra
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wie gesagt, die Bilder auf der salinero-HP sind ausgewählt um argumente zu unterstreichen. deswegen halte ich sie nicht für 100% massgeblich. Ich sortiere sie ein unter: "Wenn man nicht weiss wies gemacht wird" oder unter "pars pro toto" im sinne von: ein abgelichteter moment wird auf einen möglicherweise nicht existierenden langfristigen zustand hochgerechnet.
stretching macht ja in der tat nur sinn, wenn es kurzfristig eingesetzt wird, kann auch mehrmals kurzfristig, aber nie langfristig.
wenn ich ein pferd mal wegen ungehorsam zusammenfalte, ist es mir absolut egal, dass es dabei nicht zufrieden ist. damit kann ich leben. nur nach dem zusammenfalten muss mal wieder was motivierendes kommen. bleibt das aus, ist auch das zusammenfalten für den allerwertesten.
Datum/Zeit: Gestern um 23:46:01Autor: EscapeErrorKane
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Mal ganz ehrlich: Hier hat wohl niemand so viel Ahnung von Anatomie und der Wirkung der Reitweisen, um jetzt hier definitiv und klar sagen zu können, dass diese "Rollkur" schadet oder nicht, ich auch nicht.
Und ich gebe zu dass sich manche "Erklärungen von wegen Stretching" logisch anhören.
Aber bei den ganzen Bildern auf der HP - und den Bildern von Salinero, kann ich kein Pferd sehen das wirklich zufrieden wirkt. Das ist ne abartige unnatürliche Haltung bei der das Pferd nichtmal sehen kann wo es hintrampelt, bei dem Versuch doch etwas sehen zu können wird das weiße in den Augen sichtbar. Dem PFerd scheint die Sache keineswegs angenehm zu sein. Und damit wäre die Sache für mich klar.
Wir laufen ja auch nicht ne Stunde lang mit dem Kinn auf der Brust rum, nur weil das unsere Nackenbänder dehnt, oder? Wir dehnen das höchstens für 2, 3 Sekunden. Weiß nicht ob das eins zu eins übertragbar ist, aber der Hintergrund sollte einleuchten!
Datum/Zeit: Gestern um 23:38:10Autor: Patti
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Zitat von: peanutmonster am Gestern um 23:07:28
krieg ich hier was in den flaschen Hals??
Ja.
Zitat von: peanutmonster am Gestern um 23:07:28
für mich hört sich das bei BP so an, als könnte ich bei Pferden, die den Hals nicht ordentlich rund machen (gründe egal), die schlaufis reinmachen, Birne runterziehen, und fertig...
Entschuldige bitte, aber "den Hals rund machen"....was bittschön soll das sein?
Klingt jetzt irgendwie nach der Rollkur...
Es geht eben nicht NUR darum, was der Hals so treibt, sondern auch darum, was der Motor so sagt.
LG
Patti
Datum/Zeit: Gestern um 23:34:34Autor: Beagle-Petra
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@triumvirat
genau das meine ich.
Datum/Zeit: Gestern um 23:34:04Autor: Beagle-Petra
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peanutmonster, du kriegst nur in den falschen hals, wenn du das so verstehst, als würde ich befürworten, dass pferde, die den hals nicht rundmachen können, mit dem schlaufi dahingezwungen werden sollen.
Ich hab auch nix gegen schlaufzügel, wenn sie denn sinnvoll angewendet werden. ebenso hab ich nix gegen rollkur, wenn sie denn verständig angewendet wird. in beiden fällen bin ich der meinung, dass es unverhältnismässig mehr reiter gibt, die mit solchen methoden / hilfszügeln nicht umgehen können.
ich rede also solchen dingen nicht generell das wort. aber ich kann die argumente für eine rollkur unter bestimmten voraussetzungen nachvollziehen. Einen Brustbeisser mit hilfe von oberarmmuckies und schlaufis produzieren ist eine ganz andere sache.
Datum/Zeit: Gestern um 23:27:24Autor: Kimble03
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Ok Waddi, das läßt jetzt 2 Schlüsse zu:
Entweder die Rollkur funktioniert nicht.
Oder du hast noch keinen gesehen, der's kann.
Genau so geht's mir leider auch.
Bin ich also meinem "Beweis" für mein Gefühl noch keinen Schritt näher.
Erdnußmonster, ich glaube was BP sagen will ist, daß man sich von der bestimmt sehr netten Theorie manchmal evtl. auch mal verabschieden muß, um über ein Problem hinwegzukommen, auch wenn die Korrektur dann nicht so aussieht, wie man es gemeinhin für richtig hält (theoretisch) und zwar weil man diese Korrektur nicht auf die Dauer anwenden will/wird/soll.
Etwas weniger theoretisch: wenn ich den Schlaufi als Hilfestellung (da möchte ich übrigens deinen Kopf hin haben) benutze, ihn nur als Wegweiser einsetze und nicht als Dauerlösung, dann ist es zwar noch immer ein "Birne runter ziehen", aber fertig bin ich dann noch nicht, weil dann muß ich das Pferd ohne genau so weiter reiten, ohne den Wegweiser, der dann nicht eingeschnallt ist oder durchhängt.
Natürlich komme ich auch auf anderem Wege zum "Birne runter", aber wer weiß, ob es für das Pferd nicht angenehmer ist, wenn es schneller den "richtigen" Platz "angewiesen" bekommt und gleich seinen Rücken schwingen lassen kann und nicht erst mit weggedrücktem Rücken, dafür aber Schlaufifrei laufen muß/darf.
Datum/Zeit: Gestern um 23:07:28Autor: peanutmonster
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krieg ich hier was in den flaschen Hals?? für mich hört sich das bei BP so an, als könnte ich bei Pferden, die den Hals nicht ordentlich rund machen (gründe egal), die schlaufis reinmachen, Birne runterziehen, und fertig...
das eine *aufgerollte* Pferd habe ich vor ein paar Woche schonmal gesehen, unter einer anderen Reiterin, die hat es ohne großes Aufrollen etc. in eine schöne Haltung gebracht, und konnte nach einer halben STunde die selben Lektionen abfragen, die die GP Reiterin nach einer halben STunde aufrollen abgefragt hat... und fragt mich nicht wann das Pferd glücklicher aussah....(Antwort: ohne Aufrollen)...
und wenn sich ein Pferd nicht für die höheren Klassen eignet, entweder weil die Persönlichkeit nicht ganz dazu geeignet ist, oder was man sonst noch sehen kann, sollte man es nicht krampfhaft umkrempeln (oder das zumindest zu versuchen), da haben nämlich weder Pferd noch Reiter freude dran...
das ist meine Meinung, und dazu stehe ich... ich hoffe, es fallen jetzt nicht alle über mich her *schon mal vorsichtshalber in deckung geht*
Datum/Zeit: Gestern um 23:01:36Autor: Waddington
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Kimble,
ich sehe das bei den Berittpferden, die unser RL hat, darunter auch meiner. Wenn korrekte Dehnungshaltung geritten wird, dann tritt die HH ordentlich mit. Sobald die Senkrechte unterschritten wird schleppt die HH. Man könnte auch sagen, das Pferd verkriecht sich, wenn die HH schleppt, aber ich beobachte die Ausbildung von meinem sehr genau und sehe es in ersterer Variante.
Eine etwas schwierige Stute wird öfter von RL Korrektur geritten. Sie neigt von Haus aus dazu sich zu verkriechen. Sie KANN nur die Anlehnung annehmen, wenn die HH aktiv mitarbeitet. Ansonsten stampft sie ihre Vorderhaxn in den Boden.
Es gibt noch mehr Beispiele aus meiner unmittelbaren Umgebung, sie alle aufzuführen würde zu weit gehen. In meiner Erinnerung habe ich aber noch NIE ein Pferd mit aktiver HH und schwingendem Rücken gesehen, das sich vorne aufrollt. Noch NIE.
Gruß
Annette