Autor Thema: gebisslose Zäumungen  (Gelesen 38696 mal)

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Offline schneeflo

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Re: gebisslose Zäumungen
« Antwort #75 am: 25.03.08, 22:34 »
Hallo

Hab mein Pferd vor ca. 3 Wochen auf Hackamore umgestellt - bin total begeistert ... er läuft damit dressurmässig total genial (und so entspannt dass ihm die Unterlippe vor lauter Schlabbern bald abfallen wird) und auch im Gelände geht er sehr gesittet damit (dabei war er früher sehr schwer zu halten  - allerdings war er die letzte zeit auch mit gebiss sehr artig draussen).

meine Stute war allerdings nicht begeistert vom Hackamore - mal sehen, was wir hier finden ...

lg
schneeflo

Mutziemann

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Re: gebisslose Zäumungen
« Antwort #76 am: 20.07.08, 12:01 »
Hallo,
habe einen Haffi vom alten Schlag. Leider wurde in der frühen Ausbildung einiges falsch gemacht. Einen Platz kann ich leider nur im Sommer nutzen. Wo er dann aber wirklich gut geht. Im Gelände ist er alleine ganz gut zu halten. Mit anderen Pferden wird es sehr schwierig, sobald weicher Boden unter seinen Füßen ist. Er weiß, wieviel Karft er hat! Und wird dann ein ganz schöner Dickkopf!
Ich reite ihn so mit einem doppel gebrochenen Gebiss, mit anderen nehme ich schon mal eine Stange. Ich weiß, das ich jetzt dafür gesteinigt werde! Aber es kann wirklich schwierig werden. Habe ihn auch schon mit Side Pull sowie mit der Hackemore mit kurzen Anzügen geritten. Davon hält er nicht besonders viel, weder im Gelände noch auf dem Platz. Ich würde ihn aber doch gerne mit etwas gebisslosem Reiten. Aber was nehmen? Oder würde so ein Myler Gebiss was bringen? Bin echt am überlegen :-\

Unsere Stute ( selber ausgebildet) läuft am liebsten ohne Gebiss und dafür super mit der Hackemore ( kurze Anzüge), sie ist wirklich spielend zu halten bzw. am kleinen Finger zu reiten.

osch

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Re: gebisslose Zäumungen
« Antwort #77 am: 20.07.08, 14:15 »
Du schreibst er hält davon nicht so viel, ich kann mir nicht vorstellen das wenn er reden könnte das er sagen würde schraub mir doch bitte nen scharfes Gebiss rein  :o
Wenn er gegen das Gebiss oder Gebissloses sidepull angeht, liegt das Problem vielleicht woanders. Oft ist es beim Sattel etc.. zu suchen.
Vielleicht reagiert er auch auf etwas was gaaanz Sanft ist besser (bitless bridle). Die meisten Pferde nehmen soetwas wenn man sie vorsichtig damit vertraut macht sehr gut.

Mutziemann

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Re: gebisslose Zäumungen
« Antwort #78 am: 20.07.08, 17:04 »
Also weder bei der Hackamore noch bei dem Side Pull gibt er nach. Auf dem Platz, kann ich ihn dann eigentlich nur mit dem Schenkel bzw. mit dem Kreuz reiten. Bei beiden Zäumungen, gibt er im Genick nicht nach. Auch die Hinterhand ( die bei ihm eh schon recht schwach ist) schlaft eher ab. Sonst reite ich ihn auf den Platz mit einem doppelgebrochenen Gebiss mit Kupfer, was auch nicht zu dick oder zu dünn ist. Da kaut er auch nach einigen Minuten gut ab und läßt sich leichter Biegen. Wenn er 20 Minuten gelaufen ist, merkt man, das er immer schöner auf leichte Gewicht- und Körperhilfen reagiert. Aber wie gesagt, im Gelände ist er ein ganz anderes Pferd. Manchmal denke ich schon, das er total gefühlslos ist. Er ist kein durchgänger, aber sehr schwer zu halten.
Was den Sattel betrifft, wird er mit einem Westernsattel geritten, den ich letztes Jahr von einem Fachmann gekauft habe. Jetzt habe ich mir aber noch zusätzlich einen baumlosen Torsion Sattel gekauft. Er ist schon fast 20 Jahre alt, der Rücken senkt sich langsam. Wo ich mich auch beraten ließ. Trotz allem merkt man ihm das Alter nicht an.
In wie weit man ihm noch reiterlich noch verändern kann, weiß ich nicht. Ich möchte ihm eigentlich eher was gutes tun und ihn versuchen im Gelände mit kurzen Impulsen zu reiten.

osch

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Re: gebisslose Zäumungen
« Antwort #79 am: 20.07.08, 21:22 »
Meiner ist im Gelände auch manchmal etwas schwieriger (aber auch kein Durchgänger). Ich hab ihm längere Zeit nur mit Schittausritten klar gemacht wer das Tempo bestimmt, ja man kann auch ein offenes Feld langsam im Schritt gehen...... Heute merke ich wie er drauf wartet den Startschuss zu bekommen und er ist höchst aufmerksam wenn es darum geht wieder langsamer zu werden. Voraussetzung war/ist bei uns das ich dran bin, ich muss wirklich konzentriert reiten und nicht nur weils gerad so schön ist in der Weltgeschichte umhergucken. Er erwartet das einfach von mir, kurzer Impuls am Zügel (ja ich hab es gesehen etc...). Aber meiner ist auch noch Jung und hat natürlich noch nicht diese abgeklärtheit. So Schilder am Rand will er schon auch öfters mal erklärt haben, die sind doch heut bestimmt das erste mal da  ;D
Was mir auffällt ist in jedem Fall: Ihn draussen zu 'halten' war und ist nicht schwieriger gebisslos als mit Gebiss, denn wenn er wirklich mal losschiesst ziehe ich grundsätzlich eh nicht sondern reite ihn im schweren Sitz mit losem nicht durchhängenden Zügel zurück und beschäftige ihn.

Offline hafifan171

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Re: gebisslose Zäumungen
« Antwort #80 am: 20.07.08, 22:56 »
So, jetzt geb' ich auch mal meinen Senf dazu. Meine beiden Hafis laufen beide gebisslos, mit Knotenhalfter oder Lindel/Sidepull. Ich reite hauptsächlich Gelände, auch mit anderen ( bekannten) Pferden. Meine Stute (selbst eingeritten) kam mit der doppelt gebrochenen Schenkeltrense, die man mir empfohlen hatte, nie gut zurecht, zum Schluss hat sie sich einfach geweigert, sie ins Maul zu nehmen. Wenn ich sie ausgetrickst habe mit Zucker oder Brot (Apfelmus oder Honig draufschmieren funktioniert auch, ist aber eine ziemliche Schweinerei), hat sie den ganzen Ausritt damit zugebracht, mit dem Kopf zu schlagen. Ich hab' dann angefangen, Bodentraining mit dem Knotenhalfter nach der Parelli-Methode zu machen, das funktioniert sehr gut, man braucht aber jemand, der sich auskennt und ab und zu korrigieren kann. Das Vertrauen und der Respekt lassen sich leichter erreichen, wenn man vom Boden aus anfängt. Mein Wallach ( gebraucht gekauft) war anfangs extrem guckig, konnte an keinem spazierstockschwingenden Wanderer vorbei und machte in Stresssituationen einfach einen Hopser in die Luft, kehrt und ab nach Hause. Durchgegangen ist er mir auch , lag aber am unpassenden Sattel und den dadurch verursachten Schmerzen. Mit viel  Geduld, Bodenarbeit Zeiit und einem passenden Sattel  haben wir das jetzt im Griff. Knotenhalfter funktioniert so gut wie Lindel. Ich hab das Lindel genommen, weil es keinen Kinn- sondern einen Backenriemen hat, dann rutscht das nicht so in  Augennähe wie ein normales Sidepull, wenn man die Zügel annimmt.  Meins hat übrigens einen Nasenriemen aus Leder.
Grüße aus Frankreich
Eva