Autor Thema: Erfahrung emit gebisslosem reiten?  (Gelesen 5483 mal)

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carienchen

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Erfahrung emit gebisslosem reiten?
« am: 30.05.11, 17:43 »
Hi!
Nachdem ich mít meinem Ecki nach jetzt fast zwei Jahren so langsam ein gutes Team werde und wir (nach einiger Zeit aufgrund diversen durchgehens und rumbockens mit Versuchen, Frauchen in Bäumen abzuschütteln)  mit etwas schärferen Gebissen wie Kimblewick und Postkandarre) im Gelände nun auch wieder mit normalem Stangengebiss reiten (er mag nichts gebrochenes)- überlege ich nun, da er Gebisse grundsätzlich nicht wirklich toll findet- schon seit langem darauf rum ihn einfach mal "mit ohne" was im Maul- also quasi gebisslos zu reiten!

Eine mech. Hackamore hängt bereits seit ca. einem halben Jahr bei mir im Schrank, ich trau mich da aber so gar nicht ran und finde sie auch nicht wirklich passend!
Wobei ich schon einen zügelunabhängigen Sitz habe und im Gelände nur am durchhängenden Zügel unterwegs bin! Ich denke also schon, dass ich in der Lage wäre damit zu reiten, finde sie aber für unsere Zwecke wohl zu scharf!
Ecki lässt sich im Großen und Ganzen wunderbar durch Gewichtshilfen lenken und bremsen, scheut nicht und ist ansonsten auch ein nettes Geländepony geworden!
Nun habe ich mir ein Sidepull mit Ledernasenriemen gekauft (also nicht so eines mit so einem harten Lassoriemchen sondern weich unterlegt).

Bisher habe ich es nicht und werde es wohl auch erst in ca. 2 Wochen testen können, da ich vorher mit meinem Pony auf einem Distanzritt bin (falls das Teil bis dahin kommt probiere ich es evtl. am 2. Tag mal aus).

Mich würden jetzt Eure Erfahrungen bzg. Sidepull / Hack interessieren! Ecki ist recht dominant, hin und wieder bin ich daher doch noch froh darüber, auch mal deutlicher einwirken zu können (Galopp in der Grupp usw.). Bisher liest man ja viel unterschiedliche im Netz- wie immer   ;) - manchen schreiben da könnt man auch ein Halfter nehmen, das hätte die gleiche Einwirkung, andere schreiben das selbst Durchgänger damit gut zu regulieren seien! Ich freu mich auf jeden Fall auf meine ersten Erfahrungen mit dem Teil und hoffe das mein kleiner Dicker mich damit noch ernst nimmt!

Offline donau

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Re: Erfahrung mit gebisslosem reiten?
« Antwort #1 am: 30.05.11, 18:44 »
carienchen, wenn du das ledersidepull mit dem breiten nasenriemen hast, das ich auch habe, kannst du wirklich genausogut mit einem gut verstellbaren halfter reiten. das funktioniert wunderbar für meine beiden feinen mädels, die auch mit halfter laufen, ein sidepull ist halt besser zu verschnallen, wobei ich stirn- und kehlriemen immer abmontiert habe und einen zusätzlich "ganaschenriemen" in die ringe geschnallt, die auf der höhe des jochbeins liegen (hab einen alten sperriemen doppelt durch gefädelt).

die große akzeptierte eine hackamore mit kurzen anzügen und gut gepolstertem nasenteil (zb. die von sprenger, kein billigteil!) auch prima, da ich aber auch gebisslos dressur reite etc. war mir das sidepull lieber, da geht auch ein bisschen anlehnung. durch die kette unterm kinn bzw. den hebel wirkt die hackamore besser, und ist meiner meinung nach auch besser geeignet, wenn man im gelände hauptsächlich einhändig am losen zügel unterwegs ist (ich war damit auf mehreren OR), ein sidepull ist eher etwas für beidhändiges reiten (einhändig fand ich damit immer doof), wenn du die direkte lenkung und/oder stellung biegung braucht für dressurarbeit.

aber da würde ich auch, nach dem, was du schreibst, mir eines anschaffen, dass einen rundgenähten ledernasenteil hat, anstelle des breiten riemens - hat doch eine präzisere wirkung. nach dem, was du damit machen willst, glaub ich aber, dass du mit einem teil so wie DIESEM am besten bedient wärst ;)

glücksrad fand sie übrigens widerlich, hab ich nach einem testritt nie wieder angefasst, und würd auch nix ähnliches mehr versuchen... ;)

ps: da die große rechte maulprobleme hatte, bin ich etwa 50% der zeit gebisslos geritten, mit hack, sidepull, knotenhalfter, hannoveranischen nasenriemen umfunktioniert, in den letzten 10 jahren hat sich da viel getan.... ;)
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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carienchen

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Re: Erfahrung emit gebisslosem reiten?
« Antwort #2 am: 31.05.11, 07:33 »
Hi Donau, erstmal danke für die Antwort! Bestellt hab ich mir dieses Sidepull: http://www.kraemer-pferdesport.de/websale7/?act=product&prod_index=181530&cat_index=247589&shopid=kraemer-pferdesport&subshopid=01-aa
das kann man ja bis zu 21 Tage zurück schicken  8) vielleicht schaff ich es ja, damit mal (mit vorher geschrubbtem Pferd) auf dem Platz zu reiten und einfach mal zu schauen was passiert!

Das Hackamore (ist das von Deinem Foto, allerdings hab ich ein billiges, weil ich das nur mal zum Ausprobieren besorgt hab) hängt ja bei mir im Schrank. Ich werds wohl gleich einfach mal mitnehmen und testen! Danach kann man warscheinlich mehr sagen! Bei dem Sidepull hab ich einfach Sorgen das er merkt das er mich nicht mehr ernst nehmen braucht und dann Mist macht. Wobei er das im letzten halben Jahr echt sein gelassen hat- und ich glaub z. B. beim schnellen Galopp usw. ärgert er sich nur über das Gebiss und fährt sich deshalb mal ein bisschen hoch (also nicht durchgehen sondern einfach mal kurzfrisitg schneller werden- mit Gebiss krieg ich ihn da aber Problemlos wieder "runter" geholt!

Aber Danke, dass Du mir eher zur Hack rätst! Kennst Du diese kleinen S-Hackamore? Ich würd das Teil ja auch gerne beim Distanzritt nutzen und da sind die "langen" kurzen Anzüge beim Fressen und Saufen etwas hinderlich..http://www.horseforum.com/attachments/62962d1304463207-s-hackamore-opinions-suggestions-needed-hack-close-view-jpg müsste für uns doch dann perfekt sein, oder??

Offline terra

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Re: Erfahrung emit gebisslosem reiten?
« Antwort #3 am: 31.05.11, 10:11 »
Carienchen -
probier mal das Hack aus, das Du hast... ich kenne mehrere Pferde, die damit überhaupt nicht laufen, weil sie sich bei angenommenen Zügeln an den seitlichen Metallplatten stören.
Für meine Bestie habe ich dann eines mit beweglichen Anzügen gesucht - gibt es zwar in kurz nicht, nur in lang, aber das klappt soweit .... zwischenzeitlich habe ich für dieses Pferd allerdings ein "Wohlfühlgebiss" gefunden - Myler, kurze Anzüge, Billy-Allen-Mundstück mit kleiner Zungenfreiheit.

Sidepull funktioniert mit rundem Riemen ganz gut, es muss nur passend verschnallt sein. Bei den mit flachen Nasenriemen ist ein unter dem Kinn verstellbares Halfter wirklich die preisgünstigere Variante

Das von Dir gezeigt Hackamore finde ich interessant, würde mich mal reizen  das auszuprobieren. Wo gibts denn das zu kaufen?

Achtung: Auf manchen Distanzritten sind mech. Hacks nicht erlaubt!

carienchen

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Re: Erfahrung emit gebisslosem reiten?
« Antwort #4 am: 31.05.11, 14:15 »
Zitat
Achtung: Auf manchen Distanzritten sind mech. Hacks nicht erlaubt!
echt? Woher hast Du das?

Im Reglement steht:
Zitat
Die Ausrüstung von Reiter, Fahrer und Pferd (incl. Hufschutz) ist freigestellt, muss jedoch verkehrssicher sein. Auflagen durch den Veranstalter, die die Ausrüstung betreffen, sind in der Ausschreibung möglich. Atembeengende Zäumung und direkt auf das Gebiss wirkende Hilfszügel wie Aufsatzzügel, Schlaufzügel oder Ausbinder und andere für Geländeritte unzweckmäßige Hilfsmittel, wie Tie-down, sind verboten.

Mit der kleinen S-Hack hab ich schon sehr viele gesehen! Aber OK, manchmal gibts halt vom Veranstalter festgesetzte Sonderberstimmungen... aber das sieht man dann ja in der Ausschreibung! Ich fänds halt schön, wenn er jetzt, wo er lange Strecken läuft, nicht den ganzen Tag die Stange im Maul haben muss!

Bin mit meiner (alten, schedderigen und total unansehnlichen, aber funktionierenden) Hack heute mal Probe geritten (Todesmutig gleich ab in Wald, zum Platz muss ich fahren und ich hab momentan kein Auto). Es hat wirklich wunderbar geklappt! Ich kann jetzt nicht sagen viiel lockerer oder so als mit dem Stangengebiss, anfangs natürlich etwas gewöhnungsbedürftig, aber er reagiert (da ja vor meiner Zeit mal western u. a. auch mit Bosal ausgebildet) z. B. am durchhängenden / seitlich locker an den Hals gelegten Zügel Plus Gewichts / Schenkelhilfen besser gebogen um die Kurve als mit Gebiss! Das hätte ich ja nun gar nicht gedacht, könnte aber daran liegen das ich deutlich bewusster geritten bin als sonst! Er wurde auch im Galopp nicht heftig, ich brauchte die Zügel eigentlich *grübel* nahezu gar nicht mal annehmen oder so!
Soll ich denn jetzt das Sidepul noch testen oder in ne S-Hack investieren *grübel*

Offline terra

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Re: Erfahrung emit gebisslosem reiten?
« Antwort #5 am: 31.05.11, 14:25 »
Mechanische Hacks werden gelegentlich vom Veranstalter ausgeschlossen, genau wie Sporen, .... ::)

Wenns gut geklappt hat, würde ich gar nicht weiter Geld ausgeben ;)

carienchen

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Re: Erfahrung emit gebisslosem reiten?
« Antwort #6 am: 31.05.11, 14:32 »
Na ja, das Teil was ich hab ist halt alles andere als schön  ;) Ich werd mal schauen ob ich was nettes ähnliches bekomme... oder aus Biothane selber nähe!

Offline donau

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Re: Erfahrung emit gebisslosem reiten?
« Antwort #7 am: 31.05.11, 18:15 »
eventuell kannst du die hebel verwenden, und dir für das nasenteil was selber nähen?! mir persönlich wäre das s-hack zuviel, aber wie gesagt, meine mädels laufen beide auch mit halfter (die kleine hab ich mit dem breiten sidepull sogar angeritten, langgezügelt etc.), die wären damit einfach heillos überfordert ;)

wenn du kannst, probier für euch mal glücksrad und das star-bridle aus, es gibt etliche pferde, die das mögen, kann sein, dass ecki das mag. wenn er mit hack gut läuft, hätte ich gar nicht groß drüber nachgedacht, ob man das ganz weiche sidepull verwendet ;)
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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carienchen

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Re: Erfahrung emit gebisslosem reiten?
« Antwort #8 am: 31.05.11, 19:40 »
Ich hab mir einen Nasenriemen aus einem breiten Nylongurt genäht und ein Teddy-Fell drübergeklettet. Ich werd wohl so damit erstmal reiten und hoffe jetzt das meine Freundin mir etwas aus Biothane näht!

Glücksrad find ich- für das was man da bekommt- viel zu teuer und ich denk auch nicht das es für uns reicht  :-\

Es ist halt so: Auf dem Platz und zu 80% im Gelände reicht uns das einfache Stangengebiss (wie gesagt, er mag diesen Druck auf dem Unterkiefer nicht, den gebrochene Gebisse verursachen, die Stange balanciert er sehr schön auf der Zunge und läuft damit sehr entspannt!) - aber wenn er denn mal seine fünf Minuten hat (was echt selten geworden ist) bin ich froh, dass ich im Gelände mit Postkandarre reite. Dort auch (ausser bei Starts oder z. b. Galopp in der Gruppe) meist mit der "weichen" Verschnallung. Ich reite aber auch nicht in Anlehnung sondern wirklich am langen Zügel. Ich hab blos das sichere Gefühl, dass Ecki mich, wenn ich im Zweifel nicht mehr deutlich einwirken könnte - auch nicht mehr so ernst nimmt. Er ist wirklich sehr dominant! Wir haben jetzt eine geklärte Rangordnung (sonst würd ich weiter mit Postkandarre reiten) aber ich möchte mich halt ungern so komplett auf ihn verlassen wie ich es wohl beim Sidepull o. ä. müsste und ihm trotzdem das Reiten so angenehm wie möglich machen.
Ich denk ich werd erstmal weiter so testen! Obwohl ich schon das Gefühl hatte das ein etwas weniger scharfes Gebiss auch reichen würde!