Pferdezucht, Aufzucht > Hengste

Hengst in Familienhaltung, wer hat Erfahrung

(1/2) > >>

irida:
Hallo, ich habe einen Hengst in "Familienhaltung", das war mein sehnlichster Wunsch, nachdem ich 14 Jahre Hengsthaltung
mit verschiedenen hinter mir habe (immer zu zweit (zwei Hengste)) zusammen im Offenstall.
Also hab ich jetzt wieder einen zusammen mit 2 Stuten. Ich kenne zwar Züchter die das so handhaben ohne Probleme,
aber jetzt beim 4. eigenen Hengst kann ich eines mit Sicherheit sagen: jeder ist anders.

Mein jetziger ist sehr umgänglich und entspannt mit anderen Pferden, aber das war anfangs nicht so. Ausserdem ist er
(scheinbar eine Ausnahme???) der absolute Chef in der Herde. Er hatte  4 Jahre Einzelhaft hinter sich und konnte anfangs nix als
jagen und beissen und das mit dem decken ist noch ein extra Kapittel. Das zusammenlassen ging nur nach und nach.
Er ist jetzt bald ein Jahr bei den Stuten und die erste bekommt
in 2 Monaten ihr erstes Fohlen. Lt. meiner Bekannten Züchterin kein Problem, Stute schmeißt Hengst eh aus dem Stall.
Aber meiner ist eben ranghöher und wie gesagt jeder ist anders.
Ich hab auch schon von einem Haflingerhengst gehört der ein Fohlen totgebissen hat. Andererseits möchte ich eben die
Familie zusammen lassen, ich kenne auch eine Welsh A-Familie, da hat der Hengst den ganzen Tag nur mit dem Fohlen gespielt
und das ging nur zum saugen zu Mama.
Wenn man sie zur Geburt trennt gibts dann Probleme anschließend beim Zusammenlassen, nimmt der Hengst das Fohlen womöglich
nicht an...??????



Karin 55:
Kenne einen Züchter der seit Jahren seinen Hengst in der Herde hat.
Probleme bei Abfohlen gab es dort noch nicht , im ersten Jahr als der Hengst deckfähig war ( ist auf dort in der Herde geboren ) gab es allerdings Probleme als die Stuten in die Fohlenrosse kamen ( waren im Vorjahr von Fremdhengsten gedeckt ).
Der junge Mann ging ganz schön *ran* und ist von den Stuten schwer verprügelt worden, als die Damen noch nicht richtig stehen wollten. Bei diesen Meinungsverschiedenheit wurden damals 3 Fohlen z. Teil schwer verletzt , eins durch den Zaun getrieben, und der Hengst hat einige größeren Verletzungen davon getragen.
Mit der Zeit hat sich die Familie – soweit ich weis - jetzt im Griff  ;).

Karotte:
freunde von mir haben 2 hengste mit jeweils 8 stuten ganzjährig im herdenverband auf der weide, das gab auch nur beim ersten hengst im ersten deckjahr probleme (er wollte auch den macker machen und wurde bös verkloppt). mit den fohlen sind beide hengste absolut lieb und "väterlich". allerdings gibt´s da auch keinerlei "fluktuation" und die hengste werden auch nicht geritten oder ständig aus der herde geholt.

irida:
Vielen Dank für die Antwortern, meiner wird schon geritten aber das ganze auseinander und wieder zusammen hat  bis jetzt noch kein Problem gemacht.
Vor dem Problem in der ersten Antwort habe ich etwas schiss, gnau so.

felis:
Wie ist der Hengst denn sozialisiert? Meiner ist seinerzeit als Junghengst zu ner ältreren Stute gekommen. die hat ihm erstmal beigebracht, dass er nur darf, wenn sie ihn lässt.
Grundsärtzlich war er auch der Herdenchef, aber wenn die jungen Mütter ihn zunächst nicht an die Fohlen ranlassen wollten hat er das akzeptiert und ist auf Distanz geblieben, bis die Mütter es gestattet haben, dass der Nachwuchs sich an ihn angepirscht hat. Mit den älteren Fohlen hat er auch gerne und viel gespielt.
Mit nem vernünftig sozialisierten Junghengst hätt ich nach dieser Erfahrung keinerlei Bedenken in Sachen Familienhaltung. Mit nem fehlsozialisierten Kandidaten (Einzelhaft und Decken an der Hand fast als einzigen Sozialkontakt, wies leider immer noch viel zu oft vorkommt), wäre ich allerdings skeptisch.
Je älter und selbstbewusster, desto weniger wird sich der Kerl von ner Stute sagen lassen.
Ich hab meinen übrigends zum reiten auch immer rausgenommen. Das war kein Problem.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln