Autor Thema: Bodenprobe/Bodenuntersuchung  (Gelesen 7679 mal)

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Offline NattrunTopic starter

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Bodenprobe/Bodenuntersuchung
« am: 11.01.07, 12:57 »
Wer kennt sich mit sowas aus?
Wenn ich einen Boden auf mögliche Schadstoffbelastung untersuchen lassen möchte - an wen wende ich mich? Macht das auch die LUFA, oder andere Labors?
Was für Kosten kommen auf mich zu?
Gruß, Nattrun
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Offline calista

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Re: Bodenuntersuchungen
« Antwort #1 am: 11.01.07, 13:49 »
Also, es kommt immer auf die Parameter an, was so was kostet. Metalle sind z.B. in der Regel günstiger als FCKW oder Schweröle. Ich würde mich nicht an ein "offizielles" (staatliches) Labor wenden, die rechnen in festgesetzten Sätzen ab. Ein gewerbliches Labor, welches eine Zertifizierung (z.B. DIN ISo) bzw. eine Anerkennung als akkreditiertes Labor für Boden- oder Wasser- oder Gasuntersuchungen besitzt, rechnet einem (Privat)Kunden gegenüber günstiger ab. An Unilaboren kann man auch Untersuchungen durchführen lassen, die sind nicht unbedingt akkreditiert, wenn man aber eine bestimmten Verdacht bestätigt haben möchte und erst mal keinen Wert auf gerichtlich verwertbares legt, kann man hier günstiger wegkommen. Auch ist die Beratung dort meist nicht so schlecht.  Aber zunächst besprechen, welcher Verdacht auf welche Verunreinigung besteht und welche Parameter als "Anzeiger" untersucht werden sollen, das schränkt den Umfang schon mal ein. Dann hilft ganz erheblich, sich mehrer Angebote einzuholen. Da oft auch die Probennahme eine wichtige Rolle spielt, sollte man die sich mit anbieten lassen. Man kann dann immer noch fragen, ob das in diesem Falle zutrifft und die Probennahme dann nach Anleitung selbst durchführen.
Stichwort google: akkreditiertes Labor in... oder beim Landesamt für Umwelt nach den akkreditierten nachfragen. Preislisten einfordern.
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Offline Coyana

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Re: Bodenuntersuchungen
« Antwort #2 am: 11.01.07, 18:51 »
Wenn es um den Mineralstoffhaushalt geht (z.B. für Düngeempfehlungen), mache ich das über die nächste Raiffeisenfiliale.
Die haben alles da und schicken das auch ein.
Kosten tut das meist so um 10 Euro pro Fläche.

Offline NattrunTopic starter

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Re: Bodenuntersuchungen
« Antwort #3 am: 11.01.07, 20:03 »
nee, es geht um Wiesen an einer Kläranlage. Könnte es da Belastungen geben?
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Offline calista

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Re: Bodenuntersuchungen
« Antwort #4 am: 12.01.07, 08:51 »
Handelt es sich um eine kommunale KA oder um eine Deponiesickerwasserkläranlage? Das ist schon mal ein Unterschied in der Abwasserzusammensetzung. Jede KA muss bestimmte Grenzwerte einhalten, bevor das geklärte Wasser in einen Vorfluter entlassen werden darf. Phosphat, Stickstoffe, Schwermetalle (gilt mehr für kommunles Abwasser, bei Abwasser aus einer Deponie treten i.d.R. andere Parameter in den Vordergrund) usw. sind durch Reinigung unter diese Grenzwerte zu bringen. Die Einhaltung der Grenzwerte wird durch Eigenkontrollen und ggf. Fremdkontrollen nachgewiesen. Was in Deutschland (ob das anderswo anders ist, weiß ich nicht) nicht überwacht wird, ist die Belastung z.B. durch Medikamente (z.B. die Pille) im Abwasser.
Die Grenzwerte sind wahrscheinlich im zuständigen Umweltamt (Untere Wasserbehörde) zu erfragen. Darf ich fragen, welchen Verdacht Du hast? Es kann nämlich sein, dass - wie im Katastrophensommer 2002 - die KA die Wassermengen nicht mehr bewältigen können, dann gibt es für kom. KA meines Wissens nach Sonderregelungen, das Wasser auch ungeklärt durchlaufen zu lassen. Wo soll man im Katastrophenfall auch hin damit? Speicherbehälter müssen nach bestimmten Jahrhundertniederschlagsereignissen bemessen werden, allein das letzte Jahrzehnt schlägt mit extremen Trockenphasen und katatrophalen Niederschlägen alle Rekorde aus den vergangenen hundert Jahren und übergroße Speicherbehälter bezahlt kein Steuerzahler.
Allerdings ist kommunales Abwasser nicht mein Fachgebiet, so richtig ins Detail gehen kann ich da nicht mangels Wissen.
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Offline NattrunTopic starter

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Re: Bodenuntersuchungen
« Antwort #5 am: 12.01.07, 09:08 »
Danke Calista. Einen Verdacht hab ich nicht, aber ich könnte mit meinen Ponys auf einen Platz neben der Kläranlage (keine Deponiesickeranlage)  ausweichen - da möchte man doch vorher wissen, was auf einen zukommt.
Habe gestern schon einen Freund bei der Unteren Landschaftsbehörde gefragt, der will im Amt mal nachhören, ob es da irgendwelche Verfahren oder Vorfälle gibt.
Gut ist, daß meine Pferde in ganzjähriger Heufütterung stehen. Gras gibts eh nur stark reduziert. Trotzdem will man sie ja nicht auf kontaminiertem Boden stehen haben, wie das einer Bekannten passiert ist (Bodenkontamination durch unsachgemäße "Arbeit" eines Landwirts - Reinigung von Güllefässern etcpp).
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Offline calista

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Re: Bodenuntersuchungen
« Antwort #6 am: 12.01.07, 10:21 »
Also wenn es sich um die Fläche neben der KA handelt, hast Du wahrscheinlich außer einem Geruchsproblem! nichts zu befürchten. Die werden kaum ihr Betriebsgelände durch Überflutung riskieren, da würden ja die technischen Einrichtungen unter Wasser stehen falls es ebenes Gelände ist. Ansonsten bist Du oberhalb der KA sicher. d.h. auf der Anstromseite, Überschwemmungen würde ich nur auf der Abstromseite also Richtung Vorfluter (der nächste Bach, Fluß) vermuten. Eben dort, wo der Vorfluter über die Ufer tritt. Das kann dann auch durch den Schlamm allmählich die Wiesen "überdüngen" - schönes fettes Gras und ein paar "Zusätze" (Schwermetalle usw.).
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Offline Mysli

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Bodenprobe, welche Werte?
« Antwort #7 am: 11.02.07, 11:25 »
Ich möchte demnächst eine Bodenprobe von unseren Koppeln nehmen lassen, da die mit Sicherheit tausend Jahre nichts bekommen haben, außer alte Pferdeäppel.
Wir haben die Koppeln im April letzten Jahres übernommen und uns erstmal angeschaut, was da so wächst. Sehr spannend kann ich euch sagen. 
Leider haben wir ein Problem mit Hahnenfuß und die Grasnarbe ist auch schon lange nicht mehr das, was sie vielleicht mal war. Ansonsten das Übliche: Sauerampfer, Brennessel, Disteln (wohin das Auge blicked), Schachtelhalm, und ein paar kleine (gesunde) Kräuterlis.

Nun soll die Koppel gekalkt und evtl. gedüngt werden. Stellenweise auch nachgesäht. Und jetzt kommen meine Fragen:

1. Welche Basiswerte muss ich bei der Bodenprobe untersuchen lassen? Was lasst ihr checken? Was sagen euch die Ergebnisse?

2. Welche Grassaat kann man empfehlen (als Nachsaat)?

Offline Viki

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Re: Bodenprobe, welche Werte?
« Antwort #8 am: 11.02.07, 19:00 »
Leider haben wir ein Problem mit Hahnenfuß und die Grasnarbe ist auch schon lange nicht mehr das, was sie vielleicht mal war. Ansonsten das Übliche: Sauerampfer, Brennessel, Disteln (wohin das Auge blicked), Schachtelhalm, und ein paar kleine (gesunde) Kräuterlis.

Da würde ich mir erst mal überlegen, wohin die Reise gehen soll. So, wie du das beschreibst, wirst du mit Düngen und Nachsaat nicht hinkommen. Schachtelhalm ist je nach Art giftig, Hahnenfuß hartnäckig und Distel ein Problemunkraut. ich würde mir einen Grünlandexperten holen vom LW-Amt (-Kammer) und vor Ort beraten lassen. Der weiß auch Antworten auf die Anschlussfragen (Untersuchung etc.).