Autor Thema: Boxenhaft - wie Lungenschaden vorbeugen?  (Gelesen 9094 mal)

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Offline GeorgeTopic starter

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Boxenhaft - wie Lungenschaden vorbeugen?
« am: 09.01.07, 09:01 »
Guten Morgen Ihr Lieben,

meine RB steht nun schon seit 2,5 Wochen in der Box wg. Lahmheit. Gestern war TA da und beim vortraben hustete er erstmal ordentlich ab - mit Auswurf  :o :o Eine Diagnose woher die Lahmheit kommt gabs leider nicht, aber starke Arthrose im Vorderbein, die vor 2 Jahren bei der AKU noch nicht da war ist beim Röntgen entdeckt worden - er ist erst 7 !!
Bis Freitag muss er auf jeden Fall noch stehen bleiben, dann wird geklärt was mit den Bändern und Sehnen ist. Was sollte man nun am besten tun um einem Lungenschaden vorzubeugen ? Tee? Kräuter?
Für Tipps wäre ich Euch sehr dankbar.
« Letzte Änderung: 09.01.07, 09:14 von George »
lieben Gruss
George
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Karin 55

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Re: Boxenhaft - wie Lungenschaden vorbeugen?
« Antwort #1 am: 09.01.07, 10:01 »
Hat der TA nichts gemacht / da gelassen  ??? :o
Wenn er beim vortraben so hustet auf jeden Fall erstmal vom TA behandeln lassen !!! GANZ GANZ WICHTIG !!!

Wenn dann die akute Phase vorbei ist kann man unterstützend Einiges machen ( Plantagines von Iwest, Schwarzkümmelöl, B-Vetsan usw. ).

Wie steht er denn ? Außenbox / Innenbox , Einstreu ( Nachbarboxen ? ) , Fütterung ?

Vor allen Dingen würde ich unbedingt eine eingehende Untersuchung zur Lahmheitsdiagnose machen , damit man weis voran man ist und nicht einfach weiter stehen lassen ! ( Glaub mir ich weis von was ich spreche  :'( )


Gute Besserung fürs Pferd & Dir gute Nerven !!!

Karin 55

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Re: Boxenhaft - wie Lungenschaden vorbeugen?
« Antwort #2 am: 09.01.07, 10:04 »
Zitat
Bis Freitag muss er auf jeden Fall noch stehen bleiben, dann wird geklärt was mit den Bändern und Sehnen ist.
...sorry hab ich überlesen !!

Nearly95

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Re: Boxenhaft - wie Lungenschaden vorbeugen?
« Antwort #3 am: 09.01.07, 10:16 »
Um einen Lungenschaden vorzubeugen, gehört eine täglich super sauber gemistete Box mal als oberste Priorität, durch durchgehendes Stehen evtl. sogar mehrmals täglich misten. Dann natürlich eine Box, wo die Luft keineswegs staubig ist, wenn die Nachbarboxen oder die eigene eingestreut wird, sollte das Pferd an die frische Luft gesetzt werden und nicht in dieser Zeit drinnen bleiben, ebenso beim Zusammenkehren der Stallgasse. Dann verstehe ich auch nicht, warum das Pferd vom TA nicht sofort behandelt wird gegen den Husten, im akuten Zustand kann am meisten gemacht werden. Hier allerdings auch wieder die Problematik, dass viel frische Luft sein sollte, auch Bewegung, damit sich der evtl. Schleim etc. lösen kann, also viel Schritt an der frischen Luft führen im derzeitigen Zustand, evtl. kleinen Paddock abstecken, damit er frische Luft atmen kann.

Dann Heu nassmachen während der akuten Phase, evtl. auch danach. Die Einstreu überdenken, falls diese extrem staubhaltig ist.

Offline nob

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Re: Boxenhaft - wie Lungenschaden vorbeugen?
« Antwort #4 am: 09.01.07, 10:27 »
irgendwas ist da ja uU bereits gewesen. Das Pferd produziert offenbar Schleim den es ohne Bewegung nicht rausbekommt.Ich würde den TA abhören lassen und dann solange das Pferd noch steht erstmal evt was leicht schleimlösendes falls der TA das ne gute Idee findet, dann kriegt es den Schnodder vielleicht auch so eher raus.

Und wenn es dann wieder läuft mal weiter verfolgen, nochmal abhören lassen, evt weiter Medikamente und wenn sich nichts tut Bronchoskopie und evt Haltung umstellen(Einstreu etc). Kann nämlich sein dass da schon länger was brodelt, vielleicht auch allergisch.

Offline zaino

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Re: Boxenhaft - wie Lungenschaden vorbeugen?
« Antwort #5 am: 09.01.07, 11:03 »
Hm, inzwischen sagen viele viele Tierärzte, wenn nicht grad eine Fraktur vorliegt, sollte das pferd sich zumindest KONTROLLIERT bewegen dürfen.
Darf es das, heben sich oft, nicht immer, aber oft, auch viele Atemwegsprobleme hinweg - ein Pferd ist ein LAUFTIER.
Drücke dem armen Kerl feste die Daumen, so früh schon Arthrose? An 1 Bein? Komisch, lag da mal eine Verletzung vor? Hoffe hoffe hoffe man kann noch was machen damit er wieder schmerzfrei laufen kann u. die Arthrose sich nicht weiterentwickelt!!!!!

Offline feuerblitz

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Re: Boxenhaft - wie Lungenschaden vorbeugen?
« Antwort #6 am: 09.01.07, 11:18 »
MIr ist es immer suspekt wenn TAs eine Boxenhaft verordnen ohne die Lahmheit überhaupt abzuklären. Am besten noch ein paar Tütchen Equi dalassen und dann erst mal "schauen".

Wieso kann das denn nicht früher abgeklärt werden? Was sagt denn der Besitzer des Pferdes dazu?
Stromberg: » Ich bin ja quasi die perfekte Mischung aus jung, aber sehr erfahren. Gibt's in der Form ja sonst nur auf dem Straßenstrich. «

Offline Sugar-for-Rick

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Re: Boxenhaft - wie Lungenschaden vorbeugen?
« Antwort #7 am: 09.01.07, 11:29 »
Ich stimme Feuerblitz zu. Das würde ich als Besitzer nicht akzeptieren, dass mein Pferd "auf Verdacht hin" wochenlang rumstehen muss ohne eine klare Diagnose.  :-\
Wenn es "nur" Arthrose ist, ist kontrollierte Bewegung ja meistens sogar genau richtig zur Minderung der Beschwerden resp. durch das Rumstehen wird es noch schlimmer.
Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.
(Charlie Chaplin)

Liebe Grüsse von Simone

Offline zaino

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Re: Boxenhaft - wie Lungenschaden vorbeugen?
« Antwort #8 am: 09.01.07, 12:00 »
MIr ist es immer suspekt wenn TAs eine Boxenhaft verordnen ohne die Lahmheit überhaupt abzuklären. Am besten noch ein paar Tütchen Equi dalassen und dann erst mal "schauen".

GRRRR - so isses! *kräftigzustimm*

Offline GeorgeTopic starter

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Re: Boxenhaft - wie Lungenschaden vorbeugen?
« Antwort #9 am: 09.01.07, 12:28 »
Danke für das rege Interesse.

Ich bin auch nicht sehr begeistert von der Vorgehensweise. Gebrochen scheint ja nix zu sein. Die Lahmheit kommt meiner Meinung nach definitiv nicht von der Arthrose , da er vor 2,5 Wochen auf der Wiese sehr gestürzt ist und das Fesselgelenk sofort heiss und dick war. Er lahmte sehr stark bereits im Schritt.
Im Schritt ist es kaum noch zu erkennen, vielleicht für Fachleute, im Trab immer noch sehr, trotz Schmerzmittelgabe.
Jetzt soll das Schmerzmittel bis Freitag weggelassen werden, und er soll noch nichtmal bis zum Putzplatz laufen dürfen.
Am Freitag werden dann Sehnen und Bänder per Ultraschall untersucht, wahrscheinlich wird dann auch abgespritzt.

Weder Besitzer noch TA sind auf das Abhusten eingegangen, nachdem ich zweimal nachgefragt habe. Von mir aus habe ich beim Besi dann nochmal das Thema angesprochen und gefragt ob wir nicht sicherheitshalber wenigstens was zum schleimlösen geben könnten? zb. Tee oder irgendwelche Kräuter....habe die Möglichkeit eines Lungenschadens angesprochen. Besi machte mir nicht den Eindruck, als fänder er den Schleim besorgniserregend, ich glaube er war auch ziemlich fertig wegen der Diagnose Arthrose. Er hat das PFerd ja erst seit zwei Jahren und hoffte dieses Jahr mit ihm auf Turniere gehen zu können. Reining.
Der Traum hat sich ja wohl nun erledigt, Spins und Sliding Stops sollte man nun wohl besser unterlassen? Der TA war wohl auch ziemlich schockiert ob der starken Arthrose, da bei der AKU vor 2 Jahren ja noch nix davon zu sehen war, er hat auch diese gemacht. Er meinte, wenn das so schnell so weiterginge, wäre das Pferd in Kürze unreitbar  :o
Ich bin auch ziemlich geschockt.
lieben Gruss
George
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Offline feuerblitz

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Re: Boxenhaft - wie Lungenschaden vorbeugen?
« Antwort #10 am: 09.01.07, 12:29 »
Kann ich gut verstehen.

Von der Vorgehensweise des TAs wäre ich allerdings noch mehr geschockt *augen noch mehr roll*
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Offline nob

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Re: Boxenhaft - wie Lungenschaden vorbeugen?
« Antwort #11 am: 09.01.07, 12:48 »
äh...erstmal ruhe und entzündungshemmer ist eigentlich nicht so verkehrt wenn ich das anmerken darf. 2,5 wochen sind dafür nun etwas lang, aber für eine woche finde ich das so falsch nicht. wenn das pferd ne kleinere prellung/was verzogen hatte ist es danach nämlich idR dann wieder fit ohne das man weiteren Aufwand und Kosten hat.

Wenn so eine Lahmheit dann nicht weg ist würde man normalerweise dann anästhesieren. Je nachdem wie die Bedingungen so sind auch im Stall oder in einer Klinik.

ein  lahmes Pferd ist vorübergehend erstmal KEIN Lauftier. wenn man es richtig behandelt kanns aber immerhin wieder eins werden....meines steht seit ca. 3 monaten in der box...anfangs konnte der kaum stehen und lag lieber. seit einer Woche darf es insgesamt 30 minuten schritt laufen pro tag. einen "lungenschaden" befürchte ich bei dem auch nicht. bekommt gutes heu, steht auf spänen und hat eine paddockbox.

wenn bei einer arthrose gerade die entzündung "explodiert" ist, braucht auch ein arthrosepferd erstmal ruhe und therapie. ich würde ja sagen cortison i.a. und schnellstens die entzündung runterkriegen. allerdings müßte man erstmal wissen ob die lahmheit aus dem arthrotischen gelenk kommt oder nicht. und das geht zunächst mal über lahmheitsanästhesie.

Offline feuerblitz

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Re: Boxenhaft - wie Lungenschaden vorbeugen?
« Antwort #12 am: 09.01.07, 13:08 »
Ne ich kann diesem einfach mal aufs Geradewohl Schmerzmittelgeben absolut nichts ab. Erst kläre ich die Ursache ab, dann behandele ich.
Ich habe noch nie ein Pferd einfach stehen lassen wegen Prellung, Zerrung oder dergleichen. Mindestens Schritt führen oder Schritt reiten war immer drin.
Nicht zu verwechseln mit "Pferd steht auf 3 Beinen im Stall"  ;)
Stromberg: » Ich bin ja quasi die perfekte Mischung aus jung, aber sehr erfahren. Gibt's in der Form ja sonst nur auf dem Straßenstrich. «

Offline zaino

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Re: Boxenhaft - wie Lungenschaden vorbeugen?
« Antwort #13 am: 09.01.07, 13:29 »
Ach ja, meiner ist auch schonmal scheintot erklärt worden, angeblich Arthrose in beiden Hinterfesseln  ::)
War vor etwa 4 oder 5 Jahren... *flöt* *träller*... also erstens und wichtigstens:
KEINE Panik!
2. stimme ich feuerblitz voll zu.
(Natürlich ist es Quark, Equi reinzustopfen u. DANN den Gaul auf die Wiese zu lassen - er spürt nix u. spackt ab u DANN besteht in der Tat die Gefahr einer Verschlimmerung von vorhandenen Schäden.)

nob, wenn Du eine PRellung oder was verzogen hast, wirst Du selber schon festgestellt haben, dass Bewegen zwar erst sehr weh tut aber dann allmählich alles wieder besser geht. Kreislauf u. Durchblutung in Schwung = Entzündungsrelevante Stoffe werden schneller wieder aus dem betreffenden Gewebe abgepumpt.

Zur Arthrosetherapie: Richtig, Entzündung RAUS, da diese Entzündungsstoffe ja grade die Knorpelmasse angreifen und schädigen!
Aber eben erst mal gucken was überhaupt los ist statt zuwarten u. Pferd "abhängen" lassen.

Offline nob

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Re: Boxenhaft - wie Lungenschaden vorbeugen?
« Antwort #14 am: 09.01.07, 13:33 »
Zitat
Er lahmte sehr stark bereits im Schritt.
Im Schritt ist es kaum noch zu erkennen, vielleicht für Fachleute, im Trab immer noch sehr, trotz Schmerzmittelgabe.

also lahm genug scheint der ja zu sein. ich glaube nicht dass ich so einen schritt reiten wollte....für mich klingt das doch eher nach mittelgradiger lahmheit, anfangs vielleicht auch richtung hochgradig.

schmerzmittel "aufs geratewohl" ist das nicht unbedingt, eher "wir helfen dem körper eine entzündung rauszubringen"...und die ruhe ist wegen der schmerzlindernden komponente bzgl überlastungsgefahr da eben dann doch wichtig. wie gesagt: oft hat sich nach 3 tagen die sache erledigt und gut. dann sind alle froh, das pferd läuft wieder und der besitzer hat 6-12 beutel equipalazone, zwei untersuchungen und anfahrt bezahlt. wenn man gleich mit lahmheitsanästhesien kommt(was nebenbei kein mir bekannter TA macht) kostet das den besitzer ungleich mehr und uU wäre es nicht notwendig gewesen. wenn der besitzer das ausdrücklich VERLANGT ist das wieder was anderes...

bei diesem pferd hier denke ich, dass man schonmal hätte anästhesieren sollen. vielleicht ist das ja für freitag geplant(?). ansonsten sollte man es mal schleunigst machen. denn momentan wirft man seit einigen tagen wieder eher geld für buta raus. und dann eben anästhesieren und nach ergebnis dabei röntgen.
die einzigen male die mein pferd bislang ohne vorausgehende anästhesie geröntgt wurde waren bei einer verletzung in griffelbeingegend um zu klären ob es ab ist und bei der jetzt aktuellen sache. da lag es nur noch flach und man wollte wissen ob man ihn jetzt killt oder ob man ihn wieder hinkriegt(bruch, fissur o.ä.). die regeln muß man aber auch da immer mal beugen.....man sollte keinem pferd bei möglichkeit eines bruchs schmerzmittel geben....meinem mußten wir sie geben um ihn transportieren zu können-ohne stand der ja gar nicht...auf der weide kann man schlecht röntgen....
und so überlasse ich gewisse dinge tatsächlich meinem TA. und der hat mich bislang noch nicht enttäuscht.
bischen interesse und wissen ist dazu aber nicht schlecht....da fehlts evt bei vielen.

ich würde es also eher von der lahmheit und dem pferd abhängig machen....mal ganz zu schweigen dass ich das mit dem TA besprechen würde....