Habe grad das Todesurteil für meinen Nagayano (der ganz bunte, wenn sich einer erinnert) "unterschrieben".

War ja letzte Woche noch dort und er sah so krank aus. Da dachten wir noch es wäre die Umstellung von Gras auf Heu und das frühere Wurmkuren wohl nicht richtig gewirkt hatten. Sein Halbbruder sah und sieht top aus.
Zwei Tage später hatte er Kolik. Tierarzt aus ner Pferdeklinik war da und meinte schon, daß das was ernsteres wird.
Die Aufzüchter sind schon immer mit ihm spazieren gegangen, er hat Gras bekommen, Spritzen, hing am Tropf.
Zwischenzeitlich kam das Ergebnis Magengeschwüre und angegriffene Leber. Ursache teilweise unbekannt. Evtl der Streß beim Absetzen und Veranlagung.
Er kämpft, freut sich, wenn einer kommt und geht gern mit spazieren. Aber er ist kräftemäßig am Ende. Wird ja seit Tagen fast nur künstlich ernährt.
In der Klinik hätte er eine geringe Chance, wenn er den Transport überlebt. Und das könnte er - wenn überhaupt - nur mit Spezialhalterung.
Eben kam der Anruf mit der Bitte ihn erlösen zu dürfen. Er kann fast nicht mehr aufstehen.
Ich habe gesagt, daß er nicht mehr leiden soll.
So kanns auch gehen. Er war immer der fitteste und frechste. Sein Halbbruder, der auch in Thüringen steht, hat mir oft Sorgen gemacht, weil er so ängstlich ist und recht schmächtig. Der macht sich aber bestens, genau wie der Rest der Aufzuchtgruppe.
Die Aufzüchter sind absolute Fachleute und langjährige Freunde von mir. Ich mache niemandem Vorwürfe. Es ist einfach Schicksal.
Ich hätte auch nichts anderes tun können.
Aber unsagbar traurig bin ich. Ich sehe ihn vor meinen Augen, wie er frisch geboren im Stroh liegt. Sehe mir die Photos und das Video an. Alle hatten Hoffnungen ihn ihn gesetzt. Er sollte die Chance auf Deckhengst bekommen. Noch mehr, als sein Vater starb.
Es geht mir nicht ums Geld. Ich will ihn aber nicht unnötig quälen.
Trotzdem frage ich mich, ob ich richtig gehandelt habe.....