Autor Thema: Schmerzbehandlung  (Gelesen 17879 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline mirandaTopic starter

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 185
Schmerzbehandlung
« am: 27.12.06, 09:44 »
Wie teuer ist eine Schmerzbehandlung/Schmerzmittel (mein Pferd hat Schmerzen beim Laufen wegen Ataxie)? TA sagt, lohnt sich nicht, weil sie in absehbarer Zeit vermutlich - er meint sicher - eingeschläftert werden muss. Jetzt zieht aber bitte nicht über den TA her, sondern sagt, welche Erfahrungen ihr habt - wie es hilft, ob es wirklich so teuer ist usw.

Offline Pandygirl

  • W0 sich Wahrheit und Phantasie begegnen, da ist das höchste Menschliche Gefühl : Liebe
  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 148
  • Geschlecht: Weiblich
  • Pandora! Wir haben es geschafft!
Re: Schmerzbehandlung
« Antwort #1 am: 27.12.06, 11:36 »
Hi!

Wenn es man weiß, das das Tier nie wieder schmerzfrei seien wird und man dem Pferd wenigstens noch eine Schmerzfreie überbrückungs Zeit geben kann, würde ich das als Sinnvoll sehen.
Kenne einige Pferde die durch chronische Rehe oder Arthrose noch einige Zeit mit Equipalazone ( 10 Beutel davon kosten um sie 13,- Euro; dosierung bei längere Gabe für ein normal schweres Warmblut , zwei Beutel am Tag) schmerzfrei gelebt haben.
Allerdings ist es Sache ses TA und des Besizes dieses einzuschätzen.

LG
Pandygirl
Wer ruhig leben will, darf nicht sagen, was er weiss, und nicht glauben, was er hört!

Mit dem Herzen kann man Berge versetzten, aber ohne Kopf setzt man sie an die falsche Stelle!

Offline ahpe

  • Moderatoren
  • *
  • Beiträge: 619
Re: Schmerzbehandlung
« Antwort #2 am: 27.12.06, 12:01 »
Ich mach mal eine Vermutung:

Eventuell mag der TA Dir/Deinem Pferd kein Schmerzmittel geben, weil er befürchtet, dass Du dann Dein Pferd NOCH weniger gerne gehen lassen würdest, als jetzt schon ohnehin. Mit dem Schmerzmittel würde Dein Pferd sicher eine andere Lebensqualität haben, sich besser bewegen, kein Schmerzgesicht haben, kurz : Wieder mehr Spaß am Leben haben.

Leider kann man Schmezmittel nicht unendlich lange geben:

a) ist es echt nicht billig
b) haben die meistens noch ne Reihe Nebenwirkungen (z.B. belasten Magen und Niere und machen sie bei Dauergabe kaputt)

Insofern macht Schmerzmittel keinen Sinn um einen Pferd auf unbestimmte Zeit das Leben sinnlos zu verlängern. Wenn allerdings der Einschläfertermin steht, würde ich für die Zwischenzeit auch Schmerzmittel geben, dann darf man bloss nicht aufgrund des gebesserten Allgemeinzustandes wieder in der Entscheidung "umfallen".

Einen klaren Verstand für eine gute Entscheidung wünsch ich Dir und Deinem Pferd...

Anja

Offline Aleike

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 3.153
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Schmerzbehandlung
« Antwort #3 am: 27.12.06, 12:57 »
Leider kann man Schmerzmittel nicht unendlich lange geben:
...
b) haben die meistens noch ne Reihe Nebenwirkungen (z.B. belasten Magen und Niere und machen sie bei Dauergabe kaputt)
Schon, aber wenn das Pferd dabei glücklich und schmerzfrei sein kann und Einschäfern die einzige Alternative ist: Solange es geht, geht's halt, evt. Magenschutz dazugeben, warum nicht. Langzeitfolgen sind ja nicht zu fürchten. :-X
Und wenn's nicht mehr geht ...  :-\

Nur der Besitzer braucht gute Nerven bei so einer hinausgezögerten "endgültigen Lösung" und darf dann die Augen nicht verschließen.
Man darf nicht sagen: "Was, du Mistvieh, du willst nicht?" Sondern: "Entschuldige, mein Tier, ich werde schon noch dahinterkommen, wie ich es lerne, dich peu à peu auf den rechten Weg zu führen." (Udo Bürger)

namenlose

  • Gast
Re: Schmerzbehandlung
« Antwort #4 am: 27.12.06, 14:02 »
Equipalazone ist ein gutes (und relativ verträgliches) Mittel gewesen - allerdings gibt es das in der alten Form nicht mehr, dank der Veränderungen in der EU-Rechtslage (hat irgendwas mit Schlachttieren und Fleischbelastung etc. zu tun...).

Aber dein TA müßte ein Alternativmittel nennen können. Ich habe meinem Hannoveraner (gottseidank nur vorübergehend - 6 Monate) damals EP gegeben und er ist gut damit zurecht gekommen. Spätfolgen oder Magenbeschwerden habe ich keine beobachtet.

Dass dein TA dich auf Risiken, Kosten und Probleme aufmerksam machtg, findse ich gut - und vielleicht befürchtet er auch, dass das Pferd dann unter Schmerzmitteln wieder bedlastet wird (ja, auch solche Leute gibt es  :o :-X). Ich würde nochmal mit ihm sprechen und ihm deine Vorstellungen mitteilen. Dann wird ihm vielleicht noch eine Möglichkeit einfallen.

Es ist eine ganz traurige Entscheidung  :'(  - aber das Pferd, das noch einige Wochen/Monate schmerzfrei auf der Koppel läuft, macht manchmal das "gehen lassen" leichter. Du hast die Zeit, um dich zu verabschieden - das ist vielleicht besser, als wenn dein Pferd von jetzt auf gleich weg ist...   :-\

Offline Manu

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 247
  • Geschlecht: Weiblich
    • Cavalleria I'Barock
Re: Schmerzbehandlung
« Antwort #5 am: 27.12.06, 14:16 »
Equipalazone gibt's natürlich noch. Das ist das billigste von etlichen Phenylbutazon-Präparaten, die auf dem Markt sind. Ich persönlich kenne noch Hippopalazon, ein nach Minze schmeckendes Gel, das man mit der Spritze direkt ins Maul gibt und Butasan, ein ekelhaft schmeckendes Präparat, das direkt schon in der Dosierspritze drin ist und recht hoch dosiert ist. Man muß davon nur ganz wenig geben.
10ml Hippopalazon entsprechen 1 Beutel Equipalazone entsprechen 3ml Butasan.
Außerdem gibt es natürlich noch ähnliche Präparate mit anderem Wirkstoff, wie z.B. Finadyne und Metacam.
Wo hat das Pferd denn Schmerzen? Wenn es örtlich sehr begrenzte Schmerzen sind, kann man eventuell genau an diese Stelle auch ein Präparat spritzen, das genau diese Stelle für einige Zeit betäubt. Es wirkt ungefähr 8 Wochen, braucht aber beim ersten Mal ca. 2 Wochen, bis die Wirkung da ist.
« Letzte Änderung: 27.12.06, 14:24 von Manu »
Grüßle, Manu

Quise cortar la flor más tierna del rosal
pensando que de amor no me podría pinchar
y mientras me pinchaba me enseñó una cosa
que una rosa es una rosa es una rosa

-----------------------------------------

Veni, vermini, vomui!

- Ich kam, es gab Würmer, ich übergab mich -

Offline Bantu

  • Outdoorhopser™
  • Moderator
  • **
  • Beiträge: 2.395
  • Geschlecht: Weiblich
    • www.stallschlossrab.de
Re: Schmerzbehandlung
« Antwort #6 am: 27.12.06, 14:16 »
Equipalazone gibts sehr wohl noch zu kaufen. Unsere Nachbarin hat vor 14 Tagen einen Großpack für ihren alten Arthrosewallach beim TA gekauft. Allerdings geht es ziemlich auf den Magen. Metacam ist da besser verträglich, aber leider teurer.

Offline Othi

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 373
Re: Schmerzbehandlung
« Antwort #7 am: 27.12.06, 14:32 »
Hey Miranda!

So ganz viele Antworten kann ich Dir nicht geben, aber ich wollte mal einige Anregungen loswerden... Du hast ja auch noch eine andere Box eröffnet, zum Thema Einschläfern. Ich weiß ja nicht, was mit Deinem Pferd los ist... Hier sprichst Du von Ataxie. Habe bisher eigentlich noch nicht gehört, daß die schmerzhaft ist - sondern daß eben Lähmungs- bzw. Ausfallerscheinungen im Bewegungsapparat auftreten. Diese machen das Reiten meist lebensgefährlich, weil das Pferd urplötzlich stürzen kann. Aber - wie dem auch sei - man muß immer genau abwägen, was man seinem Tier zumutet. Hat es dauernd Schmerzen beim Laufen - oder nur unter Belastung (beim reiten)? Wenn ich es nicht mehr reiten kann, kann ich ihm einen schmerzfreien Lebensabend (oder zumindest noch eine Zeit) unter pferdegerechten Bedingungen mit Gesellschaft auf der Weide bieten? Mein ehemaliges Pflegepferd hat seine Rente mit einer "Rentnergang"  ;D auf der Weide genossen. Er hat ab und zu (aber wirklich nur ganz selten mal) etwas gelahmt und hat DANN für 2 oder 3 Tage Equipalazone bekommen. Daraufhin war er dann für Monate wieder lahmfrei. Er ist dann mit 24 Jahren beim Galopp auf der Weide tot umgefallen - schöner geht es für das Pferd wohl kaum.
Wenn man dem Pferd so etwas bieten kann, dann ist gegen eine gelegentliche Gabe von Schmerzmittel sicher nichts einzuwenden. Aber ich denke, wenn ein Tier permanent Schmerzen hat, ohne Aussicht auf Besserung, dann sollte man sich ehrliche Gedanken über die Lebensqualität machen.
Mein Pferd darf z.B. momentan nur ne halbe Stunde am Tag Schritt gehen, weil er einen Griffelbeinbruch hat. In so einem Fall ist die Länge dieser Phase ja abzusehen (hoffentlich, jedenfalls...- toktoktok, klopfaufholz...). Ansonsten würde ich ihm das auf Dauer nicht zumuten wollen. Man merkt ihm einfach an, daß er kreuzunglücklich ist, weil er nicht so viel laufen darf wie er will. Er gräbt seine Box um, ist muffig, giftet die anderen Pferde an... Und über Jahre hinaus ohne Aussicht auf Besserung würde ich kein Pferd so halten.
Um hier auch mal auf das Einschläfern einzugehen: Ich habe noch nie gehört, daß man das nur im Stall machen darf. Von einer Sedierung per Futter habe ich auch noch nie etwas gehört, sondern von einer starken Sedierung per Spritze - teilweise auch von einer vorherigen Narkotisierung. DANN wird die eigentliche Spritze gesetzt.

Alles Sachen, die man bedenken sollte....

Viele liebe Grüße von Steffi !

Offline mirandaTopic starter

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 185
Re: Schmerzbehandlung
« Antwort #8 am: 28.12.06, 13:41 »
Das mit den Schmerzen ist nicht meine Diagnose, sondern das hat eine Miteinstellerin vermutet, die ihr Pferd auch auf dieser Weide hat (die hat auch gesagt, es darf nur im Stall eingeschläfert werden), weil mein Pferd lahmt bzw. die Beine so setzt als wüsste sie nicht, wie sie sie am besten aufsetzen soll (die Hinterbeine, speziell das rechte, wo von der Hüfte die Ataxie ausgeht). Die Miteinstellerin hat keine Ahnung von Ataxie, sondern nur von Lahmen aufgrund von Schmerzen.
Apropos Unverträglichkeit: das könnte ein echtes Problem sein, weil meine Stute sehr empfindlich reagiert - Abwehrsystem und Darmflora zusammengebrochen nach der Wurmkur z.B.. Also chemische Hämmer - eventuell problematisch. Eine Zeit lang hat sie allerdings mal ein Antibiotikum bekommen (10 Tage) - das ging. Aber dann war ja auch Schluss mit dem Antibiotikum.

Offline Aleike

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 3.153
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Schmerzbehandlung
« Antwort #9 am: 28.12.06, 15:33 »
Ja, Ataxie ist eine Koordinationsstörung, sowas ist auch nach meinem Wissen normalweise nicht mit Schmerzen verbunden. Ich dachte, die Schmerzaussage kam vom TA.

Frag doch nochmal Deinen TA, vielleicht hast Du ihn falsch verstanden, und er hat tatsächlich gesagt, dass bei einer Ataxie Schmerzmittel nicht notwendig sind?

Unverträglichkeit: Mit kleinen Mengen probieren.  ;)
Man darf nicht sagen: "Was, du Mistvieh, du willst nicht?" Sondern: "Entschuldige, mein Tier, ich werde schon noch dahinterkommen, wie ich es lerne, dich peu à peu auf den rechten Weg zu führen." (Udo Bürger)

Offline Fah

  • Strickliesel mit Ponypower
  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 1.431
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Schmerzbehandlung
« Antwort #10 am: 28.12.06, 15:50 »
Doofe Frage, aber ich dachte, Ataxie geht von der (Hals)Wirbelsäule (Einengung des Rückenmarkkanals) aus und wirkt sich dadurch beidseitig und nicht einseitig aus? Ist die Diagnose Ataxie bei Deinem Pferd aufgrund entsprechender Untersuchungen gesichert? Nicht, dass es sich um etwas anderes, behandelbares handelt. ???
Ein Pferd macht den Tag länger, die Nacht kürzer, das Konto leerer, die Nerven blanker und die Klamotten schmutziger.
Aber es macht auch dein Herz größer, deinen Geist weiser, den Charakter stärker, deinen Horizont weiter, die Zukunft hoffnungsvoller und dein Leben reicher.
Autor unbekannt

Offline nob

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 297
Re: Schmerzbehandlung
« Antwort #11 am: 28.12.06, 16:10 »
miranda,

besprich die möglichkeiten am besten mit deinem TA.

wie wurde die Ataxie weiter untersucht? woran hakt es bei dem pferd? dass es was im beckenbereich(bspw) ist ist ausgeschlossen?

ob das pferd schmerzen hat werdet ihr-wenn es das nicht eindeutig zeigt- wohl nur über schmerzmittelgabe rausfinden.

ich vermute(habe preise nicht im kopf), dass man mit equipalazone am günstigsten fährt-finanziell. ob das pferd das verträgt muß man probieren. wenn es nicht mehr richtig fressen mag sollte man dann absetzen sofern man in absprache mit dem TA überhaupt damit anfängt das zeug zu geben.

mein pferd hat kürzlich über 2+ wochen metacam bekommen. das gilt als sehr verträglich, aber auch da besteht die möglichkeit dass ein pferd empfindlich reagiert. hat es super vertragen (butapräparate und apirel verträgt der nicht so super). flunixin (i.v.) macht ihm zumindest kurzzeitig auch nichts(finadyne), wendet man aber auch eher nicht über lange zeiträume an so wie ich das mitkriege.

wenn man eine konkrete schmerzhafte stelle hat kann man lokal spritzen und dem tier schmerzen nehmen, allerdings wird der TA das anbieten sofern er die möglichkeit/notwendigkeit sieht.

lina

  • Gast
Re: Schmerzbehandlung
« Antwort #12 am: 03.01.07, 14:13 »
Hast Du es schon mal mit getrocknetem Ingwer probiert. Er könnte Deinem Pferd helfen .
guck mal unter bio-ingwer.de