Autor Thema: Wie verändert sich der Wert eines Hengstes durch die Körung?  (Gelesen 6864 mal)

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Ghamali

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Hallo!

Ich brauche Eure Hilfe! Wer kann mir sagen, wie sich der Wert eines Pferdes erhöht durch die Körung.

Mal kurz die Fakten:

Ich habe einen Painthengst, der die HLP bestanden hat für die Summe x gekauft.

Dann habe ich ihn zur Körung vorgestellt, er wurde gekört und ist jetzt im Hengstbuch I eingetragen. In meinen Augen hat er damit auch eine Wertsteigerung erfahren.

Für eine Versicherung brauche ich den Wert des Pferdes, da ich mir nicht anders zu helfen weiß würde ich "Summe x + Wertsteigerung durch Körung" angeben wollen. Liege ich damit richtig?


Offline TAMM

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Der Hengst ist soviel wert, wie er DIR wert ist  ;) Wir haben auch einen gekörten Youngster, der war uns vorher die Summe X wert und ist es immer noch. Ich denke nicht, dass man das in % oder so ausdrücken kann.

Offline Velvakandi

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TAMM,
der Versicherung ist der ideelle Wert aber piepegal, die wollen den Marktwert wissen. Und da kann sicherlich am ehesten ein Paintzüchter helfen, der in der Szene "drin" steckt und etwas genauer weiß, wie Hengst mit den Qualitäten derzeit gehandelt werden.
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Offline TAMM

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Natürlich wird da ein Paintzüchter eher Plan haben. Für die Versicherung muss sie trotzdem selber entscheiden. Wenn ich mein Fohlen über 2500,-€ versichern wollte würden Sie es machen genauso wie bei 10.000,-€. Dann werden halt andere (genauere) Gesundheitsprüfungen verlangt und mein Beitrag erhöht sich entsprechend. Genauso verhält es sich bei dem Hengst.
@Ghamali: ich wusste gar nicht, dass Paints leistungsgeprüft werden. Wie sieht denn sowas aus? Die meisten züchten ja auch mit US-papieren, wo ist deiner denn gekört? Interessiert den Paint-Leute überhaupt eine Körung und HLP? Nicht falsch verstehen, ich kenne halt bisher niemanden, der sein PH oder QH nach deutschem Systhem zugelassen hat.

Offline Penelope

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@Tamm: vielleicht als Reitpony, oder bei den Pintos? Meine frühere Reitlehrerin hat so was mal mit ihrem Quarterhengst im Ponymaß versucht. Hat zwar nicht geklappt, aber möglich wärs gewesen.

Ghamali

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Also ganz ehrlich, ich hab da auch nicht so den Plan von...

Ich wollte einen (Reit)hengst und hab ihn. Leistungsgeprüft ist er noch unter dem Ex-Besitzer worden. Damals wurde er zwar nicht gekört, hat aber die HLP bestanden. Fragt mich nicht, was da gefordert wurde. Stattfinden tut das für die Paints wohl generell in Aachen.

Kurz nachdem ich ihn gekauft habe fand direkt bei uns in der Nähe einmalig eine Hengstkörung vom PHCG statt und ich bin halt mit ihm hingefahren und er ist gekört worden.


Offline Billy

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Also, die Paints können bei den Pinots gekört werden oder in sonstigen Verbänden, die sie aufnehmen (z.B. der bayerische Landesverband für Spezialpferderassen, da sind einige Paints /Quarters gekört/leistungsgeprüft worden).

ABER ansonsten werden Paints genauso wie Hengste jeder anderen Rasse auch in ihrem Zuchtverband gekört.

Der Paint Horse Club Germans e.V. (PHCG) ist inziwschen seit einigen Jahren ein bundesweit anerkannter Zuchtverband, der die Zucht des American Paint Horses in Deutschland betreut. Und genau dort ist der Hengst von "Ghamali" auch leistungsgeprüft (2004) und gekört (2006) worden. Und genau dort steht er auch im Hengstbuch I drin!

Zu der Frage von Ghamali habe ich schon in einem anderen Forum geantwortet. Meine Antwort hat ihr dort nicht gefallen. Ich gebe sie hier aber auch noch mal zum Besten:

Bei einem Paint vermutlich gar nicht weiter. Wenn es ein BS-Paint ist (der schwarze BS?) ist es noch unwahrscheinlicher, dass sich der Wert durch die Körung steigert.

Bei den Warmblütern ist es ja so, dass ein Hengst gekört werden muss, damit die Nachzucht volle Papiere bekommt. Daher wird er durch Körung und HLP evtl. "mehr Wert", weil er nun als Deckhengst eingesetzt werden kann.

Das ist bei den Paints nicht der Fall. Die brauchen keine Körung und HLP, damit die Nachzucht Papiere bekommt. Da gilt quasi ein guter Hengst ist ein guter Hengst, egal ob mit Körung/HLP oder ohne (obwohl ich es sehr begrüße, wenn Hengste entsprechend von einem Zuchtrichter bewertet wurden!).

Der einzige Erfolg für den Hengsthalter ist eventuell, dass dann vielleicht mehr Stutenbesitzer Deckinteresse haben. Das wäre allerdings bei einem BS-Hengst auch schon wieder nicht so groß wie bei einem regular.

Gruß
Karin


Bei dem Hengst von Ghamali handelt es sich um einen schwarzen BS-Hengst. Er ist also "eigentlich" nicht genau das, was man in der Paintzucht als Zuchtziel hat. Er ist nämlich einfarbig und nicht bunt. Zuchtziel ist allerdings das bunte Painthorse. Er ist deswegen ansonsten nicht schlechter. Das will ich nicht sagen! Und ich kenne sogar bunte Hengste, die schlechter und schlechtere Vererber sind als Ghamalis Hengst!

Aber ich bin nach wie vor der meinung, dass die Wertsteigerung bei einem QH oder PH durch die Körung eher unerheblich sein wird. Und erst recht bei einem BS-Hengst...

Bzgl. der Versicherung sollte man nie einfach seinen subjektiven (emotionalen Wert) angeben sondern schon einen realistischen Wert suchen/angeben.

Wenn man einfach mal sagt, mein Pferd ist mir nunmal 10.000,00 € wert und dem Tier passiert was, wird die Versicherung nicht einfach von den 10.000,00 € ausgehen. Sie wird notfalls den tatsächlichen Wert ermitteln lassen (Sachverständige) und einem dann den objektiven Marktwert (3.990,00 €??) auszahlen. Der Rest war dann halt leider einfach überversichert... Pech gehabt...

Gruß
Karin
CU ... on GentleHorses  ;)