Autor Thema: Mähnenverschlechterung - genetisch bedingt?  (Gelesen 8848 mal)

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Offline KaliraTopic starter

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Hallo,

ich habe eine Frage an die Mähnenexperten…

Meine Haflingerstute (jetzt 8 ) hatte bis zum Alter von ca. 6 Jahren eine herrliche dichte lange Mähne. Der Mähnenkamm war sehr breit. Die längste Strähne war etwa 80cm lang.
Im Laufe der letzten zwei Jahre ist die Mähne immer kürzer und der Mähnenkamm viel dünner geworden.

Sie schubbert sich seit einiger Zeit die Mähne stellenweise (leider wurde noch nicht herausgefunden, woran das liegt), aber das erklärt ja nicht die Tatsache, dass die Mähne auf der gesamten Länge immer kürzer wird und dass der Mähnenkamm so dünn geworden ist.

Ich habe das Pferd in dem Jahr, in dem die Mähnenprobleme begannen (es ging sehr schleichend, deshalb kann ich nicht genau sagen wann es anfing) gekauft und von ihrem Geburtsstall in einen anderen Stall gestellt. Sie bekommt also seitdem anderes Rauh- und Kraftfutter. Sie wird insgesamt eh sehr kurz gehalten, weil sie –typisch Haflinger- extrem leichtfuttrig ist.

Kann so eine Mähnenveränderung durch Nährstoffmängel oder Futterqualität bedingt sein? (Das übrige Fell sieht jedoch normal aus, auch der Schweif ist gleich bleibend dick und lang)
Kann man so etwas austesten? (Mein TA nimmt mich mit meinem „Mähnenproblem“ absolut nicht ernst und sagt, dass ein Bluttest überhaupt nichts bringen würde…)


Oder kann so eine Veränderung auch genetisch hervorgerufen werden?  ??? Ich habe immer gedacht, dass die Länge der Mähne durch die Gene festgelegt ist, und zwar „lebenslang“. Nun kommen mir jedoch Zweifel, denn ihre Mähne sieht nun exakt so aus wie die Mähne ihrer Mutter…  :'(


Ich stelle zwei Fotos mit ein, einmal der aktuelle Stand und dann ein Bild von vor zwei Jahren:

 




 



Ich bin langsam echt verzweifelt... niemand nimmt mich ernst, aber mir ist diese Sache sehr wichtig...

LG
Kalira

Offline raymon

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Re: Mähnenverschlechterung - genetisch bedingt?
« Antwort #1 am: 27.11.06, 09:30 »
Hm, hast du es schon mal mit dem Zufüttern von hochwertigem Biotin versucht, hat bei meinem Dicken ´ne Menge gebracht.
Heute, das ist mein Lieblingstag!

Offline Viki

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Re: Mähnenverschlechterung - genetisch bedingt?
« Antwort #2 am: 27.11.06, 12:29 »
Kann man so etwas austesten? (Mein TA nimmt mich mit meinem „Mähnenproblem“ absolut nicht ernst und sagt, dass ein Bluttest überhaupt nichts bringen würde…)
Ich bin langsam echt verzweifelt... niemand nimmt mich ernst, aber mir ist diese Sache sehr wichtig...

Als TA würde ich das auch nicht ernst nehmen - es ist bei deinem Pferd offensichtlich kein TA-Problem, sondern mehr ein "Ego-Problem" - Du hast ein Problem mit der Optik des Pferdes, nicht mit der Gesundheit.
Ich kann das schon verstehen als Pferdebesitzer - bei einem Haflinger erwartet man kalenderbildmäßige Wallemähne und das hast du ja auch gekauft. Wenn du dir klar machst, dass es um deine Wünsche (auch bezüglich Außenwirkung) geht, dem Pferd das Ganze aber herzlich egal ist, dann fällts dir vielleicht leichter, das Problem als Problemchen einzuordnen - ein Grund zur Verzweiflung ist das nicht.

Mein eigener 11-jähriger Haflinger hatte noch nie die Wallemähne, die ich gerne sehe (und die mein Isländer im Übermaß hat, auch in weiß). Oben gehts und zum Widerrist hin dünnt sich das Ganze zunehmend aus (ohne Scheuern, eben genetisch veranlagt). Immerhin ist der Schopf ganz ordentlich (mein Einsteller, ebenfalls Haflinger hat nur kindische Ponyfransen). Der Schweif ist ebenfalls mäßig und eingesteckt - kann man nix machen (außer Toupet  ;D). Deswegen finde ich den aktuellen Stand deines Pferdes durchaus beneidenswert - wäre froh, wenn meiner im unteren Bereich so viel hätte.
Bei Menschen ists ja genauso - Haare sind unheimlich wichtig, man macht und tut und irgendwann kapiert man, dass man eben eine bestimmte Art und Menge auf dem Kopf hat, aus fertig. Gute Pflege (von außen und von innen) wirkt erhaltend, bewegt aber keine Welten.

Wenn du länger kein Blutbild hast machen lassen, dann kannst du das Geld ja setzen (für den Zweck natürlich mit Spurenelementen) - schadet ja nicht.

Außerdem könntest du zumindest kurweise Bierhefe (rein, nicht mit Treber dabei) füttern - ist billiger als ein (gutes) Biotinpräparat, du hast alle B-Vitamine inkl. Biotin und andere wertvolle Mineralstoffe + Aminosäuren - also alles, was zur Haut/Haarbildung nötig ist.

Offline Fasani

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Re: Mähnenverschlechterung - genetisch bedingt?
« Antwort #3 am: 27.11.06, 15:24 »
mal was ganz blödes:

hat die stute ne/nen freundin/freund, die ihr den mähnenkamm abkaut beim gegenseitigen schubbern? dann würde ich mich freuen, dass es den beiden so gut geht!


mir reicht's. ich geh schaukeln.

Offline friesi02

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Re: Mähnenverschlechterung - genetisch bedingt?
« Antwort #4 am: 28.11.06, 08:09 »
...vielleicht "pflegst" du auch zu viel? Mähne wird i.d.R. vom vielen Kämmen und bürsten nicht gerade mehr
..spreche aus Erfahrung aus meinen Friesenzeiten, der hat sie sich leider ekzembedingt innerhalb von 2 Wochen nahezu vernichtet :-[

Am besten locker wegflechten, dann verknuddeln sich die Haare auch nicht so und es bricht beim kämmen nicht so viel ab.
Futter gibt es sehr gutes von Neomed (nutripferd), nicht speziell für die Mähne, ist für das "Gesamtpaket" - da erscheint natürlich auch das Fell besser.
Da habe ich sehr gute Erfahrungen mit gemacht.
« Letzte Änderung: 28.11.06, 08:42 von friesi02 »

winston

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Re: Mähnenverschlechterung - genetisch bedingt?
« Antwort #5 am: 28.11.06, 09:20 »
Friesie02, Deine Pferde haben das Zeug von Neomed gefressen? Meine habens verweigert bis zum Umfallen, trotz aller erdenklicher List und Tücke...
Ich finde auch, viele Pferdehalter machen zuviel Aufhebens um das - nicht immer so wallende - Langhaar ihrer Vierbeiner. Da wird eingerieben mit diversen Mittelchen, massiert, gebürstet,(ev. bei zunehmendem Mond geschnitten...)  Zusatzfutter verabreicht. Bei meinen Rössern mach ich da garnicht viel. Da gibt es halt Vertreter mit üppiger Mähne und Schweif, aber auch Viecher mit ohne. Was solls, Hauptsache, den Pferden geht es gut..

Offline friesi02

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Re: Mähnenverschlechterung - genetisch bedingt?
« Antwort #6 am: 28.11.06, 11:35 »
@winston

..och mein Friese hat alles gefressen, musste nur genug mit Apfelessig verfeinert werden ;)  ..ich glaube, den hätte er auch pur gesoffen - ggg*

Offline christi281

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Re: Mähnenverschlechterung - genetisch bedingt?
« Antwort #7 am: 28.11.06, 20:33 »
Meine Dicke hat einen sehr kurzen Schopf und ziemlich strubbelig. Ich kenne sie seit 8 Jahren und sie hat immer die gleiche Haarlänge. Ich find den Schopf zwar nicht schön aber ich lebe damit. Manchmal muss man es akzeptieren wie es ist.

Die Mähne ist etwa gleich lang wie die von deiner und die hab ich noch nie geschnitten.
Vielleicht ist es wirklich ein Pflegeproblem. Hab mich selber mal kontolliert wie viel Mähne ich beim Bürsten rauszupfe. Seitdem Bürste ich die nur wenn ich eingesprüht habe. Vielleicht wird es besser, vielleicht auch nicht.
Nur wer seine Schwächen kennt kann seine Stärken zeigen!

Offline KaliraTopic starter

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Re: Mähnenverschlechterung - genetisch bedingt?
« Antwort #8 am: 29.11.06, 11:36 »
Hallo,

erstmal Danke für eure Antworten. 
Natürlich gibt es  "lebenswichtigere" Dinge als eine lange Mähne. Aber ich habe da -das gebe ich ganz offen zu- wirklich eine Macke. Man könnte sagen, die Mähne ist für mich DAS Schönheitskriterium beim Pferd. Sollte ich noch mal ein Pferd kaufen wird vermutlich mein Verstand aussetzen, da könnte der schlimmste Klepper stehen, wenn er eine 1m-Mähne hat wäre es mein Pferd.

Dass man an einer immer schon kurzen Mähne nicht viel machen kann, weiss ich, und würde es auch akzeptieren.  Aber mich macht es halt echt verrückt, dass mein Pferd eben diese meine Traummähne mal HATTE.  Sie hat also rein prinzipiell die Veranlagung dazu. Der Gedanke, dass ich vielleicht nur irgendwas falsch mache...  der lässt mir seit langer Zeit keine Ruhe.  :o

An der Pflege kann es eigentlich kaum liegen. Seit ich den Mähnenausfall beobachte habe ich das Bürsten auf ein Minimum beschränkt (d.h. höchstens einmal pro Woche, vorher wird gut eingesprüht; beim Kämmen halte ich die Strähnen oben fest, damit sie nicht ausreissen können)
Das Einflechten habe ich mal probiert, weil ja viele "Langmähnenpferdebesitzer" darauf schwören...  aber bei meiner Stute war das nicht gut. Ich habe lockere und festere Zöpfe getestet...  jeweils schon über Nacht hatte sie die Hälfte abgebaut und die andere Hälfte sah aus wie Dreadlocks, total verfilzt...


Den Bluttest werde ich auf jeden Fall machen lassen, und danach dann die Fütterung ausrichten. Ich denke, vor dem Test sollte ich vielleicht besser nicht "ins blaue herein" ein Zusatzfutter geben. Aber falls beim Test nichts heraus kommt, werde ich es dann trotzdem mal mit Biotin oder Bierhefe versuchen.
Vielleicht sollte ich sonst auch mal die Vorbesitzerin fragen, was genau sie so gefüttert hat...   ::)

Grüße
Kalira

winston

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Re: Mähnenverschlechterung - genetisch bedingt?
« Antwort #9 am: 30.11.06, 09:10 »
Einflechten zwecks Verstärkung des Wachstums ??? Na, ich weiss nicht. Unsere Trakkidame Malin hatte auch eine ziemlich pieselige Mähne und der Schweif war auch etwas dürftig, als wir sie vor 3 Jahren bekamen. Nunja, sie hat einen ziemlich hohen Vollblutanteil. Aber ich habe ihr  Langhaar 1-2 in der Woche mit einfachem Birkenhaarwasser von dm eingerieben. Das bringt schon was. Als unser Pensions-Shetty, mit dem Madame zusammensteht, von eggersmann die "Derma Vital Cubes" bekam, Malin immer fleissig mitgefressen hat, habe ich ein verstärktes Mähnenwachstum festgestellt. Der Schweif ist nach wie vor ziemlich dünn, da Madame den Hintern gern im Holunder parkt.

Offline friesi02

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Re: Mähnenverschlechterung - genetisch bedingt?
« Antwort #10 am: 30.11.06, 12:04 »
Einflechten zwecks Verstärkung des Wachstums ???

Das ist Quatsch...  Es geht nur um die Schonung der Mähne, wenn sie weggeflochten ist, verzuppelt sie nicht so und man reißt beim kämmen nicht so viel aus...
Funktioniert aber auch nicht im jeden Fall. Wenn die Zossen auf der Weide sich in der Mähne rumzupfen, geht da auch schnell ein ganzer Zopf drauf statt ein paar Haare :P

Offline Viki

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Re: Mähnenverschlechterung - genetisch bedingt?
« Antwort #11 am: 30.11.06, 22:42 »
Kalira, du kannst hier nochmal nachlesen http://www.agrar.de/pferde/forum/index.php?topic=12156.0 - da waren einige Tipps drin.

Zur Genetik: Die Gene bleiben ja - aber es ist z.B. bei Männern durchaus so, dass manche, genetisch bedingt, früher schütter werden als andere und wieder andere lebenslang viel Haar behalten. Es wäre also durchaus denkbar, dass dein Pferd so eine Veranlagung zum "etwas weniger mit zunehmendem Alter" hat - ich hab das zwar noch nie erlebt, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass sich im Stoffwechsel was ändert. Bei Männern hängts auch mit dem Hormonhaushalt zusammen. Es gibt kaum Möglichkeiten, am Menschenhaarausfall wirklich was zu tun - schon garnicht mit Ernährung.

Aber sie mal durchtesten lassen ist ja sowieso kein Schaden.