Ganz konkret: Die Gelder für Jugendamt und Sozialarbeiter sollten aufgestockt werden - dann gäbe es weniger verweste Kevins in Kühltruhen und auch weniger verweste Rinder, weil sich ein Professioneller beizeiten mal um den Mann und die Mutter gekümmert hätte und dabei die Tierhaltung auch aufgefallen wäre. Es muss ja Rechnungen gegeben haben, Bankgeschäfte, Einkäufe, Versicherungssachen - was so läuft auf einem Hof.
Was das Wegschauen der Mitbürger betrifft nach dem Motto Sehichnichthörichnichtriechichnicht ist es nicht so einfach - fragt sich mal jeder, inwieweit er Zeit und Lust auf seine Nachbarn hat, inwieweit er weiß, was im Haus gegenüber so abläuft. Leise Bedenken werden vom Alltag überwuchert, die Zeit vergeht und so kommt es, dass 50 Rinder oder Hunderte von Rentnern in Ställen und Wohnungen verwesen.
Noch was Konkretes: Die Wohnsilos, in denen keiner mitkriegt, ob nebenan noch einer lebt oder nicht bzw. wo es egal ist, wenn nebenan die ganze Familie lauthals abgeschlachtet wird, sollte es nicht geben.
Ansonsten, Gerlinde, ist der Mensch zum Guten genauso veranlagt wie zum Bösen - anders als das Tier. Der Fall hier geht wahrscheinlich weder um Gut noch um Böse, sondern einfach um Sucht und die Folgen.
Noch was Konkretes: Die Sauferei, die gerade auf dem Land so verharmlost wird, sollte endlich als das angesprochen werden, was es ist: Eine Sucht, die der Behandlung bedarf, auch amtlicherseits, wenn Abhängige betroffen sind. Der Mann muss seinen Schnaps von irgendwoher bezogen haben und man hat sicher gesehen und gerochen, dass der sich länger nicht gewaschen hat und nicht nur ein Bier am Tag trinkt.