Autor Thema: Wie sitzt man Bocken aus?  (Gelesen 43435 mal)

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Offline Ladylike

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Re: Wie sitzt man Bocken aus?
« Antwort #30 am: 09.11.06, 00:27 »
Guten abend!

Im Prinzip ist alles gesagt. Hier wurden wirklich sehr schöne Denkanstöße aufgeführt. Ich kann mich in vielen Dingen nur anschließen. Auch ich wäre eher für die langwierige Schritt-für-Schritt-Taktik. Jemand hat geschrieben, gar nicht erst solange zu reiten bis ES passiert. Denke ich auch..."provozieren" hat hier denke ich wenig Sinn. Auch das Thema aussitzen und hoffen dass er sich einkriegt stelle ich mir kontraproduktiv vor. Denn wenn ein Pferd beschlossen hat seinen Reiter loszuwerden, wird es das auch schaffen.

Ich hatte leider auch schon reichlich Spaß mit durch die Gegend bockenden Pferden. Nachdem ich einen sehr bösen Sturz hinter mir hatte, hab ich gemäß Zaino beschlossen dass mir das nie wieder passiert. Ist es auch nicht. Dank bombastischem Knieschluß, kurzen Zügeln und energischem Vorwärts sobald das Pulverfass begann sich aufzuladen. Klappte auch gut bei meinem zu plötzlichen 180°C Drehungen und diversen Steig-Hüpf-Aktionen neigenden Trabertier.  ::)
Dass kann bei einem Jungpferd aber nicht funktionieren...denn es versteht weder die kurzen Zügel noch das Vorwärts. Dazu der beengende Knieschluß, Gleichgewichtsproleme und die Verwirrung ist komplett. Ich als Pferd würde dann umso mehr versuchen den Reiter loszuwerden.  :-\
Und Beni du weißt ja leider wie gemein sowas für beide Parteien ausgehen kann? *AndeinenGroßendenk*  :-[ 

Gerade deswegen und eben weil dein Pferd ein Sensibelchen ist wird dir nicht viel übrig bleiben als den langen Weg zu nehmen und zu versuchen, jede kleine Unsicherheit die in Panikattacken enden könnte von vorn herein auszumerzen.. :-*

Den Vorschlag Figonero finde ich übrigens auch richtig gut:



Wenn das Pferd (aus welchem Anlass auch immer, Uebermut, die Hofkatze, der Trecker....) schneller wird, als von Dir gewuenscht, verengst Du den Zirkel, zusammen mit einem Stimmbefehl. Nein!, z.B. Pariert er dann zum Schritt (weil er auf dem Minizirkel schlecht rasen kann), loben streicheln, guter Bub. Wieder rausschicken, neu anfangen.
Reagiert er auf das reinholen nicht, oder ungenuegend, mit der Longe einen "Schneller" geben, der auf der Nase landet, nicht im Maul! NEIN!!!!! Reinholen, fuer Ruhe sorgen, loben, rausschicken.
Wenn das so einigermassen sitzt, lauerst Du einfach auf den Zufallsbuckler, ob aus Uebermut, egal, NEIN!!!!!!! Kraeftiger Schnalzer auf die Nase, reinholen, Ruhe reinbringen, loben.

Das Konzept ist folgendes: NIE tolerieren, dass das Pferd die Initative ergreift, NIE tolerieren, dass es die Arbeitsphase zum "Abspacken" nutzt, NIE tolerieren, dass er an der Longe buckelt! Es wird gesittet was gemacht, wenns auch nur 10 Min. sind!

Reiter drauf, jetzt wirds spannend......aber bis dahin sollte es gut sitzten, dass Buckeln konsequent unterbunden wird. Wenn Du jemand findest, der sich draufsetzt, ist es besser, denn Du bist seine Bezugsperson in der Mitte, Dir vertraut er, nicht der "Jeanshose" und schon gar nicht dem Reiter. Wenn Du den "panischen Blick" bemerkst, reinholen, beruhigen lassen, rausschicken. Moeglichst BEVOR er loslegt! Sollte es doch passieren, SOFORT am Kappzaum rucken, NEIN !, reinholen. NICHT loben, einfach nur Reinholen, etvl. auf kleinem Kringel Schritt gehen lassen. Rausschicken. Weitermachen.


Wirklich! Nach dem Prinzip würde ich es auch versuchen. Ach Mensch ich würd mich ja glatt als Probereiter opfern. Blöd das da noch 200km zu überbrücken sind...denn mit einem Mal wäre es sicher nicht getan.  :-\
..ich hab keine Zeit mich zu beeilen..

Beni

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Re: Wie sitzt man Bocken aus?
« Antwort #31 am: 09.11.06, 08:01 »
Also erstmal ein riesiges Danke an alle :-*

Ich habe mir alle Beiträge soweit durchgelesen. Sehr vieles von dem, was hier so geschrieben wurde, habe ich schon probiert bzw. ausgegrenzt. Klaro, teste ja schon ewig rum..... :-\

Fazit aus all euren Postings: eine Anti-Runterfall-Strategie gibt es eigentlich nicht.

Eher die "Knackpunkt-Umschiffungs- oder Antikonfrontations-Taktik". Die fahre ich schon sehr lange, mit dem Erfolg, daß es stagniert. Was ich hier so gelesen habe, mit Plane und mehr Handarbeit etc. ,werde ich einbauen. Denke aber, daß dies noch nicht alleine hilft, da dieses ohnehin sehr rangniedrige Pferd (gegenüber Mensch und Tier) sich ohne Reiter nie was zu Schulden kommen läßt. Solange keiner draufsitzt, übernimmt er nie von alleine die Initiative.

Um Weiterzukommen, muß ich auch mal "angreifen". Ich kann mich noch ein paar Monate in Stand in Schritt raufklemmen und immer abspringen, bevors brenzlig wird. Einige Zeit mach ich das auch noch, werde dies stark variieren mit einigen Tips, die hier kamen. Dann gehts an`s "Eingemachte".

Aber nicht bevor ich noch einen anderen Physio/Chiro konsultiert habe.

Also habe ich noch gestern was geplant.

In den nächsten Tagen gehe ich mit dem Pferd für ein paar Tage in einen guten Dressurstall, nur 10 Autominuten entfernt, beste Haltungs- und Trainingsbedingungen, volle Anbindung an alle möglichen Fachleute bezüglich Chiro, Physio, Akkupunktur etc.
Der Trainerin dort habe ich meine Probleme geschildert. Natürlich ist dort keiner gewillt, sich auf das Pferd zu setzen. Was ich verstehe. Geplant ist, daß ich dort die Problematik unter ihrer Aufsicht vorführe und wir versuchen, nach bestem Wissen dem Kandidaten auf den Zahn zu fühlen. Nach dem Ausschlußprinzip. Notfalls eben nach Einschaltung der Spezialisten.

Finden wir was, wird`s behoben. Egal, wieviel Zeit es braucht. Wäre meine Wunschvariante...
Finden wir nix - (lade ich Ladylike ein ;)), dann  gehts wohl nur mit Augen zu und durch. Dann werde ich hartnäckiger evtl. mehrmals täglich kleine Einheiten durchziehen. Sofern ich das überlebe.

Alles, was hier geschrieben wurde, nehm ich mir zu Herzen und denke drüber nach, werde ins Training einbauen, was ins Programm paßt. Ich schaffe es nicht, zu jedem Beitrag Stellung zu nehmen. Baue aber alles als Anregung in mein Programm ein.
Werde mir nun noch mal alles im Gesamten in Ruhe durch lesen.......

Offline friesi02

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Re: Wie sitzt man Bocken aus?
« Antwort #32 am: 09.11.06, 08:10 »
@beni, das hört sich doch nach einem guten Plan an...
wünsche Dir viel Erfolg und hoffe, dass du berichtest, für den Fall das es Fortschritte gibt, aber auch - wenn nicht ;)

Beni

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Re: Wie sitzt man Bocken aus?
« Antwort #33 am: 09.11.06, 08:46 »
Danke! Ja, ich werde berichten (sofern ich das dann noch kann ;)).
Bereits am Samstag will ich, falls das Wetter es zuläßt, hinwandern (gleich mal gutes Führtraining machen :)) und schon an diesem Nachmittag wird als ersten Punkt des Ursachen-Forschungsprogrammes der Sattler den Sattel kontrollieren, anschließend steht der Berittversuch unter Fachaufsicht an. Bin ja mal gespannt. Mir ist jetzt schon etwas übel und ich werde meine Obstlervorräte schon mal sichten....


Offline calista

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Re: Wie sitzt man Bocken aus?
« Antwort #34 am: 09.11.06, 08:56 »
Ich wollte noch ergänzen, dass es genau diese rangniedrigen Pferde sind, die relativ klug sind, vom Boden aus immer gut zu händeln, kooperativ ihrem Menschen gegenüber, die lange brauchen bis sie sich wehren, z.B. durch buckeln. Dann aber ist es leider schon sehr weit gediehen und man hat meistens ein tiefsitzendes Problem.
Eine gute Ausbildung mit Schulung des Körpergefühls hilft dem Pferd, selbstbewußter zu werden und sich in der Rangordnung zu "verbessern" . Dann vergeht die Duldsamkeit etwas und Probleme graben sich nicht so tief ein. Meine RL hat mir geraten, mit meiner Stute Steigen zu üben, zunächst an der Hand, später unterm Sattel, fürs Selbstvertrauen. Nur mein Selbstvertrauen muss sich  an die Vorstellung noch gewöhnen, auf einem steigenden PFerd zu sitzen... (ich wollte Zirkuslektionen als Ergänzung im Winter anfangen und dachte dabei an so was harmloses wie Verbeugen oder Kompliment, davon hat sie mir abgeraten mit dem Hinweis, dass sich meine Stute ja ohnehin schon immer klein macht). Das soll jetzt kein Rat für Dich sein, aber mehr Selbstvertrauen kann helfen, es nicht so weit kommen zu lassen als PFerd, dass ich voller Panik die allerletzte Notbremse ziehen muss, ich kann meinem Chef vielleicht vorher schon mal Bescheid geben, dass etwas nicht stimmt. Daran würde ich also arbeiten.
Ich habe mich vorgestern unheimlich gefreut: mein Pferd hatte sich auf dem Weg in die Halle noch an einem Heuballen (getrenst, mein Fehler) bedient. Sie hatte ein großes Büschel erwischt und hat es beim Warmlaufen im Schritt immer noch im Maul. Auf einmal fing sie an vorne zu ticken und stampfte dabei mit einem Vorderhuf auf. Das Signal war: ich kanns nicht fressen, ich kanns nicht ausspucken, nimms raus. Das tat ich und das Ticken war vorbei. Das sind für mich die ersten Zeichen von wachsemdem Selbstvertrauen, sie meckert, wenn ihr etwas nicht passt. Finde ich gut. 
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Offline friesi02

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Re: Wie sitzt man Bocken aus?
« Antwort #35 am: 09.11.06, 09:56 »
@calista
nee - das kann jetzt nicht wirklich wahr sein... ein Pferd, mit dem man eh schon Probleme wie Buckeln hat - egal aus welcher Ursache-
sollte AUF KEINEN FALL Steigen lernen !!!

Zirkuslektionen dieser Art werden IMMER im Anschluss an unterwerfende Lektionen wie Kompliment oder Liegen gelehrt.
Auch wenn das einige Kameraden sicher eher anbieten ....
Am Ende buckelt er nicht nur unter dem Sattel - sondern steigt auch noch - Bravo :(

Offline calista

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Re: Wie sitzt man Bocken aus?
« Antwort #36 am: 09.11.06, 10:05 »
Hallo friesi02, wenn Du meinen Text liest wirst Du feststellen, dass ich das Steigen Beni nicht als "Kur" gegen ein buckelndes Pferd empfohlen habe! Es war eine Empfehlung meiner RL für mein Pferd, welches das Buckeln inzwischen fast vollständig sein lässt. Und ob jetzt irgendein Zirkusler sagt, man muss eine bestimmte Reihenfolge der Lektionen einhalten oder nicht, tja, da mögen sich andere drum streiten.
Außerdem geht es doch darum, kontrollierte Übungen, die auf Kommando erfolgen, durchzuführen, das verlangt Disziplin und kann gegen wildes Buckeln auch ganz nützlich sein. Das kann durchaus zum "umprogrammieren" eines vorbelasteten Tieres beitragen, weil es Sicherheit und Selbstvertrauen vermittelt (kann man aber nur situationsgerecht entscheiden, zuvor hatte ich ja auch schon geschrieben, dass Ablegen als Vorbereitung zum Reiten in diesem Falle evtl. sinnvoll sein könnte). Ich kenne einige Pferde, die Steigen im Programm haben, die liefern das aber nur auf Anfrage, nicht man eben so. Dazu gehört natürlich Verantwortungsbewußtsein, man "spielt" sicher nicht so mit ZL herum. Das wissen wir doch inzwischen alle.
« Letzte Änderung: 09.11.06, 10:25 von calista »
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Offline friesi02

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Re: Wie sitzt man Bocken aus?
« Antwort #37 am: 09.11.06, 10:52 »
Dazu gehört natürlich Verantwortungsbewußtsein, man "spielt" sicher nicht so mit ZL herum. Das wissen wir doch inzwischen alle.
Jaaa? ::)
Da bin ich mir nicht so sicher.
In welcher Reihenfolge man dem Pferd Zirkuslektionen beibringt, sagt nicht nur "irgendein Zirkusler"
Diese Regel wird man auch in jeder seriösen Lektüre über diese Lektionen nachlesen können.
Es gibt welche, bei denen sich das Pferd unterwerfen muß, die sollten immer vor denen kommen, bei denen sich das Pferd vor einem "aufbaut"
Dazu gehört auch der Spanische Schritt.
Wer das schon mal einem Pferd beigebracht hat, weiß, was diese Lektion i.d.R. im Selbstbewustsein des Tieres auslösen und wie der Schuss nach hinten los gehen kann, wenn man das Pferd nicht anschließend mit unterwerfenden Lektionen wie dem Kompliment "auf den Boden der Tatsachen" zurückholt.

Das es keine spezielle Empfehlung an Beni war mag ja sein, aber deine Geschichte regt natürlich zum nachdenken an, für wen DAS alles die Lösung sein könnte.
Und - Zirkuslektionen - falsch angewandt - könnten das Leben mit dem Partner Pferd im Zweifel noch schwieriger machen als es im Einzelfall schon ist.

Nearly95

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Re: Wie sitzt man Bocken aus?
« Antwort #38 am: 09.11.06, 11:09 »
Calista, über die Reihe der erlernenden und später abzufragenden Zirkuslektionen kann man sich definitiv NICHT streiten.

Denn es kommen immer erst die "unterwürfigen" Lektionen (Kompliment etc.), erst wenn diese sitzen, wird mit den selbstbewußtseinsfördernden Lektionen (spanischer Schritt, Podest etc.) begonnen, gleichzeitig wird jede vollführte selbstbewußtseinsfördernde Lektion sofort mit einer "unterwürfigen" Lektion abgeschlossen. Das Steigen ist eine der Krönungen der ZL, die erst kommen, wenn vieles andere schon sitzt.

Wenn es in speziell Deinem Fall funzt, dann ist es ja okay, aber so etwas sollte nicht einmal eine Denkanstoß für andere sein (behalte es für Dich und lebe gut damit, empfehle es aber bitte niemandem, nicht einmal als Denkanstoß).

Auch wenn Du damit nur sagen willst, dass selbstbewußtseinsfördernde Lektionen vielleicht nicht verkehrt sind, dann nimm doch den Spanischen Schritt, dass ist schon so eine Lektion, dazu brauchts kein Steigen.

Offline calista

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Re: Wie sitzt man Bocken aus?
« Antwort #39 am: 09.11.06, 11:47 »
Nun kommt man alle wieder runter und beruhigt Euch wieder - genau - ich streite mich nicht über Reihenfolgen von ZL - habe ich nicht vor , jetzt nicht und später auch niemals nicht.
Die Tastatur lasse ich mir dennoch nicht verbieten - dat 'behalts für Dich' kannste Dir sparen, Nearly95. Das finde ich schlicht unangebracht. Man kann sicherlich verschiedener Meinung sein, das kann ich aber nicht mit "Ich fordere Dich auf, Dich nicht zu äußern" lösen. Mir geht das inzwischne ziemlich auf den Senkel, diese permanente Besserwisserei und 'ichweißalleinwasseligmacht' Haltung. Die Welt ist bunt und wenn Beni mit den üblichen Standard-Lösungen weiter gekommen wäre, hätte sie sich hier bestimmt nicht so geäußert. Sie scheint mir erfahren und klug ihm Umgang mit ihrem Pferd, sie wird wohl wissen, was sie sich aus den Lösungsideen als geeignet heraussuchen kann. Es wäre schön, wenn Ihr mit Euren Mitmenschen so respektvoll und klug umgehen könntet, wie Ihr das offensichtlich mit Euren Pferden macht.
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Offline friesi02

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Re: Wie sitzt man Bocken aus?
« Antwort #40 am: 09.11.06, 12:02 »
Calista...die 'üblichen Standardlösungen' - wie du sie nennst.. haben sich eben bewährt.
Es macht schon Sinn, das man in der Pferdeausbildung einen bestimmten Ablauf einhalten sollte, das ist ja nicht irgend jemandem kurz ins Hirn geschneit weil kein anderer ne bessere Idee auf Lager hatte...

Hätte man bei einigen Pferden den Standardweg eingehalten, wäre erst gar nix schief gelaufen und man müsste im Anschluß w/Problemen nicht nach Alternativen suchen.

Das liegt dann daran, das manche immer alles grundsätzlich anders machen müssen, als wie es sich tausendfach bewährt hat.

Und wenn irgendjemand aus irgendeinem Grund mit seinem Pferd gerade überfordert ist, brauchts ganz sicher nicht so Tipps, wie dem auch noch Steigen beizubringen. Dann muß sich Beni nämlich auch noch n'Kopp machen, wie se beim Steigen oben bleibt, nicht nur beim Buckeln.
Das ganz unabhängig von der nicht zur Diskussion stehenden Reihenfolge von Zirkuslektionen !!

Nearly95

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Re: Wie sitzt man Bocken aus?
« Antwort #41 am: 09.11.06, 12:21 »
Sie scheint mir erfahren und klug ihm Umgang mit ihrem Pferd, sie wird wohl wissen, was sie sich aus den Lösungsideen als geeignet heraussuchen kann. Es wäre schön, wenn Ihr mit Euren Mitmenschen so respektvoll und klug umgehen könntet, wie Ihr das offensichtlich mit Euren Pferden macht.

*seufz* Sorry, aber dies ist ein frei zugängliches Internet. Jeder User, der ein Problem hat, wird erstmal alte Beiträge durchforsten und schauen, ob bereits Vorschläge zu einem Problem gekommen sind, bevor er einen eigenen Thread eröffnet. Dementsprechend Du nicht davon ausgehen kannst, dass Beni klug genug ist, nur wirklich umsetzbares anzuwenden (was ja wirklich niemand bestreitet, aber sie ist nicht die einzige Leserin), sondern man halt weiter denken muss, nämlich an die zig anderen User, oftmals Kinder, die ein ähnliches Problem haben, hier dann Lesen: "Steigen beibringen kann eine Lösung sein" oder noch besser "Buckeln auf Befehl beibringen kann die Lösung sein" und hergehen und dies gleich mal an ihrem Pony/Pferd etc. umsetzen werden oder zumindest umzusetzen versuchen werden. Hier geht es nicht allein um die Threaderöffnerin, sondern die zig anderen User mit ähnlichen Problemen, die vielleicht auf die Idee kommen, dass dann auszuprobieren, noch dazu, wenn Du sagst, die anderen ZL-Lektionen habe ich weggelassen und gleich mit dem Steigen begonnen, allein diese Aussage dann schon ZL-Interessierte unerfahrene Leser sich denken: "Mensch wenn die des so macht, dann kann ich ja den anderen Schmarrn auch gleich überspringen. Wozu Kurse besuchen, Geld ausgeben und die stinklanweiligen Lektionen auch durchmachen?"

Ich verbiete Dir auch nicht den Mund (falls das so rüberkam), sondern weise darauf hin, dass der Grundgedanke nicht schlecht ist, aber nicht mit Steigen hätte erwähnt werden müssen, sondern mit dem Spanischen Schritt schon gelangt hätte.


Offline zaino

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Re: Wie sitzt man Bocken aus?
« Antwort #42 am: 09.11.06, 12:43 »
Nearly, dies ist aber ein freies Forum, und wenn Du den tausenden Nutzern/Lesern hier nur zensiertes ungefährliches "Material" liefern willst, weil davon auszugehen ist, dass ichweissnichtwieviel Prozent kein Hirn um Selberdenken, mangelnde Erfahrung u. mangelndes KÖnnen haben, dann hast Du aber viel zu tun.
Dann darf man hier auch keine kühnen Denk-Ansätze in den Raum schmeissen, weil die gehören ja in den Giftschrank für die Ganz Großen Könner.... und irgendwer könnte sie sich greifen und gefährlichen Unfug damit veranstalten.
Irgendwer kann sich IMMER alles mögliche greifen und Quatsch machen, denk nur mal an Sporen und Gebisse mit Anzügen und Hilfszügel....
Und und und...

Und friesi, gar viele Pferde wurden auch von Dashabenwirschonimmersogemacht-Leuten vermurkst, weil die bei einem etwas sensibleren Tier mit Problemen sich stur geweigert haben, vom Immerschonsogemachten abzuweichen oder auch mal "quer" zu denken - eine Fähigkeit, die übrigens einige sehr sehr gute Ausbilder durchaus hervorhebt und durch Erfolg bestätigt!

Und absolut narrensicher/kindersicher kannst Du weder ein Forum wie hier machen, noch überhaupt ein Ding auf der ganzen welt!
Denkt doch nur mal an die Story von der Frau die ihren Pudel in der Mikrowelle trocknen wollte!!!! ;-)
Oder den Deppen der Wespen mit dem STaubsauger aufsaugte, und dann den Gasherd anmachte um die Wespen vom Staubbeutel in den Backofen umzuleiten und zu vernichten.
Tja... nach diesem intelligenten Versuch war irgendwie das ganze Haus nur noch 5 cm hoch, schwarz und qualmte  ::)
Beide Fälle gingen in die Geschichte ein weil die Überlebenden die Microwave- und Staubsaugerhersteller oder waren es auch die Gasherd-Hersteller zu verklagen suchten - es hätte keine Warnung vor der jeweiligen geballten Dummheit in der Gebrauchsanweisung gestanden! - Aber wie sagte schon Alexandre Dumas, der gefährlichste Fechtpartner ist der blutige Anfänger, denn der tut oftmals völlig unerwartete dinge, die der Könner sich gar nicht mehr vorzustellen vermag!
Und das ganz OHNE Anleitung durch Foren...
Denkt mal!

Im übrigen traue ich Beni schon zu, dass sie sich was Brauchbares herausfiltert und sicherheitsbewusst genug dabei vorgeht.
« Letzte Änderung: 09.11.06, 13:06 von zaino »

Offline calista

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Re: Wie sitzt man Bocken aus?
« Antwort #43 am: 09.11.06, 13:01 »
Auweia- jetzt habe ich auch noch was gegen "Standardlösungen " gesagt ;), was nur - grübel- ah ja, Beni hat sie schon alle hinter sich und war in diesem Falle nicht erfolgreich - hmm - soll sie damit jetzt wieder von vorne anfangen? So lange, bis das Pferd begreift, das ist eine mir angebotene Standardlösung, hilft ganz oft, muss mir jetzt auch helfen, alles klar.
Und Kinder, die im Internetform nach falsch-richtigen Problemlösungen fürs Pony suchen, ich weiß nicht. Gibt es tatsächlich so verantwortungslose Eltern, die die lieben Kleinen alleine mit dem Pony machen lassen ;D? Ansonsten traut Ihr der Menschheit ja wenig zu, ich vermute doch ein etwas differenzierteres Denken. Ich bin aber schon was älter, um nicht zu sagen veilleicht etwas altmodisch in dieser Hinsicht.
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Offline friesi02

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Re: Wie sitzt man Bocken aus?
« Antwort #44 am: 09.11.06, 13:05 »
Und friesi, gar viele Pferde wurden auch von Dashabenwirschonimmersogemacht-Leuten vermurkst, weil die bei einem etwas sensibleren Tier mit Problemen sich stur geweigert haben, vom Immerschonsogemachten abzuweichen oder auch mal "quer" zu denken - eine Fähigkeit, die übrigens einige sehr sehr gute Ausbilder durchaus hervorhebt und durch Erfolg bestätigt!

ja sischer.... das eine schließt das andere ja nicht aus....
Die Pferdeausbildung in den Grundzügen, einschließlich das Einhalten der Ausbildungsskala schließt ja nicht aus, auch nach links und rechts zu schauen.
Im übrigen sind es gerade die sensiblen Pferde, die eine stabile Führung benötigen.
Ich spreche ja nicht von irgenwelchen großk. Bauern, (die dashabenwirschonimmersogemacht-Fraktion) sondern schon von AUSBILDERN, die in der Lage sind, die Weichen im Bedarfsfall anders zu stellen. Trotzdem wird das Grundschema wohl das gleiche sein.

Für mich hört sich das manchmal so an, als würden Ausbilder nur die Standard-Doof-Pferde hinkriegen und bei einem schwierigen Pferd bedarfs schon einem quer denkend könnenen Freizi-Genie?? Neee, neee..... :P

Gehe von den Ausbildern aus, die ich kenne, und denen ich mein Pferd anvertrauen würde (nicht irgendeinem komischen Guru)
Die sind in der Lage, ein Pferd ruhig und gewissenhaft an die ihm bevorstehenden Aufgaben ranzuführen.
Die kommen auch mit schwierigen Charakteren klar, sind in der Lage zu unterscheiden ob das Pferd nur noch Zeit oder vielleicht endlich mal ein wenig Druck braucht...
Ein guter Ausbilder ist so erfahren, dass er in heiklen Situationen in der Regel die richtige Gegenreaktion zeigt.
Von den anderen Nachtkappen will ich gar nix hören ;D

Zu Calista hab ich alles gesagt, bißchen merkwürdiger Kommentar der letzte *schulterzuck*
Standardlösung nicht funktioniert - ok - aber deswegen muss das Pferd nicht noch mehr Blödsinn lernen... (?)
« Letzte Änderung: 09.11.06, 13:13 von friesi02 »