Autor Thema: Wie robust kann man Pferde halten?  (Gelesen 41334 mal)

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Offline SockeTopic starter

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Wie robust kann man Pferde halten?
« am: 17.10.06, 09:24 »
Hei zusammen,

nachdem mein Pferd leider bereits mit 13 Jahren in Frührente gehen musste aufgrund eines Kreuzbandabrisses, überlege ich nun, ihn auf den Winter zu von Box mit tagsüber Weide auf Ganztagesweide mit Unterstand umzustellen, weil ich gemerkt habe, dass die Boxensteherei (und das ist im Winter dann doch recht lange, wenn die Pferde nur bei Tageslicht draussen sind) schlecht für das geschädigte Kniegelenk ist.

Er steht momentan auf einem Hof, wo beide Haltungsformen angeboten werden, aber jetzt zum Winter werden zwei seiner Koppelpartner in einen solchen Offenstall umgestellt. Einen solchen Offenstall gibt es bereits, in dem seit Jahren Warmblut-Rentner stehen, die sehen zwar etwas verwildert aus, machen aber insgesamt einen sehr guten Eindruck.

Man muss dazu sagen, dass das Pferd bereits früher schon im Offenstall stand, damals aber geschoren mit Decke, da er noch Dressur geritten wurde.
Mein Eindruck ist, dass er nie Probleme mit der Kälte hatte (und letztes Jahr hatten wir wochenlang ständig -5 bis -10°C), eher die Hitze im Sommer macht ihm zu schaffen. Außerdem bekommt er im Winter sowieso immer ein Megabärenwinterfell.

Was mich stört ist einfach, dass die Pferde zwar einen Unterstand haben, der gegen das Wetter schützt, dieser ist aber nicht eingestreut. Der Stallbesitzer (der auch meinte, dass ich es gerne 2 Wochen antesten kann) meinte, dass sich die Pferde im Winter aber sowieso lieber draussen in den Schnee legen würden. Das klingt für mich natürlich schon extrem, wobei ich nicht einschätzen kann, ob die Pferde das wirklich nicht stört.

Was meint Ihr dazu? Die ständige Bewegung wäre halt sehr gut für seine Gelenke.  ??? ??? ???

Offline Hexenkind17

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Re: Wie robust kann man Pferde halten?
« Antwort #1 am: 17.10.06, 09:31 »
Hallo,
die Kälte ist für Pferde nicht unbedingt das Problem, sondern eher der Wind. Ich finde es gut, dass du dir Gedanken über das Thema machst und denke, dass es für deinen besser wäre! ABER ich bin nicht dafür, dass Unterstände nicht eingestreut werden! Ich kenne einige Leute, die das so machen, angeblich weil die Pferde sich halt nicht hinlegen würde drinnen. Es ist aber meist oft umgekehrt: die Pferde legen sich nicht hin, weil es nicht eingestreut ist. Oft ist es auch Bequemlichkeit, da dann natürlich der Unterstand sorgfältig gemistet werden müsste. Bei uns ist der Offenstall mit Spänen eingestreut und die Pferde legen sich dort jede (!) Nacht hin.
Allerdings hängt es auch davon ab, wie der Rest der Weide/Paddock beschaffen ist: gibt es wirklich trockene Stelle (evtl. mit Sand)?

Gruss, SONJA
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Offline Bantu

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Re: Wie robust kann man Pferde halten?
« Antwort #2 am: 17.10.06, 09:32 »
Da dein Pferd ja auch im Moment schon täglichen Auslauf hat (bei jedem Wetter, nehme ich an?), sehe ich keine Probleme bei der Umstellung auf Offenstall, auch wenn jetzt Herbst ist. Und 13 Jahre sind ja überhaupt kein Alter.

Ist der Unterstand groß genug, zugfrei und trocken? Wie ist der Untergrund? Naturboden? Dann hat er ja die Möglichkeit sich hinzulegen. Wenn der Unterstand gepflastert oder betoniert ist, fände ich das allerdings nicht so optimal.

Offline uck

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Re: Wie robust kann man Pferde halten?
« Antwort #3 am: 17.10.06, 09:39 »
Hallo!
Ich schliesse mich Bantu an. Naturboden ist sowieso kein Problem. Wenn der Stall trocken und Windgeschützt ist haben die Pferde ja die Möglichkeit sich dort hin zu begeben. Meine stehen seit 4 Jahren bei uns im Offenstall und ausser wenns hagelt oder gaaanz extrem regnet stehen sie nicht im Stall, im Winter legt sich selten einer drinnen hin - immer eher draussen und wenn das entsprechende Fell vorhanden ist wird es nicht so eine grosse Sache sein. Ausserdem bleibst du ja im gleichen Stall wie es scheint und du kannst dir ja die Möglichkeit ihn dann doch wieder in eine Box zu stellen offen lassen. Einen Versuch wäre das sicher wert.
lg uck

Offline SockeTopic starter

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Re: Wie robust kann man Pferde halten?
« Antwort #4 am: 17.10.06, 09:48 »
Ich halte ihn eigentlich für einen Warmblüter für ein sehr robustes Pferd. Momentan ist er wirklich bei jedem Wetter draussen und hat keine Möglichkeit sich unterzustellen, ausser einem Baum.

Der Unterstand hat Naturboden, ansonsten ist da halt nur die Weide, die aber großzügig bemessen ist. Groß genug müsste der Unterstand schon sein, außerdem versteht er sich mit den zwei Stuten sehr gut.

Es ist sicher so, dass diese Haltung auch etwas mit der Bequemlichkeit des Besitzers zu tun hat, es wäre auch günstiger für mich, wobei das kein Argument ist für mich.
Ich bin halt nur immer der Meinung, das Pferde so viel wie möglich draussen sein sollten. Im Sommer waren das meist so 16h (über Nacht), aber im Winter ist mir das halt zu wenig wegen seines Gelenks (wenn er lange stand, läuft er erstmal sehr steif...).

Ist es denn wirklich so, dass -20°C von den Pferden nicht als kalt empfunden wird, bzw. dass sie frieren (ich weiß es ist dumm, aber ich übertrage das doch immer noch oft von mir aufs pferd...).

Ich bin halt eigentlich sehr glücklich darüber, diesen Stall gefunden zu haben, denn die Besitzer schauen sehr gewissenhaft nach den Pferden, und ich kann nicht jeden Tag hinfahren.

Ich denke, wenn ich sehe, dass er wirklich im Winter Probleme bekommt, würde ich auch wieder eine Box bekommen. Oder ich könnte ihm meine Rhinodecke draufpacken.

Beni

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Re: Wie robust kann man Pferde halten?
« Antwort #5 am: 17.10.06, 09:49 »
Ich biete meinen Pferden auch beide Haltungssysteme an. Also entweder Box/Tagesweide oder Vollweide/Unterstand. Der Unterstand wird nicht eingestreut, da er bei Frost sonst von den Pferden als Klo mißbraucht wird. Ein tägliches Entmisten schaffe ich dort nicht. Letztes Jahr mußte ich 2 Pferde über Winter draußen lassen. (eines wegen Krankheit, das andere wegen Platzmangel) Mit Outdoordecken ausgestattet gab es auch in dem harten Winter keinerlei Probleme wegen der Kälte. Schlecht war aber eben, daß die Pferde keine eingestreute Liegefläche hatten. Zumindest diese beiden haben den gesamten Winter über fast gar nicht und dann auch immer nur sehr kurz gelegen. Irgendwann fingen sie an, Heu aus der Raufe zu ziehen und haben dann manchmal neben der Raufe kurz geschlafen.....
Ich hätte keinerlei Bedenken, ein Pferd draußen mit einem geeigneten Schutz überwintern zu lassen. Aus meiner Beobachtung würde ich es aber meinen Pferden ohne trockene, gut eingestreute Liegefläche nicht mehr zumuten.  
Meine Pferde, die im Winter nachts in der Box stehen, lieben die Möglichkeit, im weichen Stroh zu schlafen und nutzen allesamt dies auch ausgiebig.

Offline Nattrun

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Re: Wie robust kann man Pferde halten?
« Antwort #6 am: 17.10.06, 10:04 »
Bewegungstechnisch wird das Deinem Pferd gut tun und ich finde prima, daß Du in die Richtung planst.
Wir haben beides gemacht - unsre beiden Isländer haben einen teilbefestigten Paddock und eine Weidehütte. Diese ist winddicht und ich habe sie mit dicken Gummimatten zur Isolierung ausgelegt. Im Sommer schlafen sie draußen, bei trockenem Wetter sogar lieber auf dem Naturbodenpaddock als im Sand.
Mein Pferd hat Arthrose - ist es nasskalt, gehts ihm nicht gut, und strenge Kälte ist auch nicht soo prickelnd. Also hab ich letzten Winter zum ersten Mal die Hütte mit Spänen eingestreut - die beiden haben sich um den Liegeplatz fast geprügelt (leider ist sie für zwei liegende Pferde arg klein) und mri kam es auch so vor, als ob meiner sich häufiger hinlegte (Pfed wohnt vor meinem Bürofenster *g*)
Interessanterweise hat mein Pferd seinen Liegeplatz saubergehalten und das "Klo" benutzt - das andere Pferd ist zum Pinkeln in die Späne gestiefelt *groll*
Naturboden finde ich aber auch ok.
Vielleicht kann man den SB dazu kriegen, zumindest in den ganz kalten Wochen einzustreuen? Januar, Februar, März, und dann nicht mehr?
Wen kein Bangen mehr beschwert,
frei von hinnen reitet.
Heil führt ihn auf seinem Pferd,
Glück die Zügel leitet.
(Bischof Jón Arason, 1550)
 

winston

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Re: Wie robust kann man Pferde halten?
« Antwort #7 am: 17.10.06, 10:11 »
Hallo, Kälte wäre nicht unbedingt das große Problem. Nässe und dazu eventuell noch Kälte bzw. kalter Wind können ein Pferd schon gesundheitlich ruinieren. Unsere beiden Trakehner, der Wallach mittlerweile 26, leben das ganze Jahr über draussen. Sie können in einen Unterstand, der auch Naturboden hat. Dies wird auch gerne bei schlechtem Wetter genutzt. In den Wintermonaten füttere ich allerdings deutlich mehr an Kraftfutter zu. Eingedeckt habe ich meine beiden Großen bisher nicht, der Alte hasst seine Decke.
 Ist das Wetter aber tagelang schlecht, dann hole ich die 2 auch schonmal rein. Ich finde es halt sehr wichtig, dass den Pferden Gelegenheit gegeben wird, in Ruhe zu trocknen nach lange anhaltendem Regen. Man merkt den Beiden dann auch an, sie sind froh, in der großen Scheune zu sein. Auch unsere Exmoors verhalten sich so.
Offenstall ja, aber dann müssen auch alle Pferde in die Hütte reinkönnen.
Das Argument, die Pferde legen sich gerne auf den nassen Boden der Weide, höre ich auch oft. Aber da kann ich nur auf meine Beobachtungen zurückgreifen. Unsere Exmoors stammen aus dem Exmoor, wurden von uns wild im ausgewachsenen Alter importiert. Bietet man diesen Wildlingen die Möglichkeit, schön trocken, gemütlich und geschützt den Unbillen des Wetters zu trotzen, so eben in Form der Weidehütte, dann ziehen die diese eindeutig vor, statt sich draussen auf den feuchten Untergrund zu legen.
An Deiner Stelle lasse Dein Pferd draussen, so lang es eben geht. Bei total üblem Wetter kannst Du ihn ja immer noch reinstellen.

Offline Aleike

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Re: Wie robust kann man Pferde halten?
« Antwort #8 am: 17.10.06, 10:52 »
Ist es denn wirklich so, dass -20°C von den Pferden nicht als kalt empfunden wird, bzw. dass sie frieren (ich weiß es ist dumm, aber ich übertrage das doch immer noch oft von mir aufs pferd...).
Stimmt schon, gegen trockene Kälte schützt der Winterplüsch sehr effektiv, Pferde verlieren überhaupt weniger Wärme über die Körperoberfläche als wir.
Frieren tun sie eher bei kalter Nässe, weil dann die Isolierung durch das Fell versagt.

Oder ich könnte ihm meine Rhinodecke draufpacken.
Genau!
Auf einen trockenen, windgeschützten und eingestreuten Schlafplatz würde ich aber schon Wert legen, gerade bei einem älteren Pferd. Gefrorener Naturboden ist hart und kalt.
Bei einer dicken Schneedecke mag das anders aussehen.
Man darf nicht sagen: "Was, du Mistvieh, du willst nicht?" Sondern: "Entschuldige, mein Tier, ich werde schon noch dahinterkommen, wie ich es lerne, dich peu à peu auf den rechten Weg zu führen." (Udo Bürger)

Offline nob

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Re: Wie robust kann man Pferde halten?
« Antwort #9 am: 17.10.06, 11:53 »
Ich fürchte man muß es ausprobieren.

Mein Pony lebt ganzjährig auf der Weide in einer 6köpfigen Herde. Sie haben einen recht großzügigen Unterstand. Ein innen durch eine Zwischenwand mit Rundlauf versehenes Gebilde mit zwei großen Aus/Eingängen. Drumrum stehen Bäume und Büsche, dazu steht der "Stall" auch durch einen Hang sehr geschützt. Sie nutzen die Hütte v.a. im Sommer tagsüber. im Winter(Herbst/Frühjahr) bei richtigem Ekelwetter auch. Allerdings legen sie sich überwiegend an erhöhten und teils gleichzeitig durch Bäume/Hang im Hintergrund geschützten Orten draußen hin. Aber auch in der Hütte. Die ist mal eingestreut, mal einfach nur der Naturboden. Das ändert irgendwie bei unseren nichts.

Zwischen Hafi, Isis und dem Norweger lebt noch ein Traber. Der scheint durchaus mehr am Winter zu knabbern als die anderen. Wir haben dort winters auch durchaus öfters -25°C, insbesondere eben nachts, über den Winter gibt es über lange Zeit geschlossene Schneedecke dir auch richtig hoch ist....ich stecke jedenfalls weit über die Knie drin, teils auch tiefer und in Verwehungen verschwinden Pony und ich teils so gut wie komplett...Jedenfalls ist der Traber im Frühjahr an der Grenze zu untergewichtig gewesen. Er wurde eben zugefüttert, dadurch wars dann OK.

Man muß halt schauen was das Pferd für einen Eindruck macht bei der Sache. Ich decke mein Pony mittlerweile auch immer mal für einige Zeit ein. IdR immer ab einem Regentag an dem er schwitzt, weil seine Haut langes Klammsein mit Schweiß und von oben Wasser nicht recht schätzt. Er mag es trocken zu sein UND sich über die Weide bewegen zu können. Je nachdem lasse ich daher wenn das Wetter eklig genug ist die Decke durchaus auch mal länger in Gebrauch.

Diese "in der Natur ist es soundso"-Argumente interessieren mich da nicht so sehr wenn ich mein Pferd sehen kann. Ich höre solche Sprüche durchaus auch am Hof von anderen Einstellern("wie unnatürlich, das ist doch ein PFERD, das braucht doch keine DECKE! meinen decke ich NIE ein, sieht man doch dass der auch nicht friert!"), deren Viecher dort in Paddockboxen stehen und irgendwie bei Dreckwetter meist nur die Nase aufs Paddock hängen*gg* und knochentrocken sind. Dabei bin ich mir sicher, dass mein Pferd ohne Decke nicht erkranken oder leiden würde. Aber er fühlt sich trocken halt wohler.....so wie ich mich in meiner trockenen wohltemperierten Wohnung auch wohler fühle als das in einer klammen Höhle am Hang oberhalb des Wohngebiets der Fall wäre....und da haben früher doch mal die Menschen ganz natürlich gelebt*g*.

Allerdings schließe ich die Möglichkeit nicht aus, dass ich ihn eher in einen Stall mit Box und Weidegang bringen werde, sollte er den zusätzlichen Wetterschutz zu brauchen scheinen.

Was ich zusätzlich interessant finde: in derartigen Diskussionen kommt es oft zu Verallgemeinerungen von gängiger Offenstallhaltung zu Weidehaltung. Ich finde allerdings mittlerweile, dass es da immer noch gravierende Unterschiede gibt. In einem Offenstall in dem die Tiere hauptsächlich im befestigten Bereich rund um den Stall leben, suchen die den Schutz schlicht eher/häufiger auf als auf weitläufigeren Flächen. Mein Pferd war jedenfalls in Offenstallhaltung nie so nass wenn ich ihn bei Dreckwetter zum reiten holte wie in Weidehaltung. Weil sie dort eben doch immer mal auch länger unter das Dach gehen. Auf der Weide bei uns dagegen bringen sie mal 30min bis 1h bei schlechtem Wetter in der Hütte zu(den ganzen Tag verbringen die dort nur wenns heiß ist!). In der Zeit trocknet aber ein nasses Isifell nicht.

Offline SockeTopic starter

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Re: Wie robust kann man Pferde halten?
« Antwort #10 am: 17.10.06, 12:35 »
Vielen Dank für die ganzen Meinungen, das ist wirklich interessant, wie das bei Euren Pferden so ist.

Das die Hütte nicht eingestreut ist, ist wirklich der einzige Punkt, der mich zaudern lässt. In seinem bisherigen Offenstall war das natürlich nicht so, allerdings wurde er da auch mal von jemandem auf dem harten Boden (Knochensteine) beim Liegen gesehen, obwohl er eher ranghoch ist.
Was mich beruhigt ist, dass die bereits bestehende Gruppe von Pferden, die immer draussen sind, sehr gut aussieht, etwas zerzaust, aber wohlgenährt. Auch alles Warmblüter. Obwohl die Pferde nur Heu und Silage bekommen. Gut, mein Pferd bekommt an sich nicht viel Kraftfutter, er bewegt sich ja auch nicht viel, dafür Riesenmengen an Heu. Evtl. könnte ich ihm ein paarmal die Woche ein Müsli o.ä. zufüttern. Ich möchte auch nicht, dass er zu rund wird, denn jedes Kilo mehr belastet das kranke Gelenk.

Meine Rhinooutdoordecke könnte ich schon draufmachen, aber eben nicht jeden Morgen runter und abends wieder drauf. Allerdings ist die gefüttert, es sollte dann ja wohl eher eine ungefütterte Decke sein, nur gegen die Nässe, oder?

Nob, ich denke bei uns (Nähe von Ulm) ist es wettermässig ähnlich wie bei Euch: zeitenweise saukalt, aber dann trockene Kälte.

Nattrun, bei Meinem ist es eher umgekehrt: seit es kalt ist, läuft er wieder richtig gut, in den wärmeren Zeiten hatte er mehr Probleme.

Insgesamt weiß ich, dass es nicht optimal ist, aber das kann ich eben von beiden Optionen sagen. Und ich fürchte, dass wegen mir keine "Extrawurst" gemacht wird, zumal den Besitzern der Stuten, die noch mot auf diese Weide sollen, das ganz egal ist.

Ich kann es mir zwar nach 2 Wochen überlegen, ob ich ihn draussen lasse, oder ob er in den Stall zurück kommt, aber hin und her wechseln ist halt nicht drin.

Offline nob

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Re: Wie robust kann man Pferde halten?
« Antwort #11 am: 17.10.06, 12:56 »
Socke,

Wir sind ja auch nicht SO weit weg von Ulm. Naja....eben Kreis RT.

Mit der Decke mach ich es halt so, dass ich die wenn es eklig genug ist auch ganz drauflasse. Die bleibt dann auch mal 1-2 wochen drauf. WENN es mal zu warm wird unerwarteterweise, nimmt mir die SB die Decke runter wenn sie füttert. Runter/Rauf ist ansonsten aber nicht Ihr "Job", sie macht das dann eher "ausnahmsweise". Kommt glaube ich bislang so 1-3mal im Jahr vor wenn überhaupt.

Ich habe zwei ungefütterte Rhino, eine mit 200g und eine Bucas Power Turnout Light. Die dicken(200g Rhino und die Bucas) kommen aber nur drauf wenn Pferd bspw geschwitzt hat, es pisst und evt anzieht zu richtig kalt. Würde es ausprobieren. Ich find es nicht schlecht auf eine leichtere Decke bzw eine schwerere ausweichen zu können bei Bedarf.

winston

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Re: Wie robust kann man Pferde halten?
« Antwort #12 am: 17.10.06, 13:39 »
Eben, mehrere Decken wären ganz sinnvoll. So kann eine immer in Ruhe trocknen, während die andere Decke auf dem Pferd liegt. Wenn Du nicht hin und her wechseln kannst (wäre natürlich das Optimum,bei schlechtem Wetter rein, ansonsten draussen), dann würde ich in Deinem Fall die Offenstall-Variante wählen. Halt etwas Ergänzungsfutter dazugeben (finde die Bezeichnung Kraftfutter bei vielen Futtermitteln nicht ganz passend). Unsere Trakehner-Stute bekommt täglich ca. 450  g eggersmann "horse & pony"-pellets, ein Futter speziell für nicht oder nur ganz leicht arbeitende Pferde. Sie sieht tiptop aus, kann auch durchaus mal ne anständige Portion Regen vertragen - und davon haben wir hier am Niederrhein mehr als reichlich im Winter,seufz. Auch mein alter Wallach ist lieber draussen als drinnen, und wenn unsere Weidehütte grösser wäre, blieben die 2  grundsätzlich draussen. Aber leider ist sie recht klein und bescheiden, wir durften damals vom Verpächter aus keine große Hütte hinsetzen), deswegen bei Dauer-Schlechtwetter halt die Möglichkeit zur Trocknung in der Scheune. Decken sind auch nicht angesagt, weil a. der Alte die Dinger hasst, b. der Rest der Bande zu gerne an den Teilen herumspielt, was die Träger derselbigen natürlich auf Dauer nervt.

Offline Nattrun

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Re: Wie robust kann man Pferde halten?
« Antwort #13 am: 17.10.06, 13:55 »
Decke ist doch eine prima Option - selbst ich als Isibesitzer benutze Decke  ;D :P obwohl das doch sooo verpönt ist.
Aber jezt ist das Fell noch gar nicht so weit, die Nächte teilweise schon unter 5 Grad - also kriegt der Zosse seine Decke an und ist glücklich.
Ich nutze das Luftpolster als Wärmelieferant - ist ne einfache Regendecke mit Nyloninnenfutter, im Winter trägt er in fiesen Nächten die Bucas-abschwitzdecke, die hat dünes Vlies innen drin, Pferd ist morgens trocken und warm, was will man mehr?
Das einzige, was mich nervt ist, daß sie am Widerrist drückt, weil sie sich über den Rücken langzieht (ist lang genug) - der hat doch tasächlich ein paar weiße Mähnenhaare dort, also hat er Druck bekommen.
Ärgerlich.
Wen kein Bangen mehr beschwert,
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(Bischof Jón Arason, 1550)
 

Offline nob

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Re: Wie robust kann man Pferde halten?
« Antwort #14 am: 17.10.06, 14:06 »
grins...ich habe die herde vom pony schrittweise an die decke gewöhnt. habe erstmal ne alte billige draufgetan, an der mußten insbesondere die jungpferde ziehen und zerren(habe sie auch teils offen draufgelegt, dann wurde sie halt runtergezogen woraufhin man als dranzerrer natürlich DEN schock bekommt und wegrennen muß ::)...meinem pferd ist sowas dank allen möglichen lebenserfahrungen vollkommen egal), zwei besonders dumme mußten vor ihm flüchten(bis auf meinen hatten auch die meisten in der herde diesen sommer vor ihrem herdenchef schiss als der plötzlich eine freßbremse trug ::)) und nach ein paar stunden wars dann gut. seither kann ich ihn damit in die herde stellen.

Meine Decken haben sich irgendwie so angesammelt. Erstmal hatte ich zwei, habe dann festgestellt, dass ich eigentlich doch ne größe größer brauche, davon eine verkauft und in neuer größe neue gekauft. das war aber nicht so ganz das vorteilhafteste modell, also im drauffolgenden jahr doch noch das andere auch. und unabhängig davon diese bucas weil die bei sonne vermutlich nicht so aufheizt(silbern, aber ICH trag die dinger ja nicht*g*). dafür, dass die dinger gar nicht viel auf dem pferd sind sind es irgendwie sehr viele.....aber egal. dafür kann ich mich ziemlich je nach bedarf auch anderen nützlich erweisen wenn die doch plötzlich mal eindecken wollen aber "sowas" wie eine decke ja nicht haben....