Autor Thema: Heustauballergie- vererbbar?  (Gelesen 30159 mal)

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Offline mcgregerTopic starter

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Heustauballergie- vererbbar?
« am: 09.10.06, 16:14 »
 ;) hab so einiges hier gelesen... frage nur prinzipiell,
ist eine Heustauballergie veerbbar?

Da sie ja erworben sein soll, wenn schlechte Haltung vorliegt bzw. verschleppte Bronchitiden nicht richtig auskuriert werden, würde ich glauben nicht, aber ...?

Wie sieht es generell mit Allergien aus, ich denke auch an Ekzemer?

Danke mc

Offline Thesi

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Re: Heustauballergie- vererbbar?
« Antwort #1 am: 09.10.06, 16:50 »
Bei Pferden weiß ich es nicht, aber bei Menschen ist zumindest die Allergieneigung vererbbar, zum Teil auch die Allergien (ich hab z.B. haargenau die gleichen Allergien wie meine Mutter- meine Schwestern allerdings alle 3 nicht).
« Letzte Änderung: 10.10.06, 15:23 von Thesi »

Offline Safira

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Re: Heustauballergie- vererbbar?
« Antwort #2 am: 09.10.06, 22:46 »
Die Mutter und Großmutter meiner Stute haben beide Heustauballergie (und das als "Zuchtstuten" :-X) sind damit aber inzwischen schon beide über 20J. BISLANG *toitoitoiundschnellaufholzklopf* Habe ich bei meiner noch nichts festgestellt; im ersten Winter gab´s Silage; letzten Winter Heu und dieses ist erst ihr dritter Winter; von daher bin ich absolut vorsichtig beim kleinsten Huster (der bislang noch auf sich warten lässt :))
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Offline AndreaT.

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Re: Heustauballergie- vererbbar?
« Antwort #3 am: 10.10.06, 11:26 »
Mein Araber ist ziemlich stark ingezogen und in seiner Familie haben viele Pferde Lungenprobleme  :-\
Also wenn diese Anlage nicht vererbt wird, dann weiss ich nicht, wo das sonst herkommen sollte.
Darfs ein Sprickel mehr sein ?

Offline mcgregerTopic starter

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Re: Heustauballergie- vererbbar?
« Antwort #4 am: 10.10.06, 14:26 »
Psssst    :-X  Safira, siehst Du das ähnlich?


Also um das vorsichtig zu formulieren, wäre eine Heustauballergie nicht unbedingt ein Grund kein Fohlen zu ziehen?( * natürlich nicht erstrebenswert,weiß ich auch   ::) * ), aber bei richtiger Haltung und dann bester Gesundheit?...

Wenn es natürlich sicher vererbt wird, kann es keine Überlegung sein.
Gruß mc


Offline skyhopper

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Re: Heustauballergie- vererbbar?
« Antwort #5 am: 10.10.06, 15:19 »
Also um das vorsichtig zu formulieren, wäre eine Heustauballergie nicht unbedingt ein Grund kein Fohlen zu ziehen?( * natürlich nicht erstrebenswert,weiß ich auch   ::) * ), aber bei richtiger Haltung und dann bester Gesundheit?...

Wenn die Mutterstute beschwerdefrei ist, warum nicht. Doch sollte die Stute immer wieder Probleme mit der Lunge oder sonstige Atembeschwerden haben, ist ein Fohlen (im Bauch) eher eine Belastung  :-\ ... da sollte man froh sein wenn man die Stute weitestgehend stabil halten kann.
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Offline Safira

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Re: Heustauballergie- vererbbar?
« Antwort #6 am: 10.10.06, 21:11 »
@skyhopper: Aus DER Sicht hab ich das noch nicht so gesehen; die beiden Stuten waren bei Silagefütterung und Offenstall symptomfrei (und die Stute war fast 20, als ihr letztes Fohlen (meine ;)) zur Welt kam.
Ich würde es eher problematisch finden, wenn dann das Fohlen doch verkauft werden müsste und dann mit Allergie... Ein Halbbruder zu meiner Kleinen ist Ekzemer; also die Empfindlichkeit muss irgendwoher scheinbar kommen :-\
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Offline Walle

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Re: Heustauballergie- vererbbar?
« Antwort #7 am: 10.10.06, 23:24 »
Hallo,
Ich habe vor einiger Zeit irgendwo etwas gelesen das man inzwischen erforscht hat das Heustauballergie auch was mit erblichkeit zu tun hat. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern wo ich das gelesen hatte udn um was genau es ging. Ich meine es war sogar eine Studie *grübel*. Daher könnte das was Thesi schreibt schon irgendwie stimmen.

Bei Ekzmern hat man doch schon nachgewiesen das es vererbt wird.  ::) Zumindest die Anfälligkeit dazu.
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Offline skyhopper

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Re: Heustauballergie- vererbbar?
« Antwort #8 am: 11.10.06, 08:20 »
Husten, Rehe, Ekzem usw. haben alle etwas mit einem gestörten Stoffwechsel zu tun, eine Vererbung der Anfälligkeit halte ich gerade in diesem Zusammenhang auch für wahrscheinlich. Wobei es doch bestimmt irgendwo zu diesem Thema wissenschaftliche Untersuchungen geben sollte oder könnte man zynisch behaupten, Züchter bzw. Zuchtverbände sind daran nicht interessiert?

Da fällt zu einer anderen Krankheit zufällig etwas ein, es gab diesen oder letzten Jahres eine vom Hannoverschen Zuchtverbands in Auftrag gegeben Untersuchung, es ging um Hufrollenerkrankungen insbesondere bei jungen Auktionspferden. Soweit ich mich erinnern kann war die Vererblichkeit dort auch ein Thema. Mist dass ich dazu nichts mehr finden kann, vielleicht finde ich etwas in den Unterlagen zu Hause.
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Offline Thesi

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Re: Heustauballergie- vererbbar?
« Antwort #9 am: 11.10.06, 11:40 »
Ich habe vor einiger Zeit irgendwo etwas gelesen das man inzwischen erforscht hat das Heustauballergie auch was mit erblichkeit zu tun hat. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern wo ich das gelesen hatte udn um was genau es ging. Ich meine es war sogar eine Studie *grübel*. Daher könnte das was Thesi schreibt schon irgendwie stimmen.

Wie gesagt, ich weiss es nur von Menschen, aber dass ich haargenau die gleichen Allergien wie meine Mutter in genau dem gleichen Alter bekommen hab, kann kein Zufall sein... und ich glaub auch nicht, dass das bei Pferden viel anders ist - Allergie ist Allergie.

Wobei vor kurzem meine Schwester beim Allergietest war... sie hat nicht einmal eine erhöhte Allergieneigung (die Allergien selbst können sich ja auch mit der Zeit entwickeln)... also nicht der geringste Hinweis, dass sie irgendwann mal eine Allergie bekommt.
Die andere Schwester ist (auch wie meine Mutter) anfällig für Haut-Allergien (Duschgels etc verursachen immer wieder allergische Hautreaktionen) - was ich wieder überhaupt nicht hab.

Was ich damit sagen will: vorausgesetzt, es ist bei Pferden vergleichbar mit Menschen, ist die Allergieneigung und z.T. auch die Allergie selbst vererbbar, aber es muss nicht sein (wie bei so vielen "Krankheiten").

Offline Walle

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Re: Heustauballergie- vererbbar?
« Antwort #10 am: 11.10.06, 13:37 »
Hallo,
so ich das habe ich schon in meinem PC unter den gespeicherten PDFs gefunden:
Etwas vorher ging es unter anderem um die Melanomvererbung/Graufaktor.

Skript zur Vorlesung
Pferdezucht - Pferdekunde
an der ETH Zürich und der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Zürich
zusammengestellt von
Dr. sc. nat. ETHZ/Dipl. Ing. Agr. ETHZ
Stefan Rieder
Institut für Nutztierwissenschaften
Gruppe Züchtungsbiologie -
unter der Leitung von
Prof. Dr. G. Stranzinger
(...)
Erkrankungen des Atemtraktes
Wegen der in Westeuropa verbreiteten Stallhaltung, sowie der traditionellen Fütterung mit Heu sind
Pferde oft schlechter, staubiger Luft ausgesetzt. Viele Pferde (ca. 60% CH) leiden deshalb unter
Lungenproblemen. Sind diese chronisch, spricht man von COPD (chronic obstructiv pulmonary
diseas), eine geläufige Bezeichnung ist auch Dämpfigkeit. Als Ursachen gelten allergische Reaktionen
auf Pilzsporen im Heu (thermophile Aktinomyzeten). Eine genetische Komponente wird vermutet. Die
Pferde reagieren mit Husten, Nasenausfluss bis hin zur Leistungsabnahme. Die Umstellung des
Haltungssystems (Offenstall) wie auch staubfreie Fütterung und Einstreu ist für betroffene Pferde sehr
empfehlenswert.
(...)

Untersuchung zur Atemwegsreagibilität an
„Precision Cut Lung Slices“ (PCLS)
beim Pferd
Julia Vietmeier, Hannover 2004

2.1.3.4 Genetische Faktoren
MARTI et al. (1991) beschreiben die chronische Bronchitis als eine multifaktorielle
Erkrankung mit relativ starker genetischer Basis. Angaben über die Heritabilität
fehlen jedoch. Da nicht alle Pferde unter den gleichen Haltungsbedingungen
Symptome einer chronischen Bronchitis zeigen, ist anzunehmen, dass eine
genetische Disposition für die Hyperreagibilität der Atemwege besteht.

Außerdem gibt gibt es eine Dissertation:
Untersuchung zur Vererbung des Sommerekzems beim
Islandpferd
Susanne Lange, Hannover 2004 (google hilft)

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Offline mcgregerTopic starter

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Re: Heustauballergie- vererbbar?
« Antwort #11 am: 15.10.06, 20:56 »
 :o  ;D Hi Walle,

geil, finde solche Textstellen selten in meiner Lektüre  ;D , da brauch man echte Spezies ( gib zu, Du mußt sowas lesen, oder?  ;) ). Spaß beiseite, ich wüßte nicht, wo ich in Fachtexten eine einzelne Passage wiederfinden würde, möchte nicht wissen wieviel Seiten das Dokument umfaßt.

Aber, also eine Allergieneigung,daß würde ich unterstreichen ist sicher genetisch veranlagt, zumindest gibt es familiäre Häufungen, obwohl, daß denke ich auch, häufig Umweltfaktoren für viele Dinge verantwortlich sind.
Zudem glaube ich auch, daß Statistiken so ihre Mängel haben...nicht mathematisch...

Aber, eine Dämpfigkeit entsteht, so dachte ich, durch einen bereits eingetretenen Schaden des Herzens, da aufgrund fehlender Ventilation meistens eine Schädigung des Herzmuskels entsteht?

Wie aber ist das bei einer reinen Allergie auf eben besagte Pilzsporen? Diese Allergie wird erworben durch nicht ( ähh- dünnes Eis ) so ganz ( äh- wind´) artgerechte Haltung, meist bei nicht auskurierten Bronchienerkrankungen, daß heißt auf gereiztes Gewebe kommt immer wieder ein neuer Reiz, eine neue Entzündung.

Anderes Beispiel, viele Menschen hatten Windpocken, es erkranken fast alle an Windpocken, der Erreger verbleibt im Rückenmark oder -da Virus-  nur die Information? egal, aber nur bei schlechter Lage des eigenen Immunsystems, weniger guter Konstellation des eigenen Nervenkostüms fängt man sich eine Gürtelrose. Mist das ist alles sehr komplex, und vermutlich mehr eine Frage der eigenen Moral und Überzeugungen als etwas das sich im medizinisch, biologischen Sinne lösen lassen könnte...

Trotzdem allen Danke

Liebe Grüße mc

Offline ABM

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Re: Heustauballergie- vererbbar?
« Antwort #12 am: 16.10.06, 11:41 »
Bei den deutschen Warmblutverbänden habe ich bislang wenig Neigung verspüren können, bestimmte genetische Veranlagungen in bestimmten Linien zu dokumentieren. Meistens kursiert sowas ja hinter vorgehaltener hand, aus wirtschaftlichen Interessen. Es gibt bestimmte Linien, die anfällig sind für Sehnenproblme, für Rückenprobleme, für Hufrolle. Für Lunge habe ich allerdings da noch nix gehört.
Du sollst nur edle Pferde reiten. Wähle Dein Pferd wie einen Freund, denn Du sollst es lieben.
Und wie Du einen Freund nur unter den Vornehmsten und Besten wählen wirst,
so wähle Dein Pferd.
R.G. Binding

Offline Walle

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Re: Heustauballergie- vererbbar?
« Antwort #13 am: 16.10.06, 23:23 »
:o  ;D Hi Walle,

geil, finde solche Textstellen selten in meiner Lektüre  ;D , da brauch man echte Spezies ( gib zu, Du mußt sowas lesen, oder?  ;) ). Spaß beiseite, ich wüßte nicht, wo ich in Fachtexten eine einzelne Passage wiederfinden würde, möchte nicht wissen wieviel Seiten das Dokument umfaßt.

Nee ich muss sowas nicht lesen  ;D Ich habe nur die Angewohnheit sämtliche Skripte, Doktorabeiten, Studien ect. sofort abzuspeichern sobald das das Wort, Pferd, Stute, Fohlen o.ä drin vorkommt. )Inzwischen über 100 im PC :-X) Und da sowas meist mehr als 10 Seiten hat  ::) Lese ich das auch nicht alles- verstehe das Doktorenfachsimpel eh nicht   ;) Aber immer mal wieder überfliegt man was auf der Suche nach was anderen und erinnert sich da war doch was und beim suchen dessen findet man wieder was anderes... Und das beste ist- die haben alle ein Inhaltsverzeichnis  ;D ;) ;)

Ich bin mir eigentlich Sicher das es ein eigenes Thema zur Erblichkeit von "husten" gibt- entweder habe ich gedacht das es schon im PC war oder es hatte so eine blöde Überschrift das ich dachte davon habe ich schon genug im PC  (COPD)
« Letzte Änderung: 16.10.06, 23:28 von Walle »
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Offline Walle

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Re: Heustauballergie- vererbbar?
« Antwort #14 am: 20.01.08, 16:46 »
Hallo,
ich zerr die Box mal wieder hoch weil ich mir dachte evt. interessiert es ja noch jemanden.
Ich meine in der letzten Pferde Fit&Vital stand es drin.
Das Gen welches für Asthma bei Menschen "zuständig" ist konnte bei Pferden entschlüsselt/gefunden werden. Und dabei wohl der Nachweis der Erblichkeit!

Bei interesse suche ich gerne den ganzen Artikel nochmal heraus.  8)
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