Autor Thema: Einsprühen, wie geht's am besten?  (Gelesen 10277 mal)

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Einsprühen, wie geht's am besten?
« am: 16.07.04, 07:10 »
Morgen Leute!

Manchmal ist es wirklich zum Haareraufen.
Ich hab' einiges an Zeit investiert um einer 13j Stute, die ich manchmal reite (Mietpferd) die Angst vor'm Einsprühen mit Fliegenmittel zu nehmen. Anfangs hat sich das Pferd so erschreckt, dass sie sich fast auf den Hintern gesetzt hat. Ich bin dann folgendermaßen vorgegangen: etwas Longieren, Bodenarbeit, Führübungen von beiden Seiten, Abstreichen von beiden Seiten mit der Sprühflasche, dann Pferd wieder geführt und nebenbei in alle Richtungen gesprüht aber nicht auf sie. Nächstes Mal, ungefähr gleiche Vorbereitung, dann erstmals in ihre Richtung gesprüht, Pferd hat gezuckt und ist beiseite gegangen, war aber ok. Langsam gesteigert. Als sie stehenblieb und einen Spüher so lala hinnahm, gelobt, aufgehört. Nächstes Mal im Viereck nach gleicher Vorbereitung kein Problem mehr.
Dann der erste Versuch vor dem Ausritt - hab' Pferd im Hof ohne Probleme von beiden Seiten einsprühen können. Letzten Dienstag- die Ruhe selbst. Gestern dann wie aus heiterem Himmel ein Theater schlimmer als beim ersten Mal  ??? Was soll ich jetzt davon halten? Geritten wird die Stute fast nur von mir, sie ist nicht sehr beliebt, weil etwas büffelig. Ein paar Mädels putzen sie hin und wieder aber sonst passiert nicht viel.
Noch was- ein anderer Reiter hat davor sein Pferd eingesprüht und das hat etwas Theater gemacht - kann es sein dass "meine" Stute dadurch wieder mißtrauisch geworden ist....? Dessen Sprüher hat auch lauter gezischt als meiner - ein Grund?

Ich weiß ich muß wieder von vorne anfangen. Vielleicht kann ich ja auch was besser machen  ::)

Sorry für den Roman

lg
Doris
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Offline emer

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Re: Einsprühen - "wiederentdeckte" Panik
« Antwort #1 am: 16.07.04, 07:39 »
Klar schauen sich Pferde die "Unarten" von anderen ab, das hast Du schon richtig erkannt.
Spinnt des eine Pferd, sagt sich das andere natürlich "oh, das ist gefährlich".
Nur, das Problem ist, Du kannst solche Situationen kaum verhindern.
Dir bleibt also nichts anderes übrig als dein Scheu-Training wieder anzufangen. So wie du es beschreibst ist es OK, so würde ich auch vorgehen. Du solltest es vielleicht noch etwas intensivieren, soll heissen nicht damit Aufhören wenn das Pferd es 1-2 mal gelassen hinnimmt, sondern das Erlernte noch weiter vertiefen. Auch in Zeiten in denen Sprühen nicht notwendig ist, immer wieder mal testen ob´sie es noch gelassen hinnimmt.
Ich merke das bei meiner Stute, die sowas eigentlich absolut brav über sich ergehen lässt, nach dem Winter das erste mal mit Fliegenmittel einsprühen, ist auch ihr nicht ganz geheuer, da würde sie auch lieber stiften gehen.
Liebe Grüsse       emer

Offline Waldfee

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Re: Einsprühen - "wiederentdeckte" Panik
« Antwort #2 am: 16.07.04, 09:13 »
Mein Wallach mochte das Spühen auch nicht sonderlich. Ich habs dann so gemacht, daß ich direkt hinter der 'Sprühspur' mit der Kardätsche entlanggefahren bin, also gleichzeitig sprühen und putzen. Das hatte er dann ganz gut geschnackelt, mittlerweile kann ich ihn ohne Probleme einsprühen (ok, den Fellarsch zieht er immer noch ein:))
Ich bremse auch für Dressurreiter.

firstapril

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Re: Einsprühen - "wiederentdeckte" Panik
« Antwort #3 am: 16.07.04, 09:58 »
Hallo,

habe bei meinem früheren RB-Stütchen, immer gesprüht, auch wenn es gar nicht nötig war, weil gar keine Viehcher mehr vorhanden.
Einfach eine Blumenspritze mit Wasser gefüllt und fleissig weiter sprühen.
Auch im Herbst und Winter, dann sind die Abstände zur Fliegensaisson nicht so lang.

Irgendwann hat sie es gefressen und jetzt steht sie von allen am bravsten beim sprühen. :D

Liebe Grüße
firstapril

Offline kimba99

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Re: Einsprühen - "wiederentdeckte" Panik
« Antwort #4 am: 16.07.04, 10:24 »
Hallo.

Stimme Firstapril zu.
Einfach drauf lossprühen - immer wieder - gar nicht so'n TamTam darum machen.

Meiner ist auch regelmäßig ausgeflippt beim sprühen.
Ich hab einfach immer weitergemacht - und jetzt steht er einwandfrei dabei.

LG
Kimba99

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Re: Einsprühen - "wiederentdeckte" Panik
« Antwort #5 am: 16.07.04, 11:13 »
Danke für Eure Beiträge  :-*
Es ist wie bei einem  Brettspiel wo die gezogene Karte sagt "zurück auf Anfang"... ;) Das Pferd ist eine einzige Denksportaufgabe. Ein Tag unerschütterlich wie ein Panzer in der Landschaft, am nächsten Tag Sensibelchen - liegt vielleicht daran dass sie keine echte Bezugsperson hat  ::)


lg
Doris
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Inky

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Re: Einsprühen - "wiederentdeckte" Panik
« Antwort #6 am: 16.07.04, 11:25 »
Hmmm - einfach weitermachen und den "Rückfall" nicht überbewerten  ;D - Pferde sind wie wir: wechselhaft und launisch. Immer daran denken; sie verbringen ca. 21 stunden täglich ohne uns und stehen im günstigsten Fall in dieser Zeit mit ihren Kumpels zusammen auf der Weide - was da alles an Sozialverhalten abläuft kriegen wir oft nicht mit - und dort gibt es eben auch "stressige" Tage (Machtkämpfe/Positionsgerangel) - und Pferd hat plötzlich wieder alles vergessen, was es gestern noch konnte  8)

Glücklicherweise erinnert es sich meistens nach kurzer Zeit wieder daran *lach*

Also, nicht überbewerten! Keep cool  ;)

Inky

Offline Safira

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Re: Einsprühen - "wiederentdeckte" Panik
« Antwort #7 am: 16.07.04, 11:37 »
Liegt die Angst denn an dem "Zisch"-Geräusch oder an dem Sprühregen, der plötzlich auf`s Fell kommt?
Wenn letzteres der Fall ist, würd ich Waldfees Variante auch machen. Mag sie jedoch das Geräusch nicht, hat man damit wohl nicht so viel Erfolg.
Das Problem hatte ich vor 3 Jahren mal ganz extrem: Da kamen die Bremsen und anderes Viechzeug von einem Tag auf den anderen (In der Nähe der Weide war ein Moor). Junges Pony war ansonsten eine Seele von Pferd, aber einsprühen... No Chance.
Wir standen dann zu zweit am Pony, einer hat gesprüht und gleich danach mit der Hand drübegewischt, der andere hat während des Zischgeräuschs laut gesungen. Ergebnis: Pony stand lieb und brav da und sah unserer Prozedur verwirrt zu.
 Nach einiger Zeit hat´s dann auch ohne Singen geklappt (Wahrscheinlich war das schiefe Singen für Pony´s Ohren schlimmer als die Angst vor´m Sprühen ;)
Lieber auf neuen Wegen stolpern,
als in den alten Bahnen auf der Stelle treten.

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Re: Einsprühen - "wiederentdeckte" Panik
« Antwort #8 am: 16.07.04, 12:40 »
Nach einiger Zeit hat´s dann auch ohne Singen geklappt (Wahrscheinlich war das schiefe Singen für Pony´s Ohren schlimmer als die Angst vor´m Sprühen ;)
*lach* das wäre wohl bei mir dann auch der Fall  ;D

Es ist wohl beides- erster Auszucker beim Zischen, 2. Auszucker bei den Tropfen, sie läßt sich aber ohne Probleme die Beine mit dem Gartenschlauch abspritzen... aber wehe ich ziele mit der Sprühflasche auf die Beine...::)
« Letzte Änderung: 16.07.04, 12:42 von Galopper »
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Offline Ipanema

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Re: Einsprühen - "wiederentdeckte" Panik
« Antwort #9 am: 16.07.04, 13:11 »
Tja, so Rückschritte gibt's immer wieder. Mach' dir deinen Kopf drum, fang einfach wieder von vorne an - wie du es ja auch tust. Mit jedem Mal kommst du aber schneller wieder "voran".

2 Tipps noch von mir:
- Versuche statt "aufhören und loben, wenn Pferd brav ist", das Pferd während des Sprühens zu loben, wenn es halbwegs ruhig bleibt, z.B. mit einer Hand sprühen, mit anderer Hand Leckerli reichen, dabei mit Stimme loben. Und wenn du dann aufhörst zu sprühen, dann hört auch das Lob und das Leckerli auf  ;) Verstehst du? Sie soll lernen, dass das Sprühen an sich gut für sie ist. (Methode geht natürlich nur, wenn das Pferd schon nicht mehr total austickt, sobald man lossprüht).
- Wegen des Geräusches: Einfach laut zischen während des Sprühens "Zzzschschsch..." und auch schon davor und danach. Oder einfach so gelegentlich. Wenn du laut zischt, hört sie das Sprühgeräusch nicht mehr (falls du nicht lieber singst  ;D)

Offline Schnattje

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Re: Einsprühen - "wiederentdeckte" Panik
« Antwort #10 am: 16.07.04, 13:25 »
Meine ragiert ebenfalls mal mehr oder weniger heftig auf die Sprüflasche und der Jungspund stand kurz vorm Herzinfarkt ;D

Als Sofortmaßnahme hab ich nur neben den Pferden das Mittelchen auf einen Schwamm gesprüht und dann damit das Pferd abgewischt , geht gut und dann mit der Zeit so am Schwamm vorbei auf´s Pferd direkt drauf.
Als was in Richtung Kopf / Ohren geht mach ich aber weiterhin mit dem Schwamm.
Ist kein Aufwand und erspart mir und den Pferden das Schautheater.
Aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:
Lächele und sei froh,
es könnte schlimmer kommen.
Ich lächelte und war froh
und es kam schlimmer

Shitan

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Einsprühen
« Antwort #11 am: 06.08.04, 20:46 »
hallo!! Ich habe ein Problem es ist zwar kein großes jedoch hoffe ich das ihr Tipps für mich habt. Mein Pony bekommt sehr schnell die Panik und jedes mal wenn ich dann mit dem Insektenspray komme und ich ihn einsprühen möchte dreht er durch. Es ist jedes mal eine total Prozetur denn wenn ich es geschafft habe hat er total viel Schaum um sein Maul weil er solche Angst hat. Ich hoffe ihr könnt mir helfen wie ich ihm die Angst nehmen kann denn er tut mir jedes mal fürchterlich leid wenn er so inh Panik geräht!!!!

Offline Camara

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Re: Einsprühen
« Antwort #12 am: 06.08.04, 22:51 »
Hi,
trag das Zeug doch  mit nem Schwamm auf. Das wird er ja wohl über sich ergehen lassen. Tut auch gar nicht weh *g*
LG, camara

Shitan

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Re: Einsprühen
« Antwort #13 am: 07.08.04, 09:32 »
Stimmt das ist eine gute Idee!! *gg* danke

Aditu

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Re: Einsprühen
« Antwort #14 am: 07.08.04, 14:07 »
Hallo!

Vielleicht kannst du ihn auch langsam daran gewöhnen. Erstmal sollte er nicht schon beim Anblick der Sprühflasche in Panik fallen, sondern sie sich in aller Ruhe angucken können, wenn der Schritt gemacht ist, dann Sprüh einfach mal, am besten mit Wasser, in eine andere Richtung, damit er das Geräusch kenn und nicht gleich mit was schlimmen verbindet. Wenn das geht, dann versuch ihn mal mit Wasser einzusprühen, erst nur an den Beinen und unempfindlichen Stellen. Vielleicht mag er auch den Geruch von dem Fliegenmittel nicht (geht meinem so, je nachdem mit was ich sprühe ist das Theater unterschiedlich groß). Und wenn du die ganzen Schritte in Ruhe hinter dir hast, dann solltest du ihn auch einsprühen können. Das geht natürlich nicht in drei Tagen sondern wird eher ein längerfristiges Projekt.

Wie reagiert er denn, wenn du ihn z. B. mit Desinfektionsspray eine Wunde einsprühst?

Gruß, Silke