Thema: Fütterung zur Gewichtsreduzierung

[Monet20]

Karotten enthalten 6% Zucker.

In dem "Pferde Abspeck Buch" steht auch Karotten kein Thema, im Hufrehe Forum und auch bei den EMS Leuten wird dagegen wehement von Karotten abgeraten.

Ok, ich fahre im Moment sicher eine harte Linie mit der Diät meines Ponys aber ich kann simko voll verstehen, mein Pony wird über die Jahre immer fetter und hat auch schon eine breite weisse Linie (Rehe, EMS) und jetzt ist einfach schluss. Ich werde nicht warten bis die erste Rehe wirklich da ist von daher bin ich jetzt sehr resolut und es wird alles gestrichen....

10 kg Möhren pro Woche ist nich soooo viel, bei uns vollkommen normal, halber Sack, das macht pro Mahlzeit vielleicht 5 Möhren also 10 am Tag. Viel sah das im Trog jetzt nicht aus....

Ich HABE ja die letzen Jahre alles optimiert, engmaschige Heunetze, Greenguard, kein KraFu, viiiieeel Bewegung und das hat alles nicht zu dem Ergebnis geführt was ich mir wünsche.
Es ist mir völlig egal wie mein Pony nun aussieht, der soll nicht auf einmal gertenschlank sein, als ich ihn kriegte konnte man Rippen und Hüftknochen sehen aber er hatte trotzdem ne Wampe....
So soll er nicht mehr aussehen aber Megafett möcht ich ihn auch nicht mehr haben...

Bildchen gefällig?
Das ist MEIN Pony und ich finde ihn da definitiv zu dick, dafür müsste man aber vielleicht auch fühlen und nicht nur sehen 

[winston]

Unsere Ponys, die alle im sogenannten Verdauungstyp stehen, könnte ich beim besten Willen nicht nur im Auslauf halten. Dazu sind die Biester viel zu kreativ veranlagt. Weidegang sollte auch bei Rollmöpsen möglich sein, mit überständigem Gras geht man eigentlich kein Risiko ein.
Ich möchte auch mal anmerken, viele Ponybesitzer neigen dazu, das Gewicht ihrer Vierbeiner überzubewerten. Da wird jeder Heuhalm abgewogen, jedes Körnchen an Zusatzfutter gezählt, und was sonst noch alles. Irgendwie hat der Schlankheitswahn die Besitzer etwas üppiger ausfallenden Pferde erfasst.  Meine Rasselbande von Exmoorponys ist nicht gertenschlank,wozu auch, bekommt genügend Heu, deutlich mehr als die üblicherweise angegebenen Mengen, kommt auf täglich für mehrere Stunden auf die Weide, erhält passendes Ergänzungsfutter und - sieht gut aus. Sicher, ein kleines Bäuchlein haben alle, aber was solls. Wenn ich mit den Tieren arbeite, dann verschwindet dieses innerhalb weniger Tage. Lieber ausgeglichene, etwas rundlichere Pferde als so einen hypernervösen Superschlanken, das ist meine Devise seit über 20  Jahren.
Durch die Rumtoberei haben auch alle Vierbeiner eine gute Grundkondition, selbst mein 26jähriger Oldie.
Wir haben derzeit ein Pony am Stall, dessen Besitzer geradezu pingelig das Futter gewogen und gezählt hatten. Pony war trotzdem extrem übergewichtig. Nun ist er bei uns , hat den ganzen Tag zu tun, irgendeiner spielt immer mit ihm rum, und nimmt ab, langsam, aber stetig.
Und ich kann nur nochmals das Joggen empfehlen.
Pferde sind nunmal so konstruiert, dass sie den Grossteil des Tages mit Fressen verbringen. Warum haben denn soviele Pferde Probleme mit den Verdauungsorganen? Lieber mehr und nicht sooo gehaltvoll füttern.

[Simko]

@winston

Ich habe Deine Einstellung immer geteilt ..... Pferde so lange wie möglich auf großen Weiden, langes, ungedüngtes Futter .... und trotzdem hatte ich Pech  ! Nun habe ich ein Rehepony und ich beobachte mit Argus-Augen was er sich ins Maul stopft .... die Angst begleitet mich jetzt.

Ich wünsche Dir, das Du diese Erfahrung nie machen musst und drück Dir die Daumen.

Lieben Gruß,
Simko

PS: Habe ein Shetty der hat meine "vorherige Haltung" 15 Jahre problemlos und gesund überstanden .... der eine ist nicht wie der andere

[Arwen]

@monet
hat dein ponys ems?
ich habe einen kanditaten, der es aller warscheinlichkeit nach auch hat. hälst du dich ganz  penibel an die fütterungsempfehlungen, keine weide?
also ich weiß nicht. ich kann meinem pony das nicht ganz verwehren. im moment steht er auf einer supermageren koppel und sie bekommen morgens und abends ein klein wenig gras und im winter wollte ich ih stundenweise mit einem maulkorb rauslassen. so komplett ohne koppel mach ich nicht.
da fängt bei mir an die schere zwischen zwischen artgerechter haltung und adäquater fütterung zu weit auseinander zu klaffen *seufz*

es hat nicht so viel  mit dem (nicht so hohen teil) zucker, sondern eher was mit den kohlenhydraten in den möhren zu tun. da haben sie viel von und dadurch schraubt sich der blutzuckerspiegel rasant in die höhe, lassen in dafür aber auch schnell wieder rapide absinken.

[Monet20]

@monet
hat dein ponys ems?

Ich GLAUBE nicht, sicher bin ich aber nicht, ihm fehlen aber diese extremen Fettplacken, Test hab ich nicht gemacht, ich guck halt mal ob meine jetzigen Diätmaßnahmen Früchte tragen....

Mein Pony war bis Juni ungefähr ganztags auf überständiger, aber fetter Weide, erst ohne Maulkorb, dann hab ich ihm den GG verpasst, klappte auch gut aber sobald der nicht optimal sitzt gibts Scheuerstellen. So hat meiner trotz Lammfell überall dann Ende August Scheuerstellen bekommen. Hab dann wieder eine Woche ohne GG, dann wieder drauf, schwupps war die gleiche Stelle wieder da obwohl ich echt penibel abgepolstert hab.

Dann war er jetzt eine Zeit auf einer Weide auf der wirklich nix mehr drauf war (ich bin mir bewusst dass das auch nicht so prall ist), mit angrenzendem Paddock und kam halt ein oder zwei Stunden zu den anderen auf die grosse Wiese. Er hat auf der Magerkoppel aber auch einen Weidekumpel....

Die Weide war jetzt aber sooooo platt dass der SB sie gesperrt hat und die letzten 2 Weidewochen steht er jetzt wieder ganztags auf der normalen Weide.

Nächstes Jahr kriegen wir wieder Paddock und die kleine Weide, auf der Füttern wir dann Heu dazu und die zwei Moppels kommen nur abends ein zwei Stündchen mit auf die grossen Weiden.
So hab ich alles auf einmal, Pony hat nicht zu lange Freßpausen, kann aber nicht 50kg frisches fettes Gras zu sich nehmen. Ich hoffe das klappt 

@winston: Ich weiss dass Pferde zum "Dauerfressen" konstruiert sind. Aber sorry, bei meinem geht das nicht, wie schon öfter gesagt, ich habe 5 Jahre versucht eine optimale "Viel Heu" Fütterung zu schaffen damit allse perfekt ist aber es klappte nicht....
Derzeit arbeite ich daran mir einen Fütterungsautomaten bauen zu lassen 
So dass mein pferd eben fünf mal am Tag eine kleine Portion kriegt und dass er sich sein Heu nicht in 20 Minuten schon in den Kopp gehauen hat
Denn genauso läuft das ab bei uns und das NICHT weil er nur so wenig kriegt.

Auch nach IWEST Futtermengen von 6 kg Heu/Tag hat er das trotz 3cm Heunetz ruckizucki aufgemampft 

[Arwen]

meiner hat diese fetteinlagerungen.
ich habe anfang des monats als beisteller bekommen und mir bei dem speckhals noch nix gedacht. ich wußte nur, dass er im letzten jahr einen reheschub hatte. also habe ich rumgegoogelt und bin auf ems gestoßen. einen test werd ich auch erstmal keinen machen, sondern diät halten und dann schauen wir mal weiter.

meine weidefläche werd ich wohl drastisch reduzieren können

[Beni]

daß es ponys gibt, die eine "artgerechte" fütterung und haltung nach herkömmlichen Maßstab, also grüne Weide und Rauhfaser ad libitum, nicht vertragen, ist unbestritten. dieses ponys weiterhin zu mästen, ist quälerei. der weitaus größere teil der fellknäule unterliegt mMn aber eben der schlankheitsdruck der besitzer/stallkollegen.

ponys sind intelligente kleine freßsäcke, die bei einer fütterung auf zuteilung exorbitante futtermassen in sekundenschnelle inhalieren können.....schnell reingestopft, wer weiß, wann es wieder was gibt...sie können auf der wiese in nur einer stunde soviel gras fressen, wie ein warmblüter nur in mehreren stunden schafft, weil sie wissen, daß der nächste weidegang erst in 23 stunden kommt.
ich habe mit der umstellung der fütterung auf frei verfügbare heuraufe/überständige vollweide beste erfahrungen gemacht. nach einer übergangsphase, in der die gierigsten vertreter zu platzen drohten, hatten auch diese begriffen, daß immer futter da ist und daß man viel entspannter lebt, wenn man immer nur kleine häppchen speist und dann wieder spielen geht. gerade die dicken pferde wurden ahnsehnlicher und bewegungsfreudiger.

ich habe es bisher nur ein einziges mal mit einem shetland erlebt, daß das nicht ging. einen hufrehefall hatte ich noch nie. ad libitum bezieht sich aber wirklich nur auf heu/heu am stängel. im übrigen sind gerade die sogenannten magerwiesen der untergang vieler ponys, weil nämlich die reheauslösenden fruktane größtenteils im stängel kurz über der wurzel stecken. auf einer solchen magerwiese bekommen ponys gewissermaßen schokolade pur, auch wenn sie die wurzeln ausbuddeln. auf einer überständigen wiese bekommen sie in erster linie sättigende rohfaser, die zwar dicke bäuche macht, aber keine hufrehe....

aber wie gesagt, klar kann`s nicht jedes pony ab....gerade, wenn ihr hier von den stoffwechselerkrankungen schreibt....

[Arwen]

beni,
mein alter haflinger kam bisher mit zusteckzaun auf überständigem gras bei extensivwiesen und heu ad lib im winter wunderbar über die runden. klar ist er zu dick, aber nie rehe, oder sonstige futterbedingte probleme. er ist damit bisher 25 jahre alt geworden. mit seinen kilos zuviel hatte ich auch nie ein problem.
bei dem anderen haflinger ist es eben anders. ergo muß ich am füttern was ändern.
es kommt ein netz über die heuraufe um die fresszeit zu verlängern und er einen maulkorb auf, sebst wenn es auf die überständige winterweide geht.
der alte darf ohne maulkorb raus, aber ansonsten wird er wohl oder übel ein wenig mit abspecken müssen. ich werde nichts riskieren.

[winston]

Problematisch ist in meinen Augen , die meisten Weiden sind einfach zu gehaltvoll für unsere Rösser. Da ist selbst überständiges Gras noch zuviel. Aber so mancher versierte Landwirt lässt sich ja von grünem und unwissenden Gemüse nix sagen ("Mädken, dat häwwe wij ewer man es so gemakt") , die Weiden werden auch zur Gewinnung von Heu rangezogen und müssen dementsprechend  was hergeben.  Unsere Weiden haben sich auch erst im Laufe der Jahre zu den für die Exmoors passenden Gefilden entwickelt, sehr zum Entsetzen der übrigen Bauern und Pferdehalter um uns rum. So steht zwar genügend Gras, aber ich kann meine Möpse guten Gewissens den Gang ins Grüne gönnen.
Wir haben auch festgestellt, es ist ziemlich schwierig, ein kreativ veranlagtes Pony zu lange im Auslauf zu halten. Da nutzt dann auch der beste Gallagher-Zaun wenig, zudem werden die Ponys verdammt ungemütlich.

[Monet20]

Problematisch ist in meinen Augen , die meisten Weiden sind einfach zu gehaltvoll für unsere Rösser.

Absolut meine Meinung!!!
Und ich hab meinen Pummel im Pensionsstall, wir haben auch fast nur Powerweiden und die Heuwiesen haben es auch in sich....
Wenn ich selber Heu kaufen würde, oder Wiese hätte würd ich das anders machen aber nicht jeder kann halt sein pferd in Eigenregie halten 

Ich bin auch die einzige die sich bei uns darüber Gedanken machen, alle anderen Ponys (na gut vielleicht 3 weitere...) kugeln halt so vor sich hin und keinen störts.
Der SB hat mir auch gesagt ich soll mich halt damit abfinden dass er etwas pummliger ist und gut.
Das KANN ich aber nicht weil ich doch echt etwas Schiss vor Rehe habe....

Diese Viel Heu Phase haben wir ja wie gesagt auch schon hinter uns, da hat er sogar ab und zu mal Heu übrig gelassen und ich war wirklich GLÜCKLICH dass mein Pony anscheinend mal satt ist!!
Er hat aber in dem Winter so extrem zugenommen das ging garnicht 
Wenn er jetzt mit der Diätration klar kommt versuch ich das über den Winter wieder auf ein Normalmaß hochzuschrauben, ich weiss ja auch dass Heu das optimalste Futter ist und die Viel Heu nummer hat ja auch ihre Berechtigung.

Andererseits kenne ich einen OS da wird auch immer Heu gefütterd ad libitum und da sind zwei Pferde sowas von zeckenfett 
Shetty und Warmblut, die anscheinend BEIDE nicht damit klar kommen dass immer was da ist.....
Ich denk halt das ist einfach nicht für alle Pferde geeignet und das ist auch rasseunabhängig...

[winston]

Monet, wäre denn das Füttern von überjährigem Heu eine Möglichkeit? Als wir damals, vor langer Zeit, nur 2 Vierbeiner hatten, den Trakehner mit stattlichem Bedarf und eine Ponystute unbekannter Herkunft, bester Futterverwerter, da stellte sich für uns die Frage: wie machen wir das mit dem Füttern. Zufälligerweise konnten wir einen Winter lang nur überjähriges Heu ergattern. Nach anfänglichem Ärger  war ich dann doch begeistert. Die Ponydame konnte nach  Herzenslust futtern, der Trakehner bekam halt immer einen Futtereimer für den Mehrbedarf umgehängt. Auch heute noch fütter ich lieber altes Heu, allerdings von guter Qualität, und gebe dann Ergänzungsfutter hinzu.

[schuddelwatzi]

Ich sethe gerade mit meinem Opa vor einem ähnlichen Problem...Auch er steht in einem Pensionsstall, wo es nur Powerweiden gibt. Da er aber nicht soviel Gras bekommen darf, muß er halbtags aufs Paddock. Sprich er geht morgens mit den 2 anderen Ponies raus und mittags stell ich ihn dann alleine aufs Paddock. Ist für ihn natürlich total ätzend, er steht dann wiehernd über seinem Heu und ist gefrusstet. Von den anderen sieht aber keiner ein, sein (eh viel zu fettes Pony) dazuzustellen, es ist doch sooo schön für ein Pony sich den ganzen Tag den Wanst vollzuhauen...
Wie managt Ihr das?? Mir tut mein Opa natürlich total leid dabei, er ist halt ungern alleine...Und nen Umzug in nen neuen Stall möchte ich ihm deswegen mit seinen 30 Jahren nicht mehr zumuten...

[Simko]

Meine Weiden haben seit 10 Jahren keinen Dünger gesehen und da redet mir Gott sei dank auch niemand rein (bin Selbstversorger mit Pachtweiden). Im letzten Winter nach dem Reheschub meines Norwegers habe ich auch "altes" aber staub- und schimmelfreies Heu gefüttert. Da ich generell Mineralfutter dazu füttere war das auch gar kein Problem. Aber den "Traum" von Heu zur freien Verfügung habe ich aufgegeben, mit meinen Ponys geht es definitv nicht. Aber sie vertragen es zumindest wenn sie Stroh fressen, so kann ich immerhin noch Beschäftigung und Kaufbedürfnis mit Stroh befriedigen.

Gegen "Ausbrecherkönige" hilft bei mir am Paddock E-Zaun mit einem Netzgerät. Da ist noch keiner durch gegegangen!
Finde es allerdings auch nicht wirklich toll, überlege auch manchmal ob das noch ein "Pferdeleben" ist so quasi ohne Weide ...

Simko

[Simko]

@ schuddelwatzi

Habe das Problem nicht da es nur meine eigenen Pferde sind im Stall und ich somit auch entscheiden kann Weide / Paddock. Nachteil: Die anderen müssen "mit leiden / diäten / verzichten" ...

[winston]

Simko, wir haben ein Netzgerät und normalerweise respektieren alle Vierbeiner diesen echten Powerzaun. Nur sind die Exmoors halt eindeutig nicht normal ... wer im Exmoor mehrere Winter überlebt hat, den stören auch die Elektroschocks nicht, im Gegenteil, unser Barney liebt die Stromstösse geradezu, aber dieses Pony ist sowieso ein Fall für sich , z.B. Koliksymptome zeigen, damit die Alte ihn in die Scheune reinstellt des Nächten statt Pönneli draussen im Auslauf zu lassen und all son Zeugs.
Heu zur freien Verfügung fütter ich auch nicht, dazu ist mir selbst das alte Heu zu schade. Aber ich fütter halt deutlich mehr als man immer so als Empfehlung bekommt. Heunetze sind bei mir dem sicheren Untergang geweiht, denn Barney und Freunde sind zu allten Taten mit den Dingern bereit. Stroh lassen alle unsere Viecher links liegen. Und wenn sie mehrere Tage nichts anderes hingelegt bekommen, Stroh ist absolut uninteressant, und ich darf dann fluchend das  Zeug zusammenfegen und den Misthaufen damit füttern. Irgendwie haben wir komische Rösser...