@sugar-for-rick,
stimmt, beileibe nicht alle reiner sind dressiert - aber ich glaube, dass man als nicht-kenner der szene auf so einer veranstaltung gehäuft mit trainingsmethoden konfrontiert wird, die völlig unbekannt sind und die man in all ihren möglichkeiten gar nicht einschätzen kann. z.b. fencen, das gegen die wand reiten der pferde. logisch kann man zu dem shcluss kommen, dass die pferde so das stoppen lernen. stimmt und stimmt nicht. fencen ist ein recht komplexes thema, und je nachdem, was man da so zu sehen kriegt, kann man auf dumme gedanken kommen. zum thema fencen gibt es ja eine box im westernbereich, in der intensiver auf diese methode eingegangen wird.
das hauptproblem ist wohl, dass es schwierig ist, der reining innerhalb der fn-reitwelt einen platz zuzuweisen. Zumal irgendein Depp mal den markigen Spruch geprägt hat, die Reining sei die Dressur des Westernreiters. Stimmt natürlich überhaupt nicht. Eine Reining ist etwas ganz anderes als eine Dressur, Vergleiche sind nicht zulässig. Man kann eine Reining auch nicht allein deswegen abqualifizieren, weil sie recht schnell vorbei ist und weil nur wenige Manöver gezeigt werden. Es gibt ja auch 100-m-Sprinter, 3000-m-Läufer, Hürdenläufer, Marathon-Läufer ... Wer würde ernsthaft behaupten wollen, dass es keine Unterschiede zwischen einem Kurzstreckensprinter und einem Langstreckenläufer gäbe ...
Zudem muss auch für die Reining das Reiterauge schon ein wenig geschult werden. Ein Spin erhebt gar nicht den Anspruch, dasselbe zu sein wie eine Pirouette - wenn ich in der Rinderarbeit einem Rind mit einer Pirouette komme, um es ein wenig flotter zu machen; der Spin ist ursprünglich eine Möglichkeit, das Pferd so vom Rind wegzudrehen, dass es ihm beim Wegdrehen eine Fluchtrichtung öffnet und beim Wiederaufdasrindzudrehen das Rind quasi von hinten beschleunigt in seiner Meinungsbildung und Startgeschwindigkeit, das ganze dann zu einer Kunstform verfeinert -, die Bewegungsabläufe sind nicht soo leicht ersichtilich, auch die Bewertungskriterien müssen bekannt sein. Und das mit dem Pivot-Fuss, das innere Hinterbein, auf dem das Pferd stehen bleiben muss - ganz klar, dass bei so hohem Tempo das innere Hinterbein abfusst und nachgestellt wird - das wichtige ist, wie und wo das Hinterbein nachgeführt wird, ein Reining-Neuling kann das gar nicht so schnell erfassen, wann ein schneller Spin korrekt war und wann nicht.