Autor Thema: Reining  (Gelesen 43942 mal)

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Offline Beagle-Petra

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Re: Reining
« Antwort #15 am: 04.09.06, 14:20 »
Keine Ahnung, ggf. um das Pferd vor Manipulationen Dritter während der laufenden Prüfung zu schützen, z.b. Doping halt. Ein TA in seiner Funktion als TA dürfte das Pferd anfassen. Müsste ich selbst noch mal nachfragen.
Nur echt mit dem Beagle!

Offline Nattrun

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Re: Reining
« Antwort #16 am: 04.09.06, 16:27 »
Bit Judge. Dessen Aufgabe ist es, die Korrektheit der Zäumung zu überprüfen und das Pferd auf Blutspuren hin zu untersuchen.

Das verstehe ich nicht ganz - wie kann man das Maul auf schädigende Zäumung untersuchen ohne es anzufassen?
Im Islandpferdesport fassen die Richter in der Jugendklasse mittlerweile in jedes Maul mit scharfer Zäumung und kontrollieren die Maulwinkel, hab erst letztens einen Teilnehmer als disqualifiziert die Ovalbahn verlassen sehen.
Wen kein Bangen mehr beschwert,
frei von hinnen reitet.
Heil führt ihn auf seinem Pferd,
Glück die Zügel leitet.
(Bischof Jón Arason, 1550)
 

Offline Beagle-Petra

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Re: Reining
« Antwort #17 am: 04.09.06, 16:39 »
Der Reiter muss das Kopfstück vollständig abnehmen und der Bit Jugde guckt sich das Bit an, die Maulwinkel und die Kinngrube. Wenn irgendwo Blut zu sehen ist oder eine offene Scheuerstelle, heisst es "no score"
Nur echt mit dem Beagle!

Offline Sugar-for-Rick

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Re: Reining
« Antwort #18 am: 06.09.06, 09:58 »
Bei kleineren Reining-Prüfungen reitet der Starter nach dem Ritt direkt zum Richter in der Arena, nimmt dort das Kopfstück zur Kontrolle ab und führt das Pferd nachher raus. Dies gibt jedoch unschöne Verzögerungen.
Deshalb gibt's bei grösseren Prüfungen den speziellen Bit Judge, der ausserhalb der Arena steht und die Starter am Ausgang "abfängt".
Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.
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Liebe Grüsse von Simone

Offline Safira

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Re: Reining
« Antwort #19 am: 06.09.06, 12:23 »
*g* Ich stelle mir grade vor, wenn sowas bei "Englisch-Turnieren" mal eingeführt werden würde: Da würde aber jeder zweite Reiter nach der Prüfung seinem Kopfstücklos weggaloppierenden Pferd hinterherrennen ;D
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als in den alten Bahnen auf der Stelle treten.

Offline Nicky

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Re: Reining
« Antwort #20 am: 06.09.06, 16:48 »
also mir hat die disziplin nicht so gut gefallen. im gegenteil. ich hatte immer ein unbehagliches gefühl beim betrachten der schwergewichtigen männer auf den kleinen pferden. das mag jetzt wohl gehen oder auch nicht, das ist mir egal. aber wenn ich eine sportliche höchstleistung betrachten möchte, möchte ich keine schwabbeligen bierbäuche auf kleinen pferden sehen. punktum.
das können der reiter jedoch ist unbestritten hoch und genial, aber es ist halt geschmackssache. und dieser gallopp so ganz flach in die erde hineingalloppiert oder die stopps, wo mir jede sehne nur beim zuschauen weh tut, das ist nicht so ganz meine welt.

was mir noch aufgefallen ist: die reiter ruderten so mit den armen während der schnellen galloppaden. ist das so gedacht oder kann man sich das halt leisten, wenn man so weit oben mitreitet?

sorry, dass es keine begeisterungsliturgie für das reining wurde ... ;)

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Offline Thesi

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Re: Reining
« Antwort #21 am: 06.09.06, 16:55 »
Was mich auch verwundert hat, war das Alter einiger Pferde. Da gehen manche schon mit 6 auf Weltklasseniveau... die müssen ja extrem früh zu arbeiten anfangen  ???

Offline zarah

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Re: Reining
« Antwort #22 am: 06.09.06, 17:28 »
Ich finde, das ist eine recht minimalistische Disziplin. Und dass man wie-auch-immer auf dem Pferd hängen darf finde ich auch seltsam. Dass aber Pferde mit losen Zügeln so geritten werden können, gefällt mir - obwohl ich mich schon frage, ob die Viecher nicht auch genau wissen, was sie da im Maul haben und dass da der Reiter im Notfall eben doch mal hinlangen kann...
The roots of education are bitter, but the fruit is sweet.

Offline Thesi

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Re: Reining
« Antwort #23 am: 06.09.06, 17:38 »
Also manchmal hat man schon gesehen, dass das Gebiss zum Einsatz gekommen ist... zugegeben, nicht sehr oft.

Offline Just for Fun

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Re: Reining
« Antwort #24 am: 06.09.06, 21:38 »
Also manchmal hat man schon gesehen, dass das Gebiss zum Einsatz gekommen ist... zugegeben, nicht sehr oft.


Nicht sehr oft?

Dann hast du nicht an den "prüfungsfreien" tagen dem training beigewohnt, sonst würdest du "nicht sehr oft" lückenlos streichen...
Und auch das stoppen an der wand - seeehr hübsch... - "leicht" unterstützt von der "dezeneten" (weil impulsartigen) einwirkung der reiterhand...

Jaja...

Einen so krassen unterschied zwischen (immerhin "öffentlichem") training und dem reiten in der prüfung habe ich in keiner - nein, nicht mal in der dressur! - disziplin beobachten können...
Ich weigere mich daher, darüber nachzudenken, wie diese pferde diesen "ausbildungssatnd" wohl erreicht haben könnten, davon ausgehend, dass das in der öffentlichkeit gezeigte training schon die "nette" version gewesen sein könnte....
« Letzte Änderung: 06.09.06, 21:42 von Just for Fun »

geolina

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Re: Reining
« Antwort #25 am: 07.09.06, 09:02 »
hallo,

noch was böses  8). man möge mir verzeihen, aber der gedanke kam mir halt beim betrachten des einzelwettkampfes.

das alter von 6 jahren bedeutet für mich eben auch - so viel ist nicht gefordert. was müssen die schön können:

langsam galoppieren (also versammelt *hust* ist für mich eben was anders - so als dressurreiter)
schnell galoppieren (dass man da manchmal die fußfolge im galopp verliert - mei, passiert eben, soll der zosse schauen, wie er um die kurve kommt, durfte da mal einem training beiwohnen - reinprügeln in den galopp - sehr nett)
stoppen (das ist schwer, stimmt - aber da ich mal sehen durfte wie fencen funktioniert - also pferd gegen die mauer setzen - absolutes nono im fn-sport, weiss ich nun, wie die pferde das lernen)
spinnen (da auch hier die fußfolge scheißegal ist und beim stop daraus auch nicht darauf geachtet wird, ob das pferd danach gerade steht, sondern nur darauf, dass die brust genau zu den richtern zeigt ist das wohl auch eher einfach - im vergleich zu einer schön gesetzen galopppirouette - ich weiss, die moderatoren sagten was von, das eine hinterbein muss stehen bleiben - öhm, aber anatomisch ist mir das nicht so klar geworden und man sah das auch nirgends ;))
roll-back - halb berumspringen - naja *hüstel* (siehe spin)
und aus dem schritt angaloppieren - was schon in einer e-prüfung besser laufen muss, sondern haben die fn-ler keine siegchance in der  - öhm, e5 ist der glaube ich- oder e6 ;)

so, ich glaube das war alles - wenn noch mehr kommt - bitte sagen - denn gesehen hab ich nix weiter.

der reitersitz fließt in die bewertung nicht mit ein - ok, da fängt das fn-lager ja so langsam an mitzuziehen *g*.

also warum einen weltmeister küren? ich fand das einfach nicht weltmeisterlich. eher bissl herumreiten ohne rücksicht auf die pferdeknochen. (gerade, wenn der schnelle zirkel geritten wurde, das fand ich nicht spektakulär, sondern eher kopflos - vom reiter ;) - ich weiss, die pferde waren gut zu kontrollieren).

@beagle-petra
ach ja - stimmt bp ich hab den galoppwechsel vergessen *hand vor die stirn klatscht*. hm, dass der wenig herausgeritten war fand ich auch. die pferdchen haben einfach gewusst, dass da bei x was passieren wird - deshalb hat das ja der ein oder andere auch vorweggenommen ;). pudeldressur fand ich ein gutes stichwort.

da ich keinen einblick habe weiss ich von den positiven ausnahmen natürlich wenig. aber mir ist aufgefallen, dass die von dir erwähnte ann p. den takt gehalten hat und das sogar im spinn - stimmt - der mod hat das allerdings negativ kommentiert. das fand ich dann richtig daneben  8)

alex
« Letzte Änderung: 07.09.06, 09:20 von geolina »

Offline Beagle-Petra

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Re: Reining
« Antwort #26 am: 07.09.06, 09:10 »
Als Insider kann ich sagen:

Um ein Pferd auf solch ein Reining-Niveau hochzubringen braucht es folgendes:

- ein hochtalentiertes, entsprechend sorgfältig durchgezüchtetes Pferd

- die Ausbildung wird beim 2jährigen begonnen, manchmal schon mit 20 Monaten. Zum einen, weil die wichtigsten und höchstdotierten Prüfungen für 3jährige sind und im Herbst abgehalten werden. Um einem Pferd das verlangte Können einzupauken, braucht es ca 18 Monate, kann aber auch gern länger sein, dann sitzt es besser.

- eine Reining besteht aus nur wenigen Manövern, die mehr andressiert als angeritten werden. Ein Reiningpferd muss z.B. nur  bei x den Galopp fliegend wechseln, manche Trainer legen also nur Wert darauf, einen entsprechend abzurufenden Automatismus einzubauen, oftmals ist der Wechsel keine im dressurmässigen Sinne aufgebaute und durchgeführte Lektion.

- ebenso werden die anderen Manöver (neben den Wechseln das Zirkeln, Speed control, Stop, Rollback, Spin, Backup) als Automatismen eingebaut, nur so ist es möglich, dass ein Pferd am losen Zügel und unbeirrt seine Zirkel zieht. die meisten Reiner laufen "locked on the circle", nur wenige folgen wirklich dem Reiter.

- selbstverständlich wissen die Pferde, was sie im Maul haben (die Showbits sind oft noch nen Tacken schärfer als die Trainingsbits, damit mit weniger Zulangen ein entsprechender Effekt erzielt werden kann.)

Im grossen und ganzen ist Reining eine zurschaustellung dressierter Pudel. Je "höher" das Niveau, desto mehr.

Andererseits gibt es auch Trainer, die in der Lage sind, die Pferde gut auszubilden,  nach reiterlichen Gesichtspunkten. Ich lege z.b. für Sylvia Rzepka meine Hand ins Feuer, und der Golden Mac Jac ist kein dressierter Automat, sondern ein angenehmes Pferd mit einer guten Ausbildung. Er ist zudem eines der erfolgreichsten und beständigsten Reiningpferde der Welt - allein - er hat noch nie so dolle Scores geschafft wie z.b. die Pferde der Reiter aus USA und Canada. Also die Pferde, die da waren, der eigentliche Ausbilder von Golden Mac Jac ist ein Kanadier, Vern Sapergia. Wer Ann Poels genauer beobachtet, sieht sehr deutlich, dass sie ihre Pferde durch die Prüfungen reitet, sie hat sie am Bein, und die Pferde folgen ihren Hilfen. Ann Poels war vor ihrem Umstieg zum Western eine erfolgreiche Dressurreiterin bis Grand Prix, sie ist in der Lage, ihre Ritte millimetergenau anzulegen. Ähnliches gilt für ihren Ehemann, Bernard Fonck.

Ferner lässt sich sagen: Je mehr man einem Westernpferd von seinem eigenen Charakter übrig lässt, desto schlechtere Karten hat  man bei hochkarätigen Turnieren. Viele Trainer und Reiter sind nur deshalb erfolgreich, weil sie die Pferde als Material ansehen und entsprechend benutzen. Es gibt jedoch Reiter, die den Charakter der Pferde für sich nutzen. Wenige davon schaffen es bis in die Weltspitze und können sich dort über Jahre behaupten. Um so größer ist mein Respekt vor Reitern wie Vern Sapergia.

Beim Westernreiten ist es auch der Fall, dass geschicktes Management des Materials Pferd gern als Horsemanship verkauft wird, da lassen sich viele gern mit einseifen ...

Zusammenfassend: Ich fand die Leistungen der Pferde und Reiter im Großen und Ganzen beeindruckend. Es war sehr interessant, auch mal Reiter zu sehen aus Ländern, die man sonst nie vor Augen kriegen würde, Brasilien, Mexico, Dominikanische Republik, aber auch aus den östlichen Ländern Europas. Man sah sehr gut, dass viele dieser Reiter auf einem Niveau waren, den die westlicheren Reiningländer schon seit einigen Jahren hinter sich haben, was dafür spricht, dass das Westernreiten wohl in jedem Land aufs neue eine Entwicklung vom "Wildwestreiter" zum modernen Westernreiter durchlaufen muss, bis sich "die Spreu vom Weizen" getrennt hat, wie bei den andren Reitdisziplinen auch. Der totale Quereinstieg scheint nicht möglich.

Abschließend: Der moderne Westernreitsport präsentiert sich sehr uneinheitlich. Neben der Pudeldressur auf Weltklasseniveau, wie wir sie in Aachen großenteils bewundern durften, gibt es auch andere Strömungen. So hat der Anschluß der EWU (Erste Westernreiter Union Deutschlands) zan die FN u einer Hinwendung auch zu den FN-Richtlinien, der Ausbildungsskala etc geführt. Innerhalb der EWU gibt es Sonderdisziplinen wie Jungpferdeprüfungen, in denen auf ganz andere Dinge Wert gelegt wird als das möglichst perfekte mechanische Exerzieren von Manövern. Es gibt die Superhorse, eine Prüfung, die Elemente der verschiedensten Einzeldisziplinen in sich vereint und somit ein schon recht vielseitig ausgebildetes Pferd (und Reiter natürlich) erfordert. Und es gibt Trainer, die Pferden und Reitern eine sorgfältige Ausbildung im guten alten Reiten angedeihen lassen.

Ach ja, eine Frage, die man einem passionierten Reiningreiter niemals stellen darf, ist die, warum so viele fette Männer auf den kleinen Pferden rumreiten. Das ist Diskriminierung der Fettleibigen, die können ja schließlich nichts dafür ...
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Offline Sugar-for-Rick

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Re: Reining
« Antwort #27 am: 07.09.06, 09:31 »
Beagle-Petra, dass viele (aber nicht alle!) Reining-Pferde wie Pudel dressiert werden, da stimme Dir voll und ganz zu.

Ich hatte von solchen Trainings-Methoden keine Ahnung, bevor ich mein Pferd kaufte. Er war ein Reining-Fachidiot und spulte sogar beim Freilauf in der Halle Elemente von Reining-Pattern ab.  :o Wenn ich ihn auf dem Zirkel galoppierte, wechselte er nach 3-4 Runden bei X Richtung und Galopp, ob ich nun wollte oder nicht. Wenn ich ihn dran hindern wollte, flippte er fast aus, buckelte wild und machte bis zu 1er-Wechsel, nur um seinen vermeintlichen Verpflichtungen nachzukommen.  :-\

Mein Wallach hielt diesen Reining-Drill nervlich nicht aus und wurde zum Problempferd (was man mir vor dem Kauf geschickt verschwieg  :-X). Es brauchte Jahre, bis er sich davon erholt hatte.

Ich möchte deshalb aber nicht Reining an sich verteufeln. Vernünftig praktiziert ist es eine intressante Disziplin. Und es ist einfach so, dass Reining DER Publikums-Magnet an einem Western-Turnier darstellt. Welcher Western-Laie schaut sich schon freiwillig stundenlang Pleasure und Trail an.  ;)

PS: Dicke Männer auf kleinen Pferden entsprechen auch nicht meiner Vorstellung von Horsemanship.  ;)
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Offline Thesi

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Re: Reining
« Antwort #28 am: 07.09.06, 09:48 »
Nicht sehr oft?

Dann hast du nicht an den "prüfungsfreien" tagen dem training beigewohnt, sonst würdest du "nicht sehr oft" lückenlos streichen...
Und auch das stoppen an der wand - seeehr hübsch... - "leicht" unterstützt von der "dezeneten" (weil impulsartigen) einwirkung der reiterhand...

Stimmt, ich habe nur die Fernsehübetragung gesehen...
schon da hab ich mir gedacht, dass die öfter in den Zügel hängen, als es (ob der scharfen Gebisse) aufs erste ausschaut...

Offline Nicky

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Re: Reining
« Antwort #29 am: 07.09.06, 09:51 »
ich habe eigentlich immer gerne an der "basis" (also wirklich amateur-reiter) den western-reitern zugeschaut. sie hatten in der regel einen fantastischen sitz (langes bein, ruhige hand und ruhiger oberkörper), von dem man als dressur-reiter nur lernen konnte. ferner habe ich mich auch liebend gerne von guten westernreiter tipps geholt (fast so was wie unterricht, wenn ich was bezahlt hätte dafür). aber wie so immer: je weiter man nach oben schaut, desto grausliger wirds. vielleicht liegts am (schnellen) geld, das man machen kann, wenn man das pferd gaaanz schnell auf irgendein höheres niveau bringt.

auch an der "basis" habe ich unschöne dinge gesehen: in die wand donnern lassen, ruppiger einsatz von gebissen mit elendslangen anzügen. das war immer dann der fall, wenn der mensch besonders ehrgeizig war und höhere ziele verfolgt hat.

von daher möchte ich nicht das westerreiten verteufeln oder schwärzer sehen, als so manche dressur- oder springdisziplin (da geschehen auch so manche dinge, die wir gar nicht wissen wollen), aber es sieht schon sehr minimalistisch aus.

sylvia rzepka hat einen sehr sympathischen eindruck gemacht und ihr ritt war auch einer derjenigen, die man gut anschauen konnte. aber diese fettleibigen, selbstgefälligen männer, denen man schon 10 km gegen den wind anmerkt, dass die ihr pferd nicht pferd sein lassen, sondern jedweden willen genommen haben, die sind mir derart zuwider...
diskriminierung hin oder her, aber bei einer sport-veranstaltung erwarte ich keine gut gepflegten BMI-werte, sondern atleten. vier- und zweibeinige. punktum.
 ;D
Gut gemeint ist das Gegenteil von gut. Gottfried Benn