Autor Thema: Wunden - keine Bandagen  (Gelesen 33720 mal)

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Offline mirandaTopic starter

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Wunden - keine Bandagen
« am: 31.08.06, 10:47 »
Wie geht es mit dem Heilungsprozess eurer Pferde, wenn sie offene Wunden bzw. gereizte Haut haben, aber sie auf der Weide stehen, keine Gelegenheit haben, in der Box zu stehen, und nicht bandagiert werden?

Offline Peggy1

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Re: Wunden - keine Bandagen
« Antwort #1 am: 31.08.06, 10:53 »
ich denke mal es kommt immer auf die Wunde drauf an .
Doch in erster Linie wohl sauber halten .
In der extremen Fliegenzeit habe ich auch oft das Sprühpflaster draufgesprüht .
Oder mit Blauspray eingesprüht .

Betaisadona Salbe für die Geschmeidigkeit und für den Heilungsprozess .
Das wären so meine Vorschläge

LG maksi
moinmoin

Beni

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Re: Wunden - keine Bandagen
« Antwort #2 am: 31.08.06, 11:25 »
Größere Wunden: Säubern, Blauspray rauf, antrocknen lassen, nochmal Blauspray.
Bei vielen Fliegen (eiternden Wunden) tagsüber dick Tonerde drauf und ggf. wiederholen, wenns abbröckelt.

Kleine Wunden: Säubern und auf Selbstheilung hoffen, also Verkrustung bilden lassen und fertig.

Offline mirandaTopic starter

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Re: Wunden - keine Bandagen
« Antwort #3 am: 31.08.06, 11:33 »
Ich nehme Teebaumöl. Zum Krusten ablösen habe ich eine pflanzliche Salbe von THP bekommen. Die Krusten lösen sich, darunter kommt Haut (teilweise mit Fell, teils gerötet) zum Vorschein. Ich hoffe, die Rötung verschwindet bald. Schwierig ist es in der Fesselbeuge, wo der Fuß immer wieder geknickt wird. Reißt immer wieder auf bzw. heilt nicht zu. Naja, vielleicht dauert es einfach, aber ich bin schon ganz kribbelig. Ist aber keine Vereiterung da.

Beni

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Re: Wunden - keine Bandagen
« Antwort #4 am: 31.08.06, 11:55 »
Eine schlecht heilende Wunde in der Fesselbeuge habe ich schon mal ganz gut hinbekommen, indem ich 2x täglich mit Rivanol gespült habe und dazwischen kam dick Tonerde drauf. Wenn diese bröckelte, einfach neu drüberschmieren. Und wie gesagt, morgends und abends mit Rivanol spülen. Pferd war trotzdem immer auf Koppel, aber alleine. Damit keiner reintritt. So hatte sich keine Kruste gebildet, sondern unter der Tonerde bildete sich neue, zarte Haut. Hat ca. 4 Wochen bis dahin gedauert, daß das Pferd ohne Tonerde dann rauskonnte.

Offline mirandaTopic starter

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Re: Wunden - keine Bandagen
« Antwort #5 am: 31.08.06, 11:58 »
Ah ja - es dauert also einfach seine Zeit. Ich habe selbst mal eine solch komplizierte, immer wieder aufgehende, nicht verheilende Wunde gehabt als Kind. Es dauerte wochenlang, bis sie sich endgültig schloss.
Und jetzt, bei diesem nasskalten Wetter wird sich der Heilungs- bzw. Schließungsprozess sicher noch mehr verzögern...schrecklich.

Offline GilianCo

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Re: Wunden - keine Bandagen
« Antwort #6 am: 31.08.06, 14:50 »
Ich würde so eine Wunde aber schon deswegen nicht bandagieren, weil da dann ja keine Luft dran kommt.

Ich denke, ich würde auch gucken, daß die Haut geschmeidig bleibt. Teebaumöl ist ja schon länger "in", ich persönlich würde zum desinfizieren etwas anderes nehmen. Sprühpflaster gegen die Fliegen, und ansonsten gucken, daß es trocken bleibt. Was auch noch gut wäre, wenn die Sonne nicht scheint, wäre Solarium, ansonsten ist Sonne das beste für schlecht heilende Wunden, leider kann man die ja nicht "bestellen".
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Offline Bantu

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Re: Wunden - keine Bandagen
« Antwort #7 am: 31.08.06, 14:56 »
Es kann durchaus sein, dass du mit dem Teebaumöl alles schlimmer statt besser machst.
http://www.animal-health-online.de/drms/klein/teebaum.htm

Ich würde dir auch Betaisadona-Salbe empfehlen, hab gute Erfahrungen damit gemacht.

Offline Peggy1

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Re: Wunden - keine Bandagen
« Antwort #8 am: 31.08.06, 15:38 »
ich würde auch Betaisadona Salbe nehmen.
hat heilende Wirkung und hält es geschmeidig
moinmoin

Offline Gunni

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Re: Wunden - keine Bandagen
« Antwort #9 am: 31.08.06, 20:36 »
Kommt drauf an was für Wunden.

Bei einem Ballentritt bekommt mein Pferd erstmal nen Verband. Hat man mich immer belächelt, weil des is doch nur ein Kratzer. Hm, ein Tag Verband und gut ist (ist so angelegt, dass Pferd damit auf die Koppel kann). Die, welche mich belächelten, haben dann fast ein Pferd verloren wg. so einem Kratzer am Ballen - Huf unter Eiter.

Ansonsten bin ich auch dafür offen lassen wo es nur geht, dass da Luft ran kann. Und bei einer üblen Fliegenplage ist halt tagsüber auch mal ein ordentlicher Verband drüber (auch natürlich Koppelfest) - mit nem selbstzerstörer Pferd lernt man das leider schnell  ::)
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Offline KimT

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Re: Wunden - keine Bandagen
« Antwort #10 am: 02.09.06, 01:57 »
meine Stute steht im Offenstall, in die Box käme sie nur bei wirklich schlimmen Verletzungen mit verordneter Boxenruhe, alles andere lasse ich draußen ausheilen.

bei kleineren Schnitzern, die ich noch 'frisch' - also noch blutend - entdecke, sprüh ich auch Blauspray drauf und am nächsten Tag dann Lebertra-Zink-Salbe (die von Masterhorse).

Auf ältere Wunden, d.h. wenn sie schon getrocknetes Blut und/oder Krusten draufhaben kommt Lebertran-Zink-Salbe, die hält die Haut geschmeidig und hält super in allen Wetterlagen, sodass man sie nur 1x am Tag erneuern muss - ich schmier einfach drüber, dran rumknibbeln bringt meiner Meinung nach nur Keime in die Wunde - die Krusten drauf werden schon ihren Sinn haben  ???

Wenns um die Wunde dick ist und sie deswegen lahmt, da mach ich die Krusten vorsichtig ab indem ich die Wunde gründlichst mit Wasserstoffperoxid desinfiziere (das tut bissl weh, hilft aber einfach super). Das lass ich dann antrocknen (dauert ca. halbe Stunde) und schmier dann auch großzügig die Lebertran-Zinksalbe drauf. Solche Tonerde-Mischungen wie z.B. Superphlog könnte man da auch noch nehmen - wäre aber eher meine Wahl bei Schwellungen ohne offene Wunde, weil es superlange kühlt. An offenen Wunden habe ich lieber meine "elastische" L-Zsalbe.

Rivanol-Verband hab ich bis jetzt noch nie gemacht - wäre aber im Anfangsstadium zum desinfizieren und abschwellen sicherlich auch ne Alternative --- nur zum ausheilen wäre das Zeuch zu scharf - da ist Salbe besser.

Bandagieren würd ich nur, wenn die Pferde eher mal rumtoben und man die Wunde vor erneutem Aufreißen schützen will - ich mach da wieder meine - na ihr wisst schon  ;) - LZsalbe dick drauf, dann Bandagenunterlage drum und Fleecebandage rumwickeln.

LG Kim
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Offline donau

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Re: Wunden - keine Bandagen
« Antwort #11 am: 05.09.06, 13:04 »
ich möcht mich da mal anhängen- mein schlaues pferd hat sich eine prima wunde zugezogen, wohl mit der ezaun-kordel aufgeschnitten...
an einer ganz blöden stelle- bild davon hier

im moment wird einmal täglich 10 minuten in käspappeltee gebadet, weicht die krusten auf, und dann kommt lebertran-zink-salbe drauf, bzw. im moment perusan, weil die stärker wirkt.
beim traben reisst das auch nicht auf, bloss ist die dame manchmal eben etwas hmm... lustig, dann öffnet sich das schwach. einwickeln geht an der stelle schlecht.

gibts noch irgendwelche salben, mittel sonstwas, die eine narbenbildung minimieren und die heilung beschleunigen?
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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Offline Styxx

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Re: Wunden - keine Bandagen
« Antwort #12 am: 06.09.06, 01:24 »
Fein, hatte meiner vor einigen Wochen auch. :P Zwei große, tiefe "Schnitte" in beiden Fesselbeugen und auf der linken Außenseite war noch ein Schnitt, der wie ein längliches Dreieck aussah. Kein Mensch weiß, wie der gnädige Herr das hinbekommen hat.

Als ich die Wunden entdeckt habe war alles verkrustet, es sah kriminell aus, war aber inzwischen abgetrocknet und die Fesselbeugen waren kalt, es war nichts geschwollen. Also hab ich die Fesselbeugen nur mit Wasser abgespült, die Wunden gesäubert und einmal richtig dick Wundsalbe von Schaette drauf getan. Das wars auch schon, weiter hab ich nix gemacht als jeden Tag draufzuschauen. Die Schnitte sind innerhalb ganz kurzer Zeit sauber verheilt, ohne dass es unschöne Narben oder sonstige Komplikationen gegeben hätte.

Ich nehm die Salbe von Schaette ganz gerne weil es eine zähe Pampe ist, die gut anhaftet und die Haut schön geschmeidig hält - so kommt auch kaum Dreck in die Wunde, außer du hast so ein Erdferkel wie der meine. Im Zweifelsfall alte Männersocke (mit abgeschnittenem Fuß ;)) drüberziehen und oben und unten festkleben. Nicht schön, aber unter Umständen zweckmäßig.
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Offline KimT

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Re: Wunden - keine Bandagen
« Antwort #13 am: 06.09.06, 01:48 »
Hi

leckeres Bild *börks*  ::)

hmm - einbandagieren müsste an der Stelle doch eigentlich noch gehen, oder? Wenn man erst ne dicke Schicht Salbe draufmacht und dann die Bandagenunterlage drumwickelt und mit der Bandage fixiert?

Als ich meine Stute (Offenstall mit Koppel) wegen ner Sehnensache einige Wochen bandagiert hatte, hab ichs mal aus Versehen etwas zu locker gewickelt und dann hing der ganze 'Verband' genau an der Stelle, wo dus jetzt bräuchtest...

Neulich hab ich erst gehört (da gings beim Kerner um Medizinirrtümer), dass Wunden unter Pflastern oder Verbänden besser abheilen als "an der Luft". Deswegen sind auch diese Wund- und Heilsalben immer so pappig - darunter im warm-feuchten Klima können wohl die körpereigenen "Heiler" besser arbeiten, auch Narben etc. werden schöner, d.h. das Narbengewebe besser... *wiederwasgelernt*

also ich würds mit dem Bandagieren versuchen, wichtig ist halt, dass die Salbenschicht echt dick ist (Messerrückendick etwa), damit die Bandagenunterlage bei Bewegung nicht die Wunde reizt.

LG Kim
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Offline donau

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Re: Wunden - keine Bandagen
« Antwort #14 am: 06.09.06, 16:29 »
ach geh, die wunde ist doch schon schön auf dem bild, nurmehr verkrustet ;)

ich hab wegen einwickeln schon überlegt, das ganze unter eine gamasche zu tun, ich habe nur angst, dass das verrutscht, bzw. dann die haut noch mehr reizt. männersocke ist allerdings eine nette idee ;D

das langsamere zuheilen ist mir nicht soooo unrecht, solange es schön heilt, weil sich das fräulein da eine nette phlegmone
eingefangen hatte, und das noch "aussaftln", da wunden, die sich bei ihr zu schnell schliessen sofort zu neuen entzündungen führen- 5 tage ab´s reicht... ::)

werd mich mal nach der dr. schaette salbe umschaun- und weiterhin baden, das scheint zu helfen.
vielleicht auch mal heilerde drüber pappen, als schutzschicht

Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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