Hier mal kurz was zur Info:
Der Boden ist bereits reif für die WM Aachen 2006
Frank Kemperman: Rasen muss besser sein als im Fußballstadion
Die Erde wurde gesiebt, der Boden mit einer Drainage für den Wasserabfluss ausgestattet und das Gras neu eingesät: Der Parcours im Springstadion ist bereit für die zwei Großereignisse im kommenden Jahr. Dann, wenn erneut die internationale Reitelite zum Weltfest des Pferdesports, CHIO Aachen 2006 (17. bis 21. Mai), und zu den Weltmeisterschaften (20. August bis 03. September) in die Soers reist. Auch für die Dressurreiter, die bei der WM in der 40.000-Zuschauer-Arena um Medaillen kämpfen werden, ist bereits das Viereck angelegt worden.
Die niederländische Firma Agterberg BV, die schon den Boden für die Geländestrecke in den Soerser Wiesen beim WM-Vielseitigkeitstest erfolgreich präpariert hatte, war nach dem CHIO 2005 beauftragt worden, die drei Schichten der Platzoberfläche vorübergehend abzutragen und eine neue Drainage zu verlegen. "Der Boden war beim diesjährigen CHIO nicht optimal", sagt Frank Kemperman, Geschäftsführer des Aachen-Laurensberger Rennvereins e.V. (ALRV). So habe auch das Dach der neuen Reitertribüne an manchen Stellen des Rasens für zu viel Schatten und zu wenige Sonnenstrahlen gesorgt. Ein Problem, das durch die jetzt ausgesäte Spezialsorte gelöst wurde. "Dabei handelt es sich um eine Grasmischung, die im Schatten gedeiht, im Winter weiter wächst und eine besonders belastbare Rasenmatte schafft", sagt Kees Haaksman, Geschäftsführer bei Agterberg BV.
Die Stabilität der Rasenmatte ist für den Springsport von entscheidender Bedeutung. "Sie muss besser sein als beim besten Fußballfeld", erläutert Kemperman. Und Kees Haaksman ergänzt: "Die Kräfte, die die Hufe eines Pferdes beim Abspringen und vor allem beim Aufsetzen ausüben, sind sehr viel größer als bei Aktionen von Fußballspielern." Der Boden selbst lasse sich dagegen durchaus mit der Deckschicht eines guten Fußballplatzes vergleichen. In Aachen wurde eine Mischung mit Lavasand und Polypropylenfasern benutzt, durch die der Boden auch bei extremer Belastung stabil bleibt.
Und da in Aachen nicht immer nur mit strahlendem Sonnenschein gerechnet werden kann, ließ der ALRV auch eine Drainage für den Wasserabfluss legen. "Der Boden sollte selbst übelstem Wetter gewachsen sein", sagt Haaksman. Also anhaltendem Regen oder kurzen heftigen Regenschauern. Und die soll es in Aachen ja auch gelegentlich geben.