Aber sobald diese Reiter in die Prüfung reiten, ist alles nur noch Glanz und Glamour. Und solange es Zuschauer gibt, die diese Traum-Ritte in ihrer "Einzigartigkeit" bewundern (beziehe mich auf andere Boxen), wird es immer solche Bilder geben.
Bewertet wird das Endergebnis. Und solange man dieses kritiklos nur mit positiven Punkten wie "Schweiß", "Arbeit", "Leistung" und "KÖNNEN" betrachtet (beziehe mich wieder auf andere Boxen), wird sich daran nichts ändern.
Kritik wird offiziell niedergemacht, auf der untersten Schiene eben mit Niedermachen des Kritikers (wieder Bezug zu anderen Boxen) - weit unter der Gürtellinie.
Ein Freizi darf keinen Profi kritisieren.
Ein Freizi darf keine Maßstäbe setzen.
Und überhaupt steht es nicht in unserer Befugnis, Reittechniken von Könnern zu kritisieren, da wir von alledem keine Ahnng haben.
In der Kür gibt es die A und die B-Note.
Genauso kann ich einmal beurteilen, wie mir der Ritt von der Harmonie her gefällt.
Genauso kann ich aber auch die technische Ausführung beurteilen.
Und JEDER Betrachter kann zu einem Urteil kommen, ob ihm der Ritt nun gefällt oder nicht.
Besonders lobenswert ist es dabei, wenn der Betrachter seine Meinung dann noch begründen kann.
Ich persönlich bin besonders empfindlich bei der Nasenlinie und es gibt für mich fast nichts schlimmeres, als wenn diese nach rückwärts zeigt.
Trotzdem wird es mir selber in einer Stunde mehr als einmal passieren, daß die Nasenlinie meines Pferdes hinter die Senkrechte kommt.
Aber aufgrund von Fehlern, die mir selber passieren (zu wenig vorwärtstreibende Hilfen, einfach mal gepennt, Sitz gerade nicht unter Kontrolle, richtiges Timing des Hand-Vor verpaßt usw.).
Diese Punkte betrachte ich aber als FEHLER, und ich arbeite daran, daß sie in Zukunft vermieden werden.
Ganz anders sieht es aber aus, wenn aus diesen Fehlern eine Lehre gemacht wird.
Allerdings eine Lehre, die nur von Profis korrekt ausgeführt werden kann, weil ein Freizi ist ja generell zu doof für alles.
Und wieder darf der Freizi nicht kritisieren, geschweige denn eine Meinung haben, weil er sich ja in Höhen und Weihen wagt, die er selber nie, nie, niemals erreichen wird.
(Die Frage ist, ob er es überhaupt will und dann noch, mit welchen Mitteln!).
Ich lasse einen Ritten auf mich wirken, ohne auf geplante Fehlersuche zu gehen.
In der Kür gibt es die A- und die B-Note.
So kann ich einmal beurteilen, wie der Ritt von der Harmonie auf mich wirkt und auch, wie ich die technische Ausführung empfinde.
Ich kann bewerten, ob mir der Ritt gefällt oder nicht.
Besondern lobenswert ist es dann noch, wenn die Meinung begründet werden kann.
Und ja, Fehler passieren jedem und in jeder Ausbildungsstufe.
Aber ich unterteile die Fehler in zwei Kategorien.
Einmal gibt es die "Ups-Fehler" (geträumt, gepennt, verhauen, "Heute-ist-ein-schlechter-Tag-Fehler", "der-Bandenschmuck-ist-interessanter-als-mein-Reiter-Fehler" usw.).
Dann gibt es aber auch Fehler, die auf die Art der Ausbildung Rückschlüsse ziehen lassen können (ich betone KÖNNEN, denn sie mögen wohl offensichtlich sein, sind jedoch aus der Ferne nicht beweisbar).
Die Ups-Fehler sind für mich verzeihliche Fehler, die anderen nicht.