Der Däne war nachmittags. Einer der Spanier, die ich gesehen hatte, hat leider nicht viel mehr als die übliche Sporenlöcherbohrerei der nicht so klassischen iberischen Reitkunst vorgeführt. Der Lusitano eines der Portugiesen muss sich fürchterlich gelangweilt haben. Hat zwar brav seine Prüfung vorgeführt, ist aber dabei fast eingeschlafen und schien am Schluss dann überrascht zu fragen wo denn der wilde Stier abgeblieben sei. Diese Pferde können zwar alles, was dort gefragt ist, aber der "Alles-auf-dem-Punkt"-Stil kommt ihrem Temperament nicht unbedingt zugute, die wollen ein bisschen mehr "Rock´n´Roll" und Aufregung, sonst schlafen sie ein.
Mein Mann, (Reiter), findet das alles todlangweilig. Er ist auch mehr für Rock´n´Roll zu haben. Wenn ich mir die zahlreichen Damen anschaue, die nur Dressurreiten, weil sie Angst vorm Springen haben (meine Theorie), wo dann Alles auf dem Punkt, aber fürchterlich tot ist, dann mag er recht haben. Da sieht man keinen Schwung mehr, kein Leben im Pferd, nur einen Roboter mit vier Beinen, der brav seine Übung ableiert. Ist zwar immer noch beeindruckend, was man alles mit einem Pferd machen kann, aber trotzdem fehlt mir da die Seele. Da fand ich die Stute von dem Dänen auch total genial. Zumindest die Passage war vom Allerfeinsten, das hat dann auch mein gelangweilter Mann zugegeben...Ein bisschen mehr Pep würde dieser Sportart sicherlich nicht schaden. Aber da müsste man schon das Bewertungssystem ändern.