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Schwanger und Springen

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Levina:
Hallo!
So, jetzt muss ich doch auch mal eine Frage loswerden,...

Also ich bin 27 Jahre alt, reite aktiv Springen und Vielseitigkeit im E- und A-Bereich, habe momentan ein Großpferd und ein Kleinpferd am Start - das Kleinpferd sollte diese Saison mit mit noch durchlaufen, denn sie geht im Herbst an meinen kleinen Bruder - der ist jetzt 9 Jahre alt und möchte ab nächstem Sommer mit der Sheila starten. Sheila läuft unter mir nun endlich sicher  - jedoch noch nicht so sicher dass ich sie aus der Hand geben möchte - denn ich möchte Jonas gerne ein sicheres Turnierpferd übergeben - schließlich ist er mit 9 Jahren noch relativ klein.
Tja und nun bin ich schwanger - habs seit gestern schwarz auf weiß, freu mich riesig (bin 7. woche) und frage mich nun schadet es meinem Baby, wenn ich wenigstens Sheila noch 5 oder 6 Springen laufen lasse? mein Großer der braucht nicht unbedingt lau kann nächste Saison wieder in den Sport - aber Sheila würde ich gerne noch reiten,.. gegen reiten ist ja generell nichts einzuwenden in der SS aber was ist mit springen?
wer kann mir weiterhelfen?
würdet ihr noch springen? wie lange noch?
ich möchte dem kleinen krümel ungern schaden,... mein FA meinte wenn ichs nicht übertreibe und mirs gut dabei geht könnt ich den Reitsport weiterbetreiben,...

vielleicht ist hier ja jemand, der das selbe thema schon durch hat?


danke schon mal!
liebe grüße Anna

perdita:
gab es da nicht eine springreiterin die ziemlich lange, trotz schwangerschaft noch international geritten ist??

Lyrana:
Also gegen reiten in der Schwangerschaft ist denke ich generell nichts einzuwenden. Es kommt meiner Meinung nach größtenteils auf das Pferd drauf an. Mein Eigenes würde ich bedenkenlos reiten solange ich mich dabei wohl fühle.
Allerdings würde ich auf´s Springen komplett verzichten, auch wenn ich meinem Pferd so gut wie blind vertraue. Hier ist das Unfallrisiko einfach generell höher als wenn du normal dressurmäßig arbeitest. Von Turnieren und der Vielseitigkeit mal ganz zu schweigen...

Es ist ja löblich, daß du deinem kleinen Bruder ein "sicheres" Pferd übergeben möchtest, aber ist es dir das wert, eventuell die Gesundheit deines Kindes auf´s Spiel zu setzen? Gerade in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten sollte man am vorsichtigsten sein. Ich will nicht den Moralapostel spielen und schlußendlich ist es deine eigene Entscheidung, aber ich würde dir raten, daß Springen zu lassen.

Liebe Gruß und auch Herzlichen Glückwunsch zu deiner Schwangerschaft,

Silke

Anudos:
Hallo Levina!

Nachdem so wenig Antworten kamen, geb ich auch mal meinen Senf dazu...
Ich denke, da muss jede Frau selber abwägen, wie gut man reitet, wie sicher das Pferd ist, wie wohl man sich dabei fühlt, ob´s irgendwo bei Anstrengung zwickt, wie "weh" einem der Verzicht auf´s Reiten täte, und dass man im Falle eines Unfalls ein großes Problem mit Schmerzmitteleinnahme, Operation etc. hat ...

Ich bin in der ersten Schwangerschaft bis in den neunten Monat richtig aktiv ohne Beschwerden geritten. Im Unterricht habe ich halt Pause gemacht, wenn´s zu anstrengend wurde, gesprungen (auch Gelände bis E) bin ich noch im 4. Monat, dann war der Bauch sichtbar und ich hatte eher mal Angst, ihn anzustoßen. Geschont habe ich mich also die ersten drei Monate nicht, nach dem Motto "Hopp oder Topp", denn auch mein FA hat gemeint, dass Abgänge oder Fehlgeburten von der Natur gewollt sind, wenn das Kind schlecht angelegt wäre. Die letzen Monate bin ich nur noch "Dressur" und Ausritte gegangen, wobei das Dressurreiten doch unter der veränderten Statik gelitten hatte (bin viel leichtgetrabt, viel Galopp aus dem Schritt, und Seitengänge im versammelten Tempo geritten, aber mein Sitz war schwer frontlastig ...)

Mein FA war immer begeistert von meiner einfachen und problemlosen Schwangerschaft, mir ging´s psychisch gut, obwohl ich vorher enorm Angst vor dem Dick- und Unbeweglichwerden hatte. Da hat es mir geholfen, das zu tun, woran ich Spaß hatte. Ich glaube auch, dass ich durch das Reiten Rückenschmerzen vermieden habe, obwohl mein Rücken massiv vorgeschädigt ist. Jetzt in meiner zweiten Schwangerschaft komme ich weniger zum Reiten und habe deutlich mehr Beschwerden, v.a. Kreuzschmerzen vom vielen Kind-Tragen und Kinderwagen-Heben (so viel zum Thema Schonen und nicht mehr als 5 kg tragen!)
Bei der Geburt war die Hebamme erstaunt, wie gut das Körpergefühl da unten im Bauch ist, von wegen Beckenboden loslassen und nach unten schieben/pressen ... Mir hat bei der Anstrengung der Geburt auch die körperliche Fitness geholfen.

Dem Kleinen (jetzt 1 1/2) hat´s wohl nicht geschadet; er ist putzmunter, motorisch super entwickelt (angeblich durch die Bewegungserfahrung), wird gerne rumgetragen und wild durch die Luft gewirbelt (woher´s wohl kommt) - und liebt Pferde  ;D

Entschuldige die lange Erzählung, aber vielleicht hilft es Dir bei Deiner Entscheidung.
Ich wünsche Dir eine schöne und problemlose Schwangerschaft und Geburt !!!
Liebe Grüße, Susanne

EmmyNoether:

--- Zitat von: Anudos am 01.08.06, 22:37 ---Ich denke, da muss jede Frau selber abwägen, wie gut man reitet, wie sicher das Pferd ist, wie wohl man sich dabei fühlt, ob´s irgendwo bei Anstrengung zwickt, wie "weh" einem der Verzicht auf´s Reiten täte, und dass man im Falle eines Unfalls ein großes Problem mit Schmerzmitteleinnahme, Operation etc. hat ...

--- Ende Zitat ---
Ja, das muß man überlegen und mit sich selber ausmachen.

Aber die Schwangerschaft als solche sehe ich nicht als ein Problem an.
Zwar stimmt es, daß im ersten Schwangerschaftsdrittel die meisten Fehlgeburten vorkommen, aber nicht weil die schwangere Frau zuviel reitet, joggt oder was weiß ich, sondern weil die Frucht nicht in Ordnung ist. Und solch eine Frucht hält auch die strengste Bettruhe nicht auf.

Sofern alles in Ordnung ist, Du Dich wohlfühlst und solch ein Springturnier nicht an die Grenze Deines körperlichen Leistungsvermögens geht, hätte ich keine zunächst prinzipiellen Bedenken - allerdings liegen Springturniere meinem Naturell eher fern.

Später wird dir wahrscheinlich eh nicht mehr nach Springen zumute sein.

Gruß v. Emmy,
deren Schwangerschaften in ihre pferdefreie Lebenszeit gefallen sind, welche aber immer schockiert hat durch Fahrradfahren bis zum letzten Tag.

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