Ich denke, zu diesem Thema kann ich einen deutlichen Hinweis geben: alle speziell für Pferde ausgewiesene Insekten-repellents sind ihr Geld nicht wert. Sicher, sie mögen umweltverträglich, nicht hautreizend, allegieneutral und was weiß ich noch sein – aber genauso sind sie wirkungslos gegen wirklich penetrante Beiß- und Stechinsekten (Mücken). Ich habe in Deutschland wie in Canada verschiedene Produkte ausprobiert.
Ich weiß, wovon ich rede. In einem meiner ersten Beiträge hier im Forum habe ich auf die hier in New Brunswick insbes. Im Frühjahr auftretende Moskito- und Familyplage hingewiesen. Kanada, ebenso wie die skandinavischen Länder, haben ihre Moskitoprobleme im Übermaß, wenngleich wir hier in NB, jedenfalls in meiner Gegend, immer noch relativ glimpflich davon kommen, weil auch im Frühjahr die Biester nur periodisch auftreten.
Wie auch immer: wenn man sich und seine Tiere wirksam im Freien schützen will, muß man zu brauchbaren Mitteln greifen. Hier bei uns heißen diese „OFF“, auf Deutsch „Weg !“. Sicher, das ist eine chemische Keule, kein Zweifel. Aber es hilft. Und da man es durchaus sparsam anwenden kann, ist sind auch Umweltbelastung als Gesundheitsprobleme vermeidbar.
Der in „OFF“ verwendete Wirkstoff ist Deet. Auf Wikipedia gibt es eine Beschreibung dieses Stoffes
https://de.wikipedia.org/wiki/DiethyltoluamidEs gibt von „OFF“ verschiedene Stärken des Repellents, wobei ich, da ich mich, mit und ohne Pferd, ja sehr viel in den Wäldern aufhalte (reiten, wandern, Holz schlagen), immer „Deep Woods“ nutze. Dieses Präparat beinhaltet Deet in einer Konzentration von 30%.
Ich persönlich bin bei Moskito & Co. sehr unbeliebt; das habe ich schon bei meinen häufigen Reisen nach Afrika erlebt, und erfreulicherweise bin ich auch kein bevorzugtes Saugobjekt in Canada. Aber immun bin ich auch nicht, wenngleich jeder Biß oder Stich nach spätestens 10 Minuten verschwindet. Ich glaube, das hat mit einer Gewöhnung zu tun. Aber unangehem sind die Viecher allemal. Also wende ich „OFF“ hin und wieder an mir an. Dazu sprühe ich etwas von dem Mittel in die Handfläche und verteile es sparsam auf den nackten Armen, am Hals, im Gesicht und auf die Ohren. Es braucht nicht viel. Für Stunden bin ich dann geschützt, und nicht nur vor Moskitos, sondern auch vor Deer Flies, Black Flies, Bremsen etc.
Für meine Pferde verwende ich „OFF“ ebenfalls. Ich sprühe den Körper, insbes. die Flanken, den Bauch, zwischen den Hinterbeinen und die Brust mehr oder weniger oberflächlich ein, ebenso die Ohren. Für den Bereich der Stirn und um die Augen mache ich es wie bei mir: in die Handflächen sprühen und dort gut verteilen. Die erste Zeir hat Gismo sich etwas blöd angestellt, aber inzwischen kennt er es und das Sprühen stört ihn nicht mehr. Für Cheyenne dagegen ist allein das Sprühgeräusch ausreichend, ihn trotz Hufrehe in Höchstgeschwindigkeit zu versetzen, auch wenn er ja garnicht gemeint ist.
In all den Jahren, daß ich „OFF“ einsetze, hat noch kein Pferd bei mir irgendeine negative Gesundheitsreaktion gezeigt. Wie gesagt, ich behandele sie zwar damit, aber ich bade sie nicht darin. Wie immer – die Menge machts. Ach ja, auch meine Hunde sprühe ich damit ein.
In den deutschen Autan-Produkten wurde Deet mittlerweile durch Icaridin ersetzt, das besser verträglich sei. Dazu kann ich nichts sagen, da es das Mittel hier nicht gibt. Aber da ich auch mit Deet keine Probleme festgestellt habe, braucht mich das nicht zu jucken (im wahrsten Sinne des Wortes).
Wer seine Pferde wirklich vor Insektenbissen und -stichen (natürlich nicht von Wespen, Bienen & Hornissen) schützen will, sollte kein Geld für unwirksame Pferderepellents ausgeben. Auch für Rinder gibt es natürlich Mittel, u. a. bereits in die Ohrmarken integriert:
https://www.agrarheute.com/tier/rind/viehhaltung-ohrmarke-fliegenschutz-533911Aber ich habe im Sommer noch keine fliegenfreien Rinder auf den Weiden gesehen, also erhebt sich auch hier die Frage, wie effektiv diese Lösung ist.