Autor Thema: Immer Abhusten kurz nach dem Antraben - (Be-) Handlungsbedarf??  (Gelesen 71529 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline LomeTopic starter

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 9
HAllo!

Habe eine Frage an die Hustenexperten hier. Eine Stute bei uns hustet fast jedes Mal beim Reiten ein paar Mal. Immer so kurz nach dem ersten Antraben ein paar Mal, dann schnaubt sie ein zweimal und dann läuft sie wieder ganz normal.  Sie ist nicht kurzatmig und auch sonst super in Form. Beim Longieren schnaubt sie nur, ohne Husten.   Ist das "normal" , also löst sich da nur was und das ist ok so, oder deutet das auf was Ernstes hin und man sollte doch lieber mal den Tierarzt nach was Schleimlösendem oä fragen? 

  ???  :-\

Vielen Dank schonmal!!

danni

  • Gast
Hi

Das hat mein Pferd auch eine schöne Zeit gemacht. Genau so wie du es gesagtr hast.
Ich habe dann immer aufgehört mit Traben und dann ging es wieder. Ich hatte auch den
Tierarzt da doch der hat nichts gefunden.
Also hab ich das nächste Mal einfach nicht aufgehört und plötzlich war es weg. Jetzt macht
sie es garnicht mehr.

Offline Bantu

  • Outdoorhopser™
  • Moderator
  • **
  • Beiträge: 2.395
  • Geschlecht: Weiblich
    • www.stallschlossrab.de
Hmm, ich bin zum Glück kein Hustenexperte.

Wie wird deine Stute denn gehalten? Kommt sie viel mit Staub in Berührung (Heu, Einstreu, viel im Stall bei relativ schlechter Luft?). Es klingt für mich so, als ob sie mit dem einen Huster die Atemwege wieder frei bekommen will. "Normal" ist das jedenfalls nicht, auch wenn es im Moment wahrscheinlich noch nicht sooo schlimm ist. Aber wenn du die Ursache nicht herausfindest und abstellst, könnte ich mir vorstellen, dass es schlimmer wird.

Offline Viki

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 1.844
Du kannst mal beim Longieren genau hinschauen - wenn sie nach dem Prusten (oder beim Reiten nach dem Huster) das Maul bewegt und kaut, dann schluckt sie Schleim runter - dann kannst du ja mal was Schleimlösendes geben - wenn sie Kräuter verträgt, Tee - muss ja nicht gleich große TA-Vorstellung werden.

Offline Severine

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 322
  • Geschlecht: Weiblich
Hallo,

haargenauso hat meiner es auch. Mal mehr, mal weniger. Meiner ist Träger des Herpesviruses und das ist das Symptom davon, sowas wie eine chron. Kehlkopfentzündung, Behandelt wird er wie ein COB Pferd.

Eigenlich sind es Symptome u.a. für eine Kehlkopfentzündung (muss ja nicht der Herpes sein ist halt bei meinem so), ich würde da schon mal den TA schauen lassen.

Oder so wie Viki es sagte. Das kann auch sehr gut sein.

Offline Viki

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 1.844
Hatte deiner nicht heftigere Symprome, Severine?

Egal, TA abhören lassen ist immer gut. Blos meine ich, dass man dann nicht unbedingt gleich die teuren Schleimlöser braucht....aber das kommt ja auf den Fall an.
Das, was manche Leute so verharmlosend "Anstoßen" nennen, kann durchaus der Anfang von Schlimmerem sein.

Offline AndreaT.

  • Arabitis behaftetes
  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 4.853
  • Geschlecht: Weiblich
Im schlimmsten Fall fängt es so harmlos an und ein paar Jahre später hat man einen chronischen Huster und die Diagnose ist: dämpfig.

Nach meinen Erfahrungen würde ich JETZT ein bisschen Geld investieren und mit einer gründlichen Untersuchung feststellen lassen was den Husten auslöst - nur so kann man es richtig therapieren.

Klar erscheint es einem im Augenblick unnötig und teuer - aber hat man erst einmal ein Pferd das dauernd hustet, dann wird es erst richtig teuer.

Und man sollte sich nicht vom Tierarzt abspeisen lassen, der das Pferd nur mal so abhört und sagt dass alles gut klingt. Wenn ein Pferd hustet, hat das  seinen Grund. Entweder ist Lungengewebe entzündet oder der Kehlkopf und in beiden Fällen sollte man dringend etwas dagegen unternehmen.
Geh mit dem Pferd in eine gute kompetente Tierklinik, das macht sich bezahlt!

Schau mal in die Box mit den chronisch hustenden Pferden - bei ALLEN hat es irgendwann genau so angefangen.
Wieviele tausend Euronen drauf gegangen sind bis die Pferde wieder einigermassen stabil waren, kann Dir mit Sicherheit niemand mehr so genau sagen, aber es ist erschreckend. Für das Geld bekommt man leicht ein neues tolles gesundes Pferd  :-\
Darfs ein Sprickel mehr sein ?

Offline bonito

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 63
huhu, ich möchte mich hier gern einklinken.

@ severine, wie wurde das mit dem herpes bzw. die chron. kehlkopfentzündung diagnostiziert?
und was meinst du mit "behandlung wie cob"? bzw. wie gehst du langfristig damit um?

hintergrund meiner frage: mein junior hustet seit februar, ebenso beim ersten antraben. eine zeitlang immer, mittlerweile nicht immer im gelände, aber immer auf dem reitplatz. ich habe damals ziemlich zackig den vet geholt, weil ich höllisch angst hatte, eine lungengeschichte zu verschleppen. der erste vet befand nach dem abhören "verschleimt", verordnete venti plus und einen cortisonhaltigen hustensaft. gleichzeitig wurde das pferd von stroh auf späne gestellt und seither gibt es das heu nass und/oder haylage.

nur: all das hat nichts verbessert.

also sind wir in die klinik. dort wurden die "klassischen" atemweguntersuchungen gemacht -  blutbild, belastungstest, endoskopie, bal. fazit: keine auffälligkeit. schleim für eine bronchoskopie war keiner da, die oberen atemwege waren picobello sauber. bakterielle sekundärinfektion auch nicht - antibiotika  hatten sie verdachtsweise trotzdem gegeben, weil zwischen untersuchung und laborergebnis einige tage lagen, zum zeitpunkt der untersuchung bakterien die nahe liegendste vermutung war und man keine zeit verlieren wollte. das blutbild gab keinerlei hinweis auf allergien. lediglich auffällig waren leicht erhöhte leukozyten, die waren beim kontrollblutbild 4 wochen später wieder normal.

fazit: eigentlich dürfte das pferd gar nicht husten, denn die atemwege scheinen völlig normal. tja - und nu  ??? denn leider hustet er immer noch. empfehlung der klinik (übrigens eine durchaus renommierte): möglichst staubfrei halten, weil möglicherweise allergie ganz im anfangsstadium. obwohl das pferd mit fünf jahren für allergien eigentlich noch zu jung sei.

ein weiterer vet mutmasste interstitielle pneunomie und gab entzündungshemmer, dazu einige tage cortison. keinerlei effekt.

das pferd hustet nach wie vor. vorübergehend war er weniger leistungsbereit, inzwischen aber ist er diesbezüglich wengistens wieder munter und fit.
was mich noch sehr stört neben dem husten: er hat deutlich abgenommen und obwohl er viel rauhfutter bekommt, nimmt er nicht mehr zu. dazu fällt den vets auch nichts wirklich ein. wobei er über die letzten monate natürlich auch ziemlich viel chemie eingepumpt bekam, die seinem sowieso empfindlichen magen-darm-trakt mit sicherheit nicht zuträglich waren  :-[

irgendwer ähnliche erfahrungen? ideen? lösungen?? ???
danke - ich bin nämlich mittlerweile ziemlich verzweifelt  :(


Whenever you find that you are on the side of the majority, it is time to pause and reflect. -- Mark Twain

Offline Mondi

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 148
  • Geschlecht: Weiblich
  • Der Weg ist das Ziel.
Ich weiß nicht, ob das bei Pferden auch so ist, aber wenn Hunde eine/n Herzfehler/schwäche haben, dann erzeugt das auch Husten. Vielleicht wäre das noch eine Idee? ???

Offline AndreaT.

  • Arabitis behaftetes
  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 4.853
  • Geschlecht: Weiblich
Bonito, das Herz würde ich auf jeden Fall auch abchecken lassen.
Und - haha - ein Pferd mit 5 ist zu jung für eine Allergie ?? Tolle Weisheit. Bei hat es auch schon 5jährig angefangen, um nicht zu sagen schon vorher, nur da war er noch nicht mir und ich weiss nicht wie es ihm vorher ging.
Taboun ist hochgradich allergisch auf Schimmelpilze und die Allergie ist von Jahr zu Jahr immer schlimmer geworden. Trotz Späne und nassem Heu - Die Futterqualität in dem Stall wo wir waren war einfach beschissen schlecht und in den Nachbarboxen war Stroh eingestreut und auch im Auslauf stand immer Stroh zur Verfügung. Mir blieb nichts anderes übrig als dort auszuziehen. Und ich habe viel zu lange damit gewartet, mein Pferd wäre beinahe gestorben, weil ich es einfach nicht wahr haben wollte.

Was bei uns geholfen hat:
Weit weg von jeglichem Heu und Stroh, zuerst Sommerkoppel und dann im Winter Offenstall wo ich persönlich das Futter kaufe, das Heu einweiche, die Späne besorge und so alles weit von ihm abhalten kann.
In einer Studie aus Amerika schreiben sie, dass hochgradig allergische Pferde (Schimmelpilze) einen Mindestabstand von 150m zu trockenem Heu und Stroh (auch Lager!!) haben müssen.
Dazu regelmässige Akupunktursitzungen, die das Pferd wieder in eine stabile Gesundheitslage gebracht haben.
Im Sommer weiterhin Sommerkoppel, im Winter nasses Heu, richtig nass, kein Stroh. Im ersten Winter nach dem Desaster habe ich sogar ausschliesslich Heucobs gefüttert.

Er hustet jetzt immer noch ab und zu. Wenn es viel regnet, wenn die Frühblüher blühen, aber ich weiss wo es herkommt, kann ihn unterstützen und dafür sorgen dass es nicht schlimmer wird.

Wie gesagt: es fing an als ich ihn mit 5 Jahren bekam, dann hat es sich von Jahr zu Jahr gesteigert und als er 14 war, dachte ich er stirbt vor lauter Atemnot. Und ich hatte immer Tierärzte und THP's und er stand schon auf Späne mit Nassheu.
Jetzt ist er 20 und wieder topfit.

Ich kann jedem nur raten: lasst untersuchen und wenn es allergisch bedingt ist: raus mit dem Pferd aus jedem üblichen Reitstall, es sei denn ALLE Pferde stehen auf Spänen und es ist gewährleistet dass das Pferd in keinerlei Kontakt mit trockenem Heu kommt. Sei es in der Nachbarbox oder beim Füttern oder beim kehren der Stallgasse die Stäube.
Darfs ein Sprickel mehr sein ?

Offline tara

  • ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd...
  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 7.700
  • Geschlecht: Weiblich
    • IG Karabagh & eurasische Pferderassen e.V.
fazit: eigentlich dürfte das pferd gar nicht husten, denn die atemwege scheinen völlig normal. tja - und nu  ??? denn leider hustet er immer noch.


irgendwer ähnliche erfahrungen? ideen? lösungen?? ???
danke - ich bin nämlich mittlerweile ziemlich verzweifelt  :(



kenn ich. haben wir jetzt auch. früher kurzatmig, dämpfig, durch Heuallergie.

durch Akupunktur hat sich viel gebessert. such dir einen Behandler, der sich mit Akupunktur und chin. Medizin auskennt, Gleichgewicht der Energienen usw...Unsere Husterei kommt auch nicht von der Lunge, es ist eine Schwäche im Milz_Pankreas-Meridian, wird besser durch entsprechende Akupunktur.
stell dir vor, du hast ein Pferd und es kann nicht t ö l t e nin diesem Sinne...
Gruß tara

"Ausbildung heißt, das zu lernen, von dem du nicht einmal wußtest, dass du es nicht wußtest."
(Ralph Waldo Emerson, (1803 ‐ 1882)

Offline AndreaT.

  • Arabitis behaftetes
  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 4.853
  • Geschlecht: Weiblich
.Unsere Husterei kommt auch nicht von der Lunge, es ist eine Schwäche im Milz_Pankreas-Meridian, wird besser durch entsprechende Akupunktur.
Genau so ist es beim Taboun auch. Ich kann auch nur empfehlen: Akupunktur von jemdandem der klass.chinesisch nadelt.
Darfs ein Sprickel mehr sein ?

Offline bonito

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 63
chines. nadeln: hatten wir schon  :-\ und ich glaube schon, dass der mensch sein handwerk versteht. er hustete danach 3 tage stärker. dann wieder gleich wie zuvor.

@ andrea k., liess sich die allergie bei deinem pferd im blutbild (oder sonstwie) nachweisen?
milz-pankreas - wie ist denn die verdauung deines pferdes, normal?

tja, du vermutest natürlich richtig, so rigoros weg von heu und stroh krieg ich ihn im jetzigen stall überhaupt nicht. auf verdacht dort raus nehmen will ich ihn auch nicht. mit einem weideurlaub testen, ob es das ist, klar, das käme in frage. muss ich "nur" noch eine weide finden mit ohne heu und stroh...  *seufz*

zum herz: müssten abnormalitäten nicht beim abhören bzw. beim belastungstest aufgefallen sein?

Whenever you find that you are on the side of the majority, it is time to pause and reflect. -- Mark Twain

Offline nob

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 297
bonito,

bei einer bronchoskopie würde man sehen wenn es eine entzündung gibt, bspw im kehlkopfbereich.
bei einer allergischen reaktion(mit husten) sieht man normalerweise auch schwellungen, evt. schleim und reizungen an luftröhre und bronchien.

herz: könnte aufgefallen sein wenn darauf geachtet wurde. ansonsten könnte man EKG machen(in ruhe und nach belastung)

Offline AndreaT.

  • Arabitis behaftetes
  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 4.853
  • Geschlecht: Weiblich
chines. nadeln: hatten wir schon  :-\ und ich glaube schon, dass der mensch sein handwerk versteht. er hustete danach 3 tage stärker. dann wieder gleich wie zuvor.

@ andrea k., liess sich die allergie bei deinem pferd im blutbild (oder sonstwie) nachweisen?
milz-pankreas - wie ist denn die verdauung deines pferdes, normal?

tja, du vermutest natürlich richtig, so rigoros weg von heu und stroh krieg ich ihn im jetzigen stall überhaupt nicht. auf verdacht dort raus nehmen will ich ihn auch nicht. mit einem weideurlaub testen, ob es das ist, klar, das käme in frage. muss ich "nur" noch eine weide finden mit ohne heu und stroh...  *seufz*

zum herz: müssten abnormalitäten nicht beim abhören bzw. beim belastungstest aufgefallen sein?

1x nadeln ist so was wie Stecknadeln im Heuhaufen. Und es gibt ganz arg grosse Unterschiede bei den Nadlern......
Erstens sieht man es im Blutbild - erhöhte Igg's etc. und dann haben wir diverse Bioresonanztests gemacht. Ganz oben stehen Schimmelpilze und das merke ich direkt. Man könnte ihn als Heutester verwenden.

Nein, er hat auch immer bisschen weniger feste Äppel, vor allem wenn es sehr feucht ist - so wie jetzt mit dem vielen Regen.

Versuch es mit Sommerkoppel ! Aber da fliegen evtl. auch irgendwelche Allergene rum - Du wirst auf Dauer nicht um einen Stallwechsel herumkommen. Schau Dich um. Ich kann es Dir wirklich nur raten !

Wenn die TÄ die Lunge untersucht haben, müssen sie nicht unbedingt Annomalien vom Herzen erkennen. Das ist eine extra Untersuchung.
Darfs ein Sprickel mehr sein ?