Hallo,
ich hab mich ja an anderer Stelle auch schon mal zu MR und A. Kutsch geäußert. Und zwar eher kritisch. Allerdings bin ich nicht gegen die Methode im Allgemeinen, sondern hauptsächlich gegen die extreme Komerzialisierung und die damit verbundenen negativen Auswirkungen.
Im Moment mache ich gerade selbst positive Erlebnisse mit der Methode und es ist schon erstaunlich, wie es bei jedem Pferd funktioniert.
Ich fange gerade an, mit dem Hafi unserer SB zu arbeiten. Er ist 15, wurde jetzt 1 1/4 Jahre wegen Krankheit nicht geritten und hatte noch nie eine besondere Ausbildung erhalten. Die SB haben ihn mit ca. 6 Monaten bekommen und können selbst nicht reiten. Er wurde nur kurz angeritten und seither haben Kinder und Jugendliche ihn geritten. Leider ohne korrekte Anleitung.
Jetzt soll ich ihn etwas dressurmäßig arbeiten.
Gestern habe ich dann mal probiert zu longieren.
Die ersten Minuten ging alles super, bis er urplötzlich beim dritten antraben stehen blieb und blitzschnell auf mich zugerannt kam. Ich war so überrumpelt, dass ich echte Probleme bekam. Er stand frontal zu mir und ließ mich nicht mehr seitlich zum treiben kommen. Das Ergebnis war dann, dass er nach einem Gertenhieb von mir so losschoß, dass es ihm die Füsse wegzog und er auf der Seite lag. Aber auch danach war an longieren nicht mehr zu denken. Er fing sofort wieder damit an, mich abzudrängen und mich umzurempeln. Ein typisches Dominanzproblem.
Die SB sagte mir dann, dass er dass immer bei neuen Leuten macht und longieren mag er sowieso nicht.
Super. Das habe ich dann auch gewußt.
Also habe ich die Longe abgemacht und habe ein Join-UP probiert. Und es hat geklappt. Hat zwar etwas gedauert, aber zum Schluß lief er ganz entspannt hinter mir her.
Heute das gleiche Spiel nochmal, allerdings ohne Longe. Als ich ihn in der Mitte der Halle loslies, drehte er sich sofort wieder frontal zu mir und wollte mich nicht an die Seite kommen lassen. Nach einer halben Minute aber drehte er ab und wir konnten mit dem Join-Up beginnen. Es war schon viel entspannter als gestern.
Es ist schon ein schöner Moment, wenn das Pferd seinen Widerstand aufgibt und einem vertrauensvoll folgt.
Ich werde das Ganze jetzt noch ein paar mal machen, bis er jegliche Ablehnung aufgibt.
In der Vorgeschichte hat er bis jetzt wohl einige Prügel bezogen (das höre ich jetzt so nach und nach) und es hat sich noch keiner wirklich mit dem Kleinen befasst.
Ich denke, ich muß nur erstmal sein Vertrauen bekommen und erst dann werde ich mit dem Reiten beginnen.
Also die Methode von MR ist sicher sehr gut, um den ersten Kontakt zu einem Pferd mit Problemen aufzubauen.
Es ersetzt aber sicher nie die korrekte Reitausbildung.
MR hat im Laufe der Zeit leider sein ursprüngliches Ziel etwas aus den Augen verloren. Das, was er eigentlich mal wollte, eine bessere Welt für die Pferde, kann man den Menschen einfach nicht auf Tourneen und Veranstaltungen in großen Hallen näher bringen. Dort ensteht leider der Eindruck, dass Probleme mal eben in einer halben Stunde beseitigt werden können. Und das ist sicher nicht der Fall. Aber durch den enormen Erfolgsdruck unter den die Massen MR stellen, hat er sich so abstruse Dinge wie z.B. den "Buckelstopper" einfallen lassen, der nun mit Sicherheit alles andere als gut für Pferde ist und für mich schon den Tatbestand der Tierquälerei darstellt.
Das meine ich damit, wenn ich sage, dass sich MR selbst untreu geworden ist. Er missbraucht das Vertrauen der Pferde, das sie ihm geschenkt haben.
Frau Kutsch dagegen ist einfach eine intelligente, sehr geschäftstüchtige Frau, die gemerkt hat, dass man hier mit einer einfachen Methode viel Geld machen kann.
Erst heute habe ich sie in einer Nebenrolle in einem Fernsehfilm gesehen, als sie als DIE Pferdeflüsterin wieder ein Pferd gerettet hat.
Ob sie bei soviel Medienpräsenz allerdings noch Zeit für ihre eigentliche Arbeit mit Pferden hat, bleibt zu bezweifeln.