Autor Thema: Monty Roberts  (Gelesen 58471 mal)

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Offline marie

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Re: Monty Roberts
« Antwort #75 am: 26.07.05, 10:27 »
@ Liese, ich weiß, dass mein Beitrag etwas harsch klingt. Ich habe aber in den letzten Jahren so viele Reiter getroffen, die sich „das Beste rausgepickt“ haben und die sich ihre eigene Suppe zusammengekocht haben – den Pferden hat das häufig nicht geschmeckt.

Das Problem liegt vielleicht einfach darin, dass sich Leute ohne viel Erfahrung Pferde kaufen – es gibt Probleme und sie erkennen den wahren Grund nicht – mangelnde Erfahrung und reiterliches Unvermögen. Oft steht kein seriöser Ausbilder zur Verfügung oder der Pferdebesitzer weiß selber viel genauer, wie es funktioniert. Dann wird endlos an den Symptomen rumgedoktort und alle Reitweisen werden nach der „richtigen Medizin“ durchsucht. Für die Pferde ist das ziemlich schlimm.

Frag mal Leute, die beruflich mit Pferden zu tun haben, was sich in den letzten zwanzig Jahren geändert hat. Eine Erfahrung, die die meisten gemacht haben, ist, dass es noch nie so viele katastrophal schlecht ausgebildete Pferde gab, weil jeder Dussel meint, er müsse sein Pferd selber ausbilden. Die ersten Schritte funktionieren meist noch, aber wenn es dann an die tatsächliche Grundausbildung geht, reicht das reiterliche Können einfach nicht. Wenn es dann nicht klappt, werden alle Gurus abgeklappert und dann landet das Tier zuguterletzt bei irgend einer armen Person, die es „mal ordentlich reiten“ soll. Da sitzt du dann auf einem zehnjährigen Pferd, das noch nie in seinem Leben taktmäßig und locker geradeaus geritten wurde, aber es wurde schon geflext, dualaktiviert, gebisslos, mit Tellington Gebiss, mit Myler Gebiss, mit Tie-down, mit hoher Hand, ohne Hand, ohne Bein, nach leichter Reitweise, barocker Reitweise und weiß der Teufel was noch „geritten“. Du fängst bei diesen Pferden nicht bei Null an, sondern bei minus Hundert. Für den Umgang mit Pferden gilt das gleiche, anstatt sie einfach und konsequent zu erziehen und sich an der Hand freundlich und zielgerichtet mit ihnen zu beschäftigen, werden Sie mit allen möglichen Methoden "bearbeitet" und "dominiert".
Diesen Frust hast du abbekommen und hast ihn sicherlich nicht verdient – sorry.
« Letzte Änderung: 26.07.05, 10:44 von marie »

Offline marie

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Re: Monty Roberts
« Antwort #76 am: 26.07.05, 11:06 »
Gegen Leute die andere Reitweisen betreiben als ich, habe ich überhaupt nichts (warum auch), mir gehts nur um Stümper, die keine ordentlichen reiterlichen Grundlagen (in welchem System auch immer) haben und ihr Pferd als Versuchskaninchen benutzen, um mit allen möglichen Methoden zu experimentieren.
Da ist mir jemand, der mit seinem Pferd friedlich in den Busch reitet, tausendmal lieber, das ist dann im schlimmsten Fall ein bisschen steif (und meist noch nicht mal das) und hat wenigstens kein "Guru-Trauma".

Liese

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Re: Monty Roberts
« Antwort #77 am: 26.07.05, 17:19 »
hi zaino

ich weiß nicht wer hier perfekt ist.
Ich bin es in keinem Fall  ::)
Aber ganz locker ,  das bin ich !  ;)
Ich hatte doch geschrieben:    ::) in irgendwelchen Foren  ::)

Also bitte,   selbst ganz locker bleiben   ;D  Siehst Du, hallo  :D 
Und wenn wir alle locker bleiben  ;)  dann klappts auch mit der Verständigung  ;D
« Letzte Änderung: 26.07.05, 21:10 von Liese »

Liese

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Re: Monty Roberts
« Antwort #78 am: 27.07.05, 10:16 »
na dann ist doch alles perfekt  8) ;D

Offline horsmän

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Re: Monty Roberts
« Antwort #79 am: 01.08.05, 14:54 »
"Prüfe alles und behalte das Beste "

Guter Ansatz

Ich habe geprüft, und von M.R. nichts behalten  :-*

Offline Rübe

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Re: Monty Roberts
« Antwort #80 am: 02.08.05, 08:07 »
Noch nicht mal die Non-Profit-Longe? *breitmachendesentsetzen*
Manchmal ist das Ungesagte das Aussagekräftigere.

Offline felis

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Re: Monty Roberts
« Antwort #81 am: 03.08.05, 14:54 »
Was NON - Profit longe?!
 Und ich dfachte immer, MR gehts NUR um profit  ::)
@Marie kann Dich leider nur bestätigen. Während es früher vergleichsweise einfach war, ein trensensaures Pferd mit Hilfe eines Gebisswechsels wieder hinzu bekommen, sind die, die man heutzutage kreigt miest nicht nur Trensen- sondern gleich noch Kandaren. LTJ - Gebiss- usw. sauer, da wirds echt schwierig dem Pferd überhaupt noch was zu verpassen, mit dem es keine schlechten Erfahrungen gemacht hat.
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Offline marie

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Re: Monty Roberts
« Antwort #82 am: 07.08.05, 13:57 »
Ja man könnte fast sagen, dass sich in den letzten Jahren mit den verschiedenen Reitweisen auch die Möglichkeiten, ein Pferd zu verreiten, ziemlich erweitert haben  :-\
Was mich immer fasziniert, ist das Selbstbewusstsein vieler Leute, die sich einfach mal so ein Pferd kaufen, obwohl sie mit ihrem Können noch nicht einmal eine Reitbeteiligung kriegen (oder kaufen sie es vielleicht, weil sie mit ihrem Können keine kriegen?). Oft wird auch so ein armes Tier gekauft, um gemeinsam mit ihm zu lernen - das ist ein bisschen so, als wolle ein Analphabet einem Kind das Lesen und Schreiben beibringen.
Auch die Aussage "Als ich ihn gekauft habe, hatte ich nicht viel Ahnung, aber wir haben uns zusammengerauft", bringt mich inzwischen auf die Palme - denn gerauft hat hier ja wohl nur der Besitzer und das Pferd hats ertragen.  :(  Ok ich hör jetzt auf zu motzen und arbeite noch ein bisschen was.
Schönen Sonntag noch
Marie

Offline Cinnamon

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Re: Monty Roberts
« Antwort #83 am: 07.08.05, 16:42 »
oder sie sind als rb der meinung, den gaul unbedingt joinen oder führspielchen aussetzen zu müssen, weil der immer einen auf dominant + alphatier macht  und die besitzerfraktion viel zu konservativ + uneinsichtig ist, einen wachelmenschen zu konsultieren...  ::)
Tradition does not make a statement true. Hans Senn

Offline Hela

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Re: Monty Roberts
« Antwort #84 am: 15.11.05, 21:27 »
 ;D

sehr erstaunt, hier eine eigentlich recht sachliche Diskussion zu M.R. zu finden, möchte ich meinen Senf auch noch dazu geben  ;)

Was ist denn eigentlich zu den ganz, ganz bösen Anschuldigen (siehe Cavallo)  geworden ?
Es ging doch ein Aufschrei durch einige Foren und man hätte Andrea Kutsch und mit ihr M.R. am liebsten gleich gesteinigt  :-[
Anscheinend mal wieder viel Wind um nichts, oder weiß jemand etwas genaues  ???  Bitte Fakten keine Erzählungen  :D

Aber so ist es wenn man im Rampenlicht steht und auch noch Geld verdient.
M.R. ist nicht nur ein Pferde Mann sondern auch ein typischer Amerikanischer SHow Mann.  Außerhalb Deutschlands regt sich kein Mensch über sein Talent zum Geldverdienen auf.

Wie hier auch zu lesen,  regt sich auch kein Mensch über all die vielen anderen "Gurus" auf die den Round Pen  und JoinUp in ihrem Ausbildungsprogramm haben. Warum also bei M.R.

Ja, ich oute mich, ich habe seine Bücher gelesen und ich habe einige seiner Shows gesehen und ich habe seine Verlade-Methode mit einem aussichtslosen Fall erfolgreich ausprobiert und nachgemacht.
Fehler, ja,  ich denke die wird er auch schon gemacht haben.
Menschen die keine Fehler machen,  die tun ja auch nichts,  oder  ???

Schlimm finde ich nur das es Leute gibt die erst bei ihm lernten, sich dann distanzierten und später auf dem Gelernten aufbauend ihr eigenes Ding machten um dann natürlich selbt in diesen sehr lukrativen Markt einzusteigen und über ihren Lehrer nur noch negativ reden.

Cavalla läßt nach eigenen Spielregeln, "Gurus - Meister - Flüsterer"  entstehen oder  fallen.  Nach welchen Kriterien sie in Ungnade fallen,
wer weiß das schon. Wer heute hochgejubelt wurde kann morgen schon "Cavallo"tief fallen.  So ist das nun mal.
Und jeder glaubt dann doch das was er glauben möchte.
Fans glauben so ein Geschreibe sowieso nicht und Gegner haben wieder Futter ihre NegativÄußerungen.
Ich denke mal man sollte das alles nicht überbewerten.

Das was M.R. weltweit Pferdefreunden vermittelt hat, hat sehr, sehr vielen Menschen und Pferden geholfen und das können noch so viele Gegner nicht wegreden.
Und ob Andrea Kutsch  Menschen die sie sowieso ablehnen,  nun sympatisch ist oder nicht, wird ihr und kann ihr wohl egal sein.
Sie macht jedenfalls ihre Arbeit sehr gut und ich habe noch keinen Film,  keine TalkShow,  kein Interview mit ihr gesehen wo sie nicht kompetend, verständlich und  fachlich sehr gut rübergekommen ist.

Sind wir doch mal ganz ehrlich.  Wenn Pferdebesitzer ihr Pferd vergurken oder fertig machen das es ein Problem hat,  wird es verkauft.
Wenn bei einem Trainer, egal wer,  mal mit so einem Problembelasteten Pferd etwas schief läuft, wird der Trainer in der Luft zerrissen.
Dabei wird ganz vergessen das kein Pferd mit all den später vorkommenden Problemen geboren wird.  Die Probleme kriegt es doch alle vom Menschen aufgedrückt.
Und ehrlich ist der,  der das auch zugibt.

Reitweisen und Methoden werden geliebt oder gehaßt (siehe auch Hemmpfling).  So ist das nun mal.
Und Geld verdienen tut doch nicht nur M.R.
Alle bringen sie Bücher und Videos raus, machen Kurse,  verkaufen irgendwelches wichtiges Zubehör usw. Na und  ???
So gibt es seid einem Jahr eine Methode, die in der Cavallo vorgestellt wurde. Dann kauften die Leute das sehr teure Arbeitszubehör und mußten sich auf der HP des Trainers auch noch kostenpflichtig !!! für das Forum anmelden. Inzwischen gibt es noch mehr Zubehör, Kurse, Bücher usw.
Ist doch vollkommen ok!  Nur bitte nicht über M.R. schimpfen,  andere machen es genauso.

Schönes Forum hier und erstaunlich sachlich. Finde ich echt  klasse  ;D

LG Hela  ;)

« Letzte Änderung: 15.11.05, 21:34 von Hela »

winston

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Re: Monty Roberts
« Antwort #85 am: 07.01.06, 10:43 »
Bin noch neu in diesem Forum hier.  Möchte mal meine persönlich gemachten Erfahrungen mit MR kurz berichten. Durch eine uns sehr gut bekannte Pferdezüchterin in England hatten wir Gelegenheit, MR mal persönlich zu erleben. Ein von ihr gezogenes Pony sollte von Herrn Roberts gearbeitet werden. Das Pony hatte bis zu dem Zeitpunkt nur wenig Kontakt mit Menschen. Innerhalb von knapp 10 Minuten war das Pony völlig fertig mit den Nerven, versuchte sogar, über die Umzäunung des Roundpens zu springen! MR war nicht in der Lage ,auf das Tier einzugehen. Irgfendwann stand der kleine Wallach völlig verängstigt, zitternd, schweissgebadet und auch noch leitcht verletzt herum. Wenn unsere Züchterin da nicht eingegriffen hätte, wer weiß, was nicht noch alles passiert wäre. Herr Roberts verliess den Roundpen mit den Worten:"Für den hat sich das join-up halt nicht geeignet." Um das Tier kümmerte er sich nicht mehr.Wir hatten hinterher noch eine angeregte Diskussion mit anderern Pferdebesitzern und  Zuschauern, die vorher alle sehr angetan, aber nach dieser eindringlichen Demonstration von MR s "horsemanship" regelrecht geschockt waren!
Der Wallach lebt gottseidank wieder in Frieden auf seinem Heimatgestüt, um Menschen macht er jedoch einen Riesenbogen.
Wenn man sich die Behauptung von MR vor Augen hält, er hätte seine "sanfte und streßfreie" Methode aufgrund von Beobachtungen an Wildpferden entwickelt, dann finde ich das von uns Beobachtete echt des kritischen Nachdenkens wert.
Christina

Quarter2oo6

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Re: Monty Roberts
« Antwort #86 am: 24.02.06, 16:50 »
ich war von anfang an von MR fasziniert. Kaum kam der Pferdeflüsterer raus bin ich total drauf eingestiegen, hab die bücher vom "wahren Pferdeflüsterer" gewälzt und war auch auf einer schau in münchen. Es ist faszinierend was er den pferden alles entlocken kann und wie schnell sie trotz so viel stress ausenherum auf ihn einsteigen.

Das Problem was sich daraus jedoch entwickelt ist, das es jeder nachmachen möchte. Jeder will mit seinem pferd "flüstern" können und seid her werden arme total "harmlose" pferde durch den Round Pen gescheucht und aus bloßer Theorie will man Praxis machen.
Das ist jedoch genau der Fehler. MR hat wirklich ahnung davon, was er tut. Er hat es jahrelang studiert und damit experementiert, kein 13 mädchen wird das an einem Tag mit seinem pferd erreichen.
Er wollte die sache populär machen um dem menschen zu zeigen das es durchaus andere methoden als die gewalt gibt. Jedoch vergessen die meisten das nach dem Join up die arbeit noch lange nicht aufhört.
Ich persönlich rate durchaus davon ab sich mit seinem pferd in den Round Pen zu stellen und zu sagen so jetz lauf und fang an mir zu vertrauen. Das kann man nicht erwarten besonders weil durch falsche körpersprache viel größere probleme entstehen.
Manche pferde reagieren sofort darauf und verzeihen so manche körperfehler des menschen. Andere jedoch nicht, durch falsche aussagen "unserers" körpers kommen sie durcheinander und verstehen die welt nicht mehr warum auf einmal "ihr mensch" sie verbannt und ihnen dann auch noch wie eine raubkatze droht.

Ein mensch der noch nie geritten ist schwingt sich auch nicht einfach aufs pferd. Meiner meinung nach sollte man lieber langsam mit dem pferd anfangen bodenarbeit zu machen, es reicht schon wenn man leichtes dominaztraining wie rückwärtsrichten und stehen bleiben wenn der mensch stehen bleibt macht. Langsame kleine schritte führen oft zum größeren erfolg als gleich das volle Join up programm zu durchlaufen.

winston

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Re: Monty Roberts
« Antwort #87 am: 09.03.06, 11:08 »
Ich sehe Mrs Art als durchaus nicht gewaltfrei an. Gewalt kann man auch in psychischer Hinsicht ausüben, diese ist nur nicht so leicht zu erkennen. Wenn man sich die Mimik der von MR "gearbeiteten " Pferde genauer ansieht, kann man ihnen den enormen Druck und auch die Angst ansehen. Zudem -was bleibt den Pferden denn anderes übrig da im Roundpen, als sich irgendwie mit MR zu beschäftigen? Die in der freien Natur gegebenen Ausweichmöglichkeit haben sie da nicht. MR Thesen wird so kritiklos GLauben geschenkt, da sich die meisten Pferdefreunde mit der von MR so oft zitierten "natrülichen Verhaltensweise" nicht auskennen. Da ich mit echten Wildpferden arbeite, glaube ich, kann ich mir ein Urteil erlauben.

Offline sway

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Re: Monty Roberts
« Antwort #88 am: 09.03.06, 11:30 »
HI!

Wo wohnst du denn das du die Möglichkeit hast mit echten Wildpferden zu arbeiten?

Liebe Grüße sway

winston

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Re: Monty Roberts
« Antwort #89 am: 09.03.06, 13:17 »
Wohnen tu ich am lieblichen und derzeit ziemlich feuchten Niederrhein, also nahe zur niederländischen Grenze. Mit Wildpferden habe ich insofern zu tun, als wir wilde Exmoorponys aus England im Laufe der Jahre importiert und auch ausgebildet haben. Dazu haben wir auch längere Zeit auf dem Exmoor die dort freilebenen Herden beobachten können. Sehr lehrreich, bringt mehr als das Lesen von Büchern, das Betrachten von videos. Obwohl sowas einen natürlich auch weiterbringt. Unser letzter Import war ein 9 Jahre alter Wallach zusammen mit seinem dreijährigen Bruder. Der Neunjährige hat sein ganzes bisheriges Leben auf dem Exmoor wild verbracht. Mit Methoden á la Monty Roberts käme ich bei diesen Tieren nicht weit.