Bin zum Thema HIT-Aktivstall sehr gespaltener Ansicht.
Der Offenstall in dem ich mal war (****LAG-Stall) hatte für 28 Pferde 30 Futterständer. Jedes Pferd hatte seinen eigenen Futterständer, und zur Fütterung haben sich alle schwupsdiewups in ihren Futterständer einsortiert. Dann wenn alle drin waren gab es das individuell angemischte Kraftfutter per Eimer in den Trog.
Jedes neu dazukommende Pferd wartete bis alle drin waren (klar, es wusste ja nicht wohin) und wurde dann als letztes von Hand reingeführt und gleich von der anderen Seite mit Futtergabe belohnt.
Heu gab es in vier auf dem Gelände verteilten, komplett überdachten Raufen und auch in den Futterständern.
Dies war meiner Ansicht nach die optimale Lösung für so viele unterschiedliche Pferde mit unterschiedlichem Futterbedarf (vom Shetty bis zum Kaltblut), aber teils recht arbeitsaufwendig.
Wenn in einem Stall mit Futterständen die Pferde beginnen in den Futterständen zu schlafen, würde ich sehr scharf die Ruhebedingungen unter die Lupe nehmen. Zuviel Aktiv ist nämlich auch nix, und bei dieser HIT-Rechnung mit 4 Heuständen für weissnichtwievielen Pferden hat man praktisch immer die Situation, daß Pferde Hunger haben und andere aus den Ständern herausscheuchen.
Den Oberhammer was das angeht hab ich in einem HIT-Stall gesehen (mit altem Futterautomat ohne Stromschranke) wo mit dem Geräusch des Hafer-rieselns zwei Spezis angaloppiert kamen und den armen im Futterständer rausgescheucht, das Futter inhaliert und denjenigen Verhauen haben beim rauskommen.
Andere wiederum stehen hintendran und zwacken so lange rum, bis derjenige entweder den Futterständer verlässt oder sich nicht mehr raustraut.
Für die Konzeption empfehle ich Dir dringend die Lektüre hiervon:
Dissertation zum Ruhe- und Ausscheideverhalten von Pferden in Offenstallanlagenda sind im Anhang die Grundrisse der beobachteten Ställe und Kommentare dazu.
da mein Pony nach Verlassen des Offenstalls und Umzug in eine Paddockbox erstmal vier Wochen verschlafen hat, ist die Ruhezeit für mich ein Faktor geworden, der mindestens genauso wichtig wie der Faktor "Aktiv" ist.
Rangniedrige Pferde kommen in einer grossen Gruppe selten wirklich zur Ruhe. Optimal war da noch die Bauliche Gegebenheit mit viel Sichtschutz, so daß nicht gleich Stress bestand, wenn ein Ranghoher sich auch nur umguckt - wie es der Fall in einem HIT-Stall ist, der nur aus einem Rechteckigen Auslauf bestand.
seitdem da ein paar mehr Ecken, Sichtschutzbüsche und eine grosse Erweiterung ist ist da sehr viel mehr Entspannung reingekommen.
In diesen Stall könnte ich meinen überhaupt nicht stellen, er hätte da nur Stress.
Zum Trinken:
Selten verlässt ein Pferd die Herde zum Trinken, besonders wenn das Wasser weiter weg ist. Auch bei uns gehen nur die unabhängigsten von der Gruppe weg, um zum Wasser zu gehen (ca 200 Meter im Höchstfall), ansonsten saufen sie alle wie die Irren, wenn die Gruppe dann gesamt reinkommt.
Zum Zufüttern:
in dem letztgenannten HIT-Stall gibt es Hafer vom Automat, sämtliches Zufutter füttern die Einsteller selbst (und nehmen ihre Pferde dazu aus dem Auslaufbereich heraus).