Autor Thema: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht  (Gelesen 27914 mal)

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Offline Rübe

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #15 am: 15.04.06, 14:33 »
Also ich war schon auf verschiedenen Reitkursen von Klassik-Ausbildern, alle mit hoher Qualifikation. Die eine sitzt an der Bande, trinkt Kaffee, unterhält sich mit Bekannten und gibt alle paar Minuten mal Anweisungen. Das ist nett, lernen tut man aber eben nur ein paar Minuten lang etwas. Hochgerechnet auf die paar Minuten ist mir eigentlich alles zu teuer.

Ein anderer trainiert wirklich, jeder Schritt wird kommentiert, jede kleine Hilfe bemerkt oder gefordert. Wenn es läuft, dann lässt er einen auch reiten, ist aber sofort wieder DA, wenn man anfängt zu wurschteln. Wenn es nicht läuft, fällt man tot vom Pferd, wenn man nicht vorher eine Pause erbeten hat. Läuft es aber, würde man sich gerne noch 2 Stunden weiter "schinden". Für so einen Unterricht gebe ich das Geld gerne aus, auch wenn es bei Nr. 1 geselliger ist.
Manchmal ist das Ungesagte das Aussagekräftigere.

Offline Kitty

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #16 am: 15.04.06, 14:55 »
Hallo,

Bei uns Westernreiter zahlt man das schon für einen mittelmäßige Trainer, wenn man überhaupt einen findet.

In meiner Nähe gibt es eine recht gute Trainerin, die verlangt für 30Min. 45€ + Anfahrt. ???
Wobei ich sagen muß, daß ich eine Reitstunde noch nicht gesehen habe, nur sozusagen das fertige Ergebnis
bei Showeinlagen.

25€ für Gruppenstunden sind bei uns leider normal. 50€ für Einzelstunden, egal ob beruflicher Trainer oder nicht.
Die Trainer für Turnierreiter ab 50€ aufwärts.. :-\

Schöne Ostern

esge

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #17 am: 15.04.06, 18:31 »
Fakt ist, dass sich Reitstundenpreise auf Nachkriegsniveau eingebürgert hatten. Nun wagen es ein paar Leute, davon im Hier und Heute leben zu wollen - und schon sind das alles Geldschneider.

Wobei ich nicht behaupten möchte, dass teuer immer gleich gut ist. und schon gar nicht, dass wer sich keinen superteuren Trainer leistet (leisten kann...) dem die Reiterei nichts wert ist. Ich zahle natürlich im Zweifelsfall auch lieber weniger. Aber genau genommen sind die deutschen REitstundenpreise ein Witz. Schließlich hat ein Lehrer in der Regel erstmal ziemlcih viel in die eigene Ausbildung investiert, ehe er unterrichtet. Schon ein popeliger Trainerschein C bei der FN kostet mal eben schlappe 15 bis 1800 Euro - wenn die Kosten für das notwendige Reitabzeichen dazugezählt werden. So, das legt mal in 25 Euro Schritten um auf gegebene Reitstunden.
Aber man kann weder reiten noch unterrichten, wenn man diesen Schein gemacht hat. Das notwendige Wissen muss man sich anderweitig angeeignet haben. Im Grunde rechnet es sich nie!

Jeder hauptberufliche Reitlehrer müsste, würde er mal wirklich rechnen und nicht aus Passion (und purer Doofheit)  beide Augen zu machen, mindestens 40 Euro pro Einzelstunde nehmen.

Nun hoffe ich bloß, dass das niemand meiner RL sagt...

Offline brini

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #18 am: 15.04.06, 23:27 »
@ esge:

Du kannst mir gerne widersprechen.

Aber: Die RL, die einen Preis in der Höhe von 40 - 50 € nehmen machen das nicht aus Jux.
SIE sind in der Lage, sich ihre Schüler aussuchen zu können. Hast du das auch mal bedacht??
Ein Reiter der mal gerade in der Lage ist die Basisdinge mit seinem Pferd umzusetzen, ist vielleicht mit solchen Ausbildern schlicht überfordert weil sie einfach zuviel voraussetzen. Ist so. Selbst oft genug gesehen.

Das meinte ich. Wenn man denn irgendwann mehr will, kann man sich andere (bessere oder teurere) Trainer suchen.
Wenn nicht, auch gut!!
Dann sollte man sich aber auch nicht aufregen über diejenigen, die mehr Geld verlangen.

Natürlich ist teuer nicht gleich gut. Schon klar. Aber zumindest ich bin bereit (und ich habe meinen optimalen Trainer gefunden und der nimmt auch 50 € pro Unterrichtseinheit ....) für einen guten Trainer auch mehr auszugeben, weil er es mir wert ist  ;D. Und mein Pferd ist es mir wert  ;D

Ich habe doch gesagt, jeder so wie er möchte. Aber bitte nicht darüber aufregen, dass es RL gibt, die dann diese 50 € verlangen.

Und: Ich mache es aus "Berufung", Reitern (die es wirklich wollen) die "Basisdinge" für wenig Geld in den Schädel zu bimsen ............... ;D ;D

So ihr Lieben, frohe Ostern

beatrice

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #19 am: 16.04.06, 08:42 »
Klassischer Reitunterricht ist meistens Einzelunterricht und dieser ist natürlich teurer. Ausserdem sind klassische Ausbilder ja häufig auch mobile Reitlehrer, benötigen also mehr Zeit entschädigt als nur den Unterricht; ausserdem muss man mobilen RLs ja auch die Spritkosten entschädigen, was ja nur logisch ist.
Ich selber habe das Glück, dass mein Kleiner im Stall steht meiner RL und sie uns daher nicht hinterherfahren muss. Wenn sie auswärtig arbeitet ist sie aber natürlich immer auch teurer. Ich finde den Preis, den ich bezahlen muss, eigentlich in Ordnung. Da ich wöchentlich nur eine halbe Stunde Unterricht nehme, kann ich mir das auch als Studentin leisten. Ansonsten würde ich lieber nur alle paar Wochen guten Unterricht nehmen als häufiger solchen, der uns nicht oder nur kaum weiter bringt.

LG, Bea

Granny

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #20 am: 16.04.06, 08:54 »
Ein Reiter der mal gerade in der Lage ist die Basisdinge mit seinem Pferd umzusetzen, ist vielleicht mit solchen Ausbildern schlicht überfordert weil sie einfach zuviel voraussetzen. Ist so. Selbst oft genug gesehen.

Das spricht aber nicht gerade für den Reitlehrer.

beatrice

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #21 am: 16.04.06, 08:57 »
Aber: Die RL, die einen Preis in der Höhe von 40 - 50 € nehmen machen das nicht aus Jux.
SIE sind in der Lage, sich ihre Schüler aussuchen zu können. Hast du das auch mal bedacht??
Ein Reiter der mal gerade in der Lage ist die Basisdinge mit seinem Pferd umzusetzen, ist vielleicht mit solchen Ausbildern schlicht überfordert weil sie einfach zuviel voraussetzen. Ist so. Selbst oft genug gesehen.
Ist schon häufig so, aber das ist doch eigentlich tragisch.... Gerade Anfänger bräuchten doch einen sehr guten RL, damit sich Fehler gar nicht erst einschleichen... Ich sehe das daher wie Granny, dass eine solche Haltung nicht durchwegs positiv zu werten ist.

LG, Bea

GerlindeK

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #22 am: 16.04.06, 12:03 »
Ein Reiter der mal gerade in der Lage ist die Basisdinge mit seinem Pferd umzusetzen, ist vielleicht mit solchen Ausbildern schlicht überfordert weil sie einfach zuviel voraussetzen.
Ich sehe es eher so, daß der RL in diesem Fall überfordert ist. Nämlich all die Dinge, die er voraussetzt, wieder auf dem Basisniveau schön in Worte verpackt dem Reitschüler in Theorie, Praxis und Gefühl vermitteln zu können.
Esge hatte es ja schon gesagt, daß der Weg von Null bis A durchaus schwieriger ist als der Weg von A bis L. Das sehe ich genauso.
Denn hier gilt es besonders, das Handwerk schon zusammen mit dem Gefühl zu vermitteln. Und das ist besonders schwer, wenn das Handwerk noch nicht funktioniert, weil z.B. der unabhängige Sitz noch erarbeitet werden muß, aber trotzdem der Schwerpunkt auf das "richtige" Gefühl gesetzt werden muß.
Wie bekomme ich den Reitschüler zum denkenden, fühlenden, selbständigen Reiter, der mit der Zeit seine grobmotorigen Hilfen nach und nach verfeinert, und selbst ein Gefühl dafür bekommt, inwieweit seine Hilfen recht oder schlecht sind?
DAS erfordert die gesamte Palette des Könnens/der Qualifikation eines RL´s.
"Die Basisdinge in den Schädel zu bimsen" empfinde ich als denkbar schlechteste Art der Beschreibung für diese Leistung!

Wenn man denn irgendwann mehr will, kann man sich andere (bessere oder teurere) Trainer suchen.
In meinen Augen gibt es keinen abrupten Übergang von "wenig zum Mehr" / "bis hierhin reicht ein "schlechter RL und nun ist der "bessere Trainer" nötig".
Der Übergang sollte fließend sein, da der Basislehrer die nötigen Grundlagen zum "Mehr" schon geschaffen hat.
Da arbeitet der RL vielleicht noch am korrekten Durchreiten einer Ecke, und auf einmal spurt das Pferd zum ersten Mal tatsächlich schön gesetzt ein, und der Reitschüler erfühlt zum ersten Mal die aktive HH und bekommt eine Ahnung, wie sich die Versammlung evtl. anfühlen könnte.
DAS ist die Arbeit eines RL´s an der Basis!
Da vefeinert man nach und nach die Seitengänge, und für Bruchteile von Sekunden spürt der Reiter eine veränderte Wahrnehmung beim folgenden Geradeaus, die Volten werden nach und nach rund, das Pferd wird nach und nach geradegerichtet, die Bewegungen verändern sich, der Reiter kommt zum Sitzen, auf einmal fallen die Hilfen leichter, ein Umsetzen der Anweisungen des RL fällt leichter.........
Nach und nach nähert man sich dem harmonischen Reiten und der sitzunabhängigen Hilfengebung.
Diese Momente sind erst selten, und sollten im Folgenden immer häufiger abrufbar werden.

Ein "bis hierhin war alles nur schnöde (minderwertige) Basis, und ab jetzt geht es nach "oben!", gibt es in meinen Augen nicht!!

Gerade am Anfang sollte der RL den Schüler so oft wie möglich begleiten.
Einmal in der Woche Unterricht empfinde ich als das äußerste Minimum.
Doch sollte der Unterricht eben bezahlbar bleiben.
240 € (oder mehr) mtl. Unterrichtskosten werden an der Basis kaum umsetzbar sein, und gerade deshalb ist die Basis auf RL angewiesen, die  noch aus Passion und Liebe zum Reitsport bezahlbaren Unterricht anbieten und hoffentlich den Trend "weg von "in den Schädel bimsen""einschlagen!
« Letzte Änderung: 16.04.06, 12:08 von GerlindeK »

Offline felis

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #23 am: 16.04.06, 14:23 »
Kurz überschlagen:
50 € x 8 Std.* x 21* Arbeitstage = 8.400 €. (*: durchschnittliche Arbeitszeit eines Normalo-Arbeitnehmers)
Davon grob geschätzte 60% Abgaben runter gleich: 3.360 € Netto.
Runden wir das noch großzügig auf 3.000 € ab, erscheint mir der Verdienst immer noch recht nett.

@Gerlinde,
diese Rechnungsaufstellung ist gelinde gesagt etwas naiv.
Wenn der RL selbstständig ist, ist folgendes zu beachten:
Er macht Buchaltung , Steuererklärungen, Werbung, eigene Fortbildung, muss ggfs. zu Marketingzwecken auf Turniere/Shows. Dafür muss er mind. ein eigenes entsprechend gut gerittenes Pferd haben. All das kostet Zeit in der er keinen müden Euro verdient.
Außerdem leidet er natürlich unter dem Wintersyndrom - wiill heissen in der Kalten Jahreszeit bleibt ein Großteil der Kunden weg. Im Klartext: das Jahresgehalt muss zwischen März und November verdient werden. Weihnachtsgeld - und Urlaubsdgeld - Fehlanzeige. Krankengeld? Nur bei wirklich guter (und entsprechend teuerer) Versicherung.
Von den Einnahmen wird zunächstmal Merwertssteuer (16%) dann Einkommenssteuer (bis 40%) und ggfs. Gewerbesteuer gezahlt werden und dann gehen dann noch die ganzen Sozialversicherungen ab und zwar sowohl der Arbeitgeber- als auch der Arbeitnehmer -Anteil...
Selbst wenn er die 21 d a 8 h vollkriegt, tut er das überwiegend auch an WE und Abends - wann halt seine Normalo - Kunden Zeit haben - will heissen, er arbeitet, wenn alle anderen Freizeit haben. Und Für seine 60 Std. Woche (alle Nebenarbeiten mitgerechnet) kriegt er dann einen Monatsdurchschnittsverdienst von 3/4 mal 3000 =ca. 2.300 Euro. Echt attraktiver Job - muss ich sagen....*sakasmusmodusaus*
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GerlindeK

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #24 am: 16.04.06, 15:07 »
Meine gelinde gesagt naive Rechnung bezog sich auf den noch naiveren Vergleich mit anderen Handwerkern.
Bevor man solche Vergleiche in den Raum wirft, sollte man erstmal den Einsatz der finanziellen Mittel beachten, die zur Ausübung eines Berufes nötig sind.
(Preise für Spezialwerkzeug und Prüfgeräte in Händlerwerkstätten gehen bis in den fünfstelligen Bereich!)
Die Teilnahme an Fortbildungsseminaren ist in bestimmten Berufsgruppen Pflicht und kann jährlich vierstellige Dimensionen annehmen.
Saisonelle Schwankungen gibt es ebenfalls, siehe Motorradbranche.
Es ist ein Unding, den Verdienst eines RL´s  z.B. mit dem Std-Lohn eines Kfz-Mechanikers zu vergleichen (wo sich im Neuwagenbereich die Händler gegenseitig in den Ruin treiben, was durch die Werkstatt wieder aufgefangen werden muß, und sich eine gut ausgestattete Werkstatt erstmal amotisieren muß).
Genauso unmöglich wäre der Vergleich mit einem Unternehmsberater, wo sich die UNB gegenseitig überbieten und die Preise immer mehr in die Höhe treiben.
Das Thema ist viel zu komplex, als daß man platt vergleichen könnte.
(Außer das Risiko, welches in jeder Berufsgruppe besteht!)

Daß die wenigstens RL über 8 Std täglich die Woche ausgebucht sind, ist mir klar.
Aber soll der Schüler wirklich die "Frei"-Zeit und das Risiko des RL´s bezahlen?

Die Buchhaltung eines RL´s ist ein Klacks (jedenfalls für mich 8)), Steuererklärungen macht jeder brave Bürger, Mundpropaganda wäre die kostengünstigste und eigentlich wünschenswerteste Werbung für einen RL, Fortbildung macht fast jeder im Beruf Stehender, genauso wie Steuern und Abgaben zahlen sowie Überstunden leisten.

esge

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #25 am: 16.04.06, 18:12 »
Aber soll der Schüler wirklich die "Frei"-Zeit und das Risiko des RL´s bezahlen?

Ja! Denn sonst gibt es diesen RL bald nicht mehr, weil er pleite ist. dann sucht er sich wieder einen bürgerlichen Job und tja, die Reitschüler gucken in die Röhre und beschweren sich mal wieder, dass weit und breit kein engagierter Reitlehrer aufzutreiben ist. Diese Klage findet sich in genügend Boxen.
Tja, dann fahrt doch halt 300 km bis zu eurem Traumreitlehrer. Da zahlt ihr dann noch Fahrtkosten und Unterbringung usw. und kommt auf viel mehr Geld pro Reitstunde. Dolle Rechnung!

Und nur mal so aus Interesse (weiß es wirklich nicht): Ist Judo-Anfängerunterricht eigentlich billiger als für Leute mit dem braunen Gürtel?
Warum also soll Anfängerreitunterricht billiger sein als für Fortgeschrittene?
Der Preisunterschied sollte sich ja wohl eher an Engagement und Know-How für die jeweilige Zielgruppe festmachen.

Offline brini

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #26 am: 16.04.06, 18:30 »
@ esge: Deine Meinung steht doch unter jedem deiner Beiträge.

Da bleibt doch nichts mehr zu sagen .....

Gerlinde:
Es ist so, ab einem gewissen Leistungsniveau können sich die Trainer ihre Schüler aussuchen.

Das die RL an der Basis diejenigen sind, die Schwerstarbeit leisten müssen, weiß ich nur zu genau. Aber es ist auch so, dass es für die Basisarbeit NICHT notwendig ist erklären zu können wie man saubere Einerwechsel oder gut durchgesprungene Pirouetten entwickelt.

Vergleicht es doch mal mit "normalen Lehrern". Es gibt welche für die Grundschule, dann welche für Realschulen und dann welche für Gymnasien und irgendwann noch Professoren an der Uni.
Niemand erwartet von einem Grundschullehrer, dass er Studenten unterrichtet und niemand nötigt einen Hochschulprofessor, an einer Grundschule zu unterrichten ..........

Jetzt begriffen?

esge

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #27 am: 16.04.06, 19:49 »
Brini, du scheinst mir kaum flexibler zu sein und zudem keine Ironie zu kennen.
"Jetzt begriffen" spricht schon für eine gewisse, räusper, Selbstüberzeugtheit.

Aber hier prallen wohl eher die Meinungen der Unterrichtenden und der Unterrichtssuchenden aufeinander. Klar, dass da die Interessen auseinander driften.

Offline wups

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #28 am: 17.04.06, 00:17 »
Gerade die Ausbildung an der Basis ist imens wichtig und Gold wert. Nicht umsonst verstärkt die FN gerade ihren Fokus auf diesen Bereich. Denn ohne solide Baisis haben auch die "Trainer" mit den höheren Weihen nix zu lachen...

Andererseits: Ein Anfänger ist selten gewillt 40 oder mehr Euro für eine Reitstunde auszugeben, schließlich will er ja erst einmal reinschnuppern. Und wenn er Blut geleckt hat, kauft er sich eher ein eigenes Pferd, wenn es für ihn bezahlbar ist, statt nur Unterricht auf Schulpferden zu nehmen. Kein Wunder, sind gute Schulpferde doch selten. Nicht zuletzt, weil deren Einsatz kaum jemand reel bezahlen will.

Das ist die eine Seite.

Und die andere Seite: Die guten Reitlehrer/Trainer (die, die nicht nur reiten, sondern auch ausgeprägte pädagogische Fähigkeiten haben) können sich in der Tat die Schüler aussuchen. Zwei Dörfer nebenan gibt es eine ganz "gewöhnliche" Reitschule mit Schulpferden, Kinder die dort anfangen wollen müssen sich auf eine Warteliste setzen lassen. Durchschnittliche Wartedauer: bis zu sechs Monate. Die Preise sind mehr als zivil, und so kommt das eine zum anderen.

Mein Reitlehrer kann neben gut reiten auch noch wirklich gut unterrichten, sein Wissen also weitergeben. Gerade bei Reit"lehrern" ist das eine Fähigkeit, die nicht allzuweit verbreitet ist.

Kurzum: Alles eine Frage von Angebot und Nachfrage. Schön wäre es ja, wenn auch an der Basis *mich dazu zählt* der Anspruch an den Reitlehrer höher wäre. Vile zu oft noch,werden da rüde Unterrichtsmethoden oder persönliche Angriffe von den "Halbgöttern in Reitstiefeln oder Chaps" hingenommen, ohne das selber genügend zu hinterfragen.

 

Lieben Gruß Wups
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Klein? Wer ist hier klein? Es zählt doch nur die innere Größe ;-)

Offline chily

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #29 am: 17.04.06, 10:48 »
*auchmalmeinensenfdazugeb*

Von meinen Musiklehrern bin ich solche Preise durchaus gewohnt, in Musikerkreisen sind die Ambitionierteren auch ohne mit der Wimper zu zucken bereit, sowas zu zahlen. Solche Diskussionen gibts da irgendwie gar nicht...Was ich so hatte, war z.B.  Profiklarinettist am Theater der Kleinstadt: 30 Euro die Stunde, GÜNSTIG! Studierte Klavierlehrerin, 25 Euro die Stunde, EINMALIG GÜNSTIG, Profiklarinettist in der Großstadt, 50 Euro, GANZ NORMAL....Ein Freund von mir hat Privatunterricht beim Hochschulprof ergattert, zahlt hier 70 Euro. Tja, so ist das Leben. Mein Vater ist freier Unternehmer mit entsprechendem Risiko und Arbeitszeiten, der bekommt eindeutig mehr in der Stunde und ist verglichen mit der Konkurrenz am unterste Ende....so what?
Für meinen klassischen Reitunterricht zahl ich übrigens 20 Euro die Stunde +  30 Euro für den Sprit. Und ich bin mir sicher, meine RL kann das nur so günstig machen, weil sies nur nebenher macht und einen festen Job hat. Ich bin übrigens noch sehr mit den Basisdingen beschäftigt, was Pferd und Reiter betrifft, und auch ich empfinde gerade das als bewundernswerte Höchstleistung meiner RL, mir den Grundstock zu setzen. Auf jeden Fall mehr, als neben der S-Dressur-Reiterin mit dem hochausgebildeten Pferd zu stehen und alle 10 minuten mal ein Verbesserungsvorschlägchen zu bringen, weil im Grunde eh alles passt....