Autor Thema: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht  (Gelesen 28007 mal)

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geolina

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #45 am: 18.04.06, 15:26 »
hallo,

der vergleich mit den lehrern hinkt weiterhin, da gerade rls oft eine grundlegend andere ausbildung aufweisen...aber mir solls recht sein brini - hast mich überzeugtm, well done ;)

nur das mit dem selbstständigen - gerede geht mir auf die nerven. mein mann ist selbstständig - mir muss also keiner erzählen welches risiko damit verbunden ist (auch nicht zum 5. mal)

und mein mann (habe ich in einer anderen box mal geschrieben) verkauft sich auch nicht als, hauptsache billig, sondern will geld für den guten job den er leistet...ja meine güte, steht doch auch jedem zu.

nur wenn ich höre, dass andere doppelt so viel nehmen wie ein selbstständiger rl, der auch schon meisterschaften gewonnen hat, also da weiss ich einfach nicht wie da die verhältnismäßigkeit gegeben ist.

aber danke dass man mir auf die frage geantwortet hat, ob nun 30 min einzelunterricht oder 60minütiger einzelunterricht gemeint war - ... mir soll es egal sein...

meine lehrer haben zum glück auch so ne überlebensstütze gefunden - auch wenn ich ihnen den guten unterricht zum fast schon null-preis aus den rippen schneide  ::)

alex

Nearly95

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #46 am: 18.04.06, 15:35 »
Geiz ist geil ist wohl eher der falsche Begriff hier.

Man sollte schon einiges in Erwägung ziehen. Ein Hauptpunkt ist doch gewiss auch der eigene Geldbeutel. Warum mehr ausgeben als nötig?

Ich bin seit 4 Jahren bei der gleichen RL, anfangs hatte sie den Trainer C, verlangte für 30 Minuten Einzelunterricht 15 Euro, für 60 Minuten Einzelunterricht 20 Euro.

Inzwischen hat sie den Trainer B, verlangt für 30 Minuten Einzelunterricht 20 Euro und für 60 Minuten Einzelunterricht 30 Euro.

In absehbarer Zeit wird sie den Trainer A machen, dann dementsprechend wiederum die Kosten einer Reitstunde anpassen, d. h. man kann sich nach der letzten Erhöhung einstellen auf 30 Euro für 30 Minuten Einzelunterricht und 40 Euro für 60 Minuten Einzelunterricht.

Die erste Erhöhung war keine Diskussion, die zweite wird auch keine werden. Denn sie bildet sich weiter erstmal auf eigene Kosten, klar müssen diese später umgelegt werden auf die Einnahmen. Solange ich als Endverbraucher davon profitiere, bin ich auch damit einverstanden und werde mir keine neue RL suchen.

Allerdings muss ich als Endverbraucher auch irgendwo in den Geldbeutel schauen. Abgesehen von der in absehbarer Zeit anstehenden Erhöhung werde ich eine weitere Erhöhung dann wohl eher nicht mehr verkraften können (50 Euro für 60 Minuten sind bei mir halt irgendwo nicht mehr drin), da ist finanziell dann irgendwo Ebbe . Da ich mit meiner RL allerdings super zufrieden bin, werde ich meine Konsequenz daraus ziehen und eben die Unterrichtsstunden reduzieren, d. h. nicht wie jetzt alle 14 Tage 30 Minuten Einzelunterricht, sondern dann eben 1x im Monat 30 Minuten Einzelunterricht.

Wenn ich von meiner RL nicht überzeugt wäre, würde ich allerdings nicht annähernd soviel Geld investieren.

Wobei natürlich es immer eine Frage ist. Wenn ich jetzt durch Zufall eine RL kennenlernen würde, von der ich ebenso begeistert wäre, wie von meiner jetzigen RL, diese aber billiger wäre, dann würde ich natürlich die billigere Variante vorziehen.

Die Frage bezog sich hier doch eigentlich auf klassische Reitlehrer. Da musste ich letztens auch erstmal schlucken. Denn was für Qualifikationen hat ein klassischer Reitlehrer denn aufzuweisen? Wohl kaum Turniererfolge oder? Die verzählen, sie seinen Schüler von BB, PK oder sonstwem und verlangen eine Kohle, dass man mit den Ohren schlackert. Ist sowas Qualifikation genug?

vg Tanja

Offline Presto

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #47 am: 18.04.06, 15:50 »
Warum ist dann diese Diskussion gerade bei den RL so ausgeprägt? Jeder Handwerker verdient mehr! *wiederhol*
Logo ist der eigene Geldbeutel wohl das Wichtigste - aber nur arme Würmer schreiben hier glaub ich nicht mit  ;)
Wenn ich wen find der toll ist und der wenig verlangt wär ich ja dumm wenn ich es nicht machen würde!
Weil ich eben so jemanden nicht habe, geht es mir wie dir das ich dann reduziere - weil es nicht anders geht!
Und gerade die die Ausbildung bei PK machen, legen dafür einen Haufen Geld hin! Ein 'Schüler' von irgendwem reicht mir persönlich eh nicht als alleinige Qualifikation! Eine Qualifikaition hinsichtlich Turniererfolge ist mir allerdings auch nicht wichtig und zu wenig aussagekräftig!

Offline glögli

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #48 am: 18.04.06, 16:18 »
Meine RL qualifiziert sich für mich über ihren Unterricht. Turniererfolge sind für mich zweitrangig. Dass sie Schülerin von BB ist, tönt zwar nett, macht aber auf dem Niveau wo ich noch (lange ;)) reite, keinen Unterschied zu anderen Reitweisen/Richtungen und war für mich auch nicht ausschlaggebend. Natürlich könnte ich auch Unterricht für 30 Euro kriegen. Aber dann nur jemanden in der Mitte zu haben der mein Pferd sowieso nicht für voll nimmt und nicht sieht was wir in der Lage sind zu leisten und was nicht, bringt mir auch nichts. Was jetzt nicht heisst, dass günstiger Unterricht automatisch schlecht ist. Nur damits keine Missverständnisse gibt.
Ach übrigens. Ich habe drei Monate lang fast täglich nach einem RL gesucht. All die "Standartreitlehrer" waren sich viel zu fein dafür ein Kaltblut auf einem provisorischen Platz zu unterrichten. Bei den "elitären" Klassikern wurde ich dann fündig.
Unterwegs mit einem Südländer und zwei Österreicher

Nearly95

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #49 am: 18.04.06, 16:25 »
Presto, der Vergleich hinkt a weng.  ;)

Grundlegend ist es doch scho etwas anderes, mal einen Handwerker zur Reparatur von irgendwas zu holen, dessen Stundensatz 100 Euro beträgt (hinzu kommt dann noch Material etc.) ODER aber einen Reitlehrer in Anspruch zu nehmen. Der Reitlehrer wird eine regelmäßig wiederkehrende Leistung vollbringen, während der Handwerker seine Reparatur erledigt und wieder fort ist. Dementsprechend die Rechnung für Malerarbeiten in der Wohnung von z. B. 300 Euro sich nicht annähernd so gewaltig anhören, wie z. B. 52 Stunden im Jahr Reitunterricht á 50 Euro entspricht 2.600,00 Euronen im Jahr.

Dementsprechend ein Stundensatz von 50 Euro (sind umgerechnet immerhin fast 100 DM) scho a weng heftig ist. Wenn das Preis-Leistungsverhältnis dem jeweiligen Endverbraucher zusagt, bitteschön, soll er es doch machen. Aber mir fehlt da dann die Relation. Mein Pferd kostet mich im Jahr 3/4 dessen, was mich der RL mit einem Stundensatz von 50 Euro im Jahr kostet. Da muss der Reitlehrer schon super Qualifikationen vorweisen, sich wirklich oft und regelmäßig weiterbilden, dann auch wirklich schon fast perfekt sein, damit bei mir die Relation wieder stimmt.

Und da stimmt das Preisleistungsverhältnis halt einfach nicht, wenn sich der Reitlehrer auf seinen Lehrer PK beruft und deshalb solche horrende Stundensätze verlangt.

Klar zählt in erster Linie das tatsächliche Können. Aber ein ungelernter Maler wird wohl kaum den Stundensatz eines ausgelernten und noch die Meisterprüfung besitzenden Malers verlangen können.

Offline Thesi

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #50 am: 18.04.06, 16:28 »
Hätte er ihn erhöht: Hättest du deinen RL plötzlich schlechter gefunden, sodass du fortan nicht mehr bei ihm geritten wärest?


Nein, natürlich nicht... aber mit dem Preis zahl ich für die Qualität und nicht dafür, ob er selbständig ist oder nicht.

Und mögliche Verdienstausfälle saugt er sich dann aus den Fingern?? Wer soll das sonst zahlen wenn nicht die Kunden?

Aber was kann ich als Schüler dafür, dass er sich selbständig macht? Und was hab ich als Schüler davon?
Die Qualität des Unterrichts ist die gleiche... was rechtfertigt den höheren Preis?

Ich finde es wirklich schockierend was manche hier für eine Meinung haben und bereit oder nicht bereit sind zu zahlen!
Klar ist es toll wenn man einen 'günstigen' RL hat - aber leben kann davon keiner - nebenberuflich ist das auch nicht mehr wie ein Trink- bzw. Benzingeld - und wohl neben- oder hauptberuflich nicht mehr als Passion  :-\
Also wenn ich guten Basisunterricht genossen hätte, wären viele Fehler garantiert nie aufgetreten - Schade! Und mei, was hätt ich Geld GESPART!!  :o
Der Vergleich mit den Lehrern passt da ganz gut. Viel wissen, wenig bekommen - ausser vielleicht der Professor - aber auch nur wenn er sich richtig vermarket...
Aber Geiz ist geil, ich weiß schon  :'( :'( :'( :'(

ich weiss nicht, ob du jetzt mich meinst (der erste Teil deines Postings bezieht sich ja offensichtlich auf mich)...
wenn ja, ich bin durchaus bereit für guten Unterricht zu bezahlen.
Wie gesagt, es geht um Angebot und Nachfrage... man schaut sich als Schüler wohl meistens zuerst die QUaität an, und dann muss man entscheiden, ob man es sich leisten kann.

Ich kenne kaum einen Reiter, bei dem der Preis der ausschlaggebende Grund für einen Reitleher ist, aber irgendwo hat wohl jeder seine finanzielen Grenzen.

Dass ein langer Anfahrtsweg den Preis in die Höhe treibt, versteht sich ja von selber.

Offline brini

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #51 am: 18.04.06, 19:59 »
Na, diese Diskussion könnte man wohl endlos weiterführen ohne je wirklich zu einem Ergebnis zu kommen.

Die modernen "Klassiker" BB z.B. oder die Barockszene finde ich persönlich manchmal auch recht gewöhnungsbedürftig. DA hat man das Gefühl deren Preise sind so hoch weil sie allein dadurch ihre "Qualifikation" untermauern wollen (müssen?).

Aber, esge, gut, dass wir uns zumindest in Teilbereichen verstehen  ;D.

Irgendjemand fragte nach, über welche Art von Unterricht, ich nehme mal an 30 - 45 Min Einzelunterricht mit eigenem Pferd.

Ich hätte es natürlich auch lieber, wenn mein RL nur 20 € (oder gar nur 10 € ;D) nehmen würde. Aber dem ist nicht so.
Und weil ich von ihm mehr als überzeugt bin, bezahle ich halt mehr. Ich bin mittlerweile auch in der Lage, mit einmal pro Monat RU auszukommen (wenn alles glattläuft).

Natürlich sagen auch Turniererfolge nicht unbedingt etwas über die Befähigung als ReitLEHRER aus. Aber es ist schon von Vorteil wenn derjenige der unterrichtet selbst viel Erfahrung mit vielen verschiedenen Pferden gesammelt hat.
Er hat dann einfach mehr Lösungswege parat als diejenigen die ihr Wissen in Theorie-Crash-Kursen erworben haben.

Das macht z.B. für mich einen guten Ausbilder aus: Er muss sehr gut reiten (ohne Brachialmethoden!!!!!), er MUSS gut nachzureiten sein und er muss meine Stärken und Schwächen erkennen und sich in meine momentane Situation auf dem Pferd gut hineinversetzen können.
Was nützt mir einer der nur Phrasen von sich gibt? Die kann ich ganz alleine nachlesen. Ich brauche nachvollziehbare Ansätze, Hinweise auf gute Lösungen für kleinere oder größere Problemchen und auch mal Lob.

OK, ich bin immer noch bereit, für guten Unterricht gutes Geld auszugeben.

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Offline Olli

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #52 am: 18.04.06, 21:27 »
OK, ich bin immer noch bereit, für guten Unterricht gutes Geld auszugeben.
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da schließ ich mich mal einfach an!!!!
Wir dürfen das Pferd nicht vermenschlichen,
wir müssen uns verpferdlichen.“

Offline Presto

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #53 am: 18.04.06, 23:12 »
Klar kommt der Maler(der ja auch nicht den Stundensatz verlangen kann wie manch anderer Handwerker, Maler schließ ich bei dem Vergleich sogar eher aus) nur einmal - hat dafür auch mehr Kunden pro Jahr - und klar hinkt der Vergleich - deswegen find ich ihn so passend ehrlich gesagt  8) Muss man nicht verstehen, nein...   ::) Ein Maler muss auch nicht 100 Bücher übers Wand anstreichen lesen studieren (ausser er betreibt es künsterlisch vielleicht) und sich nonstop und immer fortbilden.
Ich find 50 Euro immernoch nicht übertrieben viel. Die bleiben ja nicht netto übrig. Wie schon mal von wem anderen erwähnt, es ist wie bei jedem Selbständigen... Irgendwo muss die Asche halt herkommen   ;)
ich weiss nicht, ob du jetzt mich meinst (der erste Teil deines Postings bezieht sich ja offensichtlich auf mich)...
wenn ja, ich bin durchaus bereit für guten Unterricht zu bezahlen.
Wie gesagt, es geht um Angebot und Nachfrage... man schaut sich als Schüler wohl meistens zuerst die QUaität an, und dann muss man entscheiden, ob man es sich leisten kann.
es bezieht sich nichts auf irgendjemand persönlich und es muss sich auch niemand rechtfertigen für das was er tut.
Es ist nur meine Meinung und die Grundstimmung die in der Reiterwelt allgemein in der Luft liegt und mich stört.
Dabei muss sich jeder Besitzer und Reiter überlegen, was ihm sein Pferd wert ist etc. und da trifft der 2. Satz von dir voll zu!

geolina

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #54 am: 19.04.06, 08:28 »
hallo,

eigentlich ist ja die grundstimmung in der reiterwelt so viel kohle wie möglich unter das volk zu bringen ;)
also sagt mein mann - immer wenn ich ne rechnung überweise.

deswegen tun sich einige rls ohne qualifikation ja so leicht so viel geld zu verlangen. übrigens - mit qualifikation muss nicht das fn-system gemeint sein. aber eben erfahrung - wie es jemand schon gesagt hat. das buch von p.k., bb, der fn -  könnte ich auch alleine lesen, ich will jemanden haben, der das system an verschiedenen pferden ausprobiert hat und mir sagen kann, wie und wo das bei meinem funktioniert und was wohl bei meinem schwachsinnig ist und anders evtl. leichter funktionieren könnte. sonst kann ich mein geld wirklich lieber für bücher ausgeben.

einige rls mögen ja 60 eus die stunde ( ich habe ja so einen rl ;) - aber reite eben nur 30 min - denn beim am hingegebenen zügel dahinlaufen lassen muss er mir nicht unbedingt voll konzentriert zuguggn ) wert sein - aber eben nicht alle die das verlangen sind es auch wert.
also sollte man sich eben vorher informieren und nicht das geld mit vollen händen unter die rls verteilen, denn es ist eben nicht alles gold was sich den unterricht vergolden lässt.

alex

Monsti

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #55 am: 19.04.06, 08:44 »
Bei dem, was einen guten RL ausmacht bin ich brinis Meinung: gut reiten, nachreitbar sein, verschiedenen Lösungswege parat haben, Probleme erkennen und beheben können, Spaß vermitteln, Ruhe ausstrahlen, auch mal loben - vorurteilsfrei an die Sache herangehen.
Für das alles braucht man aber nicht unbedingt Scheine oder Urkunden, sondern Erfahrung.

Meine RL bietet mir das alles! ;D Sie hat keine Trainer-Scheine vorzuweisen (hat Angst vor dem Springen, in der Dressur ist sie dafür unschlagbar.) Sie macht Kurse bei H.H., einer Schülerin v. H.H., Meyners, einem Reiter der span. Hofreitschule und F.T. und mit dem Unterricht finanziert sie diese Kurse mit - und von denen provitieren auch wir Schüler wieder.

Meine RL verlangt 20 € für eine ganze Stunde mit eigenen Pferd. Wenn ich mal ein Schulpferd brauche nehme ich Unterricht bei ihrem Ausbilder und zahle dann für 30 Min 20 €. Bei beiden gibt es nur Einzelunterricht.
Bei meiner RL habe ich das Glück, dass sie rasseunabhängig ist *winkzuglögli* und auch mit Kalten arbeitet.  ;)
Ich zahle den Preis auch gerne, zum einen lerne ich viel in einer Stunde, mein Pferd lernt viel, und wir haben jedes Mal Spaß.

Wenn mein Mann mal in der Halle sitzt und den Reitern zusieht (er ist Fußgänger), kann er genau sagen, wer Unterricht bei meiner RL hat :o.
Ihre Schüler und Pferde sitzen schon ganz anders auf ihren Pferden, ReiterundPferdPaar strahlen Ruhe, Sicherheit, Spaß und es wird ohne Gewalt und Geschreie gearbeitet... DAS will ich  ;D


 

Offline Thesi

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #56 am: 19.04.06, 10:13 »
Ich find 50 Euro immernoch nicht übertrieben viel. Die bleiben ja nicht netto übrig. Wie schon mal von wem anderen erwähnt, es ist wie bei jedem Selbständigen... Irgendwo muss die Asche halt herkommen   ;)es bezieht sich nichts auf irgendjemand persönlich und es muss sich auch niemand rechtfertigen für das was er tut.
Es ist nur meine Meinung und die Grundstimmung die in der Reiterwelt allgemein in der Luft liegt und mich stört.
Dabei muss sich jeder Besitzer und Reiter überlegen, was ihm sein Pferd wert ist etc. und da trifft der 2. Satz von dir voll zu!
Da muss ich sagen, ich hab in der (hiesigen) Reiterwelt den gegenteiligen Eindruck... was nicht viel kostet, ist auch nichts wert (was besonders bei Reitunterricht nicht immer zutrifft).
Und das find ich auch den falschen Ansatz...


Offline charonaTopic starter

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #57 am: 19.04.06, 10:16 »
Wenn ich mich als ursprünglicher Fragesteller wieder in die Diskussion einschalten darf...

Grundsätzlich sind wir uns ja alle einig, dass es sinnvoller ist, mehr Geld für GUTEN Reitunterricht auszugeben. Für schlechten bzw. kontraproduktiven Unterricht sind meiner Meinung nach selbst 10 EUR zuviel bezahlt. Und wenn ich all das Geld zusammenrechne, dass ich im Anfang meiner "Reitkarriere" 2-3 x wöchentlich für schlechten bzw. nicht-passenden RU bezahlt habe, dann hätte ich mir und meinem Pferd nicht nur die Frustrationen, Tränen, Umwege und Überforderungen und und und ersparen können, sondern hätte viel besser 1 x pro Woche die angesprochenen 60 EUR für 45 min hinblättern können. Ich bin anfangs dem Fehler aufgesessen, dass eigentlich jeder gut ausgebildete RL die Basisarbeit begleiten kann und dass die sogenannten teuren RL ja erst dann nötig sind, wenn man ein gewisses Niveau erreicht hat.
Inzwischen interessieren mich Qualifikationen wie erfolgreicher Turnierreiter, nur noch sekundär bis gar nicht, sondern geht es mir vor allem um die Einstellung des RL zum LEBEWESEN Pferd.

und ob ein (guter) RL jemals gänzlich seine Investitionen für eigene Ausbildung, gute(s) Pferd(e), Turnierstarts über Unterrichtsgelder zurückverdienen kann, ist auch bei noch höhreren Stundensätzen wirklich fraglich.

Mir geht's mehr um die eingangs gestellte Frage, ob solche Tarife "üblich" sind. Eine der selektierten Reitlehrerinnen sagte wörtlich: "ich würde ja weniger Geld für die Stunde fragen wollen, aber das ist schlecht für meinen Ruf. Wenn ich den Unterricht nicht "teuer" verkaufe, dann denkt man, dass ich nichts kann." Also wirken sich, zumindest in diesem Fall, Zwänge von aussen negativ auf den Stundenpreis aus.

LG Angela

Offline charonaTopic starter

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #58 am: 19.04.06, 10:27 »
Ach ja, noch zurückkommend auf eine ehere Äusserung: ja, ich bin eine der lesenden Reitschülerinnen. Ja, ich stelle bestimmte Vorgehensweisen des RL in Frage. Ja, auch wenn es belächelt wird, muss ich dies meinem Pferd zuliebe -zumindest bei meinen bisheringen RL hier in den NL- tun. Ja, bis jetzt habe ich nur einen RL gefunden, der mich und mein Pferd weiterbringen konnte, der allerdings leider für uns -räumlich gesehen- unerreichbar ist (trotz Pferdehänger!) Dieser Mann hat mir eine Art mit Pferden zu arbeiten gezeigt, die 100% zu uns passt und ich hoffe, jemanden zu finden, der auf diese Art mit uns weiterarbeiten kann und für uns erreichbar ist.

Offline MerlijnCH

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Re: "Astronomische" Preise (klassischer) Reitunterricht
« Antwort #59 am: 19.04.06, 10:35 »
- aber reite eben nur 30 min - denn beim am hingegebenen zügel dahinlaufen lassen muss er mir nicht unbedingt voll konzentriert zuguggn ) wert sein -
Ganz genau, ich z.B. reite nie länger als 30 Minuten (okeh es waren auch schon 35 oder vierzig, aber auch schon mal nur 25 Minuten). Ganz klar anwärmen oder ausschritten ohne RL. Ebenso verfahren wir, wenn RL Pferd bereitet, ich wärme an an der Longe und führe Pferd nachher Schritt.

Qualifikationen sind für mich bei einem Berufsreiter der Unterricht, wie er reitet, der Umgang mit seinen eigenenPferden, wie sehen die jungen Pferde aus die er ausgebildet hat, wie entwickeln sie sich weiter und an letzter Stelle die Turniererfolge.
Und ganz wichtig z.B. bei meinem jetztigen RL/Bereiter von Jungpferd als auch sehr guten Kollegen, die Bandbreite an Pferden die er sich nicht zu schade ist, zu trainieren und auch den Blick über den Tellerrand, den er immer wieder macht.
Vom WB-Dressurkracher bis zum Freiberger-Deckhengst den er regelmässig in den Final bringt ist alles vertreten..
Als Abwechslung reitet er Quadrillen turniermässig und reitet gerne PDD´s (höchst erfolgreich). Daneben als Dresurfuzzi auch mal ein Springturnier mit geeignetem "Material" oder auch schon eine leichte Military...

Müssig zu erwähnen, dass der "Kerl" ausgebucht ist, völlig...
Arroganz ist die Kunst, auf seine eigene Dummheit stolz zu sein.