Ein Reiter der mal gerade in der Lage ist die Basisdinge mit seinem Pferd umzusetzen, ist vielleicht mit solchen Ausbildern schlicht überfordert weil sie einfach zuviel voraussetzen.
Ich sehe es eher so, daß der RL in diesem Fall überfordert ist. Nämlich all die Dinge, die er voraussetzt, wieder auf dem Basisniveau schön in Worte verpackt dem Reitschüler in Theorie, Praxis und Gefühl vermitteln zu können.
Esge hatte es ja schon gesagt, daß der Weg von Null bis A durchaus schwieriger ist als der Weg von A bis L. Das sehe ich genauso.
Denn hier gilt es besonders, das Handwerk schon zusammen mit dem Gefühl zu vermitteln. Und das ist besonders schwer, wenn das Handwerk noch nicht funktioniert, weil z.B. der unabhängige Sitz noch erarbeitet werden muß, aber trotzdem der Schwerpunkt auf das "richtige" Gefühl gesetzt werden muß.
Wie bekomme ich den Reitschüler zum denkenden, fühlenden, selbständigen Reiter, der mit der Zeit seine grobmotorigen Hilfen nach und nach verfeinert, und selbst ein Gefühl dafür bekommt, inwieweit seine Hilfen recht oder schlecht sind?
DAS erfordert die gesamte Palette des Könnens/der Qualifikation eines RL´s.
"Die Basisdinge in den Schädel zu bimsen" empfinde ich als denkbar schlechteste Art der Beschreibung für diese Leistung!
Wenn man denn irgendwann mehr will, kann man sich andere (bessere oder teurere) Trainer suchen.
In meinen Augen gibt es keinen abrupten Übergang von "wenig zum Mehr" / "bis hierhin reicht ein "schlechter RL und nun ist der "bessere Trainer" nötig".
Der Übergang sollte fließend sein, da der Basislehrer die nötigen Grundlagen zum "Mehr" schon geschaffen hat.
Da arbeitet der RL vielleicht noch am korrekten Durchreiten einer Ecke, und auf einmal spurt das Pferd zum ersten Mal tatsächlich schön gesetzt ein, und der Reitschüler erfühlt zum ersten Mal die aktive HH und bekommt eine Ahnung, wie sich die Versammlung evtl. anfühlen könnte.
DAS ist die Arbeit eines RL´s an der Basis!
Da vefeinert man nach und nach die Seitengänge, und für Bruchteile von Sekunden spürt der Reiter eine veränderte Wahrnehmung beim folgenden Geradeaus, die Volten werden nach und nach rund, das Pferd wird nach und nach geradegerichtet, die Bewegungen verändern sich, der Reiter kommt zum Sitzen, auf einmal fallen die Hilfen leichter, ein Umsetzen der Anweisungen des RL fällt leichter.........
Nach und nach nähert man sich dem harmonischen Reiten und der sitzunabhängigen Hilfengebung.
Diese Momente sind erst selten, und sollten im Folgenden immer häufiger abrufbar werden.
Ein "bis hierhin war alles nur schnöde (minderwertige) Basis, und ab jetzt geht es nach "oben!", gibt es in meinen Augen nicht!!
Gerade am Anfang sollte der RL den Schüler so oft wie möglich begleiten.
Einmal in der Woche Unterricht empfinde ich als das äußerste Minimum.
Doch sollte der Unterricht eben bezahlbar bleiben.
240 € (oder mehr) mtl. Unterrichtskosten werden an der Basis kaum umsetzbar sein, und gerade deshalb ist die Basis auf RL angewiesen, die noch aus Passion und Liebe zum Reitsport bezahlbaren Unterricht anbieten und hoffentlich den Trend "weg von "in den Schädel bimsen""einschlagen!