Colitis X wird oft mit einer starken Vermehrung von Clostridien (anaeroben Bakterien), v.a. C. perfringens und C. difficile im Darm in Verbindung gebracht. Dies geschieht sehr häufig antibiotika-assoziiert, d.h. Antibiotika-Gaben (v.a. oral) fördern deren Wachstum (u.a. durch das Absterben anderer Darmbakterien)
siehe hier:
http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/jobstd_2001.pdfoder hier:
"Die Typhlokolitis (auch Colitis X) ist eine perakut [Stunden bis Tage] bis
akut [Tage bis Wochen] verlaufende Faktorenerkrankung. Durch Stressoren
(Kolik, Transport...), Infektionen (Clostridium perfringens, Salmonellen,
E. coli...), Diätfehler (Futterwechsel, Energieüberschuß...) oder
Medikamente (Antibiotika v.a. Tetracycline, NSAID´s) kommt es zu einer
Dysbakteriose [Bakterienfehlbesiedlung] im Darm. Es kann zu sekundären
Infektionen u.a. mit Clostridien kommen. Dadurch kommt es zur Bildung von
Endotoxinen [Keime werden zerstört-> Gift tritt aus] und Exotoxinen [Keime
vermehren sich -> es wird mehr Gift abgegeben], die ihrerseits
Schleimhautläsionen [-schäden] und Darmentzündungen hervorrufen. Die Gefäße
werden geschädigt, es kommt zu einer Freisetzung von Entzündungsmediatoren
[Stoffe die bestimmte Reaktionen des Immunsystems auslösen, die in weiterer
Folge zu Entzündungen führen]. Dies bedingt schließlich einen
Endotoxinschock. Durch vermehrte Exsudation und Sekretion [Übertritt von
Flüssigkeit aus den Zellen und Blutgefäßen] entsteht eine Diarrhoe
[Durchfall]. Letztlich kommt es zur Hypoproteinämie [zu wenig Eiweiß im
Blut] und zur Hypovolämie[zu wenig Flüssigkeit im Blut], die häufig tödlich
enden. Die klinischen Symptome lassen sich in eine Phase des plötzlichen
Auftretens von Symptomen vor Durchfallbeginn und eine Phase ab
Durchfallbeginn einteilen. Vor Durchfallbeginn zeigen sich Apathie,
Inappetenz [Futterverweigerung], eine zunächst vermehrte Darmperistaltik
[Darmbewegung], erhöhte Puls- und Atemfrequenz, gerötete bis zyanotische
[bläuliche] Schleimhäute und leichte Koliksymptome. Die Körpertemperatur
ist meist nur gering oder gar nicht erhöht. Stellt sich Durchfall ein, so
ist dieser dünnbreiig, bräunlich bis blutig und oft mit einem süßlichen
Geruch. Außerdem kann es in dieser Phase zu leichten Tympanien [Aufgasung]
kommen, die Darmperistaltik nimmt ab und es kommt zum hypovolämischen
[Volumenmangel-] Schock. Der Verdacht einer Typhlokolitis läßt sich über
eine rektale Untersuchung unterstreichen, zur sicheren Diagnose ist jedoch
ein Erregernachweis durch eine bakterielle Kotuntersuchung notwendig. "