Autor Thema: Jakobskreuzkraut  (Gelesen 136118 mal)

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Offline Trissa

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #285 am: 16.08.10, 10:53 »
Kennst du den Pflanzenführer von Dietmar Aichele: "Was blüht denn da?"

Offline TinaH

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #286 am: 16.08.10, 11:00 »
www.jacobskreuzkraut.de

Dort findest Du auch Ansprechpartner in Deinem Bundesland, einfach mal jemanden von denen anmailen.
Wenn ich tolerant wäre, dann würde ich einen Gänseblümchenkranz auf dem Kopf tragen und Kumbaya singen

Offline johannaxx

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #287 am: 16.08.10, 12:49 »
Hi,

@ Trissa:Buch kenne ich noch nicht, schau ich mir gleich mal an.
@ Tina: Die ASP: bei uns ist das das Lfl, die sind im August und September nicht wirklich erreichbar....habe aber versucht über das Haupt-und Landgestüt Schwaiganger an Leute zu kommen die die Pflanze evtl. bestimmen können, und eine ASP wurde mir bereits genannt.
Trotzdem interesiert mich weiter, ob noch jemand was mit der beschreibung anfangen kann? Bin mittlerweile bei schmalblättrigem Greiskraut hängengeblieben, aber das hat nicht unten breitere, weniger gezähnte Blätter sondern überall die schmalen..... ich finde bisher keine Greiskrautart, die wirklich passt. Oder, was ja super wäre, eine andere ungiftige Pflanze, die so aussieht.

LG und danke,
 Johanna

Offline TinaH

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #288 am: 16.08.10, 12:55 »
 ??? Was bitte ist die ASP? Und was Lfl.?

Beim Arbeitskreis ist immer jemand ansprechbar... ich hatte innerhalb eines Tages Antwort.

Bestimmen tue ich persönlich die verschiedenen Arten mit dem Schmeil/Fitschen ("Flora von Deutschland"), allerdings braucht man dazu fundiertes botanisches Grundwissen, da sind keine Bildchens drin... ist also nix für den Hausgebrauch...
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Offline Trissa

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #289 am: 16.08.10, 13:04 »
TinaH: Nee, der Schmeil setzt zuviel voraus.  ;)  Deswegen hatte ich den Aichele empfohlen, damit kommt man auch aus dem Stand klar.

Offline Walle

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #290 am: 16.08.10, 13:33 »
Lasst mich gewinnen! Doch wenn ich nicht gewinnen kann, lasst mich mutig mein Bestes geben!
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Offline TinaH

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #291 am: 16.08.10, 13:38 »
TinaH: Nee, der Schmeil setzt zuviel voraus.  ;)  Deswegen hatte ich den Aichele empfohlen, damit kommt man auch aus dem Stand klar.

Sach ich ja, aber Johannes wollte ja die einzelnen Arten unterscheiden, oder? Dazu brauchts eben ein wissenschaftlicheres Bestimmungsbuch  ::)

Ansonsten sind die Seiten vom Arbeitskreis absolut spitze, auch die Seiten zur Erkennung/Unterscheidung/Verwechslungsmöglichkeit. Aber irgendwie stosse ich damit immer auf taube Ohren, war auf der koppel auch so. 3x die Adresse der Seite gepostet, aber an den folgenden Fragen der user gesehen, daß sich niemand die Mühe gemacht hatte, dort mal zu lesen. Dann halt nicht  :P
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Offline johannaxx

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #292 am: 16.08.10, 17:35 »
Hi Ihr,

LFL = Landesanstalt für Landwirtschaft Bayern, da war ich vor meinen Fragen hier schon auf der Seite, und da steht, dass die Infoplattform im August u. September nicht aktiv ist. Dort angerufen hab ich noch nicht, also kann ich nicht sagen ob da täglich wer ist, ich wollte erst versuchen jemand hier in der Nähe zu finden. Hab mittlerweile mit einer Agrarfachfrau telefoniert, die beim Landgestüt Schwaiganger tätig ist, und darf ihr morgen die Pflanzen zum Bestimmen bringen. Telefonisch tippte sie schon mal auf Wasserkreuzkraut, und klärte mich auf dass durch Mahd ja die Wuchsform verändert sein kann. Ich denke mittlerweile dass das hinkommt und werde morgen hoffentlich mehr wissen.
@Tina:  ich habe mittlerweile ca. 10 Std. am Computer gesessen und in mehrfachen Recherchen wirklich viele relevante Seiten durchgeschaut, auch die  http://www.jacobskreuzkraut.de/. außerdem hunderte von Bildern gesichtet ect. - ich kann ja verstehen, wenn dich die Ignoranz mancher Frager nervt, aber mir geht das mit der Ingoranz genauso, ......
@ Walle, nein, Johanniskraut kenne ich gut.
ASP= Ansprechpartner, sorry

Viele Grüße,
Johanna

Offline johannaxx

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #293 am: 16.08.10, 22:12 »

Offline TinaH

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #294 am: 17.08.10, 06:57 »
Sorry, daß ich Dich zum Johannes gemacht hab  ::) 8)

Interessante Pflanze. Sehr gut fotografiert. Ich bin mir recht sicher, daß die Dir vom AK weiterhelfen könnten, wenn Du die Bilder da hin schickst  ;) Aber Du hast ja nun offensichtlich jemanden gefunden, das ist gut.

Halte uns mal bitte auf dem Laufenden, ja?!
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Offline johannaxx

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #295 am: 17.08.10, 21:51 »
Ergebnis: mit großer Sicherheit kein JKK, es könnte ein Bastard sein und infrage kommen raukenblättriges, schmalblättriges oder wasserkreuzkraut. Möglicherweise durch den vielen rRen untypische Wuchsformen. Diejenige die mir das sagte, kümmert sich seit 4 Jahren intensiv um Kreuzkräuter, daher denk ich das kommt so hin. Gut ist, kein JKK oder Alpenkreuzkraut, welche wohl am stärksten toxisch sind. Auch scheint es eine spätblühende Art zu sein und damit evtl. etwas leichter bekämpfbar.
Dann hab ich den Stallbesitzer angerufen - und bin auf Granit gestossen. er will nichts machen, denn wenn das so schlimm wäre, wären ja seine Pferde und die des Nachbarn (Araberzucht) "alle krank". Jetzt muss ich mich erstmal wieder sammeln, das hat mich echt umgehauen. scheiß ignoranz.
LG Johanna

Offline TinaH

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #296 am: 18.08.10, 07:03 »
Ich bin sehr froh, daß "unser Bauer" da anders tickt. Wir sind zwar allesamt nur Selbstversorger, beziehen aber fast alle das Heu von eben diesem Aussiedlerhof. Gestern hab ich wieder mit ihm übers JKK gesprochen und wir haben uns gemeinsam etwas drüber aufgeregt, daß von Seiten der Strassenämter und Bauhöfe nichts geschieht (bei uns blühts an den Strassenrändern fröhlich). Wir werden jetzt einen Termin mit den Bauern und interessierten Pferdehalter machen und uns die zuständige Ansprechpartnerin des Arbeitskreises JKK zu einem Vortrag bestellen.
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Offline johannaxx

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #297 am: 19.08.10, 02:24 »
Gibt es echt solche Bauern? ich weiß ja, dass man bloß nicht pauschalisieren darf, aber hier hab ich leider noch keinen einzigen von der Sorte getroffen.....
Finde ich toll, dass Du Dich so einsetzt. Vielleicht schaff ich das auch mal, aber derzeit bin ich bloß noch am Verzweifeln. Wenn ich mir anschau, dass meine junge Stute durch Menschenblödheit und Ignoranz schon wieder seit 2 Monaten krank ist und Schmerzen hat, und die nächste Gefahr schon wieder vor der Tür steht und ich mir von so einem blöden Typen noch anhören muss, ich würde das "aufbauschen", dann weiß ich einfach gar  nichts mehr.
LG Johanna

Offline Schnett

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #298 am: 23.08.10, 20:11 »
Ich schicke jedes Jahr folgende Email an unsere Ortsverwaltungen, Gemeindeverwaltungen und den Landkreis:

Zitat
Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin mir nicht Sicher, ob ich Sie als richtigen Ansprechpartner ausgewählt habe.

In Deutschland entwickelt sich ein Unkraut mehr und mehr zur Seuche, zur Plage. Autobahnen sind umfasst von seinen gelben Blüten, Weiden, Äcker und Brachland ist übersäht mit diesem giftigen Kraut.

Bei Mensch und Tier verursacht es Leberschäden, hinführend bis zum Tod. Ein Mensch ist bereits an einer Vergiftung gestorben.
http://www3.ndr.de/sendungen/visite/videos/visite3342.html

Ich möchte Sie bitten diese Email an die richtigen Empfänger weiter zu leiten und sich Gedanken um ein Eindämmen oder vernichten dieser Pflanze zu machen.

Ich finde dieses Kraut täglich auf dem Weg zur Arbeit, auf dem Weg zu meinen Tieren und zu Freunden.

In Ramelsloh besonders betroffen ist das Biotop an der Kreuzung "XXX/YYY".
In der Samtgemeinde Hanstedt nach dem Abbieger XXX.
Sowie weitere Stellen.

Einen Informationsflyer als pdf Datei hänge ich Ihnen gerne in den Anhang dieser Email.

Mit freundlichem Gruß
J.F.

Daraufhin bekam ich vom Landkreis folgende Antwort:

Zitat
Sehr geehrte Frau F.,

in Ihrer Mail haben Sie das Auftreten des Jakobsgreiskrauts an den Straßen und Autobahnen beschrieben. Auch von hier wird eine Zunahme insbesondere in der Fläche beobachtet.

In den vergangenen zwei Jahren wird verstärkt über diese Pflanze berichtet.

Es handelt sich um eine einheimische Art. Aufgrund der bisherigen Nutzungssituation trat sie auf den in der freien Landschaft liegenden Grundstücken nicht in großem Maße auf. Durch eine veränderte Nutzung, z.B. Pferdehaltung oder auch die Einführung bestimmter Landnutzungsformen wird die Ausbreitung dieser Pflanzenart begünstigt. Auch die besondere Standortsituation in den Straßenseitenbereichen begünstigte die Ausbreitung. Anzumerken ist hier, dass es sich nicht bei allen gelb blühenden Pflanzen um das Jakobsgreiskraut handelt. Vielfach sind auch andere „Greiskräuter“ anzutreffen (Schmalblättriges Greiskraut, Frühlingsgreiskraut).

Mit ausschlaggebend für die Ausbreitung in der Fläche ist die Zunahme der Pferdenutzung. Die Flächen werden meist nicht zum richtigen Zeitpunkt nachgemäht und fachlich hinreichend unterhalten.

Für die Grundeigentümer, die die Zunahme auf ihren Flächen direkt vor Augen haben, könnte es ein besonders aufzugreifendes Thema sein. Momentan ist zu erkennen, dass die Eindämmung der Art für die Nutzer keine herausgehobene Priorität hat.

Im April diesen Jahres hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen die Ausbreitung des Jakobsgreiskrauts zum Anlass genommen, ein Seminar zum Umgang mit dieser Pflanzenart anzubieten. Zahlreiche Referenten haben sich hier geäußert. Es ist allerdings aus dem landwirtschaftlichen Bereich kein Hinweis gekommen, die Grundeigentümer aufzufordern, eine Bekämpfung vorzunehmen.

Auch das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium hat hierzu keine eindringliche Aufforderung zur Bekämpfung an die landwirtschaftlichen Grundeigentümer und Flächennutzer gegeben.

An den Straßen, die in der Betreuung des Landkreises sind, wird im Rahmen der jährlich laufend stattfindenden Pflege eine weitere Ausbreitung eingedämmt. Man wird auch tätig, wenn eine Fläche wegen Häufung des Jakobsgreiskrauts besonders ins Auge fällt. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass der Landkreis an den Straßen die bisherigen Pflegemaßnahmen nicht weiter intensiviert. Gegenüber den landwirtschaftlich betroffenen Flächen ist hier das Auftreten als nachrangig einzustufen.

Da die Pflanze zum natürlichen Inventar unserer Landschaft gehört, ist aus der Sicht des Naturschutzes kein Problem für die verschiedenen Landschaftsräume zu erkennen und daher eine Bekämpfung der Bestände nicht erforderlich.

In dem von Ihnen beigefügten Faltblatt wird die Problematik einer Erkrankung von Tieren bis hin zum Todesfall beschrieben. Diese Situation ist in den vergangenen Jahren vielfältig erörtert worden.

Die Vergiftungsproblematik taucht insbesondere dann auf, wenn sich das Jakobsgreiskraut untergemischt in dem gewonnenen Heu befindet und die Tiere nicht mehr selektiv um das Jakobsgreiskraut herum fressen können.

Die Hauptverantwortung für die Eindämmung des Jakobsgreiskrauts liegt daher bei den Grundeigentümern und Flächennutzern. Bei einer weiteren Ausbreitung wird die Landwirtschaftskammer sicherlich mit weiteren Empfehlungen und Maßnahmen agieren.

Freundliche Grüße

Ich habe daraufhin ziemlich "scharf" geantwortet und nun war er lieb und freundlich, hat die Ortsverwaltung (welche schon lange reagiert hat) nochmal netterweise informiert  ;)

Also -> hartnäckig sein lohnt sich. Die Fläche bei uns im Ort wurde komplett geflügt und das Kraut entsorgt...
Gönnen können ist eine Kunst denn neiden kann jeder

Offline TinaH

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #299 am: 27.04.11, 12:27 »
Auf vielfachen Wunsch hier mal Bilder der letzten Tage. Teilweise mit Hufkratzer als Größenvergleich, teilweise mit Einkaufswagenchip...

Charakteristisch jeweils die kräftigen, weißen Wurzeln und der "Lila-Stich" an der Pflanzenbasis:































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