Autor Thema: "Zweierherde" - wie lange geht sowas gut?  (Gelesen 9502 mal)

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"Zweierherde" - wie lange geht sowas gut?
« am: 21.03.06, 09:28 »
Hallo,
pünktlich zum Frühling (*beschwör*) eine Frage aus dem Ponystall:
Wer von euch hat Zweierkonstellationen und hält sie selber? Und wie lange ist das gut gegangen, bzw hattet ihr Probleme? Phasenweise Probleme?

Folgendes ist hier der Fall: Zwei Ponys stehen am Haus, seit 3 Jahren, klappt gut, viel Platz, beides Wallache, verspielt, aktiv, einer ranghoch, einer rangniedrig, daher keine echten Kämpfe, die Positionen sind geklärt, friedliches Beieinander. Sie kleben nicht, man kann gut allein wegreiten.
Seit ein paar Tage ist irgendwas gestört. Der Kleinere (11) wirkt traurig, deprimiert, läßt sich mit nur einem Ohrzucken des Großen (12) vom Futter verjagen und hat die Aura eines "aaaaaarmen Pferdes" Zig mal am Tag lauf ich raus, servier entweder das Futter woanders, oder angetrennt, oder hol ihn zurück, er legt die Ohren traurig und unterwürfig an und läßt den Kopf hängen. Spielen tun sie zur Zeit nur wenig, und irgendwie hab ich das Gefühl, da hängt der Haussegen schief. Stehen oft weit auseinander.
Ich möchte mal nicht mutmaßen, daß es daran liegt, daß mein Pferd gerade APM-behandelt wird *lol* - oder etwa doch?? (dem gehts nämlich supergut)
Hatte schon mal an Bachblüten gedacht. Die Entscheidung jedoch muss von der Besitzerin kommen.

Ich weiß, daß zwei Ponys nicht ideal sind (grad Isländer sind ja Herdentiere), aber es gibt weder die Möglichkeit, mehr Pferde dazuzustellen, noch will ich wieder in einen Pensionsstall zurück (never) - entweder hatte ich dort Stress mit Haltung/Fütterung, oder mein Pferd hatte Stress in der Herde (zuwenig Platz weil Isländerstopfhaltung, zuviel Fluktuation, die Stallsituation in unserer Gegend ist leider ne absolute Katastrophe)
Man muss dazu sagen, daß mein Pferd mit dem Fehlen der Herde gut zurecht kommt, der andere leider nicht so.

Hattet ihr schon mal solche Phasen?
Was habt ihr dagegen getan? Kann es sein, daß es irgendwann einfach nicht mehr geht?
Gruß, Nattrun
« Letzte Änderung: 21.03.06, 09:31 von Nattrun »
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Offline Viki

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Re: "Zweierherde" - wie lange geht sowas gut?
« Antwort #1 am: 21.03.06, 09:40 »
Ich hatte viele Jahre Zweiergruppe - war eindeutig problemloser als die Dreiergruppe (die wir zwischendrin hatten und auch jetzt haben). Einige Bekannte mit isländern haben Zweiergruppen - problemlos. Ich bin sicher, dass Isländer keine Großgruppe brauchen und alles, was ungerade ist, ist automatisch blöd.

Ich mache mir aber auch nicht so viele Gedanken... Mein Einsteller ist knapp Underdog in der Dreierherde - der wird schon mal vom Chef eine Runde gescheucht, wenn Fütterungszeit ist - ich habe nicht den Eindruck, dass er leidet - wäre in der großen Herde genauso. Manchmal kriegt er aber wegen Unterbeschäftigung den Rappel und fängt an, zu nerven (Dazwischendrängen beim Putzen, Anknabbern von Lederzeug, Schubkarren umschmeißen etc.). dann sag ich Bescheid, dass die Besitzerin mal wieder mehr mit ihm machen soll und es geht wieder.
Für meinen Alten wäre eine Zweierherde viel besser (weniger Unruhe).

Ich würde schauen, ob das Pferd krank ist - wenn nicht, abwarten und nicht zu viel reininterpretieren.

Wenn ein Pferd die Herde verlässt - und sei es der beste Freund, ist der Schmerz nach 3 Tagen weg - hab ich auch öfter erlebt. Und wenn einer allein daheim bleibt (bei uns oft der Fall), ist die Welt nach 3 Stunden wieder in Ordnung.

Wegen einer Zweierherde grundsätzlich schlechtes Gewissen zu haben, ist Unsinn.

Offline NattrunTopic starter

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Re: "Zweierherde" - wie lange geht sowas gut?
« Antwort #2 am: 21.03.06, 09:47 »
Man kann sogar Probleme in einer Vierergruppe haben. Meine Freundin hatte drei Isländer - kein Problem, Friede, Spiel und Spaß. Dann kam ein viertes Pferd dazu (Jungpferd) seither steht der schüchterne eine Wallach öfter in der Ecke. Vorher war es definitiv besser für ihn gewesen.
Ja, ist schwer, sich nicht so viele Gedanken zu machen  ;) - zumal ich nichts ändern kann.
Trotzdem interessieren mich eure Erfahrungen.
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winston

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Re: "Zweierherde" - wie lange geht sowas gut?
« Antwort #3 am: 21.03.06, 11:05 »
Unsere beiden ersten Pferde, mein Trakehner Wallach Randy und die Ponystute Plümmel, standen auch ungefärh 9 Jahre lang zusammen. Chef war der Wallach, die Stute nahm es allerdings gelassen. Probleme machten die Beiden nie damit. Gut, sie hingen aneinander, der Wallach klebte an der Stute wie eine Klette und bekam jedesmal eine Krise, wenn Plümmel alleine unterwegs war. Plümmel hingegen störte es kaum, wenn der große Spinner mal nicht bei ihr war. Als wir dann unsere Ginger dazubekamen, gab es auch keine nennesnwerten Schwierigkeiten, obwohl die beiden "Alten" so lange unter sich gewesen waren. Dann kamen so nach und nach die anderern Ponys hinzu. Heute sind es 8 Rösser, die sich bei uns tummeln. Ich habe die Erfahrung gemacht, den Pferden sind kleine Gruppen lieber als so eine Riesenherde. Tatsächlich hat es sich so e rgeben, daß momentan immer die Rösser zu zweit laufen - und das klappt hervorragend. Da kann es durchaus schonmal sein, daß einer "schmollt" oder irgendwie nicht so gut drauf ist, das gibt sich aber wieder. Wir haben auch keine Probleme damit, wenn 3 Pferde zusammenstehen. Die kennen sich alle sehr gut. da kann ich schonmal wechseln.
An Deiner Stelle würde ich mir da nicht so viele Gedanken drüber machen. Auch bei  Pferden kann es schonmal "kriseln". Und wenn Deine seit 3 Jahren ohne Schwierigkeiten zusammenstehen, kann es eigentlich doch nicht an der Rangordnung liegen. Und ob nun grade Isländer ausgesprochene Herdentiere sind? Sind doch Pferde wie alle anderen auch?

winston

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Re: "Zweierherde" - wie lange geht sowas gut?
« Antwort #4 am: 21.03.06, 11:09 »
Was ich bei unseren auch noch ganz interssant fand: unser Wallach Chevron kam 1998 im Alter von 4 Jahren zu uns, wild aus dem Exmoor. Unsere alte Plümmel hat ihn gut anderthalb Jahre geknechtet, er hatte nichts, aber auch absolut nichts, zu melden. Sichtete Chevyman unseren alten Drachen, war er ganz schnell aus deren Dunstkreis verschwunden. Als Chevy im November 99 vom Einreiten in Reken zurückkam, da war sein Selbstbewusstsein erwacht. Er attackierte die alte Dame, die ihm bis dahin haushoch überlegen war. Als ich morgens zum Stall kam, stand Plümmel auf 3 Beinen und Chevy stolzierte wie ein Gockel in der Gegend herum. Danach war es genau umgekehrt: Plümmel suchte   das Weite.... Wir haben die Beiden dann natürlich nicht mehr zusammen laufen lassen.

Offline Arwen

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Re: "Zweierherde" - wie lange geht sowas gut?
« Antwort #5 am: 21.03.06, 11:29 »
wir haben erfahrungen mit zweier, dreier und vierergruppe. es ging eigentlich bisher alles ohne probleme.
allerdings muß ich sagen, dass mein alter wallach(rangnieder) in einer zweier-gruppe jahrelang unter einem jungcheffe-wallach (überfordert mit cheffe-rang, aber unbedingt boß sein wollen) ziemlich gelitten hat und ich habe es nicht gemerkt :-[.
ich habe heute noch ein schlechtes gewissen, wenn ich darüber nachdenke, wie er getriezt worden sein muß. mein alter herr ist wahnsinnig aufgblüht, als der jungwallach ging.

im moment habe ich ihn auch wieder eine zweierherde mit einer stute stehen. mit ihr fühlt er sich sehr wohl. sie ist im umgang aber auch wesentlich souveräner.
Karin
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Offline Sandra SA

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Re: "Zweierherde" - wie lange geht sowas gut?
« Antwort #6 am: 21.03.06, 12:55 »
Ich finde die Antworten wahnsinnig interessant!

Und ich dachte immer, ne Dreiergruppe sei ne Herde, wo man halt auch mal mit einem Pferd wegreiten kann...

Aber klar - zwei ist wohl eher eine Partnerschaft...

Jedenfalls beruhigt mich das, da ich später keine große Herde halten will, sondern am liebsten zwei Stuten (und eventuell zu gegebener Zeit zwei Fohlen)
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Re: "Zweierherde" - wie lange geht sowas gut?
« Antwort #7 am: 21.03.06, 13:04 »
Hm, die fs formulierte seinerzeit anders - dort wurde es "Notgemeinschaft" genannt. Kann gut gehen, kann schief gehen.
Oft ist es so, daß diese Notgemeinschaften auseinanderfallen, sobald andere Pferde dazukommen. Würde ich bei unseren beiden zB erwarten, vom Gefühl her.
Partnershaft schon eher im Zusammenhang mit dem Menschen - ist alles viel enger und näher als in den üblichen Isländerherden.
Wenn wir verreisen, dann alle zusammen, hat sich auch bei den Klinikaufenthalten meines Pferdes sehr bewährt. Der Kumpel ist ein echter Genesungsfaktor und durfte (weil Isis ja so klein und nett sind  :D ) immer umsonst mit wohnen.
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Offline benny

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Re: "Zweierherde" - wie lange geht sowas gut?
« Antwort #8 am: 21.03.06, 13:13 »
wir haben eine 2er und daneben eine 3er "Herde". Die 2er besteht aus einem 8jährigem Hengst und einem 16jährigem Wallach. Den Hengst habe ich als Fohlen bekommen und mein Wallach haßte ihn vom ersten Tag. Er war wohl besonders eifersüchtig, obwohl ich immer darauf geachtet habe, dass ich keinen bevorzuge.

Als der Hengst dann älter wurde, hatte ich nur den Wallach als Beisteller für die Koppel, weil unser 2. Wallach ein Sommerekzemer ist.

Anfangs standen die beiden Pferde meilenweit auseinander, aber mit der Zeit entstand dann wohl eine "Notgemeinschaft" und vielleicht sogar die große Liebe, denn inzwischen ist es so, dass sich die beiden sogar über die Boxenwand hinweg den Hals kraulen. Auf der Koppel würde mein Wallach den anderen aber nie so nah an sich heranlassen. Das hat sich auch nach 5 Jahren nicht geändert.

Wenn manchmal ein junger Hengst mitläuft, dann übernimmt mein Hengst aber sofort die Vaterrolle und der Wallach muss sich einige Tage mit der Begrüßung zurückhalten, sonst knallt´s. Du siehst also, es gibt gute und schlechte Phasen in einer 2er Beziehung. In der 3er Gruppe ist es übrigens auch nicht anders. Mal stehen alle zusammen und mal sind 2 dicke und der 3. steht am Rand.

winston

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Re: "Zweierherde" - wie lange geht sowas gut?
« Antwort #9 am: 21.03.06, 13:41 »
Ob man das nun unbedingt als "Notgemeinschaft" bezeichnen muß, wenn da 2 Pferde zusammenstehen? Unser Wallach Chevron ist mittlerweile sehr ranghoch (nachdem er damals unsere alte Plümmel schachmatt gesetzt hatte). Chevy ist sehr eifersüchtig auf andere Pferde, nur vor unsere Ginger und vor dem alten Randy hat er einen Heidenrespekt. Bei Ginger ist es so, er würde ihr ja mal  gerne die Meinung geigen - aber zu seinem Leidwesen ignoriert Ginger ihn einfach. Im vergangenen Jahr kamen zu unserer Herde noch 2 neue Mitglieder hinzu, die beiden BrüderWinston und Barney.Winston damals 9, Barney 3 Jahre alt. Beide haben seit dem Absetzen von Barney zusammengestanden. Chevron reagierte auf den kleinen Barney ziemlich gereizt. Also liess ich die 2 Neuen in den ersten Wochen getrennt von den anderen laufen. Irgendwann ergab es sich, daß Barney zusammen mit einem anderen Pony lief, sein Bruder Winston (eigentlich ein recht dominanter Typ) in Chevrons Weide landete. Mittlerweile verstehen sich die beiden unheimlich gut. Das Gleiche beobachten wir bei den anderen Ponys und Pferden auch. Laufen sie, wenn auch gezwungenermaßen, zusammen, dann knüpfen sie doch feste Bande. Das ist echt interessant. Wir haben auch mit der Zeit herausgefunden, daß eben die kleinere Herdengröße viel besser ist.  Ich kenne auch noch die diversen Artikel seinerzeit in der FS, Pferde müssten in eine größere Herde und dergleichen. Meine Erfahrungen sind aber mittlerweile etwas anders.

Offline briscojac

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Re: "Zweierherde" - wie lange geht sowas gut?
« Antwort #10 am: 21.03.06, 15:13 »
Hallo,

da kann ich ja auch mal meine Erfahrung dazu beisteuern.  :D

Unsere beiden Wallache stehen jetzt auch seit gut 4 Jahren als 'Zweier-Herde' am Haus und bis jetzt läuft es eigentlich sehr gut. Rangkämpfe gibt es eigentlich keine weil der eine rel. ranghoch und der andere eher rangniedrig (wenn auch sehr frech) ist. Als richtig dicke Freundschaft würde ich es aber nicht bezeichnen, eher als 'Zweckgemeinschaft'.

Als wir vor einiger Zeit mal 2 Einsteller hatten (1 Stute, 1 Wallach) bildete der ranghohe Wallach mit der Stute und der rangniedrige mit dem Einsteller-Wallach jeweils ein Paar. Aber es war auch kein Problem, als die beiden wieder weggingen. Im Gegenteil, als Vierer-Herde war alles irgendwie viel 'hektischer'.

Wenn sich hier schon 'Zweier-Herden-Besitzer' tummeln: Meint ihr, dass es ein Problem ist, mit einem Pferd mal für 2-3 Tage wegzufahren und den anderen in dieser Zeit alleine zu hause zu lassen?
Meine beiden kleben nicht und ich kann auch problemlos mit einem für mehrere Stunden ausreiten oder wegfahren.


lg
Marlene




winston

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Re: "Zweierherde" - wie lange geht sowas gut?
« Antwort #11 am: 21.03.06, 15:27 »
Hey briscojac: aus meiner "Zweier-Zeit" (lang ist's her, seufz, war das herrlich wenig Arbeit ;)) kann ich nur sagen, unsere haben es eigentlich recht gut weggesteckt, wenn mal einer fehlte. Klar, mein Wallach hat in den ersten Stunden fürchterlich herumgeschrien, er war und ist da sehr ausdauernd), aber irgendwann war Ruhe. Unsere Plümmel hat es sowieso nie groß gestört, wenn die Nervensäge mal nicht da war. Auch das Wiedersehen gestaltete sich Plümmel-seits immer recht kärglich: ein freundliches Schnauben so nach der Devise: "Na, auch wieder im Lande". Unser Randy ist allerdings immer hocherfreut auf die Alte zugetrabt, wenn sie nach mehr oder weniger langer Abwesenheit wieder auftauchte.
Man sollte sich halt nur nicht von den anfänglichen Tobsuchtsattacken mancher Vierbeiner beeindrucken lassen. Ich denke schon, aufgrund der gemachten Erfahrungen von uns, man kann auch Doppelpacks mal ruhig für wenige Tage trennen.

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Re: "Zweierherde" - wie lange geht sowas gut?
« Antwort #12 am: 21.03.06, 15:41 »
Hm, ich würds bei unseren beiden nicht machen.
1. weil ich denke, Stress, den man vermeiden kann, kann man auch lassen (muss immer an die Magengeschwürsache denken, wie schnell sich sowas entwickelt)
2. wohnen wir hier nur geduldet - ein schreiendes Pferd kann ich den Nachbarn nicht zumuten, das würde Ärger geben. Geht man reiten, rufen sie nur, man merkt aber deutlich, wenn die "übliche" Zeit übershritten wird, dann wird das Wiehern doch lauter. Einen ganzen Tag würde ich es daher nicht machen, länge sowieso nicht.
Also verreisen wir immer mit beiden Zossen. Das allerdings bringt mit sich, daß man sich abspricht - meine Schwester ist nicht reisefreudig. Ich würde gerne mal woanders hinfahren, Kurse machen, Urlaub woanders machen oder RU nehmen, oder mit anderen Leuten was unternehmen - sie hat keine Lust dazu, also bleiben wir halt zuhause. Bisschen traurig, aber so ist es halt.
Wären beide Pferde komplett in meiner Obhut, hätte ich das Problem, daß ich nicht allein verladen kann und auch lieber zu zweit fahre, mein Gatte hilft zwar, reitet ja aber nicht.
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Offline briscojac

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Re: "Zweierherde" - wie lange geht sowas gut?
« Antwort #13 am: 21.03.06, 21:47 »
Hi,

danke schon mal für Eure Antworten.

So furchtbar viel Stress haben beide nicht, wenn der andere weg ist. Sie laufen ein bisschen rum und rufen ein paar mal nach dem anderen, vor allem anfangs kurz nach dem weggehen. Je länger man weg ist, desto ruhiger werden sie und fressen dann auch ganz normal weiter.
Ich möchte im Mai auf einen Kurs fahren, da kann ich den kleinen halt schlecht mitnehmen. Zum einen wären es doppelte Unterstell-Kosten und zum anderen veranstalten sie immer furchtbaren Radau, wenn ich mit beiden wegfahre und sie dann an dem 'fremden Ort' trenne. Da ist das anscheinend viiiieeel schlimmer als zuhause.
Ausserdem hat ja unser Nachbar ebenfalls Pferde und die sind auch in Sichtweite (die Koppeln sind nur durch eine schmale Strasse getrennt). Insofern hoffe ich, dass es nicht zu schlimm für den Kleinen wird.

lg
Marlene

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Re: "Zweierherde" - wie lange geht sowas gut?
« Antwort #14 am: 21.03.06, 22:25 »
Naja, aber dann hat er ja Pferdegesellschaft in Rufweite. Unsere beiden stehen ganz allein, weit und breit kein Pferd zu riechen, sehen oder hören.
Leider.  :'(
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