Ich muss meinen Vorschreiberinnen recht geben, wenn sie in Frenzy's Fall raten, dem Kleinen noch Zeit zu geben. Aber im allgemeinen halte ich es für keine schlechte Idee, die Youngsters mit der Welt ausserhalb vertraut zu machen. Ich bin eigentlich kein Fan davon, die Fohlen "wild" aufwachsen zu lassen. Habe in einem Buch über Fohlenerziehung einen netten Vergleich gelesen: Natürlich darf man ein Fohlen nicht überfordern, aber ein Menschenkind nehmen wir auch an die Hand, gehen mit ihm in den Zoo, zeigen ihm die Welt, und bringen ihm bei sich zu benehmen und mit Messer und Gabel zu essen.
Ich halte es für einen viel grösseren Stress, wenn ein dreijähriges Pferd noch nix kennt, ausser den heimatlichen Stall und Hufegeben und anhalftern. Und dann geht es in die Ausbildung, oder zu einem neuen Besitzer und der Jungspund wird mit viel zu vielen neuen Eindrücken konfrontiert.
Meine Kleine ist jetzt 10 Monate alt. Sie wird alle 2-3 Wochen für ein paar Minuten spatzierengeführt, nix wildes, nur 4-5 Minuten vom Stall weg, und dann wieder auf die Weide. Dazu zeige ich ihr jetzt auch schon bei Gelegenheit mal einen "böse" Regenschirm, den sie mit ihrer kindlichen Neugier beschnuppert. Dazu wird sie geputzt und gibt ihre Hüfchen schon sehr schön. Wenn sie dann ihren ersten Geburtstag hinter sich hat, möchte ich sie auch auf spielerische Art und Weise an die "Gefahren" des Lebens heranführen, und möchte ihr zeigen, dass Plastikplanen, Gymnastikbälle, etc. nichts schreckliches sind.