Meine drei Jungpferde (Shettystute 9 Monate, Reitponystute 1,5 Jahre sowie Reitponywallach 1,5 Jahre) leben zusammen mit einer älteren Hafistute im Offenstall. Sie haben bisher im Alltag viel gelernt. Die Sommerweiden sind weiter weg und müssen zu Fuss durch den Straßenverkehr erreicht werden. Wenn nun gerade mal eine Tüte zur Hand war, wurde die mal im Auslauf herumgezeigt. Putzen und Anbinden wurde von Anfang an geübt. Das machen sie auch ganz lieb und brav.
Meine Reitponystute ist am weitesten vom Kopf her. Luna geht auf den Menschen zu, als ob sie sagen möchte:
Hallo hier bin ich! . Sie geht schon artig mit weg vom Stall und findet es total interessant. Steht am Straßenrand ein
gelber Sack, ist das total interessant, es könnte ja ein Leckerchen für sie in der Tüte sein. Straßenverkehr kein Problem. Wenn sie was Interessantes sieht, bleibt sie höchstens mal stehen und schaut erhobenen Hauptes sich die Sache an. Es macht wirklich Spass mit ihr zu arbeiten. Im Auslauf besitzt sie einen Gymnastikball mit dem sie auch spielt. Wir haben auch schon versucht, sie vorsichtig ein paar Runden zu longieren. Sie ist gleich losgetrabt und war der Sache angetan.
Mein Reitponywallach ist ganz anders. Er ist schüchtern und zurückhaltend. Wenn jemand fremdes auf die Weide kommt, dann kann es sein, dass er sich verzieht. Longieren hat gar nicht geklappt. Spazierengehen, macht er schon, wenn es sein muss. Am liebsten geht er ganz dicht neben mir und steht gern auf meinen Füssen. Der letzte Radfahrer von vorn, hat er zwar gesehen, aber sich im letzten Moment doch gesagt, dass er besser zur Zeit springen sollte! Tja wenn der Radfahrer auch eine solche häßlich
orange Jacke anhaben muss, hab ich schon ein bißchen Verständis!

Einem am Straßenrand stehendem gelben Sack findet er äußerst gefährlich.
Gerade weil ich diese offene Art meiner Stute zum Vergleich habe, tu ich dem kleinen wahrscheinlich doch unrecht. Ich arbeite nicht so gern mit ihm und er ist wahrscheinlich noch nicht soweit.
Unsere Shetty wurde bisher nur angebunden, geputzt und spazierengeführt mit anderen Pferden. Sie ist wohl ganz artig.
Ich arbeite nun nicht wirklich regelmäßig mit meinen Pferden. Es kann sein, dass eine wochenlange Pause dazwischen ist. Nun im Winter ist es halt ein bißchen mehr, weil sie am Stall stehen, wir den kleinen Platz haben und man sie ordentlich anbinden kann. Im Sommer wird es dann eine große Pause geben.
Vielleicht setzt du dich zu sehr unter Druck und vergleichst zu sehr mit den anderen. Mache ich ja auch, ich weiß es!

Man soll ja auch nicht zuviel machen, aber ganz verwildern würde ich ihn auch nicht lassen. Man muß das richtige Maß finden. Gehst du denn mit einer "neutralen" Einstellung an die Bodenarbeit? Oder erwartest du schon, dass er Theater macht?