Hallo,
ach, die Frage hab ich mir auch schon oft gestellt. Gehöre leider auch nicht zu denen die als Kind reichlich reiterliche Förderung bekommen hat. Reitstunden waren drin, allerdings als es dann darum ging mal irgendein Abzeichen zu machen da war meine Mutter dann weniger kooperativ, weil das bedeutet hätte mehr als einmal die Woche ne Stunde Reitstunde. Irgendwann dann hatte ich auch genug von in der Halle rumgurken und niemals draussen zu reiten. Pause. Meine Mutter war total froh drum, denn dass bedeutete dass sie endlich nicht mehr in der Reiterklause rumsitzen musste und sich schnell nen Cognac bestellen musste weil sie vor angst starb als das Töchterchen sich anschickte zu galoppieren *g Ich werd heut noch ganz neidisch wenn ich die nette Mama sehe die für sich und ihre 8 Jährige Tochter den Tinker gekauft hat und die beiden jetzt eifrig Reitstunden nehmen und gemeinsam was lernen... ;-)
Doch der Pferdevirus war in mir und brach dann wieder voll aus als.... Doch für ein eigenes Pferd langte es im Studium nicht, bzw wahrscheinlich hat mich meine Vernunft davor bewahrt weil ich mich dann doch immer gefragt habe was ich tun werdewenn das Tier mal ernsthaft krank würde. Ich hatte nicht den Luxus von freier Kost und Logie, ich hatte mit 19 ein Auto und eine Wohnung am Studienort zu finanzieren.
Jetzt bin ich im Referendariat. Noch ein Jahr, dann werde ich das 2. Staatsexamen hinter mit haben und hoffentlich eine Planstelle als Lehrerin bekommen. UND DANNNNNN, das kann ich mir endlich mein Pferdchen kaufen. Aber was wenns erstmal nur ein Zeitvertrag ist? Das Risiko eingehen? Ich denke ja... dann hat man ja wenigstens eine Ausbildung!
Ich glaube für mich wäre das nix gewesen, wenn ich ständig jeden Pfennig 3 mal rumdrehen gemusst hätte wegen dem Tier. Und dann wären ja die Stallmieten in Rhein-Main nun auch nicht günstig gewesen.
Meine Eltern wissen mittlerweile dass ich das mit dem Pferd ernst meine. Sie haben sich sogar schon meine RB angesehen und waren sie mit mir zusammen besuchen. Und (naja, ich bin ja mittlerweile schon 30...) wenn meine Eltern gefragt werden ob sie denn nicht bald mal Großeltern werden würden, dann sagt meine Mutter immer ganz stolz "Nein, meine Tochter bekommt kein Kind, sie bekommt ein Pferd.... und eine Putzfrau!" *g...
Aber jetzt hab ich aber auch meine Reitbeteiligung... Eigentlich ist das alles total klasse. Ich kann reiten wann ich will, ich verstehe mich super mit der Besitzerin, oft versacken wir mit Glühwein im Stüble, sie versteht wenn ich mal Streß hab wegen der Arbeit, ich guck dass ich sie vertrete wenn sie mal keine Zeit hat, alles geht flexibel und ich lerne total viel durch den Umgang mit dem (nicht grad einfachen) Tier. Für den Moment ist das echt für mich das Gefühl als hätte ich ein halbes Pferd ;-) UNd ich gewinne die Haffizicke immer lieber und lieber, und je mehr ich es schaffe, ihr ab und an den Marsch zu blasen desto mehr Spaß haben wir beim Reiten.
Aber es vergeht kaum einTag an dem ich nicht die neuesten Verkaufsanzeigen im Netz nach meinem zukünftigen Araber durchgucke (...kann ja nich schaden zu wissen wie die Marktsituation ist...)
Alles Liebe
Jez, die die Leute bewundert die es schaffen sich durch alle Widrigkeiten ein Pferd zu finanzieren, es zu halten und immer dafür sorgen dass es dem Tier gut geht.