Das kranke Pferd > Hufschutz und Hufprobleme
Unterschied Strasser und andere Hufbearbeiter-Methoden
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reitelefant:
Hallo Hufexperten,
ich stelle diese Frage mal ein, weil ich mehr über die verschiedenen Gedankenansätze und den Unterschied (oder eben nicht) der verschiedenen Huf-Fraktionen wissen möchte.
Mich interessieren besonders die Grundgedanken der strasserschen Methode da ich damit indirekt Kontakt habe, es aber nicht verstehe.

Gruß und Dank
reitelefant
Ich bitte darum, dass es nicht zu einem verbalen Gemetzel kommt  ;)
remusv:
strasser-pur:
statistische/mathematische methode (45-50° zehenwinkel, 30° haarline, definierte ballenhöhe)
eher flache hufe
bodenparalleles hufbein
eher schnelle umstellung
forciert sohlenwölbung, "mondsichel", schwebe im bereich der seitlichen hufwände
medial/laterale balance wird mit plastikwinkelmesser verifiziert
riskiert probleme im huf. begründet es mit dem umstellungsprozess im huf
bearbeiten der tragrandfläche mit der feile
äusseres kennzeichen des bearbeiters: feile, messer, plastikwinkelmesser, kriechen vor dem pferd am bauch herum
lehnt permanenten hufschutz restritiv ab
bullshitvokabular:
trachtenzwang, hufrolle, damit musst leben, nur wir sind wissend
mangelnde Durchblutung, mangelnder Hufmechanismus (30.01.2006, spookey)

ho-pur:
basierend auf natürlichem huf
eher steilere hufe, verifiziert fesselstand am stehenden pferd
hufbein leicht ansteigend
langsame umstellung, anlaufen lassen der für das pferd optimalen hufform. setzt auf natürlichen abrieb (bodenverhältnisse)
sohlenwölbung passend zur wölbung des hufbeines
medial/laterale balance wird aus der bewegeung bzw belastungsflächen heraus verifiziert
theoretische keine bearbeitung der tragrabdfläche mit der feile
akzeptiert permanenten hufschutz aus kunststoff
äusseres kennzeichen des bearbeiters: feile, viele, viele  messer
bullshitvokabular:
reeddach, hufschmiede haben keine ahnung
unphysiologische Hufzustände (30.01.2006, spookey)

besw-pur
basierend auf natürlichem huf
eher steilere hufe, verifiziert fesselstand am stehenden pferd
hufbein leicht ansteigend
medial/laterale balance wird durch prüfenden blick von vorn verifiziert, zeitweise auch durch t-winkelmesser
bearbeitet tragrandfläche mit feile
akzeptiert permanenten hufschutz
äusseres kennzeichen des bearbeiters: analog hufschmied


meine erfahrungen der letzten jahre:
wenn ein hufbearbeiter - egal welcher ausprägung - bei der arbeit mitdenkt, das pferd beobachtet und nicht auf paradigmen herumreitet sind die ergebnisse bzw vorgehensweisen sehr ähnlich.
der rest ist show
gymmsteein:

--- Zitat von: remusv am 30.01.06, 10:45 ---ho-pur:
basierend auf natürlichem huf
eher steilere hufe, verifiziert fesselstand am stehenden pferd
hufbein leicht ansteigend
langsame umstellung, anlaufen lassen der für das pferd optimalen hufform. setzt auf natürlichen abrieb (bodenverhältnisse)
sohlenwölbung passend zur wölbung des hufbeines
medial/laterale balance wird aus der bewegeung bzw belastungsflächen heraus verifiziert
theoretische keine bearbeitung der tragrabdfläche mit der feile
akzeptiert permanenten hufschutz aus kunststoff
äusseres kennzeichen des bearbeiters: feile, viele, viele  messer
bullshitvokabular: reeddach, hufschmiede haben keine ahnung
--- Ende Zitat ---

 ;D grins  ;D

Och remusv, hast du aber schlechte Erfahrungen mit "uns Puristen" gemacht.
Aber im groben und ganzen stimmt es schon (HO-PUR!). Gott sei dank gibt es immer noch richtig gute Ausnahmen, die ich auch fast alle persönlich kenne.

Gymmi
remusv:
@gymmi:
ich kenn gsd auch andere. deswegen der zusatz "pur" udn deswegen mein nachwort "denkende usw" *g*

ergänzung zu strasser (pur/hardcore) und schnelle umstellung:
es wird bei fast allen pferden zwanghuf diagnostiziert.
als gegenmittel dagegen werden trachten reduziert, "open cut" und "strassersche schwebe" geschnitten die sohle ausgedünnt.
der huf wird durch die reduzierung der trachten vermehrt im hinteren bereich belastet und führt ausserdem (durch die geschwächte sohle, open cut, senke) zu einer schnellen weitung im trachtenbereich.
diese weitung geht sehr schnell voran (< 1 woche) und bewirkt fast immer eine lederhautzerrung/ uU sogar -entzündung.
das wird gewollt in kauf genommen, denn eine entzündung bewirkt nix anderes als eine vermehrte durchblutung und die wiederum führt zu verstärktem, beschleunigtem hufwachstum.
dadurch das dieser vorgang an allen hufen angewendet wird, werden alle  hufe gleichmässig warm und der pferdebetreuer bemerkt die probleme der huflederhaut erst wenn es zu abszessen und massiven lahmheitserscheinungen kommt.

ach ja: durch die reduzierung der trachtenhöhe kommt es uU zu eine stärkeren beansprung der tiefen beugesehne und somit gegegebenfalls zu einer überbeanspruchung des hufrollenbereiches (erst schleimbeutel, dann strahlbein). und was kommt dann?
Orie:
Remusv, mir fehlt beim besw-pur noch das Bullshitvokabular....  ;)

Grüßle!
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