Autor Thema: Der Reitlehrer ?  (Gelesen 42248 mal)

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Offline Thesi

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #75 am: 05.01.06, 16:20 »
Ok, Esge, dann kann ich es eher nachvollziehen.
Wenn jemand nie oder nur selten glücklich ausschaut am Pferd, finde ich es auch bedenklich.

Offline Saorsa

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #76 am: 05.01.06, 17:16 »
*michdensüchtigenanschliess*

Die Frage von eek "warum eigentlich Unterricht" hilft schon gut beim sortieren der Beweggründe; nimmt man noch das jeweilige Ziel dazu, hat man, denke ich seine Antwort.

Mein (9jähriger, gelegentlich reitender) Sohn hat mich mal hell entsetzt gefragt: "Wie, du hast regelmässig Reitunterricht?? Du kannst doch reiten. Wie lange machst du das nochmal? Schon dein ganzes Leben?" Kind schluckt schwer, verdaut und setzt die Frage hinterher: "Wann hat das denn mal ein Ende?" (Mit dem Lernen/Unterricht/bis man sagen darf: ich kann reiten...)

Nun, seine Definition von "reiten können" ist: im Gleichgewicht sein, sich sicher fühlen, ein Pferd im Gelände in allen Gangarten und Tempi hinreiten wo man will und auch mal einen kleinen Sprung wie einen umgefallenen Baum mitnehmen können, ohne das Herz in der Hose zu haben oder in Wohnungsnot zu geraten.
Nach dieser Definition kann ich reiten, behaupte ich mal. Habe schon mehr als ein Pferd ans im Gelände geritten werden herangeführt (traurig aber wahr, dass das bei vielen immer noch nicht zur Grundschule gehört), habe in den letzten Jahren aus einem notorischen Durchgänger ein nahezu 100%iges, entspanntes Geländepferd machen können und komme mit einem "normalen" Pferd draussen klar. Sag ich mal.
Grundgymnastizierung auf dem Platz kann ich auch.
Das würde mir auch ohne kontinuierlichen Unterricht reichen und ich würde ab und an einen interessanten Kurs machen. Wenn...

...ich mich nicht vor etwa 4 Jahren mit dem Dressurreitvirus infiziert hätte.  8)
Da kommt jetzt dann leider jede Hilfe zu spät, denn in diesem Leben werde ich nie mehr sagen "ich kann reiten" oder gar "ich brauche keinen Unterricht"  ;D
Zu meinem grossen Glück habe ich keinerlei Turnierreitambitionen mehr (die hab ich in meiner Jugend beim Springreiten abgehakt) und (womit wir wieder beim Thema wären) eine RLin, die zu mir passt wie das Deckelchen auf´s Töpfchen. Und so wird jede Stunde bar jeden Erfolgsdrucks zu einem neuen Kapitel in der never ending story "so kann reiten sein". Eine sicherlich unspektakuläre, aber locker durchgeschwungene Trabtraversale, wo RLin jubiliert: "Sooo lassen, nichts verändern, einfach so lassen und geniessen!" und man selbst als glückseliger Passagier spürt sich für ein paar Takte als Einheit mit dem Pferd hat schon was sehr, sehr süchtig machendes. Wenn ein bekennender "Geländehopser" sagt: "von allen in der vollen Halle habt ihr zwei (Pferd und meine Wenigkeit) als einzige entspannt und fröhlich gewirkt" macht genauso glücklich, aber nicht ganz so süchtig *g*.
« Letzte Änderung: 05.01.06, 17:20 von Saorsa »
Alles zu seiner Zeit

Offline Saorsa

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #77 am: 05.01.06, 17:36 »
Kleiner philosophischer Nachtrag:
Ob man beim Reiten glücklich und zufrieden ist, hängt m.E. nur sehr bedingt von Unterricht und persönlichen Zielen ab. Eine gewisse, in aller Regel im Unterricht erworbene Grundfertigkeit mal vorausgesetzt (ich weiss, dass das oft nicht der Fall ist, aber wünschen darf man sich ja was).

Darüber hinaus hängt es sehr von der Persönlichkeitsstruktur und von den Beweggründen ab, warum man reitet.
Da kann man alle Prestige-Reiter schonmal aussortieren; zumindest kenne ich kaum einen fähigen und keinen glücklichen/zufriedenen.
Für Berufsreiter ist es aus vielen Gründen ebenfalls schwer, unbeschwert und glücklich zu sein. Das kann man hier mal aussen vor lassen, denn es geht hier ja wohl um Hobbyreiter.

Wer aus Freude am Pferd reitet und eine gewisse Grundausbildung genossen hat (unabhängiger Sitz, Pferd an die Hilfen stellen können, in den Grundgangarten Weg, Tempo und Gangart bestimmen wäre meine persönliche Definition dieser Grundausbildung), ist selber schuld, wenn er nicht glücklich ist und sollte seine Motive überprüfen; sag ich jetzt mal büschen provokant.
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Offline Terrier

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #78 am: 05.01.06, 18:50 »
Vielleicht sollte man auch Glück definieren ;D

Ich bin auch oft sehr zufrieden (  ;D Auch wenn es der RL nicht so sieht) mit dem Pferd. Aber ob ich dann gleich glücklich bin? Mir geht es aber auch im "normalem" Leben so. Ich kann garnicht sagen, wann ich das letzte Mal glücklich war.
der bissige Terrier schickt Grüsse
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geolina

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #79 am: 05.01.06, 18:58 »
hallo,

warum es leute gibt die das traben erst lernen müssen.

*voila* ich stelle mich mal vor - die totale gefühls- und sitzlegasthenigerin. klar muss jemand mit einem guten muskeltonus, einem gefühl für seine mittelpositur und mit einer gesunden sportlichkeit das nicht so lernen wie ich, aber ich kann dir sagen, seinen körper spüren zu lernen kann ganz schön anstrengend sein. (bin übrigens mit meinem sitz noch lange nicht zufrieden und sitze gerade mal wieder auf den händen um die sitzbeinhöcker zu spüren - wehe nun nimmt das jemand ernst und fragt wie ich dann schreiben kann ;) )

nur noch eines zum thema gefühl...ich habe ständig das gefühl gerade zu sitzen...bis...naja, bis ich in den spiegel blicke....oder wie meinte meine rl - wenn du nach oben guggn musst um dich im spiegel zu sehen läuft irgendwas falsch *g* - mist, dabei hatte ich so ein gutes gefühl ;)

@terrier - dann sag doch zufrieden und nicht glücklich ;) mer konn a alles vergomblizier`n dun (mal auf fränggisch zufügt)

alex

Offline Terrier

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #80 am: 05.01.06, 19:05 »
Alex - ich nehm dich doch immer ernst ;D Hast Du einen sprachgesteuerten PC? ::)
Das ich oft auch zufrieden bin, hab ich ja geschrieben. ;D
der bissige Terrier schickt Grüsse
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Offline Saorsa

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #81 am: 05.01.06, 19:12 »
Vielleicht sollte man auch Glück definieren ;D

In diesem Fall: zufrieden, gut gelaunt, froh....... beim/nach dem Reiten ein Wohlgefühl....   ;)

Und wo wir gerade bei Definitionen sind: mit "Prestige-Reiter" meine ich ganz ausdrücklich nicht automatisch jeden Turnierreiter!!
« Letzte Änderung: 05.01.06, 19:30 von Saorsa »
Alles zu seiner Zeit

Offline sasthi

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #82 am: 05.01.06, 21:39 »
Prestige Reiter gibts auch in normalen Reitschulen
mosert, wenn er das Offenstall-Schulpferd zugeteilt bekommt, dafür 15 min eher da sein muss, um es von der Koppel zu zerren, die Schlammschicht zumindest von der Sattellage und dem Kopf wegkrusten muss.
mosert, wenn der Reitlehrer in einer Unterrichtseinheit "nur" traben lässt und etwas galoppieren (dass es an ihm liegt, ist ihm nicht wirklich aufgegangen), sitzt steif wie ein Brett auf dem Pferd, Bremsen geht mit: "am zügel ziehen", was Gewichtshilfen sind, wurde ihm zwar schon zigmal erklärt, aber für sitzlonge ist er sich zu fein.
lässt sich nur von ausgewählten Leuten was sagen (komischerweise von mir auch, dabei hab ich ihn erst kürzlich wegen Ohne-Kappe-Reiten und Pferd gesattelt, aber nicht angebunden in der Box stehenlassen kreisrund gemacht  :-X )
flirtet alles an, was weiblich ist und nicht über 40

und wäre mit einem Tennisschläger definitiv besser bedient als in einer Fortgeschrittenenstunde...
Wenn zwei das Gleiche tun ist das noch lange nicht das Selbe.

Haflinger sind nicht stur, sie geben ihrem Menschen nur mehr Zeit, über seine Fehler nachzudenken

Offline Saorsa

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #83 am: 05.01.06, 22:48 »
...dasselbe aufgestiegen zum Besitzer: (jenseits der) Midlife Crisis, Späteinsteiger, beruflich eher Befehlsgeber denn -empfänger, Körpergefühl und Beweglichkeit reichen bestenfalls zum Tennis, Golf wäre angebrachter
dazu gebe man ein optisch beeindruckendes Pferd einer gängigen Moderasse, möglichst prominenten RL, und das lächerliche Elend nimmt seinen Lauf.

Wie gut, dass ich keine Feindbilder hab  8)
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Offline KimT

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #84 am: 06.01.06, 01:48 »
zum Thema HML und nicht-mit-schreiben-trauen: hier schreibt auch keiner mit, der nie oder sagen wir mal äußerst selten Reitunterricht bekommt...

warum wohl?

weil man nicht mitreden kann, is doch klar

mir gehts nämlich so  ;)

ich hatte, seitdem ich meine Stute besitze (3 Jahre jetzt) genau 3 mal Reitunterricht. Ich hab mit 7 meine ersten Reitstunden geschenkt bekommen, bin dann immer nur sporadisch geritten, mal Reiturlaub, dann wieder monatelang garnicht mehr. Mit 16 hatte ich mein erstes Pflegepferd und seitdem war nur noch "Selbststudium" angesagt (bin jetzt 25).

Dennoch hatte ich in 1 meiner seltenen Reitstunden der letzten 5 Jahre ein wichtiges Schlüsselerlebniss: Die 'Stunde' war auf einem fremden Pferd beim probereiten für eine RB. Das Pferd war superfein geritten, reagierte auf jeden Fehler bzw. auf jedes richtig-machen - da hab ich das erste Mal gespürt, wie manche Sachen 'richtig' gehen bzw. sich anfühlen... der Hammer (hab die RB nicht genommen, kam mir fehl am Platz vor - Pferd und Besitzerin waren ein so starkes Team - da hab ich nicht dazu gepasst)

wie es sich also richtig anfühlt, weiß ich jetzt

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass mir jeglicher Reitunterricht (mal abgesehen von dieser einen Stunde, wo mich eher das Pferd als der Unterricht begeistert hat) so gut wie überhaupt nix gebracht hat. Dazu kommt sicherlich auch, dass ich generell eher ein Les- und Verstehprozess-durchlauf-Lerntyp ist als dass ich mir von anderen was sagen lassen kann.

Ich hab wirklich viele Bücher gelesen, Western, Klassik, 'normale' Dressurbücher, FN-Reitlehre... bei allen sowohl die Reiterausbildungs- als auch die Pferdeausbildungsschiene... Western hab ich nur mal so ausprobiert mit einem Pflegepferd - die waren übrigens alle durchwegs grad mal auf dem Ausbildungsstand: alle Gangarten, links/rechts abbiegen, anhalten - feddisch

Klassik hab ich mit diesem Pflegepferd auch ausprobiert - komm ich überhaupt zurecht, obwohl das Pferd sonst recht fein war. Macht bestimmt Spaß auf einem Pferd, was klassisch ausgebildet ist, aber das selber hinzukriegen  ::) *ähem*

Jetzt reite ich im Prinzip das was wir als 'englisch' bezeichnen (obwohl es objektiv eigentlich 'deutsch' heißen müsste  ;) )

Meine Maus ist auch nur eingeritten ohne jegliche dressurmäßige Ausbildung (nicht von mir, sondern von jemand anderes) - einfach nur den Reiter dulden, alle Gangarten, lenken und bremsen.

Ich nehme keinen Unterricht, weil ich das Geld nicht habe und selbst wenn ich es hätte, würde ich es nicht in Reitunterricht investieren. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich trotz selbst 'rumwurschteln' genug lern, um meinem Pferd nicht zu schaden.

Im ersten Jahr war ich mit meiner Maus mehr damit beschäftigt aufm Platz ruhig zu bleiben und im Schritt ins Gelände zu reiten - insgesamt sollte einfach nur Ruhe ins Pferd kommen. Im zweiten Jahr fing ich an, langsam alleine ins Gelände zu gehen, dort dann auch zu traben und zu galoppieren --- den Platz hab ich diesem zweiten Jahr glaub ich überhaupt nicht betreten

Im dritten Jahr war ich im Gelände so weit, dass wir problemlos überall alleine hinreiten können - wir schnupperten ein bissl Richtung Distanzreiten - also lange Strecken traben. Dabei isses ja wichtig, dass das Pferd übern Rücken trabt, sonst schaden die langen Trabstrecken --- und so kam ich dazu, vermehrt an Anlehnung und Rückentätigkeit zu arbeiten. Auf geraden Strecken im Gelände is das natürlich super - Vorwärtsdrang ist da, man kann alles ausprobieren und ich hab auch nen guten Weg gefunden.

Im Galopp hab ich bei Streitigkeiten zufällig festgestellt, dass sie ganz hervorragend langsam und gesetzt galoppieren kann - ein herrliches Gefühl, was ich auch unbedingt mal ohne schimpfen und diskutieren hinkriegen wollte  ;)

dann kam eine Phase, wo ich wochenlang nur ohne Sattel reiten konnte - das gab unserem dressurmäßigen Vorkommen einen riesigen Vorschub... ich musste sie ja auf jeden Fall bewegen, also waren wir viel im ausgesessenen ruhigen Trab und gesetzten Galopp im Gelände unterwegs - ich pappte nahezu am Pferd und fühlte mich dann bei den ersten Malen wieder MIT Sattel völlig fehl am Platz...

Wir ham noch sehr viele Kinderkrankheiten an der Backe - mein Sitz ist extrem stuhlsitzlastig, und ich kann sie auf ihrer schlechten Seite nicht in den Handgalopp bekommen (jedenfalls nicht zuverlässig) --- das Problem des Trabens auf der richtigen Hand konnte ich auch erst seit ein paar Wochen beseitigen (2 Jahre lang bin ich IMMER NUR auf einem Fuß leichtgetrabt - egal welche Hand!) ich habs schlicht nicht hinbekommen, hab kein Gefühl dafür gekriegt selbst nach stundenlangen selbstbeobachten, ausprobieren, landete ich spätestens nach dem 2ten Trabtritt wieder auf ihrem 'Lieblingsfuß'

klar mögen da Außenstehende die Hände überm Kopf zusammenschlagen - mich stört das herzlich wenig, mein Pferd ist wohlerzogen und ich geb mir alle Mühe sie beim reiten so feinfühlig wie möglich zu erhalten. Sie rennt auch nicht mit rausgedrücktem Unterhals in der Gegend herum, ich hab schon immer - Geländereiten hin oder her - darauf geachtet, dass sie auf garkeinen Fall den Unterhals rausdrückt (war mein erklärter Horror-Feind). Und das Untertreten war mir auch schon immer wichtig --- aber das alles ist ja noch kein Garant dafür, dass auch der Rücken ordentlich mitmacht... das Problem greife ich jetzt an

Alles dauert nur etwas länger als bei anderen...

Ich tu alles beim reiten eher fürs Pferd - für seine Gesundheit --- untertreten, Rücken und Hinterhand aktivieren --- das alles zielt ja nur drauf ab, dass das Pferd mich schonender tragen kann... klar - ich profitiere auch davon, bequemeres Sitzen und weniger Stress sind ein schönes Geschenk, was ich gerne mitnehme  ;)

meine Ziele hab ich mir jeweils passend gesteckt:

zuerst wollte ich ein ruhiges Pferd,
dann wollte ich ins Gelände,
dann wollte ich ALLEIN ins Gelände und vor allem alleine auch unbekannte Strecken erkunden (meine Lieblings-Sportart  ;D ),
dann wollte ich ihren Speckbauch wegarbeiten und ihre Kondition verbessern,
dann wollte ich beim vielen Traben im Gelände untertreten und Rücken aktivieren
dann wollte ich beim ohne Sattel reiten möglichst bequem alle Gangarten reiten
und momentan möchte ich vor allem am vorwärts-abwärts und einer sich daraus entwickelnden Anlehnung arbeiten

spätere Ziele sind: zuverlässiges angaloppieren auf der richtigen Hand und bessere Durchlässigkeit beim durchparieren aus allen Gangarten

und als vorläufiges Großziel: sauberes durchreiten einer einfachen E-Dressur

Ich komme so ganz gut zurecht, um meine Problem'zonen'  ;D (ihr wisst schon, wie ichs mein, gell?!) weiß ich - aber ehrlich gesagt, bevor ich meinen grauslichen Sitz korrigier (zu tiefe Hand, Stuhlsitz etc.) bin ich erstmal froh, wenn das Pferd gut läuft - denn dann kann mein Sitz ja nicht soooo störend sein.

ich finde außerdem, dass es einen RIESEN Unterschied macht, ob man ein ausgebildetes Pferd hat, wo 'nur' der Reiter das Problem ist -- bzw. die beim Beritt gelernten 'Knöpfe' beim Pferd zu finden und bedienen zu können (grob gesprochen).

Klar gibts nicht umsonst den Spruch: auf ein junges Pferd gehört ein erfahrener Reiter, ein (im Können) 'junger' Reiter gehört auf ein erfahrenes Pferd. In der heutigen Freizeitreiter-Szene ist das aber nunmal völlig realitätsfremd und ich will jetzt auch nicht hier auf L-Niveau durch die Bahn schweben... mir genügts, wenn mein Pferd halbwegs schonend geritten wird, dass es nicht unbedingt auf Beinen und Rücken völlig verkorkst wird und dass es ihr und mir halbwegs Spaß macht.

ich sag auch nicht, dass meine 'Methode' die allein seeligmachende ist - bei weitem nicht  ::) ich komm gut damit zurecht, andere müssen einen anderen Weg finden, ob mit oder ohne RL...

Im Grund werden wir immer Gelände-Hopser bleiben - dazu streifen wir zu gern durch die Natur, lockern uns bei einem erfrischenden Galopp oder klappern im Trab unsere Kilometerchen runter. Und genau diese Sachen möchte ich so sinnvoll und schonend wie möglich machen, damit wir noch möglichst lange unsren Spaß dran haben  :D

LG Kim  :)

(sorry für den langen Text  ::) auch so ne Kinderkrankheit von mir *laber*)
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Offline Saorsa

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #85 am: 06.01.06, 02:03 »
Ich bin grad extrem verwundert, dass hier außer mir offensichtlich niemand ist, der beim Dressurreiten in erster Linie ans Pferd denkt!  :o

Wie kommst du denn jetzt auf das schmale Brett?? *staun*
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Offline KimT

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #86 am: 06.01.06, 02:16 »
wundert mich auch... davon war doch nicht die Rede, oder?!

gehts nicht jedem der (Dressur) reitet ums Pferd? Selbst wenn jemand vor allem an seinem eigenen Vorankommen arbeitet heißt das ja nicht, dass er nicht auch das Beste für sein/das Reitpferd will...

Und wenn er/sie dasjenige Pferd wechselt, tut er ja auch was für das vorherige Pferd, was die Leistung nicht mehr bringen kann/will/soll --- ist ja nichts schlechtes, wenn man sich jeweils den passenden Partner sucht --- das 'neue' Pferd passt dann eben besser zum eigenen Leistungsstand, is doch OK

LG Kim  :)
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Offline McFlower

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #87 am: 06.01.06, 09:11 »
Ja, EEK, und dazu stehe ich. Ich würde mir selbst was in die Tasche lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich in erster Linie Dressur reite, um mein Pferd lange gesund zu erhalten. Wenn´s mir ausschließlich um die Gesundheit meines Pferdes gehen würde, würde ich zwei, drei Mal in der Woche Hallen-/Platzarbeit machen und den Rest der Woche schön ausreiten.

Für die Gesunderhaltung meines Pferdes reicht A-Dressur-Niveau vollkommen auf. Sobald das Pferd ehrlich an die Hand rantritt und den Rücken aufwölbt, ist doch schon alles in Ordnung. Wenn´s dann noch halbwegs geradegerichtet ist und nicht allzusehr auf der Vorhand schlappt, wird es (wenn nix andres dazwischenkommt) mit Reiter auf dem Rücken steinalt.
Treulos ist, wer Lebewohl sagt, wenn die Straße dunkel wird. (Gimli - Die Gefährten)

GerlindeK

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #88 am: 06.01.06, 09:40 »
zum Thema HML und nicht-mit-schreiben-trauen: hier schreibt auch keiner mit, der nie oder sagen wir mal äußerst selten Reitunterricht bekommt...

warum wohl?

Weil erstmal Fragmente aus meiner Fragestellung herausgerissen und dann zerrissen wurden.
Erstmal feste drauf hauen und vorab schonmal alle anders lautenden Meinungen killen.
(Hab ja selber geschrieben, daß ein Reiterleben nicht ausreicht, um "reiten zu lernen". Daß der Erfahrungsaustausch mit Könnern niemals aufhört, daß man immer wieder kontrolliert werden sollte und man zum Weiterkommen Unterricht braucht usw. Kann alles in meinem ersten Beitrag nochmal nachgelesen werden, falls es beim ersten Überfliegen überlesen worden ist......... ::))

Deshalb finde ich es klasse, Kim, daß Du geantwortet hast.

Wenn man dieses berauschende Gefühl einer Dressurstunde erlebt, glaube ich kaum, daß das mit einem unzufriedenen Pferd mit schädlichen Einflüssen auf das Pferd möglich sein kann. (Es sei denn, man verbringt eine Std. lang im Mitteltrab).

Wenn man wie unter Drogen glücklich vom Pferd steigt, glaube ich kaum, daß gravierende/schädliche Fehler vorlagen.

Ich finde es doch schön, wie sich diese Diskussion (trotzdem) entwickelt hat.
(is noch früh am Morgen, man entschuldige bitte meine Formulierungen)


Offline Aleike

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #89 am: 06.01.06, 09:58 »
Man wird süchtig nach dem Gefühl, dass man beim Dressurreiten manchmal hat.
Als ich seinerzeit mit dem schweren 1,83-Schulpferd zum ersten Mal auf dem gehlustfördernden Außenplatz reiten durfte, und gemerkt habe, dass ich mit Sitzveränderungen das Trabtempo verändern konnte, war ich angefixt... Und die Abhängigkeit wird jedes Jahr schlimmer :D
Man darf nicht sagen: "Was, du Mistvieh, du willst nicht?" Sondern: "Entschuldige, mein Tier, ich werde schon noch dahinterkommen, wie ich es lerne, dich peu à peu auf den rechten Weg zu führen." (Udo Bürger)