Autor Thema: Der Reitlehrer ?  (Gelesen 42259 mal)

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Offline Saorsa

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #60 am: 05.01.06, 11:44 »
*grins* Auch da kann ich nur empfehlen: Augen auf bei der RL-Wahl. Meine (selbstverständlich weltbeste  ;D ) legt grossen Wert auf denkende und fühlende Reiter wie Pferde. "Ein denkendes Pferd ist ein sicheres Pferd" sagt sie gerne und hat Recht. Sehr häufig fragt sie mich "Wie war das und das jetzt?" und da stimmt meine Beobachtung/Empfinden zwar oft mit ihr überein, aber eben lääängst nicht immer *winkzuterrier*: mal bin ich sehr selbstzufrieden und sie holt mich auf den Boden der Tatsachen mit Sätzen wie "mag ja bequem gewesen sein, aber in der Wendung hat sie hinten innen nicht wirklich mitgetreten" und mal zerfleische ich mich in Selbstkritik und sie grinst mich an und sagt "also eigentlich war das jetzt perfekt".
Kann allerdings sein, dass ich übermässig zum Selbstbetrug neige, wenn ich noch immer so viel feedback brauche... *achselzuck*
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Offline terra

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #61 am: 05.01.06, 13:14 »
Manche Reitschüler denken aber auch: Ich war bei dem und dem SUUUUPERbekannten Reiter/Reitlehrer zum Zuschauen, jetzt kann ich das Reiten und brauch nie wieder eine Korrektur.


lg
ed


Offline Sugar-for-Rick

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #62 am: 05.01.06, 13:32 »
Meine (für mich auch weltbeste  ;D) RL hat nicht mal einen Trainerschein oder sonstige Diplome. Dafür hat sie ein unheimlich breites Wissen über klassische und Western-Reiterei und war sehr erfolgreiche Turnierreiterin.
Für sie ist die Erteilung von Reitunterricht ein Hobby, welches sie mit enorm viel Engagement betreibt. Bei uns sind die 60 Minuten immer zu kurz, weil sie jeweils so viel Ideen hat, was man noch üben könnte. Und ihr Elan reisst mich und auch mein Pferd richtig mit.

Wie oft schon habe ich allein etwas geübt, was gar nicht klappen sollte. Ich wollte dieses Problem dann meiner RL zeigen, und es war verschwunden. Will heissen, ich habe den Fehler vom letzten Mal nicht gemacht, weshalb es wie von Zauberhand plötzlich klappte. Echter Fortschritt bedeutet für mich, selbst zu merken, was denn nun der Fehler war, um mich auch selbst kontrollieren zu können. (Ich starre z.B. auf Stangen, weshalb mein Pferd prompt drüberstolpert oder ich lehne mich vor dem fliegenden Galoppwechsel immer noch nach vorne, weshalb das Pferd hastig wird oder es gar nicht klappt.)

Nearly, Du wunderst Dich, weshalb Du immer wieder über die Aussage „Ich habe das richtige Aussitzen im Trab erst lernen müssen“ stolperst. Es ist halt so, dass nicht alle Reiter von Haus aus eine so gute Körperbeherrschung haben, dass sie den Bewegungen des Pferdes automatisch richtig folgen können. Ich habe Probleme mit der Feinmotirik und muss neue Bewegungen richtiggehend lernen und dann eine Weile üben, bis mein Hirn sie gespeichert hat. Deshalb war es für mich wichtig, mal in der Theorie zu lernen, wie sich die Hüfte des Reiters im Trab bewegen muss. Das habe ich dann geübt, bis ich es konnte. Heute geht das längst automatisch, wie bei anderen Reitern auch.  ;)
Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.
(Charlie Chaplin)

Liebe Grüsse von Simone

Offline Terrier

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #63 am: 05.01.06, 14:31 »
Ich bin ja eigentlich zufrieden mit dem RL, aber er hat so seine Art ::) die man nicht immer vertragen kann. Manchmal geht es auch etwas doller mit uns, da hält er mich nicht für fähigh, jemals eine ordentliche M-Dressur zu reiten, da ich grosse Probleme mit der Rechtstraversale habe. Aber man muss eben sehen, was er als ordentlich ansieht ;D Manche RL sind zufrieden, wenn der Schüler 6er+7er im Protokoll stehen haben. Meiner sagt dann" Tze, schon wiedr nur ne 6 für den starken Trab" ::)
Früher war ich über eine 6 immer glücklich ::)( natürlich nur im Protokoll ;D)
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Offline Terrier

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #64 am: 05.01.06, 15:02 »
EEK - Muss ich mich jetzt beleidigt fühlen?  " ........die aber im Gegensatz zur vorigen Gruppe nicht um der Gesundheit des Pferdes willen reitet, sondern für den eigenen Fortschritt und die eigene Karriere...."
 Wenn ich nur für meinen eigenen Fortschritt reiten würde, müsste ich ja andauernd ein neues Pferd haben, denn man kann ohne das Pferd, kaum einen reiterlichen Fortschritt machen!
Auch die nächste Aussage "...Wird das Pferd krank oder fällt aus, sucht man sich ein neues, im Gegensatz zum ambitionierten Freizeitreiter, der bereit ist sich den Möglichkeiten seines PFerdes anzupassen."
Kann sicher sein, dass, als Mimmi ausfiel, ich mich mehr Dionero geritten hab, aber Mimmi ist immer noch da. Dionero hatte ich eigentlich nur als Nachwuchs gedacht. Eigentlich wollte ich Mimmi auch weiterreiten, das werde ich sicher auch tun. Nur eben keine Turniere mehr.
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esge

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #65 am: 05.01.06, 15:08 »
Jeder Mensch ist anders. Es gibt die Typen, die gut allein lernen können und nur ab und an einen Schubs in die richtige Richtung brauchen.

Und es gibt andere, die ständige Kontrolle wünschen, ständige Begleitung.

ich selbst gehöre eher zur ersten Kategorie. Dass ich jetzt wöchentlich Unterricht nehmen kann bedeutet für mich nur, dass ich jetzt häufiger Impulse von außen kriegen kann. Meine Gier nach Wissen wird jetzt viel schneller gefüttert als früher, wo nur 2 oder 3 Kurse pro Jahr drin waren.

Ein Reitlehrer ist für mich dann klasse, wenn ich aus seinem Unterricht gehe und denke "warum hat mir DAS nicht schon mal jemand vor 20 Jahren SO klar gemacht?!!!!!
Ein guter Reitlehrer für regelmäßigen Untericht sollte außerdem unbedingt ein in sich schlüssiges System haben, wo vollkommen logisch ein Rädchen ins andere greift.
Wenn das nicht der Fall ist, wird die Ausbildung stagnieren.

Glücklich vom Pferd steige ich übrigens an mindestens 360 Tagen vom Jahr. Und mit jedem Jahr mehr. Dieses Pferd macht mich einfach atemlos vor Begeisterung. Ich muss rückblickend denken,, dass ich sooooo viel Zeit verschwendet habe in meinem Reiterleben. Hätte ich früher gewusst, dass Reiten SO sein kann - oh Mann!
Das kommt immer wie fürchterliche Hochstapelei rüber. Wenn uns jemand zuschaut, wird er uns nicht für die großen Stars halten und zu Recht. Das ist mit dieser Begeisterung auch nicht gemeint. Aber dieses Pferd und in dieser Art und Weise zu reiten macht mich einfach glücklich.
Und nach Unterrichtsstunden bin ich zu mindestens 90 Prozent hochzufrieden. nicht weil mein Pferd und ich immer wer weiß wie genial waren - aber weil es sich so stimmig angefühlt hat. Weil da wieder ein Puzzleteilchen mehr von "Aaaach so, ja, DAS ist gemeint!" dazugekomen ist.

Auch oder gerade ein Reitlehrer, der einen zum selbständigen Denken und Fühlen erzielt, wird nicht überflüssig. Weil es doch immer weitergeht. Reiten hat man schließlich nie "fertig" gelernt. "Es bleibt immer ein Wunsch offen" hat glaube ich Egon v. Neindorff mal gesagt. Und so ist es - und somit wird auch der RL nie überflüssig. Sofern er halt in der Lage ist, diesen offenen Wunsch erfühlen und verstehen zu lehren.


Offline Terrier

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #66 am: 05.01.06, 15:26 »
EEK - Du hast die ergeizigen Reiter auch nicht Turnierreiter o.ä. genannt."...Die letzte Gruppe sind die Ergeizigen...."
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Offline Lillebror

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #67 am: 05.01.06, 15:27 »
... Pferd sollte am Zügel gehen und sich dann immer weiter verästelt in falsches am Zug (mit Kraft und falscher Knick) und korrektes am Zügel, das korrekte am Zügel verästelt sich in v/a und Versammlung usw.
Ich denke diese Gruppe Reiter lernt daher nie aus und wird immer in irgendeiner Form Unterstützung brauchen.

Ich glaube, "Unterstützung" ist das falsche Wort. Diese Reiter brennen fürs Reiten, sie wollen einfach immer mehr wissen und erfahren und sich mit anderen Reitern austauschen, fachsimpeln. Wenn der RL wirklich gut ist, wird er von solchen Schülern wahrscheinlich auch immer selbst profitieren.

Den Vergleich mit Musikern, der hier schon kam, finde ich auch sehr gut. Die spielen oder singen auch immer mit anderen zusammen oder große Balletttänzer trainieren auch jeden Tag mit ihrem Ballettmeister und lassen sich immer noch was sagen.

Unterricht nehmen bedeutet nicht per se Zu-wenig-Können oder Unselbständig-sein.
Wären wir unendlich, so wandelte sich alles.
Da wir aber endlich sind, bleibt vieles beim Alten.
B. Brecht

GerlindeK

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #68 am: 05.01.06, 15:32 »
Glücklich vom Pferd steige ich übrigens an mindestens 360 Tagen vom Jahr. Und mit jedem Jahr mehr. Dieses Pferd macht mich einfach atemlos vor Begeisterung. Ich muss rückblickend denken,, dass ich sooooo viel Zeit verschwendet habe in meinem Reiterleben. Hätte ich früher gewusst, dass Reiten SO sein kann - oh Mann!
Das kommt immer wie fürchterliche Hochstapelei rüber. Wenn uns jemand zuschaut, wird er uns nicht für die großen Stars halten und zu Recht. Das ist mit dieser Begeisterung auch nicht gemeint. Aber dieses Pferd und in dieser Art und Weise zu reiten macht mich einfach glücklich.

Jepp, genau das ist es!!
Hätte es bei mir die vielen Irr- und Umwege nicht gegeben, hätte ich nicht die klare Linie entwickelt, mit der ich nun mein Pferd (allein) reite.
Ich bin begeistert, wie reibungslos alles läuft, und daß wir doch schon recht weit gekommen sind.

Nun aber erahne ich doch in einigen Momenten, daß es noch geradliniger gehen könnte, daß mir ein RL einen einfacheren Weg zeigen könnte. Es gibt kein handfestes Problem, aber manchmal komme ich mir doch etwas stümperhaft vor (wobei ich jedoch sehr pingelig und selbstkritisch bin).
Auf der anderen Seite ist trotzdem jeder Ritt einfach göttlich schön und ich denke, daß dieses Level erstmal reicht (um zufrieden zu sein) und auch zu erhalten ist.


Offline McFlower

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #69 am: 05.01.06, 15:45 »
EEK, ich musste gerade tief in mich gehen und überlegen, warum ich "Dressur" reite. In erster Linie, weil es fürs Pferd gesünder ist, oder in erster Linie aus persönlichem Ergeiz?

Beides steht nicht im Vordergrund. Sondern weil Dressurreiten einen Heidenspass macht. Man wird süchtig nach dem Gefühl, dass man beim Dressurreiten manchmal hat. Wenn es sich "richtig" anfühlt. *sabber* Ich nehme in erster Linie Reitunterricht, weil es mir SPASS macht. Ich steige nach fast jeder Reitstunde glücklich vom Pferd. Nicht immer - aber immer öfter.
Treulos ist, wer Lebewohl sagt, wenn die Straße dunkel wird. (Gimli - Die Gefährten)

Offline Frau Peh

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #70 am: 05.01.06, 15:51 »
Man wird süchtig nach dem Gefühl, dass man beim Dressurreiten manchmal hat. Wenn es sich "richtig" anfühlt.
:) Genau das isses. Man wird süchtig, wenn man einmal eine Ahnung davon bekommt, wie es sein KÖNNTE (und wenn's nur ein ganz kurzer Moment war). Und dann will man weitermachen und hat ein Ziel.  :)  Auf den Pferden, die ich früher geritten habe, war Platzarbeit halt ein notwendiges Übel (gymnastizieren damit's gesund bleibt), aber der Pony hat mir zum erstem Mal eine Ahnung davon gegeben, wie Reiten sein KANN (wenn ich Bewegungslegastheniker es mal auf die Reihe krieg). Irgendwie hab ich das Gefühl, ich bin es dem Pony schuldig wenigstens annähernd so reiten zu lernen, wie er gehen kann.  :-\
« Letzte Änderung: 05.01.06, 16:01 von Frau Ponnaggel »

esge

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #71 am: 05.01.06, 15:56 »
Sondern weil Dressurreiten einen Heidenspass macht. Man wird süchtig nach dem Gefühl, dass man beim Dressurreiten manchmal hat. Wenn es sich "richtig" anfühlt. *sabber* Ich nehme in erster Linie Reitunterricht, weil es mir SPASS macht. Ich steige nach fast jeder Reitstunde glücklich vom Pferd. Nicht immer - aber immer öfter.

Genau!!! Es ist eine Passion, eine Besessenheit, eben eine Sucht.

Dieses weitverbreitete Phänomen, dass Reiter ganz offensichtlich NICHT glücklich sind beim Reiten macht mich inzwischen ganz betroffen. Aber wie oft bin ich früher gefrustet vom Pferd gestiegen? Oder musste mich im Sattel schwer am Riemen reißen, um in meiner Verzweiflung nicht das Pferd richtig abzuschwarten, weil es einfach nicht ging!
Heute weiß ich:
Es lag zum Teil daran, dass das pferd nicht zu mir passte (oder ich nicht zu ihm)
Und zu einem sehr großen Teil lag es an zu wenig System!

Je systematischer man vorgeht, umso weniger Fehler passieren. Das Pferd versteht - und somit macht es auch.
Frust entsteht in erster Linie aus Nicht-Verstehen - egal ob beim Reiter oder beim Pferd.
Wenn das Pferd gefrustet ist, ist es der Reiter übrigens in der Regel auch.

Wir sollten es also unbedingt mit Pluvinel halten: Wir sollten unsere PFerde nicht verdrießen. Denn ihre Anmut ist wie der Duft von Blüten. Einmal verflogen, kommt er nie zurück.

Und in dem wunderbaren Buch von Jane Savoie steht der Satz, der in jeder Reithalle mit Gold gerahmt in den Eingang gehört: Wenn wir ohne Anmut, ohne Freude reiten, haben wir das wesentliche versäumt.

Beide Sprüche gehören eng zusammen. Ein heiteres Pferd macht den Reiter fröhlich und umgekehrt.

Gruß
Sandra

Offline terra

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #72 am: 05.01.06, 16:04 »
Also wozu zähle ich mich jetzt?
Ich reite, weils mir Spass macht - aber wenn ich an die Gesunderhaltung denke: ich nehme keinen Unterricht, damit mein Pferd gesund bleibt, sondern damit ICH mehr und hoffentlich länger Spass daran haben kann. Und mit einem gesunden, fitten Pferd machts einfach mehr Spass hinter den Hunden und auf Turnier. Weiterkommen will ich auch....
Seltsamerweise macht das auch meinem Tierchen Spass....
Haben sich da zwei leistungsgeile ehrgeizige Turniermonster gefunden? nee, wir wollen Spass...
Ein halbwegs gesundes Pferd wegen Alter abschieben kommt nicht in Frage, wegen unheilbarer Krankheit....kommt auf den Einzelfall an, ich bin für das frühe Erlösen.

Gesundheitlich kann auch bei ordentlichstem Reiten alles mögliche passieren. Und seltsamerweise werden gerade die ollen, geschundenen Krücken methusalemalt ohne grosse Zipperlein.

Provokanter Umkehrschluss: sind für dich, EEK, alle Tierquäler, die ihr Pferd nicht in der Stunde fünf Mal auf den Arsch klatschen damits auf die HH kommt? - dann bekenne ich mich wenigstens dazu, mach ich nämlich nicht und an den Zügel reit ich auch nicht mehr, trotzdem läuft das Tierchen mit einem Quarterärschlein gut auf der HH ;D

lg
ed

PS Ihr seid zu schnell.
Esge, Deine Zitate sind phantastisch - darf ich die weiterverwenden?

Offline Thesi

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #73 am: 05.01.06, 16:10 »
Zitat
Dieses weitverbreitete Phänomen, dass Reiter ganz offensichtlich NICHT glücklich sind beim Reiten macht mich inzwischen ganz betroffen. Aber wie oft bin ich früher gefrustet vom Pferd gestiegen?

Aber muss es gleich ganz furchtbar schlimm sein, wenn man nicht jeden Tag glücklich vom Pferd steigt? Ich habe durchaus Tage, da denk ich mir nach dem Reiten, ich wäre am besten gar nicht aufgestiegen (passiert mit und ohne Unterricht, mit Unterricht aber nur ganz selten).

Muss ich deshalb an mir und dem Pferd zweifeln? Vielleicht hab ich einfach noch kein System gefuden, aber deshalb aufgeben oder verzweifeln? Und vielleicht passen ich und das Pferd nicht perfekt zusammen, aber sie ist nun mal mein Pferd, und es gibt so viele Tage, da bin ich zufrieden... deshalb will ich auch nicht die Pferd-Reiter-Beziehung an sich in Frage stellen.

Auch wenn es nicht jeden Tag klappt, macht es Spass... natürlich hoffe ich, dass es immer mehr Tage werden, an denen ich glücklich absteige, aber an dem Punkt bin ich nun mal noch nicht.

esge

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Re: Der Reitlehrer ?
« Antwort #74 am: 05.01.06, 16:16 »
Nein Thesi, so wars nicht gemeint. Auch wenn es vermutlich dann wirklich so ist, dass das System noch nicht stimmt.
Und ich räume auch ein, dass ich ein wirklich besonders freigiebiges Pferd habe, das von seinem Grundcharakter her schon die Freundlicheit und Kooperaationsbereitschaft in person ist. Andere Pferde lassen sich durchaus erheblich mehr bitten und vermitteln darum natürlich nicht so große Erfolgserlebnisse.
Aber ich finde es bedenklich, wenn ich so viele Leute (hier in der Vereinshalle) sehe, die schon recht fortgschritten reiten (L aufwärts) und wirklch nie mal zufrieden und glücklich im Sattel wirken. Und ehrlich gesagt sehen ihre Pferd mindestens genauso unglücklich aus. Und es ist egal, welches Pferd diese Leute reiten. Es sieht irgendwie immer nach Schmerzen aus.
Ich rede nicht von dem Gesicht, das man halt blöderweis so aus hoher Konzentration heraus macht. Es ist der Gesamteindruck. Eben keine Anmut, keine Freude und kein Duft von Blüten.

Das hat übrigens nicht unbedingt was mit dem reiterlichen niveau zu tun. Ich habe auch schon wenig fortgeschrittene Reiter gesehen, die trotzdem mit ihrem Pferd einfach ein harmonisches und zufriedenes Bild abgaben.
Wiederum nicht zu verwechseln mit jenen Zeitgenossen, die im Sattel herumlümmeln und deren Pferde in einem halbkomatösen Zustand durch die Gegend fallen.

Terra, die Zitate gehören nicht mir. Du wie jeder andere darf sie unter Nennung der quelle natürlich verwenden.  ;)
« Letzte Änderung: 05.01.06, 16:27 von esge »