Ich höre immer wieder „Ich habe das richtige Aussitzen im Trab erst lernen müssen“ *grübel*
Dies kann ich so nicht so ganz nachvollziehen. Ich persönlich habe letztes Jahr gelernt, ab wann man richtig im Trab aussitzen KANN! Nämlich wenn man gelernt hat, das Pferd so zu reiten, dass es locker entspannt fleißig untertritt und der Rücken wundervoll mitschwingt, denn genau DANN kann man einwandfrei ein Pferd im Trab aussitzen, das Sitzen selbst muss man meines Erachtens nach NICHT lernen. Man bekommt eher durch die ganzen anderen Lerneffekte irgendwann das Gefühl: „JA, genau jetzt passt alles perfekt und ich bin „im“ Pferd!“
Aber zurück zu Gerlindes Ausgangsfrage:
Mein Werdegang bis 2002 war Geländehopsen, ab und zu mehr oder weniger minderwertigen Reitunterricht erhalten und der Versuch, mit meinem Traberle einigermaßen zurecht zu kommen.
Dann bin ich Mitte 2002 durch Zufall auf meine heutige RL gestoßen.
Tja, wie lief die Folgezeit ab? Anfangs alle 14 Tage eine Reitstunde (abwechselnd eine Stunde Beritt und eine Stunde Unterricht), dies ging über ca. 3 Monate, dann kam der Winter, dank nicht vorhandener Reithalle RL ade. Frühjahr 2003 dann wieder angefangen, nunmehr nur noch alle 14 Tage über ca. 6 Monate Unterricht (mit urlaubsbedingten Ausfällen, krankheitsbedingten Ausfällen etc., also ca. 10 Reitstunden in diesem Jahr). 2004 ging dann finanziell und krankheitsbedingt voll in die Hose, was Reitunterricht betraf, waren vielleicht ca. 4 Stunden und 2005 war dann das Jahr mit der Hochkonjunktur, zumindest bis zum August 2005 war es stetig Unterricht im 14-tägigen Rhythmus.
Jede Reitstunde brachte uns weiter (habe mein Pferd mehr oder minder selbst ausgebildet bzw. bilde noch selbst aus unter Anleitung meiner RL), d. h. eine Unterrichtsstunde und die nächsten 14 Tage an dem erlernten gearbeitet, daran anschließend wieder Unterricht und wieder 14 Tage lang am wiederum neu erlernten gearbeitet mit dem Ergebnis, dass Madam im August 2005 vollständig geradegerichtet war, wir schon fleißig an der Versammlung arbeiteten.
Tja, dann fing die Kniescheibe an zu hacken und es war wieder Ebbe mit Unterricht. Zwischenzeitlich ist der Winter eingetroffen, was wiederum dank der nicht vorhandenen Halle dazu führt, dass der Reitunterricht ausfällt.
So, dann habe ich jetzt bei der gleichen (mit der ich hochzufrieden und glücklich bin) Reitlehrerin doch schon stolze 3 Jahre Unterricht, wirklich weitergekommen sind wir aber erst in diesem Jahr (zumindest im ersten Halbjahr), da vorher die Regelmäßigkeit fehlte. Wenn ich jetzt die Reitstunden die letzten 3 Jahre zusammenzähle komme ich doch vielleicht auf immerhin ca. 30 Stunden in 3 Jahren.
Tja, ist doch eine eher magere Ausbeute will ich mal behaupten.
Ich will damit eigentlich nur verdeutlichen, dass der Begriff, ich habe seit 3 Jahren bei dieser RL Unterricht, nicht wirklich etwas über die tatsächliche Stundenzahl und somit über den derzeitigen erreichten oder auch nicht erreichten Ausbildungsstand aussagt.
Und im übrigen werde ich mein Leben lang immer wieder auf Reitunterricht zurück greifen, da sich kleine Fehler schneller als man denkt einschleichen, die zu korrigieren es aber teilweise wirklich Jahre bedarf (z. B. meine Kopfhaltung, immer einen Buckel machen und brav den Pferdehals beobachten usw.)
Vg Tanja