Autor Thema: Zinkmangel  (Gelesen 42056 mal)

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Pit

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Zinkmangel
« am: 16.07.04, 18:27 »
Hallo,
ich habe eine 4 jährige Friesen-Mix Stute. Sie scheuert sich leider die Mähne und den Schweif. Die Mähne haben wir komplet abgeschnitten und Sie hat jetzt eine Ekzemdecke von Nice Horse Tec die nur Hals und Schweif bedeckt.
Wir haben eine Blut untersuchung machen lassen und es wurde ein Zinkmangel festgestellt. Jetzt geben wir eine Woche Zink dann eine Woche Pause und Wieder eine Woche Zink. Das ganze so ca.6 Wochen. Werden am Ende der Kur nochmal Blutuntersuchung machen lassen um den Zinkwert zu testen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht!!!

LG Beate

Offline Halifax

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Re: Zinkmangel
« Antwort #1 am: 16.07.04, 22:57 »
Bei meinem Ekzemer (Isi) und bei meinem Shetty wurde Zinkmangel festgestellt, beim Isi ganz massiv, zusätzlich auch Kupfermangel. Beide bekommen jetzt Hesta plus Zink der Isi auch Hesta plus Kupfer.
Beim Shetty war der Zinkmangel nicht ganz so gravierend, mittlerweile sieht er viel besser aus, das Schubbern hat fast aufgehört, kahle Stellen sind keine mehr vorhanden, die Schuppen sind auch weg.
6 Wochen ist allerdings wenig.
Beim Shetty wurde mir gesagt, er würde wohl 2 Dosen mindestens brauchen (bei 3/4 Messl. am Tag), der Isi soll das Zusatzfutter mindestens 1 Jahr haben.
Als Grundfutter bekommen beide Hesta Mix Light.
Eine Blutuntersuchung soll weniger bringen nach einigen Wochen, wurde mir bei Hippolyt gesagt, man solle einfach auf eine Veränderung der Symptomatik achten.

Offline Waddington

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Re: Zinkmangel
« Antwort #2 am: 17.07.04, 13:29 »
Habe gestern das Info-Prospekt von Hippolyt in der Hand gehabt und geschmökert, sie behaupten, dass sehr viele Ekzemer durch Mineralienmangel (Zink, Selen, Kupfer) herrühren und dass dies durch speziell angepasste Fütterung behoben werden kann.

Ca. ein halbes Jahr sollte man sich aber schon gedulden.

Ich fand das sehr interessant, da meiner leichte Mauke hat, würde gerne über eure Erfahrungen mehr wissen.

Gruß
Annette

Offline SaoirseBlaithin

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Re: Zinkmangel
« Antwort #3 am: 17.07.04, 17:50 »
Hallo,

Zinkmangelö ist in den meisten Fällen mit ursächlich für Allergien und Ekzeme,
da der Stoffwechsel so labiler ist. Auf jeden Fall sollte etwas dagegen getan werden.
Dennoch ist es in der Regel keine einmalige Sache, die Tiere müssen auch zukünftig genau beobachtet werden.

@Anette: Mauke wird nicht unbedingt durch Feuchtigkeit oder einen Mangel an Zink hervorgerufen. Weiterer Auslöser kann Trockenheit sein. Gerade trockenes Gras ist an den Kanten sehr scharf und kann kleine Schnittverletzungen verursachen, in die dann Bakterien gelangen und so zu Mauke führen! (Aber wo herscht zur Zeit schon Trockenheit ::)? ) Hier hilft dann nach Abklingen der Entzündung, die Fesselbeuge jeweils dick mit Melkfett o.ä. einzuschmieren.
Es bewegt sich in einer Vielfalt verschiedener Kräfte. Mühelos, fliessend,
ohne die geringste Spur einer Anstrengung oder Anspannung.
Gott lässt es in jedem Augenblick tanzen.
Es dreht Pirouetten, macht Luftsprünge und weicht allen Kräften aus, die versuchen, den Tänzer zu Fall zu bringen.

Offline Disa

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Re: Zinkmangel
« Antwort #4 am: 17.07.04, 22:37 »
Ich hatte vor Jahren auch das 'Ergebnis' Zinkmangel bei meiner Ekzemerin. Durchgehalten habe ich die Intervallfütterung fast 9 Monate - ohne jeden Unterschied. Heute bin ich wesentlich skeptischer, was die Zufütterung einzelner Mineralstoffe in dieser massiven Form angeht. Gerade bei Zink werden direkt oder indirekt 10 weitere Mineralstoffe und Spurenelemente mit beeinflusst. Das ist in keinem Blutbild ablesbar, die Wirkung ist somit nicht wirklich kontrollierbar (außer durch Augenschein...), ich briinge eigentlich das ganze physiologische Gleichgewicht zwischen den einzelnden Substanzen durcheinander - und hoffe dann noch auf Besserung?? Außerdem ist mit der Zufütterung vielleicht mein schlechtes Gewissen beruhigt, aber die Ursache des niedrigen Wertes im Blutbild bleibt ungeklärt. Und solange ich diese Ursache nicht kenne oder wenigstens ahne, soll ich dauerhaft zufüttern? Ich habe da meine Zweifel, ob das der richtige Weg sein kann...

Offline Halifax

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Re: Zinkmangel
« Antwort #5 am: 17.07.04, 23:45 »
Bei meinem Shetty ist schon eine Besserung deutlich geworden, er hatte den ganzen Winter durch immer große kahle Stellen, bis ins Frühjahr hinein. Deshalb habe ich ja den Bluttest machen lassen, denn alle anderen Untersuchungen blieben ohne Ergebnis. Er war als ehemaliges Zirkuspony eh in schlechtem Ernährungszustand.
Seitdem er das Zink bekommt, hat er ein schuppenfreies Fell ohne kahle Stellen und ohne ständiges Scheuern.
Bei meinem Isi meinte der TA, dass eben viele SE einen deutlichen Zinkmangel hätten, bei ihm war der Wert so niedrig, dass es keiner glauben wollte, Zink war praktisch nicht mehr vorhanden. Kupfer war auch viel zu niedrig.
Die 2. Dose ist jetzt fast aufgebraucht, dazu bekommen beide Hesta Mix Light. Und auch dem Isi geht es besser, trotz Kriebeln ohne Ende sieht er recht gut aus. Zwar mit Decke, aber zwischendurch auch nur mit dem neuen Einhorn-Mähnenschutz.

Offline Disa

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Re: Zinkmangel
« Antwort #6 am: 18.07.04, 10:59 »
Schau mal hier nach: http://www.m-ww.de/gesund_leben/ernaehrung/mineral_spuren/zink.html. Ansonsten hilft bei der Erkundung deiner Wiesen nur die eigene Bodenprobe. Alles andere ist Spekulation und führt zu nichts. Wechselwirkungen oder Resorptionsprobleme der Pflanzen hängen eng mit dem pH-Wert des Bodens zusammen. Die LUFA macht solche Untersuchungen.

Offline Frau Peh

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Re: Zinkmangel
« Antwort #7 am: 21.07.04, 12:16 »
Bei meinem Pony hab ich auf anraten des Schmieds auch eine Blutuntersuchung machen lassen (Hufhorn war von nicht wirklich guter Qualität, stellenweise blätterteigmäßig). Heraus kam auch ein Zinkmangel (Ohne Zink kann wohl auch Biotin nicht verwertet werden wenn ich das richtig verstanden hab). Laut TA sollen wir jetzt für 3 - 6 Monate Zink zufüttern (Orthosal, wird immer 5 Tage gefüttert, dann 5 Tage Pause). Wenn das auch gegen die Schuppen und die Mähnenjuckerei hilft wär ja super...  8) Ich werde berichten.

Pferdefreak66

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Re: Zinkmangel
« Antwort #8 am: 25.08.04, 11:35 »
Hallo,
mein Tinker hat auch sehr grossen Zinkmangel (Hufe sind aber in Ordnung dafür hustet er) bekommt jetzt auch Zink zugefüttert (schon die 4.Dose , laut neuem Blutbild ist der Wert angestiegen aber noch nicht o.k.)
Habe seit 10 Jahren meinem Tinker Hesta Mix gefüttert, beim Blutbild vor 2 Jahren hatte er grossen Selenmangel, diesmal Zink soviel also zu teuerem Futtermittel für Spezialrassen >:( Wollte jetzt zwar erst Derby füttern bin dann aber wieder skeptisch wie das dann mit dem Mineralfutter zusammenspielt.
Ich hab jetzt Mineralfutter von meiner TA und werde dazu nur noch eine Handvoll Hafer füttern und einmal im Jahr ist ein Blutbild fällig.Ich glaub so komm ich billiger weg wie mit diesen ganzen industriellen Fertigfuttern und ich weiß dann wirklich
immer was meinem Pferd fehlt ;)



Offline Zahra

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Re: Zinkmangel
« Antwort #9 am: 05.09.04, 09:29 »
Mein Pferdchen hatte zwei Jahre starken Schuppenbefall an Mähne und Schweif. Bin fast durchgedreht. Leider bekam sie zu dieser Zeit nicht genügen Mineralfutter, weil die Stallbesitzerin es nicht für notwendig empfand. Als ich sie dann in einen neuen Stall stellte übernahm ich die Fütterung genau so wie ich die Nährstofftabelle erstellt hatte und siehe da innerhalb eines Monat waren die Schuppen verschwunden.  :o
Ob das jetzt Zinkmangel war kann ich jedoch nicht genau sagen, aber möglich wäre es schon.

Gruß Zahra

Frisby

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Re: Zinkmangel
« Antwort #10 am: 09.09.04, 17:22 »
Bei meinem Pferd ist vor kurzem ein starker Zinkmangel festgestellt worden. Er hatte dieses Frühjahr ein schlimmes Regenekzem über die gesamte Sattellage. Selbst auf AB hat es kaum angesprochen. Im Sommer hatte er noch eins, allerdings nur ein sehr kleines. Dazu hat er sich 30 cm Mähne weggescheuert, war abwehrgeschwächt, glanzloses Fell etc. Ich füttere jetzt reines Zinkchelat zu und das Mähne scheuern hat fast sofort aufgehört. Das Fell glänzt wieder. Ob die Ekzeme wieder kommen, wird sich zeigen, ich bin aber sehr zuversichtlich. Ich füttere das Zinkprodukt von Hippoagil. www.hippoagil.de Findet man unter den Hufsachen.
Klar würde ich lieber die Ursache wissen, denn ich hab die ganze Zeit das Magnostable von Iwest verfüttert, wo gut resorbierbares Zink drin ist. Aber Urachenforschung ist oft schwierig bis unmöglich und nicht immer zu bezahlen. Möglicherweise rennt man von einem Therapeut zum anderen und keiner weis etwas. Da ist es mir lieber ich füttere jetzt (wo mein Pferd sich scheuert, Ekzeme hat etc.) Zink zu und verbessere damit die Symptomatik. Ich hab verschiedene Ideen, woher es bei uns kommen könnte und werde denen auch so weit wie möglich nach gehen, wenn vielleicht auch nicht sofort. Vielleicht finde ich irgendwann den Grund, vielleicht auch nicht. 

Offline Sorraia

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Re: Zinkmangel
« Antwort #11 am: 16.09.04, 19:10 »
Das mit dem Zinkmangel und Blutbild ist so eine Sache. Denn die Werte im Blutbild sind noch relativ lange im Normbereich obwohl der Rest des Körpers schon einen Zinkmangel hat. Erst wenn der Mangel wirklich gravierend wird, dann fällt auch der Blutwert unter die Normgrenze.
Bei meinem Pferd ist der Wert gerade noch an der unteren Grenze, laut TA soll ich trotzdem Zink zufüttern da der Körper schon einen Mangel haben kann.

Offline tara

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Re: Zinkmangel
« Antwort #12 am: 20.09.04, 13:34 »
Ich hatte vor Jahren auch das 'Ergebnis' Zinkmangel bei meiner Ekzemerin. Durchgehalten habe ich die Intervallfütterung fast 9 Monate - ohne jeden Unterschied.

Oft liegt eine Verwertungsstörung vor. Dann kann man reinschütten ohne ende, es kann vom Organismus nicht aufgenommen werden. Da sind dann die echten Spezialisten unter den TA gefragt.
stell dir vor, du hast ein Pferd und es kann nicht t ö l t e nin diesem Sinne...
Gruß tara

"Ausbildung heißt, das zu lernen, von dem du nicht einmal wußtest, dass du es nicht wußtest."
(Ralph Waldo Emerson, (1803 ‐ 1882)

Offline Lillebror

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Re: Zinkmangel
« Antwort #13 am: 20.09.04, 16:20 »
Ich bin letzte Woche auf die Seite www.pferdeglueck.de gestoßen. Dort gibt es einen Artikel zur Dosierung von Mineralen in Fertigfutter und einen Artikel über Selen in der Pferdefütterung, die ich beide sehr lesenswert fand.

Tenor ist ungefähr, daß die Feststellung eines Mangels von Zink o.a. abhängig von der Definition des Grenzwerts ist. Eigene Beobachtungen des Autors bei 7 Pferden über 4 oder 5 Jahre weg lassen ihn zu der Auffassung kommen, daß die Werte eventuell zu hoch angesetzt sind.
Wären wir unendlich, so wandelte sich alles.
Da wir aber endlich sind, bleibt vieles beim Alten.
B. Brecht

Offline Sorraia

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Re: Zinkmangel
« Antwort #14 am: 20.09.04, 21:52 »
Das mit der Verwertungsstörung ist sicher richtig. Nur wie kommt man auf sowas drauf? Gibt es da spezielle Untersuchungen oder wird nur auf Verdacht therapiert. Wenns hilft dann war es das, wenn nicht dann ist es doch was anderes.

Welche Spezialisten?