Liebe Agrar-ler,
Seit drei Wochen habe ich ein neues Pflegepferd, allerdings eher unfreiwillig... Der 21-jährige Wallach wird schon seit drei Jahren nicht mehr bewegt, tagaus, tagein steht er in seiner kleinen Paddockboxe, und das 24 h am Tag. Ausser im Sommer kommt er wenigstens 3 h am Tag auf die Weide. Da die Besitzerin absolut keine fremde RB will, und ihn auch nicht auf eine Altersweide geben will, habe ich mit der Besitzerin abgemacht, dass ich einige male pro Woche mit dem Wallach spatzieren gehe, obwohl ich schon ein anderes Pflegepferd habe.
Nun, die ersten Male war er beim Spatzierengehen sehr aufgeregt, aber es ging von mal zu mal besser. Allerdings habe ich mit ihm ein grosses Problem, durch den Wald zu laufen. Ein Beispiel: Wir laufen, und er läuft ruhig und entspannt neben mir her. Wir kommen in den Wald, und er will so schnell wie möglich durch. Er hält den Kopf hoch, und geht mit einem flotten Tempo voran. Dabei drängt er mich zur Seite, und beachtet mich gar nicht mehr, er will nur so schnell wie möglich aus dem Wald raus. Zuerst habe ich einfach etwas am Strick gezupft (er hatte ein Knotenhalfter an) und keine Reaktion. Dann habe ich mal etwas grob am Stick gezupft, und ihn mit der Stimme getadelt, und rückwärtsgerichtet. Wenn er mich wieder zur Seite drängen wollte, wieder das gleiche. Sobald er ruhig gelaufen ist, habe ich gelobt. War diese Reaktion richtig, oder wie hättet ihr reagiert?
Dann, ein anderes Beispiel: Heute war es bei uns sehr windig, und der Wallach dementsprechend hüpfig. Er ist wieder sehr flott gelaufen, und hat mich zur Seite gedrängt, und mich nicht beachtet. Ich halte das eigentlich für einen groben "Verstoss" der Regel, dass ich eigentlich der Chef bin, und nicht er. Dann hat er angefangen zu bocken und ist auch gestiegen. Wiederum habe ich etwas fester am Strick gezupft, ihn "angeknurrt" und rückwärtsgerichtet, denn ich bin der Meinung, dass er sich meinem Tempo anpassen muss, und ich mich nicht seinem.
Ich bin mir einfach unsicher, ob ich richtig reagiere, oder nicht. Soll ich ihn tadeln, oder soll ich sein Gehampel einfach nur ignorieren? Wenn ich mit ihm auf dem Reitplatz etwas Bodenarbeit mache, hört er sehr gut auf mich. Auf kleine Hilfen weicht er, hält an und geht rückwärts.
Wäre um ein paar Kommentare/Tips sehr froh :-)
LG
Jenni