Hallo nochmal !
Das mit der Tafel hat sich bewährt, und die Einsteller finden es gut. Es wird meistens eine Zeichnung druntergesetzt, und häufig kommentiert derjenige es dann auf lustige Weise. Aber es klappt !
Du darfst nicht vergessen dass es ein kleiner Stall ist mit 6 versch. Einstellern (eine hat zwei Pferde) und der Umgangston sehr freundschaftlich ist. Übrigens kommt es auch vor, dass ich selber dort angeschrieben werde, z.b. einmal weil ich einen Futter- Eimer in einer Box vergessen hatte und er hinterher Matsch war, oder im Sommer, wenn das Tränkewasser zur Neige geht damit ich weiss dass ich neues rausfahren muss (was die Einsteller nicht beachten: Ich gucke eh jeden Tag nach dem Wasser und würde es auch ohne die Tafel mitbekommen

) .
Was ist daran schlimm ? Wenn es einem peinlich ist kann er sein Zeug ja ordentlich erledigen, dann steht er halt nicht an der Tafel.
Ich habe auf meinem riesigen Hof (2 ha Hofgelände) noch andere Dinge zu erledigen als an der Einfahrt zu stehen um jemanden abzufangen, was weiss ich denn wann wer hier herkommt
Zum Beispiel sind zwei Einstellerinnen nur im Wechsel alle 2 Tage da, eine andere hat Wechselschicht, zwei weitere wechseln sich in der Woche/ zum Wochenende ab mit Stall"dienst" - ich müsste hinterhertelefonieren wenn was anliegt. Nee, diese Lösung ist wirklich gut.
Ins Büro zitieren habe ich jedes Mal versucht, aber die Frau ist immer soooo gestresst dass ich es dann vor Ort mache- unangenehmerweise für Sie. Natürlich achte ich darauf dass keiner in der Nähe ist und zuhört (bei allen persönlichen Dingen), nur wenn sie halt wieder versucht sich rauszuwinden "... ich hab jetzt keine Zeit ... " dann geht es halt nicht anders ...
Aber Du hast Recht, man muss das ganz klipp und klar abmachen, sonst rennt man immer hinterher. Ich habe bis morgen die letzte Frist gegeben (sie hätte das Geld letzten Donnerstag angewiesen !!!!) , dann kommt eine schriftl. Abmahnung UND ich bestehe auf eine Einzugsermächtigung. Das fängt nämlich an zu nerven.
@Christi: Ich habe nur herumgefragt (ist ja ein aktuelles Problem, bis November reichte die Kompostierung gut hin) - nur bei uns gibt es zu wenig Ackerland um einen Abnehmer zu finden. Es gibt ein paar Nachbarn die sich schonmal eine Karre voll holen, aber mehr nicht, Und Späne geht nicht weil ich das Stroh sehr günstig mache/ bekomme so dass es sich nicht rechnen würde (und Späne ist schlecht kompostierbar). Ich regle es jetzt kurzfristig so, dass ich den Mist an ein Stück Grünland fahre wo ich es im Frühjahr vorkompostiere und danach verteile. Ist nicht so gut, das weiss ich, aber ich mag keinen Mistberg auf dem Hof.
Wahrscheinlich wird mir ein Landwirt ein Stück Grünland umbrechen zum Ackerland, ich bespreche es gerade mit ihm.
Auch gut, dann haben wir eigenen Bio- Hafer

Wenn man meine Beiträge liest sieht es aus als hätte ich nur Probleme - das ist aber NICHT so ! Ich habe nur zwei Probleme mit der Einstellerei, nämlich den Mist und diese eine Person mit ihrer Zahlungmoral.
Der Rest ist Kleinkram wie in jedem Stall: Schusseligkeiten, oder Stress oder sonstwas. Darüber rege ich mich aber nicht auf, das wäre mir viel zu lästig. Schlimmstenfalls müssen alle anrücken zum Arbeitseinsatz (ist in der Hofordnung gefordert !), und dann ist wieder alles sauber und ordentlich. Und allesamt gut drauf, wir machen das nämlich immer mit einem umfangreichen Kaffeeklatsch (oder Glühwein).
Mir macht der Job wirklich Spass, es sind allesamt nette Leute, sie haben ihre Macken und teils auch verschrobene Ansichten - aber sie sind kooperativ und nehmen Tips und Anregungen gerne an. Und ich freue mich sehr wie sie Fortschritte machen mit ihren Pferden - alle haben Probleme (es sind Freizeitreiter mit geringen Kenntnissen) aber helfen sich gegenseitig.
Ich bin wirklich erstaunt wie gut mein Stall in dieser kurzen Zeit funktioniert.
Mein Plan ist, nächstes Jahr noch 4 Ställe einzurichten, dann sind es zehn. Mehr sollen es aber nicht werden, ich mag nicht so ein unübersichtliches Gewusel.
Mal eben die Einsteller wechseln ist nicht ganz einfach, einmal, weil die Pferde untereinander klar kommen müssen, zum anderen, weil wir hier so ländlich sind dass viele Leute ihre Pferde hinterm Haus stehen haben und somit wenig Bedarf ist. Ich schätze, wenn mein Platz richtig wetterfest ist (schluck, meine grösste Investition in Zukunft) sieht das anders aus, aber bis dahin bin ich froh dass die Ställe voll sind.
Grüsse und nochmals Dank für Eure Anregungen
von Nessel