Autor Thema: Strohhäcksel als Einstreu - gut oder schlecht?  (Gelesen 11705 mal)

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Offline klippdasTopic starter

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Bei uns im Stall wurde bisher Sägespäne eingestreut - meiner Ansicht nach eine sehr gute Einstreu: Gut zu misten, warm von unten und staubarm. Letzteres ist nicht unwichtig, da mein Pony COB hat, war die Einstreu ein wichtiger Grund, überhaupt in diesen Stall zu wechseln. Jetzt scheint es jedoch schwierig zu werden, die Späne weiterhin aufzutreiben.

Also kam der SB auf die Idee mit dem Strohhäcksel - dabei sind die Halme vielleicht 10 cm lang und kleiner. Aus seiner Sicht überwiegen die Vorteile: Sehr günstiger Preis, Entsorgung ist kein Problem, es geht schneller zu Misten als normales Stroh und braucht weniger Platz bei Lagerung und auf dem Misthaufen. Ich bin da skeptischer: Das Zeug staubt ordentlich und es wird sehr gern gefressen (kein geringes Problem bei einem leichtfuttrigen Pony).

Ich bin kein Bauer, daher meine Frage an euch: Gibt es eigentlich objektive Gründe, die für oder gegen Strohhäcksel sprechen? Steigt evt. die Kolikgefahr, ist das Zeug wirklich staubiger als normales Stroh? Oder überwiegen die Vorteile? Ich denke mir als Laie: Es wird doch Gründe geben, warum seit alters her normales Stroh sich als "Normal"-Einstreu durchgesetzt hat?

Wie seht ihr das?
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Offline Fritzi

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Re: Strohhäcksel als Einstreu - gut oder schlecht?
« Antwort #1 am: 23.11.05, 10:42 »
Wir haben seit diesem Jahr auch Strohhäcksel, wobei ich es als Einstreuh (in Kombi mit Spänen) _und_ Futtermittel verwenden. Es hat höhere Quali als das eigentliche Futterstroh dieses Jahr, also keinen Schimmel ... Da es aber lage offen auf einem Heuboden lag ist es sehr staubig. Ich glaube jedoch, dass normalerweise Häcksel nicht staubiger als langes Stroh sind.
Vorteile aus meiner Sicht ist dass das Einstreu nun nicht so leicht wegzuschieben ist und dadurch er Boden schön weich und bedeckt ist.
Nachteil: Es ist nicht mehr so leicht jeden einzelnen Pferdeapfel rauszufischen. Als reines Einstreu empfände ich es als nicht saugfähig genug ...
Übrigens hat mein Pony nur die erste Stunde sich für die neue Unterlage interresiert und dann wieder neugierig die Straße beobachtet *tratschponyhab* ;)
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Offline Viki

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Re: Strohhäcksel als Einstreu - gut oder schlecht?
« Antwort #2 am: 23.11.05, 11:13 »
Ich glaube jedoch, dass normalerweise Häcksel nicht staubiger als langes Stroh sind.

Tendenziell schon - es gibt mehr Kleinteile, insofern staubt es auch mehr. Ob gutes Strohhäcksel aber mehr staubt als Späne, wage ich zu bezweifeln...
Der reine Augenschein "kein Schimmel" kann bei Häcksel täuschen - Schimmelsporen sind ja nicht sichtbar. Wenn es gut und frisch riecht, ist das ein ganz gutes Zeichen.

Vorteil von Stroh aus der Sicht des Entsorgers: Es ist als Mist direkt als Dünger verwendbar, im Gegensatz zu Sägemehl (braucht länger zum Verotten, frich als Dünger schlecht).
Nachteil von Stroh: Saugt schlechter als Späne (wobei Häcksel besser saugt als Langstroh).

Meine Pferde fressen Stroh, auch Häcksel, ohne Ende - ich könnte es deswegen nicht beliebig als Einstreu verwenden. Wenn das nicht der Fall ist und das Pferd nicht stauballergisch ist, würd ichs halt probieren.

Offline reitelefant

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Re: Strohhäcksel als Einstreu - gut oder schlecht?
« Antwort #3 am: 24.11.05, 08:43 »
Hallo,
ich hab mittlerweile mehrere Variante Einstreu durch:
Früher in NRW Sägespäne, saugt gut und riecht wenig (sofern gemistet wird mit Entfernen des Pinkels)
In Niedersachsen mag man (Bauer) keine Späne (in NRW mochte Bauer kein Stroh im Mist  ;))

deshalb dann Langstroh, finde ich persönlich die schlechteste Einstreu (saugt schlecht, stinkt schnell, schiebt sich schnell zur Seite)
und nun Leinstrohhäcksel (mein Favorit, saugt gut, Pinkel läuft nach unten ab und wird dann langsam aufgesaugt, staubt leider ein wenig und rutsch beim ersten Einstreuen)
oder alternativ Roggenhäcksel (saugt auch gut, wird schneller stinkerig, staubt nicht, die Sorte die ich hatte, war komplett gereinigt)

Fressversuche hat´s bei unseren bei den Häcksel nicht gegeben. Und die Häcksel verrotten prima.

…  und bei Langhaarpferden haben die BE auch mal was zu tun  ;D

Gruß
reitelefant

Offline klippdasTopic starter

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Re: Strohhäcksel als Einstreu - gut oder schlecht?
« Antwort #4 am: 24.11.05, 12:55 »
Freßversuche gibt's bei meinem schon, wenn nur die Karre mit dem Stroh vorbeifährt  ::) Es it ein Haflinger, noch Fragen?  ;)

Danke für die Antworten. hat mich ein bisschen beruhigt. Solange es geht, werde ich aber trotzdem bei den Spänen bleiben - die stauben wirklich überhaupt nicht. Und das ist für meinen kleinen Huster eben schon das Beste...

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Offline Viki

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Re: Strohhäcksel als Einstreu - gut oder schlecht?
« Antwort #5 am: 24.11.05, 22:36 »
Freßversuche gibt's bei meinem schon, wenn nur die Karre mit dem Stroh vorbeifährt  ::) Es it ein Haflinger, noch Fragen?  ;)

Nein  ;D Man muss beizeiten schauen, dass man zu was kommt - wer weiß, obs morgen noch was gibt  8)
Aber Roggen dürfte sogar für Haflinger unattraktiv sein - blos ist das sicher nicht Roggen, was dein SB einstreut...oder einstreuen will.