Autor Thema: Mit zunehmendem Alter Angst  (Gelesen 95508 mal)

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Offline Petig2002

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Re: Mit zunehmendem Alter Angst
« Antwort #285 am: 14.08.06, 11:07 »
Ihr habt ja Recht  ;D
Das Kuriose an der Sache ist ja, dass mir plötzliches Abschießen aus dem Galopp nie passiert ist  ??? Wenn dann kam der Blitzstart aus dem Galopp heraus, deswegen ist der Galopp bei mir ja auch so ein rotes Tuch  :-\. Das mit dem Reh ist mir schonmal genauso passiert wie dir Nattrun  ;D, plötzlich hat Pony den Anker eingeworfen und guckte ganz interessiert Richtung Weg, wo etwa 15m entfernt ein Reh drüberschoss. Aber die Angst vor plötzlichen Dingen bleibt noch, da hat mein Kopf wohl zu lange irgendwelche Dinge gesponnen, gegen die ich noch angehen muss  ::)
Aber wenn ich hier so lese wie weit wir es schon geschafft haben und das Leute wieder reiten, die sich vorher nichtmal drauf getraut haben ( Nattrun  ;) ) oder Leute aus vorherigen Monstern brave Begleiter gemacht haben ( VikI  ;) ), dann können wir denke ich sehr stolz auf uns sein  ;), denn was sagt Miracolix (?) so schön auf die Frage, wofür Angst da ist? "Angst macht uns tapfer, denn erst im Überwinden von Angst zeigt sich wahrer Mut."

Offline Petig2002

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Re: Mit zunehmendem Alter Angst
« Antwort #286 am: 16.08.06, 20:43 »
Also Mädels, ich brauche eure Daumen  ;D
Ich war letztes Wochenende mit ner Freundin beim Tag der offenen Tür eines Therapiehofes, der auch Reiten für nicht Behinderte anbietet. So ein Therapiehof hat mich schon immer gereizt, denn dieses Lernen ohne Druck auf ruhigen, gut ausgebildeten Pferden bei einer SEHR geduldigen Lehrerin schien mir auch für nen Schisser wie mich das Richtige zu sein.  ;D
Na ja, für gewöhnlich brauche ich ja mindestens 3 Anläufe ehe ich nen neuen Stallbetreiber anspreche und mindestens ne Woche ehe ich mich dann endgültig so feste in den Hintern getreten habe bis ich genug Mut habe um einen Neuanfang in einem Stall zu wagen  ;) Sonntag nicht  :o
Ich mir meine Freundin gekrallt, die Frau angesprochen...und, was soll ich sagen? Nächsten Sonntag haben wir unsere erste Reitstunde  :)
Die treuen sanften Augen des Therapieponys und die liebevolle Art der RL mit den behinderten Kindern umzugehen hat einfach mein Schwester Anna Herz erweicht und mir Mut gemacht. Ich weiß nicht warum, ich habe ein gutes Gefühl bei der Sache und weiß, dass es ein guter Weg ist.
Aber Daumen drücken sollt ihr trotzdem  ;D

Offline Terrier

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Re: Mit zunehmendem Alter Angst
« Antwort #287 am: 16.08.06, 20:55 »
Peig - Daumen is gedrück. Sorry, is rade nur einer übrig ;D
der bissige Terrier schickt Grüsse
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Ich bin zu alt um nur zu spielen und zu jung um ohne Wunsch zu sein

Offline zarah

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Re: Mit zunehmendem Alter Angst
« Antwort #288 am: 16.08.06, 21:37 »
Petig, viel Glück. Das ist gut, wenn es wieder einen Schritt weitergeht.
Bei mir war es heute ein guter Tag. Trotz Wolken und heftigem Wind bin ich auf dem Dicken (mit Hilfe meines Mannes, der schon dabei war, sich enttäuscht abzuwenden als ich wie Klein-kann-ich-nicht auf dem Gaul hockte) galoppiert und habe dann noch zwei Pferde rumgeführt von denen ich sonst respektvoll die Finger lasse. Ich hoffe, das hält an.
The roots of education are bitter, but the fruit is sweet.

Offline Petig2002

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Re: Mit zunehmendem Alter Angst
« Antwort #289 am: 16.08.06, 22:50 »
Danke ihr Lieben, Glück kann ich gebrauchen, soll Reitunterrichtstechnisch ein kompletter Neuanfang werden  :-\ Hatte fast 2 Jahre keinen mehr, der Gedanke, dass ich -egal was fürn Tag ist- machen muss, was jemand anders mir sagt, hat mich irgendwie nervlich zu sehr fertig gemacht. War schon 3 Tage vorher ein Nervenbündel  ;D
Jetzt, wo ich meine ganz ganz liebe RB habe, sitze ich ja im Idealfall 3x die Woche auf dem Pferd, da ist die eine Reitstunde nicht mehr so ein totales Highlight. Eine gewisse Routine hat sich so laaaaaangsam eingestellt- und das fühlt sich toll an  ;)
So ganz leise und langsam beginne ich zu glauben, dass ich den Absprung geschafft habe, es wäre zu schön um wahr zu sein, aber ein bisschen hoffen ist erlaubt  ;D

@zarah
Ich drück dir auch alle vorhandenen Däumchen, dass dein Mut anhält, aber bei Sturm und Regen galoppieren ist schon echt super, Respekt. Galoppieren ist bei mir nach wie vor... ähm... nicht besonders ansehnlich  :-[ aber vielleicht weiß DIE RL ja Rat

Offline Nattrun

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Re: Mit zunehmendem Alter Angst
« Antwort #290 am: 16.08.06, 22:59 »
Du weißt ja - ich bin ne Zicke  ;) - - nach allem, was ich von Dir weiß, würde ich sagen - Ho Brauner.
Warte noch ein bisschen. Genieß es mit Deiner Hafidame, gewinn noch mehr Routine und Sicherheit und lass Dich noch nicht fremdbestimmen.
Fremdbestimmung (durch den RL) ist der Feind des Angstreiters.


Ich wage nächste Woche was völlig Neues.
Darf das Isitier einer Bekannten ausprobieren, welches sich reiterlos zwichen lauter Großpferden langweilt. Zum Glück (noch) nicht eingetöltet *lach* also endlich mal kein Gangsalat.
Ich kenn die Stute - unglaublich reizendes Tierchen, BILDhübsch und freundlich wie die Sonne - und wenn ichs mach, muss ich ganz allein klarkommen, weil keiner Zeit hat, zu gucken.
Vielleicht nicht das Schlechteste, wenn man den Raum bekommt, seinen eigenen Weg zu finden.
Schaun mer mal.
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Offline Petig2002

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Re: Mit zunehmendem Alter Angst
« Antwort #291 am: 17.08.06, 08:49 »
@ Nattrun: Du bist keine Zicke  ;D
Ich hatte erst überlegt wieder in den Westernstall zu gehen, bei dem ich vorher war. Super Unterricht, klasse Pferde, ein sehr kompetenter Lehrer. Aber eben UNTERRICHT- und ich wusste, dass das noch zuviel wäre im Moment. Dort werden einfach Anforderungen gestellt, das Ziel ist vordergründig schnell viel zu lernen ( bei dem Preis  :-\ ), da hast du Recht, das würde nichts bringen, das wäre noch vieeeeel zu früh  ;)
Deswegen habe ich nach einem Therapiehof Ausschau gehalten. Meine Hoffnung war einfach, dass dort die Anforderungen und Ziele ganz anders sind. Ich werde nie eine wirklich gute Reiterin, damit habe ich mich abgefunden  ;D, ich muss nicht innert 10 Stunden wie eine wilde galoppieren und sowas wie springen käme mir nie in den Sinn ::) Vieeeeel zu spektakulär....
Ich habe gehofft, dass Menschen, die mit Behinderten arbeiten, einfach gelernt haben, dass manche Dinge Zeit brauchen und dass nicht alles hopplahopp gehen kann. Eine gesondert ausgeprägte Geduld und sehr niedrige Anforderungen, dazu ein extra ruhiges, sicher ausgebildetes Pferd und auch mal die Möglichkeit einfach ohne Sattel das Pferd zu spüren, ohne, dass das unter Larifarigedudel gewertet wird- das hatte ich mir gewünscht und dort entdeckt. Bisher wusste ich nicht, dass es in der Nähe überhaupt einen Therapiehof gibt  :)
Ich habe mich dort auf Anhieb wohl gefühlt, einfach weil ich wusste, dass ich mit meinen Problemen dort keine Außenseiterin bin, sondern dazu gehöre, zu vielen anderen mit ähnlichen und anderen Problemen  ;D. Das ist wahnsinnig viel wert. Zudem hätte ich bei der Frau absolut kein Problem ihr von meiner Angst zu erzählen undzwar nicht wie sonst bei den Rls: Jaaa, ich hab Angst und so, sondern ausführlich. Die wird ja dafür bezahlt Leute wie mich zu verstehen und ernst zu nehmen  ;D Am Anfang steht ohnehin erstmal Longe mit Griffen undzwar solange bis ich wirklich und wahrhaftig das Gefühl habe, dass ich mich auf mehr einlassen kann. Ich habe alle Zeit der Welt.

Aber das, was du da im Auge hast, klingt ja super. Genauso ist das bei meiner RB auch. Die Besitzerin kannte mich schon, hat mir das Pony in die Hand gedrückt und gesagt: "Du kennst sie ja." Und da stand ich dann  ;D Öhm, wie jetzt? So ganz alleine.... und ich muss sagen, was besseres gibts nicht. Besitzer mit Anforderung sind noch schlimmer als RLs ( meine Erfahrung ), denn mir war immer noch zusätzlich die Angst im Rücken wieder rausgeworfen zu werden wenns nicht schnell genug aufwärts geht  :-\. Man hängt ja doch schnell an so einem Tier. Da ist es wirklich gut wenn man selber basteln kann. Ich finds toll, dass du dich auf was Neues einlässt. Dein Kleiner ist zwar sicher ein ganz Besonderer  ;), aber zu sehen, dass es auch mit einem anderen Pferd klappen kann, bringt einem sicher eine Menge Selbstvertrauen und neuen Mut.

Offline Nattrun

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Re: Mit zunehmendem Alter Angst
« Antwort #292 am: 17.08.06, 09:15 »
Hmpf - dann ziehe ich den Hut vor Dir, daß Du Dich dem Unterricht stellen willst!

Bei mir ist es vielleicht so, daß ich schon zu lange mein Ding allein durchzieh, zuviele Sachen ausprobiert und ohne Hilfe geschafft habe und zuviel selber entdeckt hab, ich hab viel zuviel Angst, mir diese Minierfolge duch RU, der das natürlich relativiert, weil "man" das anders macht, ins Wanken bringen zu lassen. Und mit Druck kann ich beim Reiten nur schlecht umgehen, ich brauch mein eigenes Tempo zum lernen und entdecken, meist fehlt den Lehrern die Geduld für sowas - oder umgekehrt, ich langweile mich. Bisher hats irgendwie nie gepasst.
Ist vielleicht wie mit meinem Hochzeitskleid: hab ich damals selbergenäht, obwohl ich nicht wirklich nähen konnte (kam halt aus nem Schneiderhaushalt). Nähkurs kam danach irgendwie nie in Frage.
Das Phänomen ist unter RL sicher bekannt  ;D :P und hat auch sicher einen bösen Namen. Und sicher sind Autodidakten-Reitschüler wie ich das ätzendste was es gibt.  :-\

Ja, auf die Stute bin ich gespannt, wer weiß, wie schnell sie mich ernüchtert, und dann geh ich halt wieder spazieren.
Allem Ende wohnt ein Anfang inne, oder wie ging der Spruch?  ;)
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Offline Petig2002

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Re: Mit zunehmendem Alter Angst
« Antwort #293 am: 17.08.06, 09:48 »
Hmpf? Was heißt das denn  ;D
Ja, das war auch meine Befürchtung... das Gefühl vermittelt zu bekommen, dass das, was ich alleine geschafft habe ja bloß Tinnef ist und "man" das ja ganz anders macht. Oder dass mein "Mut" relativiert wird...Wie? Nur ein paar Galoppsprünge, nee, das reicht nicht. Für mich ist es aber schon ein kleines Wunder  :-\
Das gefiel mir eben so gut. Bei dem Unterricht gab es irgendwie kein "Aber das geht so und jetzt mach mal", da war die allererste Frage: "Machts Spaß? Gehts dir gut?" Und DANN erst wurde an reiterlichem gefeilt. Das Konzept gefällt mir  ;D und es fehlt in "normalen" Reitschulen ganz vehement finde ich. Wenn der Reiter keinen Spaß hat und wie Quasimodo auf dem Gaul hockt, wie in Gottes Namen soll dann das Pferd locker sein und damit weich und nachgiebig? Kein Wunder, dass dann sowohl Schulpferd als auch Reiter verspannt bis zum Exess durch den Sand krackseln.
Da wurde auch für vieles gelobt und ich bin doch so ein Lob-Junkee  ;D Gut, dass Ganze ist zwar seeeeehr pädagogisch angehaucht, aber ich fühl mich lieber wie in einer Selbsthilfegruppe als wie in der Hölle  ;D
Ich bin sehr gespannt, was das am Wochenende so gibt und ob meine Hoffnungen erfüllt werden  ;)
Das Stütchen wird dir sicher zeigen wie weit du schon gekommen bist, da bin ich mir sicher  :)
Wenn man schon mit einer so positiven Einstellung auf ein Pferd zugeht, dann ist das doch ein megatoller Start! Mir wurde von meiner Freundin, die ihr eigenes Pferd im gleichen Stall stehen hat, ein halbes Jahr erzählt wie lieb doch meine jetzige RB ist. Als ich das erste Mal drauf saß, hatte die gleich nen totalen Vertrauensbonus, mein Kopf hatte vorgearbeitet, da sieht man wirklich wieviel Macht bloße Gedanken haben. Wenn du schon soviel Gutes von ihr weißt, Mensch, das wird sicher super mit ihr! Ich freu mich für dich und finds echt mutig. Hätte ich meine RB vorher nicht gekannt, ich hätt denen nen Vogel gezeigt wenn ich hätte alleine wurschteln sollen  ;D Und was meinst du was dein Schwarzer sich ins Zeug legt, wenn die männliche Eifersucht durchkommt, das zieht bei Männern doch immernoch am besten  ;D

winston

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Re: Mit zunehmendem Alter Angst
« Antwort #294 am: 17.08.06, 14:08 »
Meine Schwester und ich haben ja auch jahrelang vor uns hingewurschtelt, einfach so geritten - nachdem wir in jungen Jahren mal grad 8 normale Reitstunden im Verein des Nachbarortes hatten. Dann war ich vor 21 Jahre einzige Kursteilnehmerin eines 1-Tage Grundkurses nach der BB-Methode auf einem Isländerhof im Sauerland. Unsere beiden Zausel Randy und Plümmel haben uns mehr (Plümmel) oder weniger (Randy) geduldig jahrelang durch die Gegend getragen. Auf uns gestellt (nur Reken kam für uns in Frage und war damals zu teuer) haben wir alles Mögliche und Unmögliche ausprobiert. Aber eben immer alleine. Nun, vor 7 Jahren dann, nach diversen Fehlversuchen in unterschiedlichster Art (mal CP-Trainerin, dann Isi-Hof), sämtlichen Mut und auch sämtliche Knete zusammengesucht und ab nach Reken. Dort diverse Male gewesen, aber zwischendurch immer alleine gearbeitet. Jetzt haben wir seit einem  Jahr eine Rl, die uns und die Ponys kennt, wir sind uns alle einig, da ist eine riesige "Baustelle", aber die Rl vermittelt Spaß am Lernen! Sie nimmt unsere Bedenken ernst, geht auf Behinderungen ein, ohne das man sich wie ein der letzte Feigling fühlt. Wollen wir z.B. an einem Tag nicht galoppieren, obwohl sie es vorschlägt, wir lehnen ab, weil man im Gefühl hat ,Pönneli zischt ab, dann ist es gut. Da kommt keine dumme Bemerkung, da wird nicht noch dreimal nachgefragt.
Deshalb HUT ab , Petig. Und - fürs Lernen ist man nie zu alt ;) Wird es einem charmant und einfühlsam serviert, dann macht auch das manchmal etwas harte Arbeiten (meist schuft ich ja mehr als mein Pony) unheimlich viel Spaß.
Obowhl der Unterricht sehr oft wetterbedingt ausfällt, wir reiten bei uns auf der Weide, wir kommen weiter - mit Lust und Laune :D

Offline zaino

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Re: Mit zunehmendem Alter Angst
« Antwort #295 am: 17.08.06, 14:21 »
TJa dann geselle ich mich auch mal dazu.

Meinem an sich braven Russentier gehts derzeit SEHR gut, d. h. er würde gern 3 Std. durchtraben wo ich gern schritt reiten täte, jedenfalls da wo ich die wege nicht kenne etc. HInauswärts motzt er u. ist triebig, auf dem Heimweg zieht er u. zappelt, wird gern schnell, darf er das nicht verlegt er sich aufs Scheuen - Huuuch, ein BAUM mitten im Wald! Gemeinheit! Ooooh, ein GULLIDECKEL! Grauenhaft! Entsetzlich! U. Dienstag 3 m vor der Hofeinfahrt: Raaaaah, ein SCHATTEN vom da schon ewig stehenden Trafohäusl! Kehrt auf der HH...

Ist natürlich nicht toll dass ich mich mit Billy-Allan-Bit mit 2 Zügeln (auch unten - böööhze böööhze!) sicherer fühle als mit Trense....

Naja. Jedenfalls ertappe ich mich beim physischen u. psychischen Dauerbremsen des armen Gaul!
Gar nicht gut!

Neulich mal eine mobile RL getestet.

Auch nicht gut.

Für die Füsse.

Ich mein, so ein blutjunges Ding das mir Zeug erzählt, das ich theoretisch eigentlich viel besser weiss.... schwer.

Z. b. dass man wg. des leichten GEfälles auf unserem Platz nicht gescheit reiten kann... komisch, sogar ICH trau mich da "bergab" galoppieren, das Pferd setzt sich eher als nach vorn zu brummen, an der Longe sieht man das sogar u. es bewegt sich auf der Geraden bergab eher in Richtung Tritte verlängern als vorlastig werden...
Rückwärtsrichten: Kräftig das PFerd gegen die aushaltende Hand quetschen treiben... ne, jetzt, oder?
Natürlich hat der Laierkastenaffe von Gaul so oder so den Kopf hochgetan u. daher auch meine Methode eindeutig für blöd erklärt.

Oder: Ja, bei jungen Pferden entlastet man die HH beim Rückwärtsrichten, aber später sitzt man fest ein.
Äh, wieso bringt man dem gleichen Pferd eine Sache bewusst auf 2 Arten bei, erst so u. dann so????  ???

Ob ich ihr doch nochmal 'ne Chance gebe? Möchte in der Bahn einfach das Repertoire erweitern, immer weiter u. mehr... andererseits, nur vom immer mehr ausreiten käme wieder Ruhe rein u. Angstfreiheit... Ach Mist!

Und die hiesigen Stoppelfelder sind voller Steine, Rillen u. Elefantenfallen aller Art, hier in der Gegend, so dass ich die auch nimmer froh u. sorglos abhufen traue!!!!

Stimmt es dass man Pferde UNBEDINGT regelmässig fetzen lassen muss? Ich hoffe nicht! Ich mag nicht mehr "fetzen" - ich treibe schonmal im Galopp ein Stück weit, wenn ich weiss, da ist Ruhe drin! Verstärke u. fange wieder auf.
Ist aber grade keine drin, will ich das Tempo bitteschön regulieren dürfen!

Hey, toll wenns noch RLs gibt, die "Angst" verstehen u. zu nehmen wissen! Nur wo!!!
U. Respekt vor allen, die auf fremden Pferden neu oder wiedereinstiegsmässig lernen!


Offline Nattrun

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Re: Mit zunehmendem Alter Angst
« Antwort #296 am: 17.08.06, 14:30 »
 :-\ ich wollts ja nich so beim Namen nennen - aber Einfühlsamkeit hat eben auch was mit Alter zu tun.
Ich bin 41  :P und irgendwie werden immer mehr Leute jünger als ich  :o  (Komisch, das)
Ich möchte von keiner Hebamme entbunden werden, die noch kein Kind bekommen hat, und ich möchte einen RL, der in der Lage ist, sich in mich hineinzufühlen, einen, der Zweifel kennt und gelernt hat, Wege zu suchen, und aber trotzdem im richtigen!! Moment mich in den Hintern tritt. Natürlich gibts den - hier im Forum isser gar nicht weit, kilometermäßig aber viel zu weit weg.
@ winston - ihr habt Glück, daß ihr jemanden gefunden habt, der zu euch kommt und den ihr beide gut findet. Weder das eine noch das eine ist hier der Fall - erschwert vieles, die Energie verwende ich lieber auf mein Autodidakten-Reiten.
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Offline Nattrun

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Re: Mit zunehmendem Alter Angst
« Antwort #297 am: 17.08.06, 14:40 »
Übrigens - was mir immer sehr hilft, alles abzuwerfen, auch die Mentalbremse: ganz woanders reiten.
Bin letztes Jahr in Island gewesen, weil so viel Arbeit auf der Farm war (Lämmergeburten, haben fasr rund um die Uhr im Stall gearbeitet), gabs leider nur zwei Ausritte - einen kurzen, zum probieren, am vorlezten Tag einen 4-stündigen.

Von letzterem kehrte ich an Seele und Geist gestärkt zurück - bin über isländisches Geläuf getöltet, bin über Bäche und Gräben gesprungen obwohl ich das noch nie zuvor gemacht hatte :o bin im starken Tempo Tölt an allen vorbei und sogar galoppiert, obwohl ich das nie auf nem unbekannten Pferd mache ......... weil ich wusste, es passiert nix.
Obwohl der Sattel 190 Jahre alt war, obwohl es beschissene, rostige Steigbügel waren die ich dauernd verlor, obwohl ich keine Reithose trug, obwohl die Zügel aus Rolladengurt waren  :D ...... das Pferd war klasse, ich saß wie festgeklebt  und der Spruch aus meiner Signatur war  fleischgewordene Wahrheit.
 :D
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Offline zaino

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Re: Mit zunehmendem Alter Angst
« Antwort #298 am: 17.08.06, 15:33 »
Ja komisch, anderes Pferd... wirkt manchmal Wunder!
Nur woher nehm ich so ein Wundertier?
Die meisten sind doch schlechter erzogen u. schlechter reitbar als meiner (NOCH schlechter *gggg*)

Offline Petig2002

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Re: Mit zunehmendem Alter Angst
« Antwort #299 am: 17.08.06, 16:12 »
Ja, man wird -je älter man wird ( ok, klingt mit 20 doof, aber trotzdem  ;D ), irgendwie anspruchsvoller. Am Anfang sollten es einfach Pferde sein und Ende. Was ich davon habe, weiß ich ja jetzt  >:(
Na ja, wenn man frustriert von Stall zu Stall, Lehrer zu Lehrer und Pferd zu Pferd wandert, dann sieht man schon so Manches und irgendwann hat man einfach eine feste Vorstellung davon wie GENAU der Unterricht zu sein hat. Am liebsten wäre mir jemand, der selber Angstreiter war, aber in den seltensten Fällen werden daraus ja Reitlehrer  :-\, die meisten sind genug mit sich selber und ihren Problemen beim Reiten beschäftigt und haben keine Zeit, Lust und Kraft sich so weiterzubilden, dass sie anderen auch helfen können. Schade drum, aber ich verstehs. Wenn ich mal irgendwann sagen kann: Jo, ich kann ein Durchschnittspferd in allen Gangarten locker reiten und kriege auch ein bisschen Gymnastizierung und Bahnarbeit hin, bin ich selig. Wäre wohl fürn RL büschen wenig  ;D
Die Mentalbremse kenne ich auch, ohhh wie ich sie hasse!!! Wenn ich merke wie meine Beine sich verkrampfen, ich nach vorne falle und in den Zügeln hänge, würde ich mich am liebsten selber ohrfeigen ( aber in dem Moment lasse ich ja nicht die Zügel los!!! ), denn ich WEIß ja eigentlich, dass so ne Art im Notfall eher zum Sturz führt, als wenn ich mich vernünftig auf meine 4 Buchstaben setze und mal durchatme. Ich WEIß es, aber tun??? Tja, leider sind da manchmal Welten zwischen... Das arme Pony kann da ja auch nix für, in 99,99999% der Fälle hat sie da nichtmal gezuckt.
Was mir dann hilft: Schneller reiten! Klingt doof, ist aber so. Im Schritt hat man ja die meiste Zeit nachzudenken, im Trab ist man schon beschäftigter ( besonders wenn der Zosse faul ist  ;D ), da verfliegen die Gedanken plötzlich, total komisch.

Boa, Nattrun, die Geschichte aus Island lässt mir die Nackenhärchen hochstehen... überholen, starkes Tempo Tölt, Galopp auf fremden Pferden.... *schüttel* Nee, das wäre definitiv noch zuviel für meine Nerven  ;D Bei mir helfen fremde Pferde leider 0... Bei mir ist Vertrauen das A und O, ohne gehts gar nicht, leider  :-\. Obwohl ich es dem Pferd manchmal echt nicht leicht mache. Ich vertraue meiner RB schon sehr und das nach nichtmal einem halben Jahr, aber bei ihrem Charakter hätte sie noch weitaus mehr Vertrauen verdient, aber na ja. Sie muss ja auch viel ausbügeln, was vorher schief gelaufen ist  :-[ Da merkt man erstmal WIE tief gewisse Erlebnisse sitzen, auch wenn andere über sowas lachen würden.