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arbeitet hier jemand nach Solinski?

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Muriel:
Hi,
gibts hier Leute, die praktische Erfahrung mit der "reinen Lehre" von Solinski haben?
Ich hab meinen Connemara-Wallach vor und während dem Anreiten nach der Lektüre von "Das Gymnasium des Freizeitpferdes" am Boden, an der Longe und im Gelände gearbeitet, dann aber mit mehr "Erwartungshaltung" und anderen Einflüssen eine andere Richtung eingeschlagen.

Jetzt hat Solinski ja ein neues Buch geschrieben, "Pferdegymnastik", in dem er deutlicher als je sich von jedem "Bearbeiten" des Pferdes distanziert und auch einige Arbeitstechniken verändert hat.
Die Ausbildung  von Icaro, dem jungen Pferd, ist detailliert beschrieben und umfasst auch die Auseinandersetzung mit den anderesdenkenden Besitzern.

Wie 100% muss man sein - geht ein 'bisschen' Solinski, oder geht es dann gar nicht?

nachdenkliche Grüsse Heike

1snowflake:
Hi Muriel,

also ich kenne nur das alte Buch von ihm und ich habe daraus ein paar wertvolle Anregungen bekommen und in die Praxis umgesetzt aber ehrlich gesagt der Typ ist mir ein bisserl zu radikal. Seine Vorstellungen zu einem korrekten Sitz sind jedenfalls ziemlich abenteuerlich. Und manche Passagen aus seinem Buch lesen sich wie Grimms Märchenstunden (sorry wenn ich es so hart formuliere). Aber wie gesagt es sind auch eine ganze Menge brauchbare Anregungen dabei (Bodenarbeit, die Haltungstips am Schluss, etc.)

Aber wie gesagt seine Vorstellung ein aufrechter Sitz sei automatisch ein steifer Sitz ist aus meiner Sicht Schwachsinn. Das abgekippte Becken kann man als kurzzeitiges Signal verwenden aber nicht als Dauerzustand (Reiter sitzt sonst hinter der Bewegung und blockiert den schwingenden Rücken).

Gruss,

Chris

Karotte:
nein, er propagiert etwa deenselben sitz wie penquitt, mit leicht abgekipptem becken, einen rundrücken macht man dabei nicht, weil man "obenrum" ja gerade sitzt. führt nur leider dazu (wie snowflake schon sagte), dass man den rücken blockiert. was bei penquitt erwünscht ist (ist dann bequemer zu sitzen). wie das bei solinsik aussieht, weiß ich nicht genau.

Muriel:
Uff, jetzt komme ich endlich mal zum Antworten.

Aufs Reiten kommts mir gerade ehrlich gesagt gar nicht an, wir sind gerade (wieder)  beim Longieren ::).
aber das mit dem ganz abgekippten Becken stimmt, optisch ergibt das einen Rundrücken (finde ich).
Ich kenn eine, die früher mal bei S. war und es sah immer irgendwie schluffig und unschön aus, wie sie draufsass. Wenn das Ergebnis vom Pferd her beeindruckend gewesen wäre, ja, aber so war es einfach irgendwie unschön.
Aber man kann ja auch eine Position des Beckens haben, die nicht ganz aufgestellt ist und wo das Becken die Bewegung abfedert und durchlässt, nicht der Rücken. Dabei schwingt das Becken dann eher nach vorne oben als nach hinten unten, wie es bei vielen ist, wo die Bewegung dann eben in den Rücken des Reiters und gegen den Rücken des Pferdes geht.

Mogalla, ich fragte ja ausdrücklich nach Leuten, die Erfahrung damit haben...
Wie Snowflake ja auch schrieb, er ist so ein bisschen  ;) radikal in seinen Ansichten...
Aber von den Ideen über die Gymastizierung vom Boden aus gibt es m. Ansicht nach nicht viel besseres - wenn man die Arbeit betrachtet, um dem Pferd ein besseres Körpergefühl zu vermitteln und nicht mit dem (ausschließlichen) Ziel, es auszubilden umzu.....
die "Dressur" bzw die Übungen die unsereins (ich schliesse mich nicht aus) so toll finden wie Piaffe, passage, Galoppwechsel usw fallen dabei neben bei ab - vielleicht!, sind aber nicht Ziel der Ausbildung.

hihi, Grimms Märchen... was meinst Du damit? *gymnasium rauskramt und noch mal von vorne liest*

Ich setze mich halt gerade mit den Grundprinzipien der Pferdeausbildung auseinander. Nur von hinten - Solinski oder aktive Beinflussung der Vorderpartie - Phillippe Karl - und wo liegt der gangbare Weg für uns?
Beides zeigt gute Ergebnisse, wenn konsequent und fürs Pferd durchgeführt.
aber kann man es vereinen?

Claudia22:
Hallo ihr!

Ich hab gerade eure Diskussion ergoogelt und  mich daraufhin kurzentschlossen im Forum angemeldet -
auch wenn der Thread schon ein bissi eingeschlafen ist.

Ich war zwei Mal eine Woche bei Solinski in Malibaud, das erste Mal vor 10 Jahren, und das zweite Mal diesen Sommer.

Die 10 Jahre dazwischen habe ich genau diese Fragen gewälzt:

Ist die Ausbildungsmethode bei "ungeeigneten" Pferden anwendbar - langen, überbauten, durch jahrelanges falsches Reiten schlecht bemuskelten, verspannten, schon nicht mehr reitbaren...?

Hat "ein bißchen Solinski" Sinn - läßt es sich kombinieren?

Wie isses mit dem Reiten?
In all den Jahren war nämlich die einzige Person, die ich so "nach Solinski" habe reiten sehen, daß ich gesagt hätte "boah ey!" - Solinski selbst. Und sonst - wie du schon gesagt hast, Muriel - "irgendwie unschön"

Also, auf eine sachliche, objektive Diskussion mit Leuten, die nach Solinski arbeiten oder auch, die es versucht haben und ablehnen - da hätt ich echt Bock.
Nur nicht auf irgendwelche vom Hörensagen nachgeplapperten Argumente von "Gurus" und Zeitschriften - die nie selbst mit dem eigenen Pferd überprüft wurden.

Ach ja - ich habe 4 sehr unterschiedliche Pferde hier am Haus und versuche nach wie vor, "nach Solinski" was zustande zu bringen. Im Moment allerdings arg eingeschränkt - Babypause. Deshalb häng ich auch vor dem Computer...

Freu' mich auf eure Antworten!

Liebe Grüße, Claudia

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