Autor Thema: Sterilisation von Hengsten Erfahrungen gesucht  (Gelesen 58768 mal)

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Offline Jolie

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Re: Sterilisation von Hengsten Erfahrungen gesucht
« Antwort #60 am: 01.11.05, 11:22 »
1. an Falada, du wirst doch wohl nicht im Ernst so etwas an die Franzosen tragen - die jagen dich weg  :-*
2. an die anderen, wer aufmerksam liest wird schnell erkennen das sehr vernünftige Standpunkte abgegeben wurden (selbstverständlich dagegen)
3. was soll das heissen Major überlegt, der Major überlegt garnicht, der wäre bestimmt besser Wallach in einer Pferdegruppe und wenns nur 2 Freunde sind.
4. an Majorbesitzerin, Überproduktion von Camarguepferden WO BITTE? Es gibt zuwenige gute Camargues, geh mal auf die Suche nach einem 4 oder 5jähr. Wallach gut angeritten, Papiere, bezahlbar - ich wünsche eine lange Suche. Und wie gesagt, wenn ich mir deine anderen Beiträge durchlese, so überlegst du recht viel und auch viel Unverständliches zumindest aus der Sicht eines / deines Pferdes. Entschuldigen möchte ich mich nicht für diese unmissverständlichen Worte, ich habe sie gut überlegt. Deine Wortwahl lässt stark zu wünschen übrig, du greifst Mitschreiber an weil sie deine Meinung nicht wiedergeben und Leute mit Erfahrung stempelst du für dumm ab, verantwortungsvolle Pferdezüchter sind Vermehrer benutzt schöne Worte wie artgerecht ohne die Bedeutung zu kennen usw. Und zum Schluss Erfahrungsausstausch? Häh - wer sollte sich nicht trauen? Es gibt hier scheinbar keinen der solche "Überlegungen" in die Tat umgesetzt hat. Mir ist ein Pferd bekannt und der ist dann doch kastriert worden und sonst keiner.

liebe Grüße und einen schönen Tag
Camargue-Pferde, Freunde fürs Leben

Falada

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Re: Sterilisation von Hengsten Erfahrungen gesucht
« Antwort #61 am: 01.11.05, 11:58 »
Jolie, auch Franzosen amusieren sich gerne ;) ;D

Falada

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Re: Sterilisation von Hengsten Erfahrungen gesucht
« Antwort #62 am: 01.11.05, 12:06 »
habe soeben noch mit meinem Chef gesprochen, der ja viele Jahre eine grosse Grosstierklinik gehabt hat, ob er schon je einen Hengst sterilisiert hat. Er hat es verneint und gemeint, ob sich die Person sich bewusst ist, was sie da machen will.... (Hengst regelmässig in Deckstimmung etc. etc.) Dies die meinung eines nicht an dem Fall verdienenden Grosstiertierarztes....

Butterfly1

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Re: Sterilisation von Hengsten Erfahrungen gesucht
« Antwort #63 am: 01.11.05, 16:08 »
"Auch, dass sich hier niemand(!) meldet, der von Erfahrungen berichtet, wird darauf geschoben, dass es angeblich zwar welche gibt, die aber zu ängstlich sind, sich hier (oder auch in anderen Foren) zu melden, da sie in der Luft "zerissen" werden könnten."

"Und zum Schluss Erfahrungsausstausch? Häh - wer sollte sich nicht trauen? Es gibt hier scheinbar keinen der solche "Überlegungen" in die Tat umgesetzt hat."


Ein herzliches Hallo an alle  :D ,
ich hatte nicht vor, mich hier zu melden. Hauptgrund ist, dass sich Diskussionen dieser Art hier in einem wenig schönen Ton im Kreis drehen Leider ist das mittlerweile in Foren allüberall das Problem, ein Hauptgrund warum ich an sich nur noch stiller Mitleser und Ideensammler bin. Ein weiteres Problem finde ich ist, dass man trotz Smileys usw weder die Tonlage noch den Gesichtsausdruck des Schreibers erleben kann und so oft Dinge hineininterpretiert werden, die gar nicht so gemeint sind, verdreht werden etc pp.


Ich kann mit einem wirklichen Erfahrungsbericht von mir persönlich mit meinem Hengst/sterilisierter Hengst/Wallach dienen, nicht nur "gelesen", "Hörensagen", "ein entfernt Bekannter hat eine Cousine deren Freundin eine Tochter hat die eine Bekannte hat die das gemacht hat" oder dergleichen.


Ich erzähle euch die ganze Geschichte, erwarte aber auch von euch, dass ich weder "in der Luft zerissen" werde noch beleidigt oder persönlich angegriffen oder ähnliches. Ein jeder ändert seine Meinung und Ansichten im Laufe seines Lebens und ich denke jeder möchte das (aus seiner Sicht subjektiv) Beste für sein Pferd ... und dass sich die Meinung hierüber auch ständig ändert (aufgrund gemachter Erfahrung, Nachdenkens), darüber sind wir uns sicher alle einig.



Ich habe 1997 meinen damals 1,5jährigen Fjordhengst sterilisieren lassen.
Zu diesem Zeitpunkt war ich 17, habe mein Leben von Geburt an mit Pferden verbracht, seit ich 12 war mit stets größer werdender Eigenverantwortlichkeit 4 Fjordstuten in Eigenregie gemanagt. Die Eigentümer der Pferde, mein Vater und mein Onkel, hatten nicht wirkliches Interesse und so konnte ich tun und lassen was immer ich wollte.
Zwei dieser Stuten kamen zum Decken und das Fohlen der Stute, von der ich mein "Nachwuchspony" wollte, wurde tatsächlich ein Hengstfohlen, wie erhofft. Wann ich auf die Idee kam, dass er Hengst bleiben sollte ... keine Ahnung ... ab schon vorher oder nachher? Züchten aber auf keinen Fall, da 1. ich ein 17jähriger Teeni war und 2. ich bis heute den 30TageTests skeptisch gegenüber stehe. Da kam der Artikel in der fs gerade recht und ich hatte regen Briefkontakt mit der Autorin, die mich in meinem Vorhaben bestärkte - Internett war damals noch nicht verbreitet, gabs das da achon???

Zunächst war das ja auch noch nicht so interessant, da Ragnar ja noch ein Baby war, aber mit 1,5 war ja die Geschlechtsreife nicht mehr aufzuhalten.
Ich sollte vielleicht noch kurz die Haltung beschreiben, dann wirds verständlicher.
Bis zum Absetzen lebte er in der gewachsenen Stutenherde mit einem gleichaltrigen Stutfohlen.
Mit 6 Monaten brachte ich ihn auf einen anderen Hof (persönliche Probleme mit meinem Onkel, u.a. weil Hengst und weil ich nach wie vor ALLEIN alle 5 Ponies versorgte, von denen mir nur 1 gerhörte) mit einer Junghengstherde, gemischtes Alter vom Absetzer bis zum ausgewachsenen Hengst. Dort wurden die Zustände aber zunehmend katastrophaler und ich war gezwungen etwas zu ändern.
Ich hatte noch keinen Führerschein, also musste es mit ÖNV oder Fahrrad erreichbar sein und zwar täglich. Trotz verzweifelter Suche fand ich nix!
Also musste ich zurück in den Ursprungsstall ... dort standen aber Mutter, Oma, Großtante und äh Ururgroßtante. Vorübergehend stellte ich ihn nur mit der Ururgroßtante zusammen, die Zeit ihres Lebens trotz mehrfacher Versuche und Behandlungen nie trächtig wurde. Aber natürlich musste eine richtige Lösung her und zwar flott!

Wie bereits erwähnt, ich konnte von meinem Vater aus tun und lassen was ich wollte und so besprach ich meine Idee der Sterilisation erst mit dem Haus-TA, der fand das gar nicht soooo abwegig und dann mit der Klinik. War auch nicht schwer eine zu finden, die erste meiner Wahl sagte gleich zu, ich brachte ihn hin und holte ihn eine Woche später sterilisiert wieder ab.
Noch 1-2 Monate gewartet von wegen restlichen Spermien und dann konnte er knapp 2jährig zurück zur normalen Stutenherde also Mutter, Oma, Großtante und Ururgroßtante (eine davon gleichalt wie er, da ich keine Junghengstherde in der Nähe finden konnte musste diese als Spielkamerade reichen. Dass Stutfohlen anders spielen als Hengstfohlen weiß ich und würde heute alles anders machen. Aber mangels Führerschein ging es eben da nicht anders).

Einschub: So, bevor ihr jetzt über mich herfallt, ich machte mir damals keine Gedanken darüber, dass das Mutter, Oma, Großtante und Ururgroßtante waren, "in der Natur nimmt darauf ja auch kein Pferd Rücksicht" war mein Argument und damit war dieses Thema für mich erledigt.
GANZ WICHTIG! Ich möchte betonen, dass ich heute anders darüber denke und heute so etwas auf keinen Fall nochmal machen würde, aus ethischen und moralischen Gründen! Einschub Ende

Der Frieden mit meinem Onkel währte nicht lange (ich glaube ich war zu der Zeit eine sehr anstrengende Zeitgenössin  ;) die alles verändern musste, natürlich nach ihrem Kopf) und so kam es, dass ich 1999 erneut mit meinem da dann 3jährigen auszog, endlich auf eine Hengstweide, endlich hatte ich den Führerschein und war mobil.
Dort blieb er den Sommer über, zusammen mit einem 3jährigen Wallach, einem 2jährigen Hengst und einem Jährlingshengst. Er verstand sich hervorragend mit allen, war Babysitter und Beschützer für den Kleinen und Ermahner für die Größeren.

Die Hengstweide war leider nur von Frühjahr bis Herbst, aber mein Problem löste sich, als meine beste Freundin sich eine Tinkerstute kaufte und mich fragte, ob wir unsere Beiden nicht als Selbstversorger bei einem Bauern zusammenstellen wollten. Dass Ragnar die Stute deckt war für sie kein Problem, auch sie verschwendete wie ich hier keine großen Gedanken an die Stute.
Zu unserer Überraschung hatte Ragnar kein großes Deckinteresse an ihr, verstand sich blendend mit ihr und deckte sie überhaupt nicht. Die Antwort auf diese Rätsel kam im März in Form eines kleinen Tinkerfohlens ... die Stute war trächtig und die Züchterin hatte vor dem Verkauf gedacht sie hätte nicht aufgenommen und hat sie deswegen verkauft.
Alles war wunderbar, Ragnar lebte mit den beiden zusammen, er war Ersatzpapi für das Fohlen, die Kleine hing mehr an ihm als an der Mutter und er deckte gelegentlich die Stute. FriedeFreudeEierkuchen...

Im Sommer 2000 kam dann ein großes persönliches Problem mit tiefem Vertrauensbruch zwischen mir und meiner Freundin auf (es hatte absolut gar nichts mit Pferden zu tun, sondern mit meinem Ex) und ich wollte und konnte absolut nichts mehr mit ihr zu tun haben. Also zog ich aus bzw Ragnar zog aus. Da wurde mir erst klar wie schwierig es ist mit einem Hengst einen Stall zu finden!

Unsere 1. Bleibe war ein netter, größerer Stall, ca 60 Pferde, in dem die Pferdchen alle in 2-6er Gruppen auf die Weide kamen.
Tja, als Neuzugang erst mal jemand finden, noch dazu mit einem Hengst.
Eine andere Hensgtbesitzerin kam auf mich zu und fragte mich, ob wir es mit unseren beiden versuchen wollen. Klar, für mich keine Frage, Ragnar verstand sich immer mit jedem Pferd.
Keiner warnte mich vor, dass dieser Hengst seit Jahren in Einzelhaft war und null Sozialverhalten hat!!!
Das Ende vom Lied war, dass dieser Hengst non Stop meinen Ragnar angriff, wieder und wieder. Ragnar wehrte ihn ab, stellte sich hin und wollte seine Ruhe, er hatte keinerlei Interesse an ihm. Der andere griff ohne Ende an ... bis Ragnar der Kragen platzte. Danach war der andere übelst zugerichtet, TA usw, meiner hatte nur 1 Kratzerchen.
Aber er war daraufhin als Monster verschrieen, das andere Pferde so zurichtet wie den Spanier und natürlich fand ich niemand mehr, der sein Pferd zu meinem auf die Koppel stellte, ist ja auch verständlich.

Einzelhaltung kam für mich nicht in Frage und so zog ich nach 2 Monaten schon wieder um, in meinen heutigen Stall. Dort wurde getrennt nach Wallach und Stutenherde, er kam super mit den Wallachen klar, alles schien wunderbar.
Leider liegen die beiden Hauptkoppeln der beiden Herden direkt nebeneinander und das war zuviel für Ragnar. Solange keine Stuten in der Nähe waren, war alles wunderbar, aber wenn ihn eine anbaggerte drehte er durch und prügelte andere Wallache durch den Zaun.
Also kam er allein auf eine Nachbarkoppel und war da eigentlich ganz glücklich, er war sowieso eher Einzelgänger. Nur im Stall war es wieder für ihn zuviel Stress und er wanderte wie ein Tiger im Käfig in seiner Paddockbox, den ganzen Tag. War ich da war alles gut und er glücklich, aber kaum war ich vom Hof ging es wieder los.

Das war dann der Punkt an dem ich entscheiden musste. Ein eigener SV-Stall mit eigener Stute war finanziell nicht drin.
Ein anderer Stall, wer weiß ob es dort besser wird? Eher schlechter?
Was ist wirklich gut für ihn, mal abgesehen von mir???!!!

Also fuhren wir wieder in die Klink, diesmal zur Kastration. Alles problemlos verlaufen.
Nach 1 Monat ließ seine Unruhe in der Box nach und nach 6 Monaten ging er problemlos mit der Wallachherde auf die Koppel neben der Stutenherde.



Noch kurz zu seinem Hengstverhalten den Menschen gegenüber während dieser ganzen Zeit, das habt ihr öfters angesprochen.
Ich war und bin seit seiner Geburt nahezu täglich bei ihm und er ist sehr stark auf mich fixiert. Vielleicht ist das mit ein Grund für seine absolute Umgänglichkeit mit Menschen.
Klar gab es in der Flegelphase Situationen in denen er auf 2 Beinen vor mir stand und nachfragte wer denn das Sagen hat. Und hinterher hab ich mich mit zitternden Knieen erst mal hinsetzen müssen. Aber auch das ist mir schon mit Stuten passiert.
Ein scharfes Wort und er hörte sofort auf, sich für die Stute zu interessieren. Aber ich musste immer wachsam sein. Ich durfte den Punkt an dem seine Aufmerksamkeit für mich zu klein und für das Umfeld zu groß wurde nicht verschlafen. Sonst musste ich grob werden, um ihn an mich zu erinnern.
Heute genieße ich den Umgang mit ihm viel mehr. Ich muss nicht permanent wachsam sein, für alle anderen mitdenken und alles vorausbedenken. Ich kann ganz gemütlich auf dem Turnier neben meinem dösenden Wallach stehen und vor mich hinschlafen, während um uns rum Chaos pur herrscht. Diese Situationen genieße ich richtig...weil ich weiß wie "anstrengend" es davor war.
Von seiner Art her mir gegenüber hat er sich durch die Kastration nicht verändert, im Gegenteil er ist noch stärker auf mich fixiert, weil ihn keine Hormone mehr ablenken.





Soweit die Geschichte. Heute würde ich vieles anders, aber auch wieder vieles gleich machen:
Ich würde wieder warten bis er 5 ist mit der Kastration und die Zeit über beobachten ob er vielleicht das Zeug zu einem guten Zuchthengst hat. Wenn ja, klar 30TageTest, Körung etc und dann decken in der Herde.
Sollte er als Zuchthengst nicht geeignet sein und ich hätte nicht die Möglichkeit ihn in einer Hengst/Wallachherde stressfrei für alle zu halten würde ich ihn legen lassen.

Aber sterilisieren würde ich nicht mehr, auch wenn ich die Möglichkeit eines eigenen Stalles und eigener Stuten hätte. Die Belastung für die Stute und auch den Hengst finde ich ethisch und moralisch nicht vertretbar. Von Natur aus wird eine Stute gedeckt bis sie trächtig ist und dann ist Ruh. Seltenst wird es einen Fall einer unfruchtbaren Stute/ Hengst geben, aber das ist in der Natur nicht vorgesehen und somit nicht relevant.



Puh, meine Finger sind wund und mein Kopf ist leer.
Ich hoffe dass mein Beitrag als das verstanden wird, was er sein soll, ein Beschreibung von Versuch und Irrtum und daraus Lernen mit dem ständigen Willen alles für das Pferd gut zu machen. Dass man über das was gut und richtig ist seine Meinung ständig ändert ist menschlich und sollte respektiert werden und mit Respekt behandelt werden.

Grüßlis Caro

Falada

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Re: Sterilisation von Hengsten Erfahrungen gesucht
« Antwort #64 am: 01.11.05, 16:35 »
Caro, vielen Dank für Deinen Bericht. (und dass ist nicht etwa ironisch gemeint!)

Offline Wanderlusier

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Re: Sterilisation von Hengsten Erfahrungen gesucht
« Antwort #65 am: 01.11.05, 16:52 »
genau, caro ich finde es auch klasse, das du hier so ausfuehrlich schreibst. und klar kann man im laufe der jahre seine meinung aendern, man macht schliesslich so seine erfahrungen und dein damaliges alter, plus die umstaende sprechen ja auch fuer sich  ;D

danke und gruss,

michi
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Offline diana m.

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Re: Sterilisation von Hengsten Erfahrungen gesucht
« Antwort #66 am: 01.11.05, 17:57 »
Also, ich finde den Bericht auch sehr interessant.

Was mich interessieren würde:
Wie hatte es denn damals ausgesehen, als er mit den Fjord-Stuten zusammenstand?
War er sehr hengstig? Hat er alle Stuten gedeckt? Wenn ja, wie hat er das verkraftet - figurmäßig und stressmäßig?
Konnte man ihn aus der Herde problemlos herausnehmen?
Was war, wenn man eine der Stuten wegholen wollte?
Oder war er aufgrund seiner Jugend noch kein Herden-Hengst?

Du hast ihn ja nachher kastrieren lassen, weil er zu hengstig war, aber das war sicher unabhängig von der Sterilisation.

Aufgrund der anderen Haltungsbedingungen ist dieses Beispiel sicher nicht geeignet, Major von der Idee abzubringen, aber interessant ist die Geschichte wirklich.
Ich verstehe nicht wirklich, warum Du sie nicht hier erzählen wolltest. ::)

Was mich aber noch brennend interessieren würde:
Was hat die Sterilisation in der Klinik gekostet?


Offline Jolie

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Re: Sterilisation von Hengsten Erfahrungen gesucht
« Antwort #67 am: 01.11.05, 18:08 »
Caro, warum sollte jemand über dich herfallen, dein gegangener Weg ist doch der der hier von fast allen vorausgesagt wurde. Du hättest ruhig schon früher schreiben sollen. Aber ich denke auch dein Erfahrungsbericht wird Majorbesitzerin nicht umstimmen können. Aber interessant ist er.
liebe Grüße und einen schönen Tag
Camargue-Pferde, Freunde fürs Leben

Butterfly1

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Re: Sterilisation von Hengsten Erfahrungen gesucht
« Antwort #68 am: 02.11.05, 11:09 »
Was mich interessieren würde:
Wie hatte es denn damals ausgesehen, als er mit den Fjord-Stuten zusammenstand?
War er sehr hengstig? Hat er alle Stuten gedeckt? Wenn ja, wie hat er das verkraftet - figurmäßig und stressmäßig?
Konnte man ihn aus der Herde problemlos herausnehmen?
Was war, wenn man eine der Stuten wegholen wollte?
Oder war er aufgrund seiner Jugend noch kein Herden-Hengst?

Ne, als er mit Stuten zusammenstand, egal ob mit den Fjords oder mit den Tinkern war er sehr glücklich und zufrieden, null hengstig. Er hat sie gelegentlich gedeckt, wenn sie rossig waren und ansonsten herrschte absolut Frieden, Fellchenkraulen, schlafen, fressen. Auch standen weder er noch die Stuten unter Stress, keiner hat abgenommen (hab und hatte immer das gegenteilige Problem  ;) ) Man konnte ihn jederzeit problemlos aus der Herde holen, auch jederzeit eine Stute holen, das interessierte ihn nicht mal. Selbst wenn er gerade am aufreiten war genügte ein scharfes Wort und ein Schritt in seine Richtung und er ging runter. Hilfe, das klingt jetzt so, als ob er riesig Angst vor mir hätte, ne er war und ist nur gut erzogen und auf mich fixiert, Sachen wie auf Kommando hinlegen gehören bei uns zum Alltag (sehr praktisch, wenn mans eilig hat und er sich noch mal eben kurz wälzen soll).

Es könnte naürlich auch sein, dass er mit 5 Jahren sich noch nicht wie ein richtig erwachsener Herdenhengst aufgeführt hat. Andererseits muss ich sagen, dass seine Flegelphase so zwischen 2,5 und 3,5 Jahren war und er danach völlig ruhig und ausgeglichen wurde.

Die Probleme mit der Hengstigkeit anderen Pferden gegenüber kam erst mit der Haltung neben der Stutenweide. Solange er keinen Nasenkontakt zu den Stuten hatte war alles kein Problem, er baute sich mal kurz auf und dann war aber wieder Ruhe. Menschen gegenüber war er NIE hengstig, egal wem gegenüber.

Du hast ihn ja nachher kastrieren lassen, weil er zu hengstig war, aber das war sicher unabhängig von der Sterilisation.

Ja und nein, hätte ich einen guten Hengststall in der Nähe gehabt bzw. einen Stall mit guten Bedingungen für Hengste hätte ich ihn wahrscheinlich nicht kastrieren lassen. So aber war für ihn und mich die ganze Situation nur noch Stress pur, so dass in meinen Augen eine Kastration das Beste war.

Was mich aber noch brennend interessieren würde:
Was hat die Sterilisation in der Klinik gekostet?
So 1200DM incl. Klinikaufenthalt und Laborkosten.

Caro, warum sollte jemand über dich herfallen, dein gegangener Weg ist doch der der hier von fast allen vorausgesagt wurde. Du hättest ruhig schon früher schreiben sollen.

Grins, ich habe die Box erst vor 5 Tagen entdeckt und dann Major erst mal eine PM geschrieben mit meiner Geschichte in Kurzfassung. Und über mich herfallen hatte ich schon im Konkurrenzforum "Koppel" als mal dort das Thema aktuell war, ist aber schon lange her, dass ich dort mal meinen Senf dazugegeben habe, danach hab ich nur noch mitgelesen. Hier geht es üblicherweise gemäßigter zu, daher hab ich mich ja dann doch zu Wort gemeldet.


Was ich noch eine schöne Haltung für einen Hengst finde ist die Haltung zusammen mit gedeckten Stuten. Geht natürlich nur, wenn man in größerem Stil züchtet.

Ansonsten glaube ich auch nicht, dass mein Bericht Major umstimmen wird, das will ich ja auch nicht. Was man moralisch und ethisch für vertretbar hält muss jeder für sich selbst entscheiden.
Wenn Major mit der Stute nicht züchten will bzw. vor einer Bedeckung durch einen Zuchthengst gynäkologisch voll durchchecken lässt und ansteckende Krankheiten ausschließen kann (weiß jetzt nicht ob man das so gründlich machen kann),
wenn sie das Risiko der Bedeckung (da gibts genug Horrorgeschichten) auf sich nehmen will und sich gesundheitlich keine Folgen einstellen,
wenn der "Stress" für Hengst und Stute minimal ist,
wenn beide im Umgang freundlich und zufrieden bleiben,
wenn Major SV ist und bleibt und beides ihre eigenen Pferde sind und auch nicht vor hat mit dem Hengst großartig auf Lehrgänge etc zu reisen,
wenn sie das ständige mitdenken für andere, vorausahnen, usw gerne auf sich nimmt,
wenn sie es ethisch und moralisch für vertretbar hält, dass der Hengst die Stute eben nicht nur bis zur Aufnahme deckt, sondern Frühjahr-Herbst durch in jeder Rosse

...dann muss ich sagen warum nicht?

Offline Jolie

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Re: Sterilisation von Hengsten Erfahrungen gesucht
« Antwort #69 am: 02.11.05, 13:22 »
ja mit tragenden Stuten ist klasse, meiner hat sie erst gedeckt und jetzt steht er mit Stute und Fohlen zusammen. Wegholen ist kein Problem.
liebe Grüße und einen schönen Tag
Camargue-Pferde, Freunde fürs Leben

Offline Fleurette

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Re: Sterilisation von Hengsten Erfahrungen gesucht
« Antwort #70 am: 02.11.05, 14:56 »
@Butterfly
- sterilisierter Hengst aus dem FS-Bericht, der vor Jahren erschien, ist mittlerweile kastriert, weils nachher wohl doch nicht so lief, wie vorher gedacht
- wenn man ein Fazit aus den gemachten Erfahrung zieht, ist das ja völlig in Ordnung; ich würd heute viele Dinge auch nicht mehr so machen, wie ich`s teilweise gemacht habe - dazulernen ist alles!  ;D
- wenn wenn wenn ... haste Recht, ich bin zu manchen Sachen (auch) zu bequem, muss mir nicht alles antun, bei manchen Sachen sag ich mir dann "nee, brauch ICH nicht" ... Hengsthaltung wäre MIR zu anstrengend, meine Ernergien steck ich lieber in andere Dinge ;D ;D ;D ....  bleib lieber bei meinen Stuten und Wallachen ... ;)

@Bernie & Major
- die CP-Züchter in D, die ich kenne, lassen auch nicht jedes Jahr die Stuten decken
- das Angebot an CPs in D (bzw. der in D gezogenen) kann die Nachfrage ganz offensichtlich NICHT decken!!! Nachgefragt werden vor allem (AN)GERITTENE WALLACHE (hm, weiss auch nicht, warum die alle keine Stuten wollen  ??? ... ich bin mit meinen voll zufrieden, sind auch keine Zicken!!! :-*). DAS soll jetzt aber kein Aufruf zur "Vermehrung" sein! Hab nicht in die Boxen reingelesen, wo Fohlen vor der Schlachtbank gerettet werden sollen, aber das ist meines Erachtens auch ein ganz anderes Thema. Wird vernünftig und geplant gezüchtet (statt nur irgendwie vermehrt), werden die Pferde ordentlich (artgerecht) gehalten und gefüttert etc. und die Jungpferde ausgebildet/angelernt, muss man die ganz sicher nicht wie sauer Bier anbieten! Wer nix reininvestiert, egal ob Geld oder Arbeit, braucht sich allerdings nicht zu wundern ...

@Major
Ich bezweifle, dass sich derjenige, der gute Erfahrungen mit seinem sterilisierten Hengst gemacht hat, sich hier nicht zu Wort meldet, weil er sich vor den anderen fürchtet ...
Hab auch gar keinen Bock, über Dich herzufallen, is mir viel zu anstrengend und meiner Natur fern ...  ;), aber mit anderen Meinungen zu dem Thema musstest Du ja wohl rechnen.

LG, Iris
Carpe diem!

Offline Hazeltwo

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Re: Sterilisation von Hengsten Erfahrungen gesucht
« Antwort #71 am: 24.11.05, 01:15 »
Habe jetzt eine ganze weile hier still mitgelesen.

@Major du suchtest ja diskussionsteilnehmer die fachlich versiert sind. also ich bin tierärztin mit einer reinen Pferdepraxis und bin mit Pferdeverhalten und kastrationen bestens vertraut.
eine sterilisation würde ich nur durchführen unter völlig anderen bedingungen.
1. Du möchtest,aus der sicht einer artgerechten haltung deinen hengst nicht kastrieren lassen,sondern sterilisieren,damit er sich *artgerecht*an deiner stute vergehen kann...also erst mal kann bei einer zweiergemeinschaft natürlich nicht von artgerecht gesprochen werden,in jedem guten Pferdeverhaltenskundebuch kann man lesen das pferde in gruppen leben d.h. mehr als zwei auf etlichen hektar land lebend, der hengst darf nur decken, wenn ihn  die stute zwecks arterhaltung lässt. alle anderen hengste leben ausserhalb der familienverbände in junggesellentrupps... das ist schon so seit es pferde gibt und wird sich wahrscheinlich so schnell nicht ändern. ein hengst der sich dort nicht einfügt wird ausgestossen und natürlicherweise aufgegessen.
du sperrst deine pferde auf wenige quadratmeter,zwingst deine stute sich von einem sich in eine natürliche hengstherde nicht einfügenden hengst dauerbespringen zu lassen....nicht wirklich artgerecht!
Kaum einer von uns ist in der lage seine pferde wirklich artgerecht zu halten, wir können nur eine annäherung versuchen dazu gehört auch dem pferd einen nicht ,oder nur auf kosten anderer auslebbaren geschlechtstrieb zu nehmen. Ich habe nichts gegen hengste an sich...viele deckhengste in stutenherden können iherer aufgabe und ihrem geschlechtstrieb nachgehen....viele gut erzogene reithengste, habe ihre aufgabe als reitpferd gefunden und kommen prima klar damit...ich weiss ja nicht wie viel du deinen hengst reitest um ihm noch etwas anderes zu geben als seine stute bis zum umfallen zu Vö...decken.
Eine stute lebt artgerecht in einem stutenverband und wird nur gedeckt bis zum tragend sein!!! das ist oft auch ein problem von spät gelegten hengsten,die mit stuten zusammenstehen...ständiges draufrumhüpfen auf den stuten ist nicht so wirklich gesund für die damen...( hinterhandprobleme,gebärmutterentzündungen,perforationen der scheide,rückenschäden) auch für den hengst ist es nicht so toll( Hinterhand total überlastet, verletzungen des penis,trittverletzungen durch die stute)
Also: ein sterilisierter hengst in einer grösseren stutengemeinschaft mit viel platz ok! Zweiergemeinschaft mit wenig platz nicht ok!

2. was das Schniedelputzen angeht, Mayor, das was du beobachtet hast machen alle männlichen equiden, nämlich sich den penis gegen den bauch schlagen. wurde von dir verhaltenstechnisch fehlinterpretiert. das ist masturbation= selbstbefriedigung wird von kastraten und nicht kastraten gemacht schon bei fohlen ab dem dritten lebensmonat(wie übrigens auch bei kleinkindern!) zu erlangung von angenehmen gefühlen...endorphinausschüttung....zur stressbewältigung. sieht man sehr oft bei pferden die aus irgendeinem grund unter dauerstress stehen...sie beamen sich damit  weg aus der realität.

ich empfehle dir bücher von Prof. Zeeb und mary ann simmonds, gute bücher über pferdeverhalten.

schöne Grüsse Maren

Offline unicorn75

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Re: Sterilisation von Hengsten Erfahrungen gesucht
« Antwort #72 am: 24.05.06, 23:11 »
Da hier seit langem nichts neues geschrieben wurde, würde mich nun interessieren wie es ausgegangen ist.

@ Major: wurde der Hengst sterilisiert? Ging und geht alles gut?

Offline marmay

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Re: Sterilisation von Hengsten Erfahrungen gesucht
« Antwort #73 am: 29.11.07, 15:14 »
Ich möchte den Thread nochmal hervorholen, ev. sind neue Erfahrungen dazu gekommen mit sterilisierten Hengsten?  :)
LG MM

Offline MajorTopic starter

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Re: Sterilisation von Hengsten Erfahrungen gesucht
« Antwort #74 am: 29.11.07, 17:43 »
Hallo,
also er wurde weder sterilisiert noch kastriert.
Das ganze hatte sich damals kurzfristig erledigt, da ich plötzlich noch einen Notfallshettyhengst mein eigen nennen durfte.  ::)
Nun ja, die Zwei leben friedlich zusammen im Offenstall und sind beide nach wie vor im Besitz ihrer ganzen Manneskraft.  ;D
Ich hab eine kleine HP von den zweien, die allerdings schon länger nicht mehr aktualisiert wurde  :-\ dort gibt es aber einige Fotos von Pat und Paterchon. http://www.hengste.de.tf/

Tyson ist im übrigen auch noch Einäugig, was ihn aber kaum behindert. Er hat sozusagen das Zepter in der Hand und der große spurt.

Bis dann
Niki