Bei Distanzritten mit Pulsüberwachung ist auch ein "springender" Pulswert in der Pause ein gutes Indiz. Bedeutet, der Puls beruhigt sich, geht dann aber wieder hoch und "hüpft wie ein Jojo".
Auch ein Indiz wäre, wenn der Laufwert in einem bestimmten Tempo auf einmal deutlich über den "persönlichen Normwerten" liegt - z.B. läuft das Pferd in diesem bestimmten Tempo normalerweise mit Puls 95 und auf einmal schiebt sich der Puls auf 120 hoch, im gleichen Tempo.
Ansonsten stimme ich Yvonne zu - Apathie, Fress- und Trinkunlust, schlechte Darmgeräusche (oder sogar deren Fehlen), versteifende Muskulatur, alles Indizien für Überforderung.
Wenn man ein lauffreudiges Pferd irgendwann anfangen muss, ein bissl zu motivieren, ist das für mich noch kein Zeichen. Jeder Marathonläufer kommt an einen "toten Punkt", an dem die Motivation flöten geht. Das ist bei Pferden nicht anders.
Die Krux an der Sache ist, dass nicht jedes Pferd Überforderung in der gleichen Art zeigt. Meine Stute z.B. trinkt erst ab ca. 20-30km, je nach Wetter, gefressen wird normalerweise auch erst ab der 2. Pause. Vorher ist sie noch so im "Laufrausch", dass da nix geht. Das ist bei ihr aber noch lange kein Zeichen für Überforderung.
Deshalb ist in meinen Augen wichtig, dass man sein Pferd auf solchen Ritten gut kennt - oder jemanden dabei hat, der das Pferd gut kennt und die Zeichen zu deuten weiß. Um ein fremdes Pferd so lesen zu können, dazu gehört jede Menge Erfahrung, denke ich.
Für Wanderritte: da die meisten Wanderreiter hauptsächlich Schritt reiten - und auch ohne Pulsmesser
- ist ein Indiz für Überforderung z.B. wenn ein Pferd, das normalerweise einen guten, ruhigen Schritt läuft, auf einmal anfängt zu zackeln.
Anderes Indiz wäre, wenn das Pferd abends in Ruhe anfängt zu frieren. Und immer schön die Sattellage checken!
Grüße,
Nicola