Hallo BTlerinnen,
aus aktuellem Anlass starte ich ein neues Thema, mit dem ich mich - ob ich will oder nicht - öfter beschäftigen muss.
Zur Erklärung:
Ihr wisst, ich bin in Vollzeit berufstätig, mein Mann und mein Sohn (ist zwar noch in der Ausbildung) machen die Landwirtschaft im Vollerwerb, ich helfe mit, wann und wo ich kann.
Leider bin ich bei uns in der Firma die einzige "bäuerliche" FRAU (glaube ich, die Firma ist relativ groß), Männer mit LW gibt es öfter, wir leben ja in einer ländlichen Gegend. "Normal", auch für die anderen, ist mittlerweile, dass ich Ernteurlaub habe und wenn die anderen auf den Malediven liegen, ich im Garten oder im Stall wühle.
Was mir Verdruss bereitet ist, WIE oder WAS meine Kolleginnen in mir sehen oder in unseren Bauernhof hineininterpretieren.
Gerade jetzt zu den Wahlen ist es wirklich schlimm. Die Kollegen möchten mit mir über landwirtschaftliche Subventionen diskutieren. Gut. Machen wir, soweit Zeit da ist. Das ganze artet dann natürlich aus und ich stehe da wie ein Depp, der sich sagen lassen muss, dass er zu Unrecht Geld vom Staat kassiert.
Da ich weder auf den Mund noch auf den Kopf gefallen bin, reduziere ich solche Gespräche natürlich auf ein Minimum und bleibe sachlich.
Nur - heute morgen hat eine neue Kollegin mich gefragt, ob ich denn auch Kartoffelurlaub mache. Auf mein Nein meinte sie, was das denn für eine Landwirtschaft sei, in der es keinen Kartoffelanbau gibt.
Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass mein Hals etwas angeschwollen ist

Lange Rede, kurzer Sinn.
Sehr viele Kollegen sind nett. Aber manche sehen alles mögliche in mir: die "geldscheffelnde" Bäuerin.
Die, die alle Arbeit ihrem Mann überlässt (nimmt den anderen die Arbeitsplätze weg, abgesehen davon, dass ich ja eh eine Rabenmutter bin).Das ist jetzt vielleicht etwas übertrieben, aber momentan nervt "es" wieder etwas. Versteht ihr mein Problem, das ja eigentlich kein wirkliches Problem ist? (Und das ich seltsamerweise mittlerweile NICHT mehr mit den anderen Bäuerinnen habe, die ich so kenne und mit denen ich befreundet bin).
Was ist zu tun?
Ignorieren?
Missionieren?
Noch eines, meine Arbeit macht mir sehr viel Spaß und ich bin von allen akzeptiert, habe also keine Kompetenzprobleme

. Zum Diskutieren über LW und Subventionen hier im Betrieb habe ich weder Zeit noch Lust.
Was würdet ihr tun, was ratet ihr?
Ich Danke euch!
